mr.coleslaw
Registrierter Benutzer
Wer kennt das nicht als Musiker ? Mann/Frau sieht ein Instrument und setzt alles daran, es auch zu bekommen, egal wie weit der Weg oder wie groß die finanzielle Anstrengung dafür ist. Hierbei geht es primär nicht um das "was gekauft wurde" also das Instrument selber , sondern um das "wie gekauft wurde", also die Umstände wie ihr zu dem Instrument (in diesem Fall Gitarre) gekommen seid. Ich denke dass es ein spannender Thread werden wird und fange einfach mal an.
Vorgeschichte: ich spiele seit 1969, d.h. meinem 14 Lebensjahr Gitarre und habe damals auch gleich meine erste Band gegründet. Seit dieser Zeit bin ich ein grosser Fan von Jimi Hendrix und natürlich seiner Gitarren, in erster Linie der Fender Stratocaster mit grosser Kopfplatte. Irgendwann Mitte der 90er, als die Preise noch nicht ganz so abgehoben waren, legte ich mir eine 66er Sunburst Strat zu, die ich allerdings im Jahr 2001 wieder verkaufte weil ich Geld benötigte. Aber der Virus Vintage Strat hatte mich natürlich gepackt was dann zu folgernder Story führte:
Meine 69er Strat
Im Jahr 2011, also gut 10 Jahre nach dem Verkauf der 66er, machte ich mich auf die Suche nach einer adäquaten Strat der Jahrgänge 1966 - 1971, also große Kopfplatte und 4 Punkt Befestigung des Halses. Natürlich waren die Preise schon stark angezogen und wo Mitte der Neunziger ne Strat mit grosser Kopfplatte in Sunburst noch für 5000 DM zu bekommen war musste man in 2011 schon für ein ähnliches Exemplar schon den Betrag in Euro auf den Tisch legen. Aber ich wollte keine Sunburst weil mir das Sunburst der späten 60er nicht so gut gefiel und so musste von vorne hinein etwas mehr an Budget für eine Custom Color eingeplant werden. Also losgelegt, bei diversen Händlern auf die Homepages geschaut, ebay und diverse Kleinanzeigen Portale gecheckt und siehe da, da wurde von einem französischen Verkäufer auf eBay eine Strat Baujahr 1969 im Originalzustand in der Custom Color Black mit Rosewood Board für 11.000 Euro angeboten, Standort der Gitarre in Paris.
Nun ist das ja so ein Ding mit Originalzustand, oft wissen die Verkäufer selbst nicht so genau was noch original ist oder was nicht oder wenn es ganz dumm läuft ist sogar die ganze Klampfe ein Fake. Nun hatte ich glücklicherweise einen Kollegen, der sich hervorragend mit Vintage Strats auskennt da er selbst einige aus den Jahren 1963 - 1971 besitzt und vor Jahren zusammen mit einem Bekannten die Seite Vintagestrats ins Leben gerufen hat. Ihm schickte ich dann die umfangreichen Fotos, die ich mittlerweile vom Verkäufer erhalten hatte sowie den Hinweis, dass besagte Gitarre auch in einem Buch von Doyle über die Geschichte der Fender Stratocaster erwähnt und abgebildet sei.
Nach eingehender Prüfung aller Merkmale durch meinen Kollegen und der Bestätigung, dass alles Original sei, war es nun an der Zeit mit dem Verkäufer über den Preis zu sprechen, gemäß dem Motto "10% gehen immer". Wie haben uns dann auf einen Preis von 10.000€ geeinigt wobei jetzt natürlich noch die Frage aufkam, wie wir den Deal abwickeln wollen. Überweisen und schicken wäre natürlich die einfachste Möglichkeit gewesen, aber ich wollte die Gitarre natürlich schon sehen bevor ich dafür 10.000 aus der Hand gebe. Da Paris ja nicht gerade um die Ecke liegt (Strecke einfach Frankfurt/Main - Paris ca. 570km) und ich auch nicht dort übernachten wollte kam mir der TGV in den Sinn, der die Strecke Frankfurt-Paris in 3 Std. 45 Min. bewältigt, also genug Zeit ist um innerhalb von 12 Stunden Hin-und Rückfahrt plus Mittagessen mit dem Verkäufer zu bewältigen.
So wurde es dann auch vereinbart, der Zug startete mit mir und 10.000 € in der Tasche morgens kurz nach 7 Uhr, kam gegen 12 Uhr im Gare d'Est an wo ich vom Verkäufer abgeholt wurde. Wir gingen dann in den naheliegend Park wo ich die Strat einer kurzen Inspektion unterzog und von dort aus zu einer nahegelegenen Bankfiliale, wo Jean (so heisst der Verkäufer) die zwanzig 500 € Scheine auf Echtheit prüfen lies. Einen kurzen Schreck hatten wir dann noch als er das Geld an einem Automaten einzahlen wollte, der immer wieder die Einzahlung abbrach. Lag aber daran, das man dort nur maximal 8.500€ einzahlen konnte, warum auch immer. Danach gingen wir beide gegen 13 Uhr zum Mittagessen in ein Restaurant und kurz vor 16 Uhr bestieg ich wieder einen TGV in Richtung Frankfurt mit meiner 69er Stratocaster, die ich auch heute im Jahr 2022 noch besitze und die Keimzelle einer kleinen aber feinen Sammlung an Vintage Gtarren wurde, zu der als weiteres eine 71er Gibson Flying V Medallion (ehemals Mathias Jabs/Scorpions), eine 67er Fender Esquire in Sunburst, eine 71er Fender Hardtail Stratocaster in Sunburst, eine 55er Gibson Les Paul Junior, eine 61er Gibson Les Paul Special, eine 62er Gibson Les Paul/SG Junior, eine 63er Gibson SG Special, eine 82er Dean Flying V und eine 87er PRS Signature gehören.
So gesehen war dies mein bisher aufregendster Kauf einer Gitarre an den ich gerne zurück denke und mit dem Verkäufer aus Paris stehe ich heute noch in Kontakt.
Vorgeschichte: ich spiele seit 1969, d.h. meinem 14 Lebensjahr Gitarre und habe damals auch gleich meine erste Band gegründet. Seit dieser Zeit bin ich ein grosser Fan von Jimi Hendrix und natürlich seiner Gitarren, in erster Linie der Fender Stratocaster mit grosser Kopfplatte. Irgendwann Mitte der 90er, als die Preise noch nicht ganz so abgehoben waren, legte ich mir eine 66er Sunburst Strat zu, die ich allerdings im Jahr 2001 wieder verkaufte weil ich Geld benötigte. Aber der Virus Vintage Strat hatte mich natürlich gepackt was dann zu folgernder Story führte:
Meine 69er Strat
Im Jahr 2011, also gut 10 Jahre nach dem Verkauf der 66er, machte ich mich auf die Suche nach einer adäquaten Strat der Jahrgänge 1966 - 1971, also große Kopfplatte und 4 Punkt Befestigung des Halses. Natürlich waren die Preise schon stark angezogen und wo Mitte der Neunziger ne Strat mit grosser Kopfplatte in Sunburst noch für 5000 DM zu bekommen war musste man in 2011 schon für ein ähnliches Exemplar schon den Betrag in Euro auf den Tisch legen. Aber ich wollte keine Sunburst weil mir das Sunburst der späten 60er nicht so gut gefiel und so musste von vorne hinein etwas mehr an Budget für eine Custom Color eingeplant werden. Also losgelegt, bei diversen Händlern auf die Homepages geschaut, ebay und diverse Kleinanzeigen Portale gecheckt und siehe da, da wurde von einem französischen Verkäufer auf eBay eine Strat Baujahr 1969 im Originalzustand in der Custom Color Black mit Rosewood Board für 11.000 Euro angeboten, Standort der Gitarre in Paris.
Nun ist das ja so ein Ding mit Originalzustand, oft wissen die Verkäufer selbst nicht so genau was noch original ist oder was nicht oder wenn es ganz dumm läuft ist sogar die ganze Klampfe ein Fake. Nun hatte ich glücklicherweise einen Kollegen, der sich hervorragend mit Vintage Strats auskennt da er selbst einige aus den Jahren 1963 - 1971 besitzt und vor Jahren zusammen mit einem Bekannten die Seite Vintagestrats ins Leben gerufen hat. Ihm schickte ich dann die umfangreichen Fotos, die ich mittlerweile vom Verkäufer erhalten hatte sowie den Hinweis, dass besagte Gitarre auch in einem Buch von Doyle über die Geschichte der Fender Stratocaster erwähnt und abgebildet sei.
Nach eingehender Prüfung aller Merkmale durch meinen Kollegen und der Bestätigung, dass alles Original sei, war es nun an der Zeit mit dem Verkäufer über den Preis zu sprechen, gemäß dem Motto "10% gehen immer". Wie haben uns dann auf einen Preis von 10.000€ geeinigt wobei jetzt natürlich noch die Frage aufkam, wie wir den Deal abwickeln wollen. Überweisen und schicken wäre natürlich die einfachste Möglichkeit gewesen, aber ich wollte die Gitarre natürlich schon sehen bevor ich dafür 10.000 aus der Hand gebe. Da Paris ja nicht gerade um die Ecke liegt (Strecke einfach Frankfurt/Main - Paris ca. 570km) und ich auch nicht dort übernachten wollte kam mir der TGV in den Sinn, der die Strecke Frankfurt-Paris in 3 Std. 45 Min. bewältigt, also genug Zeit ist um innerhalb von 12 Stunden Hin-und Rückfahrt plus Mittagessen mit dem Verkäufer zu bewältigen.
So wurde es dann auch vereinbart, der Zug startete mit mir und 10.000 € in der Tasche morgens kurz nach 7 Uhr, kam gegen 12 Uhr im Gare d'Est an wo ich vom Verkäufer abgeholt wurde. Wir gingen dann in den naheliegend Park wo ich die Strat einer kurzen Inspektion unterzog und von dort aus zu einer nahegelegenen Bankfiliale, wo Jean (so heisst der Verkäufer) die zwanzig 500 € Scheine auf Echtheit prüfen lies. Einen kurzen Schreck hatten wir dann noch als er das Geld an einem Automaten einzahlen wollte, der immer wieder die Einzahlung abbrach. Lag aber daran, das man dort nur maximal 8.500€ einzahlen konnte, warum auch immer. Danach gingen wir beide gegen 13 Uhr zum Mittagessen in ein Restaurant und kurz vor 16 Uhr bestieg ich wieder einen TGV in Richtung Frankfurt mit meiner 69er Stratocaster, die ich auch heute im Jahr 2022 noch besitze und die Keimzelle einer kleinen aber feinen Sammlung an Vintage Gtarren wurde, zu der als weiteres eine 71er Gibson Flying V Medallion (ehemals Mathias Jabs/Scorpions), eine 67er Fender Esquire in Sunburst, eine 71er Fender Hardtail Stratocaster in Sunburst, eine 55er Gibson Les Paul Junior, eine 61er Gibson Les Paul Special, eine 62er Gibson Les Paul/SG Junior, eine 63er Gibson SG Special, eine 82er Dean Flying V und eine 87er PRS Signature gehören.
So gesehen war dies mein bisher aufregendster Kauf einer Gitarre an den ich gerne zurück denke und mit dem Verkäufer aus Paris stehe ich heute noch in Kontakt.
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