Der Auftritt und der Alkohol

  • Ersteller Christian_Hofmann
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Alles eine Frage in welchem Getränk der Alkohol vorkommt.

Nach zahlreiche Studien auf Forschungsreisen kann ich abschließend sagen:
„Für mich geht nur noch Champagner“ und ab der Mitte des Sets ein guter Single Malt.
Generell kommt es immer auf die Qualität des Alkohols an.
 
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Ich hab tendenziell selten das Gefühl gehabt, Alkohol vor oder während eines Gigs mache irgendwas erträglicher oder besser. Insofern trinke ich zwar gerne zum Spielen ein Bier, aber immer Bleifrei. Da Bier mich schneller müde macht als blau, und Müdigkeit mir die Konzentration raubt, hab ich schon ohne Alk bei langen Gigs zu kämpfen, am Ende nicht hörbar einzubrechen. Vielleicht sollte ich alternativ mal Koks testen?
 
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Meine aktivste Gig-Zeit ist ein bisschen eher. Aber ich war schon gelegentlich sternhagelvoll auf der Bühne. Adrenalin hat es aber gerichtet.
 
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Für mich definitiv kein Alkohol vor und während des Gigs.

Ich habe bei der Hochzeit meines Cousins vor etwa 30 Jahren erlebt, was mit (zu viel) Alkohol beim Auftritt rauskommen kann:
- Band schluckt ab ca. 19:00 Uhr nach jeweils 3 bis 4 Titeln (10-13 Minuten) ein Bier plus einen Klaren. Naja, vielleicht machen die das ja nur zweimal zu Beginn oder spielen nur 'ne Stunde oder so ... Nein, das geht so weiter ...
- gegen 20:30 Uhr wird ader Gästewunsch "Walzer" angesagt und es ertönt "Sieben Fässer Wein" (Roland Kaiser, 4/4)
- gegen 21:00 Uhr: Jetzt ein Tango - "Country Roads" mit sehr verwaschenem Text
- gegen 21:30 Uhr: Der Bassist, inzwischen im Sitzen spielend, fällt während des Lieds vom Stuhl und kommt nicht mehr hoch .... Abbruch (Gitarrist: "Der Bass ... Bassississs .... ääh ... wurscht .... schüsssss, wir packn susamm un lahn ein .... und fahren heim (???????)

Ich habe dem extrabreiten Möchtegern-Fahrer, der gerade einsteigen wollte, dann die Schlüssel abgenommen habe ("mir feeel nix, gimm n Schüss, ich hau Dir eine .... "). Die herbeigerufene Polizei hat die Herren dann in ein Taxi gesetzt ....

Ich würde mich als Musiker für so einen Auftritt zu Tode schämen. Also: Siehe oben...
 
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Da Bier mich schneller müde macht als blau,
…stimmt. Bier geht gar nich. Hat keine Eleganz und macht nur Platt.

Champagner puscht. ( guter Sekt geht auch ) - Ernsthaft - probiert es aus.
Vielleicht sollte ich alternativ mal Koks testen?
Das geht auch. Ist halt scheiße wenn’s irgendwann fehlt. Also : Champagner 🥂!:opa:
Adrenalin hat es aber gerichtet.
Auf Tour die ganze Zeit auf Adrenalin macht einen genauso fertig wie der Rest.
Sightseeing und Tee ist da ein muss . Danach gibts …..🥂!:opa:

Bier plus einen Klaren
deswegen mein Hinweis auf Art und Qualität des Alkohol. Dann ist die Quantität relativ egal.

Ok ich spiele auch keine fünf Stunden Konzerte auf Hochzeiten. Da würde ich auch nicht voll Gas mit trinken.

so einen Auftritt zu Tode schämen
Ach - wenn schon verkacken - dann Richtig. Ist nur Konsequent. Musste dann halt zu stehen.



Ach ja! Dazwischen immer schön stilles Wasser trinken - immer -
 
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Seit vielen Jahren gibts für mich gar keinen Alkohol vor oder während des Gigs. Maximal 1 Bier vor der Zugabe, aber ich spiele nicht besser, wenn ich getrunken habe.

In meinen 20ern war das noch etwas anders - ein einer Stones-Coverband haben wir regelmäßig sauer gespritzten Äppler getrunken, das hat nicht so reingenhauen, weil das effektiv nur rund 2% alk. hatte. Und die Songs hatten wir alle so im Rückenmark, dass es musikalisch auch funktioniert hat.

Der Sänger und der eine Gitarrist haben gelegentlich auch mal ein wenig Dope konsumiert, aber das eher nach dem Gig.

Und vom Koks (weil das weiter oben angesprochen wurde) muss man definitiv aus den verschiedensten Gründen klar abraten! Einen Gitarristen habe ich bei einem Auftritt erlebt, bei dem das dazu geführt hat, dass er so richtig schlecht gespielt hat (den hätte ich am liebsten von der Bühne geprügelt) und das nicht mal realisiert hat. Definitiv KEINE Empfehlung.
 
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Ich kenne mich ja mit live Auftritten nicht aus, aber inwieweit spielt Lampenfieber da eine Rolle, also das berühmte "sich Mut antrinken" für den Auftritt?
Ansonsten kann man doch auch nach dem Gig auf dessen Erfolg anstoßen, sogar mit dem Publikum gemeinsam, auf der Aftershow-Party (sofern eine stattfindet) oder?
 
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Hm, ich muss meine Antwort nochmal differenzieren. Meist haben wir auf Musikerparties oder privaten Veranstaltungen von Freunden gespielt. Als Teil der Party fand ich das Bier davor vollkommen okay. Bei unseren bezahlten Gigs gab es das Bier erst danach…
 
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Ich kenne es beim Bowling mit dem Trinken. Vor dem Bier spielt man so lala und nach ein paar Schlücken einen Strike nach dem anderen und einen Schluck zuviel und naja... Dann war es das mit treffen :) Das sind wirklich Grenzen von einem Schluck zum anderen.
Beim Bowling benötigt man eine ruhige Hand und einen festen Stand. Das ist eben - je nachdem, von Mensch zu Mensch unterschiedlich - nach einer gewissen Menge an Bieren nicht mehr gegeben.
Die meisten Spaß-Bowler glauben aber scheinbar ohnehin, dass Bowling ein Kraftsport ist und werfen die 16Pfund-Bälle in hohem Bogen über die halbe Bahn. Diese Strikes sind nichts weiter als Zufallstreffer.
Mit etwas Übung (nüchtern!) hat man eigentlich relativ schnell den Dreh raus und nen 200er Schnitt :)
 
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Und ich wünschte das würde hier im Forum nicht verharmlost.
Sorry, hätte besser nen Smiley gesetzt, so eine Aussage meine ich natürlich nicht ernst. Alkohol wird hierzulande gesellschaftlich verharmlost, das halte ich für mindestens ein ebenso großes Problem.
 
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Wie sieht es da denn im Bundesland Bayern aus? Gehört da Bier nicht zu den Grundnahrungsmitteln? Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren.
Oh, kurz vor 12. Mittagszeit.🤪
 
Bayern ...? Gehört da Bier nicht zu den Grundnahrungsmitteln?
Ich bin geborener Bayer (Oberpfalz) und lebe nach einigen Ortswechseln nun seit mehr als 30 Jahren im "Land der Brauereien"(Oberfranken), aber selbst hier wird dieses Klischee nicht mehr vollflächig so gesehen. Man schätzt das (gute) Bier und weiß durchaus um seinen Nährwert ("Sieben Halbe Bier sind etwa ein Schnitzel, und dann hast Du noch nichts getrunken" ;)), aber auch die anderen "Grundnahrungsmittel" werden in der Regel in Maßen (nicht: Massen) verzehrt. Nur die wenigsten kämen auf die Idee, zwei Schäufele mit x Knödeln zu verdrücken - eine Portion reicht. Beim Bier ist es ähnlich (die "Kampftrinker Leistungsklasse" mal ausgenommen, aber die sind imho in der Minderheit).
inwieweit spielt Lampenfieber da eine Rolle, also das berühmte "sich Mut antrinken" für den Auftritt?
Das funktioniert -zumindest bei denen, die ich kenne- ungefähr genau so gut wie "Kummer und Sorgen mit Alkohol lösen", nämlich eher nicht.
"Mut" brauche ich für einen Auftritt nicht: Die meisten Leute im Publikum spielen vermutlich noch schlechter als ich, und Fehler passieren immer wieder. Gerade im Live-Betrieb ist die falsche Note / der kurze Aussetzer schon nach wenigen Sekunden vergessen. Wovor sollte ich Angst haben?
 
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Wie sieht es da denn im Bundesland Bayern aus?.
Ich glaube, auch hierzulande haben sich die Zeiten geändert. ;)
Habe schon lange keinen Handwerker mehr erlebt, der bei der Arbeit Bier konsumiert. Das hebt man sich auch in Bayern inzwischen für den Feierabend auf. Wobei zum Weißwurstfrühstück nach wie vor eine gepflegte Halbe gehört. Das findet aber natürlich typischerweise in der Freizeit statt.
Allerdings findet man zumindest in der Nähe von Ballungsräumen wie München auch kaum noch Bayern.
 
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Vor und während des Gigs, that's a no-go. Auch vor oder während der Probe eigentlich, weil da, zumindest bei mir, nur noch Schund zusammenkommt.

Ich würde aber noch einen Schritt weitergehen: Auch danach sollte Maß gehalten werden. (Das Maß, nicht die Mass!)
Ein letzter Gig mit meiner Schülerband vor tausendachthundertdrölfzig Jahren endete darin, dass nach der letzten Band des Abends der Abbau und Rücktransport anstand, der Drummer aber tatsächlich zu dem Zeitpunkt schon unbrauchbar backstage auf dem Sofa lag und es überdies dann noch zunehmend an Höflichkeit mangeln ließ. Das macht dann natürlich keinem mehr Spaß.

Gleichzeitig verweise ich aber auch auf mein Thema von vor zwei Jahren: https://www.musiker-board.de/threads/spielen-am-morgen-danach.711148/ :p
 
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Ich habe in meiner Jugend auch schon betrunken Konzerte gespielt. Einmal paar wenige Male hab ich den rechtzeitigen Absprung vorm Konzert verpasst, so dass ich auf der Bühne beim Abgehen ständig in das Schlagzeug gefallen bin. Unser Drummer musste mich dann immer wieder vom Beckenständer wegdrücken, während er mit seinem anderen Arm versucht hat den Groove zu halten :D Da wir aber Punkrock gemacht haben und sowieso nie besonders gut waren, hatte das damals auch keine all zu "peinlichen" Konsequenzen.

Mittlerweile trinke ich nichts mehr vor einem Konzert, und auch Proben sind bei uns immer alkoholfrei. Generell kann ich gesundheitsbedingt sowieso kaum noch Alkohol vertragen, aber da ich auf der Bühne auch singen muss, habe ich schnell gemerkt dass auch ein Bier zu viel ist (Stichwort Kohlensäure/Schaum -> Aufstoßen/Rülpsen beim Singen). Nach dem Gig gibts dann mit den Jungs im Backstage ein Radler zum anstoßen.
Generell hatte ich nie das Gefühl, unter Alkohol besser musizieren zu können. Sicher, wenn man unterschwellige Sozialängste mit sich trägt oder einfach schüchtern/introvertiert ist, kann ein leichter Pegel das Gefühl von "Lockerheit" auf der Bühne vorgaukeln. Aber ich merke schnell, wie meine Feinmotorik unter dem Konsum leidet, so dass ich das Gefühl für mein Instrument verliere. Und das ist mittlerweile wirklich das letzte, was ich auf der Bühne erleben möchte!!
 
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Wenn ich vor einem Gig nervös bin, dann trinke ich schon mal vorab 2-3 Bierchen (und dann weitere 2-3 während des Auftritts (sind dann aber mit Pausen auch gute drei Stunden)). Was dann aber interessanterweise gar keine Konsequenzen hat, denn wenn ich Lampenfieber habe, bin ich nachher so voll mit Adrenalin, dass die Wirkung des Alkohols davon völlig verdrängt wird.
Beim letzten Gig musste ich danach fahren, da habe ich am ganzen Abend dann zwei kleine Pils getrunken und sonst nur Wasser - mehr "brauchte" ich vorab aber auch nicht, da ich total entspannt war.
 
Ich kenne das aus jungen Jahren und jahrelangen Beobachtungen so:
- Wenig Alkohol beim Auftritt: Viele werden lockerer und spielen tatsächlich besser.
- Mehr Alkohol beim Auftritt: Viele haben jetzt das Gefühl, immer besser zu spielen und zu performen. Tatsächlich baut man aber schon (für andere auch merklich) ab.
- Viel Alkohol beim Auftritt: Jetzt merkt man sogar selbst, dass man es nicht mehr auf die Reihe bekommt.

Steht die Professionalität im Vordergrund, geht man nicht über Stufe 1 hinaus. Steht im Wesentlichen der eigene Spaß im Vordergrund, zieht man Stufe 2 durch und fühlt sich wie ein Rockstar. Stufe 3 ist die richtige Wahl, wenn man sich nochmal richtig hilflos und schlecht fühlen möchte. :)

Die Übergänge sind natürlich fließend und die Stufen und Mengen sehr individuell. Und was "akzeptabel" ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab. An Freunde, die sich zusammentun, um dem Geburtstagskind ein Ständchen zu bringen, hat man andere Erwartungen als an eine professionelle Partyband, die für viel Geld für die Hochzeit gebucht wird. In den 70ern waren die Tanzbands in der Regel noch die Klassenvollsten im Festzelt (und haben alles mit zwei Zeck 15/3ern beschallt). Heute haben die Leute an dargebotene Musik ganz andere Ansprüche.
 
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Das kann man sicherlich ewig diskutieren, weil wie immer jeder Jeck anders ist.

Wir haben damals unser allererstes Konzert auf einer Bundeswehr Ausscheiderfete gespielt. Band hackedicht, Publikum völlig knülle. Musikalisch war das vermutlich mit Abstand unser schlechtestes Konzert, von der Stimmung her das bei weitem beste. Gefühlt haben wir 10 Minuten lang nur den Refrain von "Seek and destroy" gespielt, und das Publikum ist abgegangen.

Als Konzertbesucher ebenfalls eher unentschieden: Pogues Konzert mit einem rattenstrammen Shane war lustig, ein späteres mit einem vom Blatt absingenden (und zumindest völlig nüchtern wirkenden) Joe Strummer war eher abtörnend.
 
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