Nach ein paar Stunden und der ersten Kontaktaufnahme, kann ich nun meine ersten Eindrücke schildern.
Hardware:
Das Kunststoffgehäuse fühlt sich wertig an. Leicht aufgerauter, matter Kunstoff. Gut verarbeitet. Ja… das ist kein Metallgehäuse. Der PC3x ist im Vergleich dazu ein Panzer, aber das schlägt sich natürlich sofort im Gewicht wieder. Ich habe heute nach langer Zeit mal wieder den PC3x transportieren müssen (er hat nun seinen festen Platz im Bandproberaum) und dieser Transport hat mir zwei Dinge gezeigt: 1. ich werde alt
und 2. der 08 war für meinen Rücken eine gute Entscheidung.
Das Spielgefühl auf der Tastatur ist gut. Nicht so weit weg von der PC3x Tastatur (TP40L). Die angeraute Oberfläche der Tasten ist erstmal ungewohnt. Die Tastatur ist nach meiner Meinung ein guter Kompromiss, aber ich bin auch schnell zufrieden zu stellen. Sie klappert nicht über das normale Maß hinaus und spielt sich präzise.
Fader, Bedienelemente sehr gut verarbeitet und laufen sauber und gleichmäßig. Das Display ist schön scharf und lässt sich gut lesen, aber ist nichts für Leute mit Sehschwäche. Die Schrift ist schon recht klein.
Die Pads sind okay. Im Vergleich zu den Pads einer MPC sind sie eher als nette Zugabe zu sehen. Sie spielen sich bei weitem nicht so präzise, sie sind aber auch nicht schlecht. Etwas klein vielleicht. Ich habe aber hier eine breitere Palette an Vergleichsmöglichkeiten.
Fantom X, Arturia Keylab 61 MK2, Korg nanopad2 und MPC One. Hier würde ich den 08 vor den Fantom X einsortieren, was die Spielbarkeit der Pads angeht.
Kommen wir zu Software und den inneren Werten des 08.
Hier fühle ich mich als Fantom X User sehr wohl. Fast war es so, als würde man nach langer Zeit nach Hause kommen, aber inzwischen wurde das Heim renoviert.
Nach dem Firmware-Update (mein 64GB Stick wurde klaglos erkannt) und der Installation von einigen Soundsets, war ich schon etwas erschlagen, von der Menge an Sounds. Beim Querhören habe ich ganz viele Bekannte aus dem Fantom X wiedergehört. Fast wie eine Art „Best of“.
Der Grundklang des 08 ist Rolandtypisch, auch das hat mich gefreut. Der Kronos klingt eine Spur „edler“ in meinen Ohren, dass ist aber natürlich meinem persönlichen Geschmack geschuldet. Beide ergänzen sich sehr gut, was man so nach ein paar Stunden sagen konnte.
Die Grundbedingung geht auch gut von der Hand, aber ich kenne auch die Struktur der Rolandgeräte. Eine Sache hat mich aber sehr beschäftigt. Das Umstellen einer Zone auf den externen Modus, um damit z.B. den Kronos zu steuern. Meine ersten Versuche haben mich an meine MIDI Experimente mit dem alten Fantom X erinnert und das Frustlevel stieg. Bis ich auf den Trichter mit der Shift-Taste + Zonen-Taste gestoßen bin. Damit schaltet man die Modis für die Zone durch. Interne Sounds, externe oder beide. Das hat mir dann wieder den Abend gerettet.
Sequenzer und Sampling liegt noch vor mir.
Als erstes Fazit: Nachdem ich beruhigt bin, das Roland es nach fast 20 Jahren auch schafft, externe MIDI-Hardware gut anzusteuern, glaube ich war mein spontaner Einkauf eine gute Entscheidung.
Mal schauen, wann mir der erste große „eingebaute Roland“ über den Weg läuft
Grüße Dennis