Hallo Bernnt ,
ich wollte lang nichts schreiben, da ich selbst kein Jazzer bin (und auch wohl keiner mehr werde) ,
aber ich verstehe Dein Problem nicht ?
Es gibt das alles schon , was Du suchst ?
Dein Begriff von Modern Jazz orientiert sich ja deutlich an den 50er Jahren,
auch jetzt wieder mit dem Video von Friedrich Gulda, also in einer Zeit , als viele der großen Jazz-Akkordeonisten aktiv waren.
Du mußt also nichts neu erfinden , es gibt Platten , Noten und sogar Videos zuhauf .
Das Problem ist die Analyse , was genau gespielt wird. Zunächst mal in der Jazztheorie an sich,
dann auch direkt den Akkordeonisten auf die Finder geschaut.
Da ist es nun im Einzelnen interessant zu sehen, wie diese die Akkorde auf beiden Händen verteilen,
wie sie ihr Instrument rhythmisch und dynamisch einsetzten und vielleicht , was sie von Mitmusikern spielen lassen.
Da es z.B. von Art van Damme ziemlich detailgenau Transkriptionen gibt, kann man am Notenbild doch genau erkennen,
welche Akkordfolgen er benutzt ? Dann kann man sich Akkord für Akkord vornehmen und lernt vielleicht dabei ein Muster
kennen, daß sich wieder bei anderen Stücken anwenden läßt ?
Lieber Bernnt ,
ich weiß, Du möchtest lieber gleich losimprovisieren,
aber da wir nun alle nicht Jazz schon mit der Muttermilch aufgesaugt haben,
sondern unserer musikalischer Werdegang wahrscheinlich erst im Schulalter
und dann, wohl erst in der klassischen Version davon, verlaufen ist,
wird das , wenn es überhaupt klappt , doch sehr schwierig mit den Synapsen,
die man für das Freie Improvisieren braucht :
Also , das kommt nicht einfach so aus uns raus ,
und liegt auch niemandem im Blut , wir wurden einfach nur 15-20 Jahre zu spät damit sozialisiert.
Also führt der Weg dahin leider über die nüchtern graue Theorie ,
da hilft nur hören , anschauen , analysieren und üben, üben, üben....
Schau doch mal bitte, ob ich Dir Noten leihen soll ,
ich habe so über die Jahre allerhand angesammelt :
die Art Van Damme und die Tony Dannon Noten (mit den Fotocovern) sind echt schwer..
die Noten scheinen Ton für Ton abnotiert.
Einen ganz anderen Weg schlägt Mat Mathews ( einer der besten Jazzmusiker überhaupt...) ein ,
hier nur die Leadstimme , wie auf der Paltte eingespielt , mit sehr rudimentären Akkordeon,
die es selbt anzufüllen gilt :
Dann noch Pete Jolly ,
eigentlich eher als Pianist bekannt ,
mit sehr modern arrangierten Jazzstücken
Es gibt aber auch mal wieder überraschend gute neue Jazznoten ,
nachdem Gary Meisner einige langweilige Schulen, für gelangweilte Schüler herausgebracht hat,
hier mal was Feines :
https://www.stretta-music.de/jazz-standards-nr-697141.html
Die gezeigten Notenbeispiele lassenes kaum erahnen,
da sind super Stücke dabei,
auf dem Akkorden , ist schon echt ne' Ansage :