IngoH.
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Die einzige Möglichkeit, um WAS zu tun?Servus,
ich hatte vor ca. 2 Monaten meinen ersten (recht kleinen, nicht mal 50 Leute) Auftritt als Volksmusik-Duo. Ich habe am Keyboard nur den Bass gespielt weil das die einzige Möglichkeit war.
Ich persönlich glaube, dass Dir Tipps von Anderen überhaupt nichts bringen. Es sei denn, Ihr habt als Duo nun einen Major-Deal und bekommt einen Stylisten, Personal Coach und Public Relations Berater zur Verfügung gestellt. Wenn es dann ein Playback-Gig beim Silbereisen oder Zarella werden soll und Du Erfolg haben willst, auch wenn Du so gar nicht Du selbst auf der Bühne bist, dann hörst Du den Dreien zu, schaust immer nach vorne in die Kamera, lernst ein paar Moves straight on the beat und denkst an Deine Lieblingsspeise oder, Verzeihung, besten Sex.
Wenn Du auf der Bühne Du selbst sein willst, schau Dir keine Videos von Dir oder Deiner Band an, ändere nichts an Dir, verkauf Dich nicht - zeige Dich. Wenn Eure Gigs nicht auf der Karnevalsbühne ablaufen - vergiss das Dauergrinsen von Henning Krautmacher, wenn Kamera in der Nähe ist, und mach nicht künstlich den mit Schalk geimpften Kamera-Clown.
Ich habe mehr als 20 Jahre Tanzmucke und Karnevalsgigs hinter mir. Bei Tanzmucke war ich als Keybo auch noch 10 Jahre male Leadsinger und habe auch den weiblichen Gesang noch mit 2.Stimme oder Harmonizer-Support ins rechte Licht gerückt. Da hat man halt Tage, wo es läuft mit dem Publikum und Du Dir den oder die ein oder andere/n auf der Tanzfläche ausguckst und ein bisschen flirtest und mit Deiner Rolle kokettierst. Wenn Du kein spontaner Typ bist, lass die Ansagen jemand anderen machen.
Und wenn man schlechte Tage hatte (gesundheitlich oder keine Interaktion mit Publikum), dann nimmt man sich selbst schützend automatisch zurück.
Bei den Karneval-Kurzgigs ist das "grinsend, winkend auf die und von der Bühne" fast schon Pflicht. Da hatte ich als Keybo das Glück, am Anfang hinten zu stehen und glücklicherweise nicht immer voll im Scheinwerferlicht. Den Supercoolen zu mimen mit Sonnenbrille und der Bewegungsintensität eines südamerikanischen Amazonas-Faultieres macht keinen Sinn. Also: Gar nichts spielen. Zieh das im Proberaum Erarbeitete durch und gut is.
Selbstreflektion ist immer gut. Bei mir kam dadurch die Erkenntnis, dass ich die "gespielten" Auftritte, also wo ich ne Rolle auf der Bühne übernehme, nicht mehr mag und will. Das heißt nicht zwangsläufig, dass man keine bezahlten Auftritte mehr machen darf.
Infolge von Routine wirst Du selbst merken, was spielerisch und bühnenshowtechnisch miteinander kombinierbar ist, ohne Mist zu spielen und den Chaplin raushängen zu lassen oder als Keybo die Fachwelt in den Boden zu spielen und gleichzeitig aussehen wie der Tastenfreak von The Sparks.