eines davon ist ein Hohner Starlet 40, das andere ein Student V
Beide Modelle sind um die 50 Jahre alt. Auch wenn sie aktuell noch spielbar sind, die Materialalterung wird sich bemerkbar machen.
Wenn da noch keine Materialien ersetzt wurden, wirst du das nach und nach machen müssen.
Den Kaufpreis kannst du also gedanklich schon einmal verdoppeln - in der Schweiz vermutlich noch mehr.
Die interessante Alternative zum Neukauf ist nicht der Kauf eines Oldtimers im Originalzustand, sondern eines maximal 30 Jahre alten Instruments oder eines älteren Instruments, das bereits überholt wurde (Wachs, Lederventile). Da sind Händler mit eigener Werkstatt die beste Anlaufstelle.
primär ausgerichtet auf Orchester und traditionelle Stücke, was mir beides nicht passt.
Aus dieser Angabe werde ich nicht schlau. Ich stelle mir die selbe Frage wie
@Be-3:
Was (welche Musikrichtung) würdest Du denn gerne spielen?
Mich interessiert diese Frage, weil sich z.B. XS und Starlet neben Größe und Tonumfang auch in einem weiteren Punkt unterscheiden:
Die XS ist immer einchörig, die Starlet 40 immer zweichörig (mit nicht wenig Schwebung).
Hör dir hier einmal die Soundbeispiele "Bavarian" für ein zweichöriges Register wie bei der Starlet und "Rondo" für ein einchöriges Register wie bei der XS an, damit du verstehst, was ich meine:
https://www.thomann.de/de/weltmeister_perle_26_48_ii_3_blue.htm
Vielleicht hörst du heraus, wo der Spieler beim Soundbeispiel "Tango" das Register wechselt?
(Es ist reiner Zufall, dass ich dieses Instrument verlinkt habe. Vergleichbare andere hätten es auch getan.)
Die verlinkte Student und eigentlich alle neueren Instrumente mit wenigen Ausnahmen (z.B. XS) haben mindestens zwei Chöre und Register um beide Klangfarben (und ggf. mehr) auswählen zu können.
Zum Lernen als Erwachsener würde ich wegen der Größe und damit letztlich auch wegen der damit verbunden Ergonomie eher ein 72 oder gar 96 Bass-Instrument empfehlen.
Ich, wenn der Erwachsene größer als 1,70 m ist und keine Probleme mit dem Rücken hat, sogar 120 Bässe. Die Rückenprobleme auch nur deshalb, weil das Transportieren und v.a. das Hochheben dann ein Problem ist, nicht das spielen.
Finanziell sehe ich da auch kein Problem. Wenn ich z.B. eine überholte alte Atlantik vom Händler für 1500€ kaufe, kann ich sie mit Hinweis "vor zwei Jahren wurde das und das getauscht" nach zwei Jahren zum selben Preis weiterverkaufen, wenn es schnell gehen muss halt 100-200€ billiger.
Das ist weniger als der Wertverlust eines neuen Instruments und weniger als die Generalüberholung eines alten Instruments im Originalzustand kostet.
Der Grund warum ich einem Anfänger, gerade ohne Lehrer, eher ein zu großes als ein zu kleines Instrument empfehle, ist die Ergonomie, wie
@Malineck es schon angesprochen hat.
Der Anfänger mit dem zu kleinen Instrument hängt sich das Instrument um, und wird mit stark angewinkeltem rechten Handgelenk, wie
@maxito schon schreibt, und Katzenbuckel, weil die Noten so tief sind und im Irrglauben, auf die Tasten/Knöpfe sehen zu müssen, zu spielen versuchen.
Weil er damit mehr als genug gefordert ist, gleichzeitig die rechte Hand und den linken Arm zu bewegen, wird sich an der Haltung nichts ändern, es sei denn das Instrument gibt ihm jedesmal, wenn er den Rücken krümmt oder den Kopf runternimmt, einen Kinnhaken.
Beim großen Instrument achtet man am Anfang darauf, dass es weit genug links ist und das untere Eck der Tastatur zwischen den Oberschenkeln ist, und es bleibt, auch gewichtsbedingt, in dieser Position, unabhängig davon, was ich mit meinem Kopf oder Rücken mache. Dann entspannt sich auch der Winkel des Handgelenks automatisch etwas.
Das kleine, leichte an den langen Gurten bleibt bei Bewegungen des Spielers nicht zwischen den Oberschenkeln hängen, sondern wandert auf Zug nach links und auf Druck nach rechts.
Da können einem Anfänger jetzt alle möglichen Verrenkungen einfallen, um das Instrument zu stabilisieren, die alle nicht zu empfehlen sind.
(Die innovativen Gurte der XS sind da wirklich eine gute Idee, wenn auch nur für sehr leichte Instrumente.)
Die beste Lösung, wenn auch nicht 100%ig überzeugend, ist, den Rücken zu strecken, das Akkordeon mit der Rückenmuskulatur an den Schultern hochzuziehen und nicht mehr auf den Oberschenkeln abzulegen. (Die selbe Haltung hat man automatisch bei den speziellen Gurten der XS und bei den kurzen Originalgurten aller Kinderakkordeone.)
Jetzt hat man aber einen kontinuierlichen Zug nach unten an den Schultern, den man bei einem größenmäßig passenden Instrument, das fest in seiner Position bleibt, nicht hat.
Das größere Instrument spielt sich also in diesem Punkt leichter.