Ich bin am grübeln, was ich mit meinen CDs machen soll und eigentlich will ich diese nicht weggeben/wegwerfen/verkaufen/verschenken.
Also ... aus der Erfahrung eines Freundes kann ich Dir sagen "Lass es!" ... der Freund hat seine Sammlung komplett digitalisiert, dann verkauft/verschenkt/weggeworfen ... und der worst case trat ein - Datenverlust. Alles weg! Er hat dann versucht diverse seltene Sachen über Freunde wiederzubekommen, aber es hatte trotzdem große Lücken gerissen, da er schon einen sehr eklektischen Geschmack hat.
Ich habe meine CD-Sammlung in den schmalen Ikea-Regalen zu gleichen Teilen im Wohn- und Arbeitszimmer stehen. Die CDs im Hintergrund und davor Amps und Intrumente. Die CDs sind für mich lebendige Musikkultur und das bleiben sie auch weiterhin, auch wenn sie mittlerweile für Viele ein Relikt der 80'er/90'er/2000'er sind.
Meine Musik kaufe ich auch weiterhin auf CDs und bin froh, dass die Preise teils stark gesunken sind. Allerdings habe ich auch schon parallel viel Musik bei Bandcamp gekauft, also meist die CD mit Downloadversion anbei, wenn es das gibt, andernfalls eben nur die Downloads der Bands.
Spotify und Co. kommen mir nicht in die Tüte, auch wenn ich ansonsten absolut nichts gegen neue Technik habe, aber Streaming von Musik geht für mich gar nicht. Vorallem zahle ich nicht für ein Produkt, das ich nur nutzen kann solange ich zahle. Da mag der Vergleich mit dem Kinobesuch nahe liegen, denn den Kinofilm zahle ich auch und sehe ihn mir im Kino an und kann ihn nicht mitnehmen, aber da ist mehr dran, denn Kino ist ein Stück Magie und kultureller Zauber, was wohl keiner bestreiten mag. Das Einsinken in einem Sessel mit dem Geruch von Popcorn in der Nase, das bringt keine DVD, keine BluRay und kein Streaming mit sich. Was mir im Kino wirklich gut gefallen hat und ein Stück Kinomagie abseits des Mainstream ist, landet bei uns auch immer noch als BluRay oder DVD im Schrank.
Irgendwie ist da auch immer noch so das Bild des Kinos aus der Kindheit in meinem Kopf. Das Gebäude i der Form eines Theaters mit einem großen überhängenden Balkon, dunkelrot gestrichene Wände, goldene Bilderrahmen mit den Filmpostern säumen die Wände wie eine Galerie und am Eingang und einigen anderen Punkten hängen schwere Brokatvorhänge. Im Foyer und im Saal riecht es nach Popcorn und Cola, das Rascheln des Popcorns in gefalteten Papiertüten und das Knacken von zerkauten Himbeerbonbons zwischen Kinderzähnen. Ich kann mich da an viele Disneyklassiker erinnern, die ich als Kind mit der Familie dort gesehen habe. Das war Magie, eine kulturelle Erfahrung, die heute keiner mehr in den Multiplexmegakinos machen kann und diese magischen Momente nehme ich mit ins Grab.
Die meisten in meinem Umfeld haben auch schon den Schritt zum ebook-Reader gemacht, aber ich möchte Papier in der Hand haben und es riechen können, sowie ein tolles Cover. Allerdings lese ich, insofern es fremdsprachliche Bücher sind, auch meist das englische Original, dabei sind die Covers dann nochmal ganz anders als bei den deutschen Versionen. Das ist alles irgendwie ein lebendiges Stück Kultur, das ich nicht eintauschen möchte.
Ein Theaterstück sieht man sich in der Regel eben auch im Theater an und streamt es nicht.