Ich habe einige (keine berufliche) Erfahrung mit dem Thema „Rücken“ sowie meine eigenen Ansichten darüber und ich teile diese hier mit meinen eigenen Worten mit. So einfach ist das.
Meine Meinung ist ziemlich konträr zur etablierten Meinung. Der Gesundheitssektor ist inho überfüllt mit einer Unmenge an therapeutischen Trittbrettfahrern, die alle ihr Rezept zu landen versuchen, dazu zähle ich auch so anerkannte Berufe wie Physiotherapeuten, Chiropraktiker, Reha, etc.
Ich will aber hier auf diese nicht gesondert eingehen, weil das uferlos wäre, aber deren Methoden, sowie auch jene die hier gennnt wurden haben immer Eines gemein:
Eine sehr hohe Versagensquote und meist einen falschen Ansatz.
Das ist nunmal meine Meinung. Ich werde sie nicht durch irgendwelche Studien belegen, auch wenn das hier gewünscht wird. Es ist eine Meinung, die sich auf lange Erfahrung gründet und die wie eine jede Meinung auch falsch sein kann. Das sollte wohl klar sein. Niemand ist gezwungen, sie zu übernehmen.
Ich habe hier viel über Stehhilfen, Haltungwechsel, Rückenübungen, Lockerungsübungen, Sitzbälle (pures Bandscheibengift!), etc. gelesen, die allesamt dafür sorgen sollen, dass man beschwerdefrei im Sitzen spielen kann. Ich halte das für eine Thematik, die im Ansatz verfehlt ist, denn bei allen hier genannten Haltungen, sitzend oder stehend, wird der Rücken belastet. Und das ist beim Üben des Gitarrenspiels nunmal prinzipiell nicht notwendig!
Der Rücken wird im aufrechten Sitzen ohne Lehne belastet. Fakt!
Das Gewicht des Oberkörpers drückt auf die Bandscheiben, neigt man sich nach vorne (Rundrücken) wie es beim Schauen auf das Griffbrett üblich ist, werden die Bandscheiben mit einem mehrfachen der aufrechten Haltung einseitig beansprucht. Beim freien, aufrechten Sitzen wird im Besonderen die Muskulatur gefordert – ob sie nun gesund und tainiert ist oder nicht – sie wird lange Zeit nur die eine Aufgabe haben, den Oberkörper zu stützen. Das ermüdet die Muskulatur, sie übersäuert, Verkrampfungen entstehen, letztlich schmerzt der Rücken. Daher wird man bewusst oder unbewusst Ausweichbewegungen vornehmen, Sitzpositionen ändern, links und rechts hin- und herrutschen (was zudem auf den Bandscheiben scheuert), das Gewicht verlagern oder wie jemand hier sagte, abwechselnd im Sitzen und im Stehen spielen.
Warum eigentlich?
Warum mutet man das dem Rücken zu? Weil alle Spielhocker und Sitzhilfen bei den Musikgeschäften keine Lehne haben? Oder weil der Therapeut gesagt hat: „Ja, das geht! Man muss nur diese und jenes …“? Oder weil man denkt, das machen alle Profis so und ich will meinen Rücken stärken?
Man muss seinen Rücken stärken, ganz sicher sogar und das seit der Mensch den aufrechten Gang erlernt hat, aber physiologisch nicht dafür gemacht ist. Das macht man mit den richtigen Übungen im Fitnesscenter oder mit allgemeiner Sportlichkeit und einer Vielzahl an verschiedenen, abwechselnden Trainings- Haltungs- und Belastungssituationen. Man erreicht dieses Training ganz sicher nicht damit, dass man still auf einem Hocker sitzt und eine 3-4 kg Gitarre stundenlang vor sich hält und auch noch die Arme auf dieser nicht mit vollem Gewicht abstützt, sondern deren körperferne Haltung auch noch auf den Rücken schlägt.
Fast jeder hier in diesem Thread nennt gesundheitliche Probleme mit dem Üben (und die genausoviel Rezepte dagegen). Aber keiner käme auf die Idee, dass es an der Rückenbelastung selbst liegt und dass die Vermeidung dieser Belastung an sich der Schlüssel zu entspantem, schmerzfreien Üben ist? Liegt das denn nicht nahe genug?
Ich habe das Rezept bereits deutlich genannt, aber bis auf eine löbliche Ausnahme, die dem Gesagten dankenswerterweise eine Chance gab, war es wohl dringlicher, sich zu echauffieren? Daher gibt es für Alle Sym- wie Antipathisanten eine Nachschlag:
Sucht euch euren Lieblingssessel mit Lehne und Polsterung (oder eine bewährte Bequemlichkeit eurer Wahl) und legt euch da so hinein, dass euch gar nichts mehr weh tut. Und wenn ihr es dann auch noch schafft (halbwegs aufrecht, aber gestützt!), dabei eure Gitarre zu spielen, dann kann es sein, dass die Stunden im Flug vergehen und ihr danach sogar noch laufen könnt!
@Chris@guitar:
Ich fürchte fast, dein Problem mit meinem Schreibstil wird das Deine bleiben. Ich kann dir da nicht helfen, wie ausschweifend gouvernantenhaft du deine Klage darüber auch immer aufbereiten magst.