Lakewood - Userthread

Zudem empfinde ich es als Etikettenschwindel, bei diesen Gitarren-Konfiguratoren der Hersteller, ob nun Fender oder Fakewood, von einem Custom-Shop im eigentlichen Sinne zu sprechen
Das ist aber dann nur deine unbegründete, isolierte, persönliche Empfindung.
Das Wort "Custom" bedeutet übersetzt "benutzerdefiniert". Insofern ist der Begriff des "Custom-Shop" bei Lakewood für Gitarren, die Abseits der im Handel üblichen Konfigurationen gebaut werden, absolut korrekt.
Du kannst im Rahmen des Angebotenen gewisse persönliche Veränderungen gegenüber den Serienmodellen bekommen, also eine "benutzerdefinierte" Gitarre. Lakewood entscheidet sich hier eine gewisse Bandbreite an Optionen anzubieten, die auf der Basis der bestehenden Modelle beruhen.
Wenn du mit dem Begriff "Custom-Shop" eine höhere Qualität verbindest, dan fällst du hier höchstens einem Irrtum zugrunde, der möglicherweise auf den höheren Preisen für Custom-Shop-Instrumente beruht. Aber in der Definition sagt der Begriff "Custom" nicht aus, dass es eine höherwertige Gitarre, als die Serienproduktion ist. Auch in der Realität ist das mitnichten immer der Fall.
Insofern empfinde ich den Begriff "Fakewood" hier relativ unangebracht, da Lakewood hier keinerlei Dinge vorheuchelt, sondern exakt im Sinne des Begriffs handelt.

Auch Stoll erwähnt in seinem Custom-Shop zunächst Veränderungen von Seriengitarren "durch die von Ihnen favorisierte Halsbreite, das Halsprofil und die Saitenlage." Sowie "Leichte Abweichungen von einem vorhandenen Modell durch die Auswahl der Hölzer, andere Mechaniken, Rosette, Saitenstärke, Griffbretteinlagen, Korpusgröße, Einbau eines Tonabnehmers, Teilbundierung etc."
Das unterscheidet sich nicht vom Lakewood Custom-Shop.
Natürlich kannst du darüber hinaus noch individuelle Instrumente bauen lassen. Ich weiß nicht ob das bei Lakewood auch möglich ist, würde das aber nicht ausschließen, dass sie dir auf Anfrage und für genug Geld auch eine komplett andere Gitarre bauen.
Und im Grunde sieht es so bei allen Gitarrenbauern aus: Nahezu alle Gitarrenbauer haben ihre Standardmodelle. Diese kann man Antesten und dann ggfs Abweichungen und Individualisierungen in Auftrag geben. Wirklich komplett neu-entwickelte Instrumente nehmen auch bei Gitarrenbauern nur eine geringe Zahl ein. Dazu muss ein spezielles Bedürfnis vorliegen und auch ein sehr großes Vertrauen, wenn man da 5-10.000 Euro für eine Gitarre weit abseits der Serie möchte. Tobias Braun verkauft seine Standard-Modelle ja schon kaum unter 5000€.. kann mir nicht vorstellen, dass er da eine spezialisierte Gitarren mit sehr individueller Konfiguration unter 10.000 € baut.
Man kann hier aber Ungvary und Braun nicht mit einer Werkstatt wie Lakewood vergleichen. Das eine sind quasi Solo-Gitarrenbauer, während bei Lakewood ein Team arbeitet. Und natürlich sind Abläufe anders, wenn man alleine alle Teile einer Gitarre bauen muss, oder wenn ein Team sich die Aufgaben aufteilen kann und vielleicht bestimmte Leute bestimmte Tätigkeiten besser, schneller können und sich Prozesse aufteilen lassen. Der Output ist auch entsprechend höher.
Ich denke aber, dass der Anteil an Handarbeit bei Lakewood relativ hoch ist. Sie setzen allerdings auch viel auf moderne Ideen. Ich weiß z.B., dass sie ein Gerät gebaut haben, dass die Elastizität von Decken prüft, damit sie die möglichst dünn ausschleifen können. Das lohnt sich natürlich erst dann, wenn man mehrere hundert Gitarren im Jahr baut. Ein Solo-Gitarrenbauer, der vielleicht 10 Gitarren baut, kann sich da die Zeit für jede der 10 Decken nehmen und das austesten und braucht kein Gerät, dass da schnell mal ein Dutzend Decken durchtesten kann.
 
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Allerdings ist der Schritt zu einer Gitarre von einem Handwerksmeister nicht allzu groß, wenn man schon über Custom nachdenkt, weshalb ich jedem ans Herz legen möchte zu schauen, ob es wirklich eine "Custom" eines Serienmassenproduzenten sein muss. Hier noch ein paar Links zu Gitarrenbauern in DE und AT, die auch erschwingliche Gitarren bauen, und abgesehen von Tobias Braun, in etwa beginnend in der Preislage der Seirenhersteller:
Hmm, ich würde als Kunde DANN zu Christian Stoll gehe, wenn ich entweder eine Stoll haben wollte, oder aber etwas komplett Neues, was es auf dem Markt so kaum gibt. Ich würde mir jetzt keine "etwas andere Martin-Kopie" von Christian Stoll bauen lassen; ich glaube nicht, dass das für irgendjemanden gut wäre. (Wobei mir die Stoll-eigenen Instrumente klanglich deutlich besser gefallen, als Martins.) - Beim "komplett Neuen" müssten beide Seiten bereit sein, ein Risiko einzugehen, dann kann das passen.
 
Bitte kommt mal wieder zum Threadthema "Lakewood" zurück ...
 
Lakewood bietet beim örtlichen Musikhaus Gitarren der neuen „Eigenart“ Serie an. Die haben kleine Fehler im Holz. Gibt sie als D oder M Modelle in verschiedenen Holzausführungen aber immer für 1.695 € mit L.R. Baggs Session VTC inkl. Gigbag. Werde mir die bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen. Leider haben sie auf ihrer Website gar nichts darüber. Soll vielleicht nicht an die große Glocke gehängt werden.
 
@Disgracer: ...deine Argumentation ist schon einleuchtend, und sicher hast du Recht - im Grunde ist es wohl ein Irrtum meinerseits, da ich "Custom" eher aus der Autotuning-Szene kenne. Vielleicht ist es etwas überzeichnet von "Fake" zu sprechen, es ist schließlich eine Frage des Standpunktes wie sich "Custom" definiert. Custom ist hier also im Sinne von "...wenn ich mir einen Golf - Serienmodell mit allerlei abweichenden Ausstattungen bei VW bestelle, ist es im Prinzip auch ein Custom-Car." zu sehen.

@rw: ... du hast schon Recht, allerdings denke ich es ist vielleicht sinnvoll überhaupt mal bei den Solo-Bauern vorbeizuschauen bevor man die Industrieproduktionen unterstützt, zu denen auch Lakewood gehört. Die Marge der Gitarren im Jahr ist schon ordentlich, die die auf den Markt werfen, das macht es dem Handwerk nicht unbedingt leichter und der Anspruch von Lakewood den Einzelhandel zu unterstützen kann auch nicht kaschieren, das Lakewood den Markt mit Instrumenten flutet.

@Jovanotti: ... vielleicht ist es nicht die optimale PR, dass sie, ungeachtet der hohen Qualitätsstandards die auch hier im Forum viel gepriesen werden, Gitarren bauen, die von vornherein Fehler haben. Mich wundert, dass das im Lakewood - Qualitätsmanagement bei der Holzprüfung niemanden aufgefallen ist, zumal immer wieder Mantra-mäßig wiederholt wird, was dort für Fachleute arbeiten und zuletzt Disgracer auch auf die technischen Möglichkeiten des Qualitätsmanagement im Lakewood-Team hingewiesen hatte. Warum dann Gitarren mit Fehlern im Holz vom Band laufen lassen? Der Marge/des Umsatz wegen einfach raushauen die Klampfen, egal ob Fehler im Holz oder nicht, oder sind das nur die Fehler die im Nachhinein aufgefallen sind - versteckte Mängel bei anderen Modellen nicht ausgeschlossen?
 
Warum dann Gitarren mit Fehlern im Holz vom Band laufen lassen?
Wenn sich die Fehler nicht klanglich auswirken, ist es doch besser etwas daraus zu machen als das Holz wegzuwerfen. Natürlich werden diese „Makel“ vorher bemerkt.
 
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Das Problem ist, dass es immer noch technisch gutes Holz gibt, dass aber Holz in einer herausragenden optischen Qualität seltener wird. Auch Taylor verbaut seit einigen Jahren gestreift gemasertes Ebenholz, das aber eine vergleichbare technische Qualität aufweist. Früher hat man halt für einen Baum mit schöner Maserung (was man von außen nicht sieht), ein paar Bäume fällen müssen, was ökologischer Schwachsinn ist. - Martin verbaut seit Jahren irgendwelches nicht weiter spezifiziertes "Hardwood" (offenbar je nach Marktlage, technisch hat sich in den Foren wohl noch niemand beschwert). Und es ist noch gar nicht lange her, da galten gehaselte Decken als "fehlerhaft". Heute sind sie cool... Natürlich fällt das den Gitarrenbauern auf, so doof sind die wohl nicht. Aber es ist ein ausschließlich optischer Makel (oder man hat wirklich etwas falsch gemacht) und vor allem kein "versteckter" Mangel.

Die kleinen Instrumentenbaumeister haben früher daraus bspw. "Studentenmodelle" gemacht. Ich habe so eine klassische, die sich klanglich nicht hinter den sonst gleich konstruierten, aber "schöneren" und verzierteren "Meistergitarren" (aus gleichem Haus) verstecken muss. Die aber bedeutend günstiger war (ca. 500 DM [günstiger], das war vor 40 Jahren eine Menge Geld...)

<...> allerdings denke ich es ist vielleicht sinnvoll überhaupt mal bei den Solo-Bauern vorbeizuschauen bevor man die Industrieproduktionen unterstützt, zu denen auch Lakewood gehört.
Hmm, was ist "Industrie"? Lakewood zeigt auf der Webseite 14 Git'bauer und 5 Leute im Backoffice. Bei Hanika sind es 27, inklusive des Vertriebs. Das sind weniger, als bei unserem Klempner oder dem Zimmerer. Da ist nicht viel mit "Industrie" im klassischen Sinn. Und einige von den dort genannten sind nebenbei auch Solo-Bauer (Schönitz).
Wenn ich natürlich ein Instrument haben möchte, dass es auch annähernd auf dem Markt nicht gibt, klar - dann gehe ich zum ganz kleinen.
 
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das macht es dem Handwerk nicht unbedingt leichter und der Anspruch von Lakewood den Einzelhandel zu unterstützen kann auch nicht kaschieren, das Lakewood den Markt mit Instrumenten flutet.
"Den Markt flutet" ist ziemlich übertrieben.. Lakewood baut weniger als 1500 Gitarren im Jahr. Im Vergleich mit Firmen wie Martin und Taylor (nördlich von 70.000 Instrumenten im Jahr) und selbst Firmen wie Crafter (50000+) sind das Peanuts. Zu Yamaha hab ich keine Informationen gefunden, aber ich denke die knacken relativ locker die 100.000, wenn nicht sogar 150.000 Gitarren im Jahr.
Lakewood ist immer noch eine ziemlich kleine Kaschemme im Vergleich zu den Big Playern. Und dazu noch relativ lokal auf Deutschland und Umgebung begrenzt.

Aber Lakewood steht auch so gut wie gar nicht in Konkurrenz zu Ein-Mann-Gitarrenbaumeistern. Schon alleine vom Preisbereich her. Abgesehen von wenigen High-End Modellen bekommt man alle Lakewoods für weniger als 3000€.
Ich glaube dass so gut wie kein Gitarrenbaumeister unter 3000€ anfängt. Höchstens für absolute "Einsteigermodelle". Der Großteil dürfte sich da mittlerweile im Bereich 5000€+ bewegen.

Zur Thematik "Fehler im Holz" bei der Eigenart Serie hab ich zwei Dinge:
1) Es mag einfach ein Versuch sein die Einstiegspreise zu drücken. (Die Eigenart-Serie scheint nur auf Gitarren für 1700€ begrenzt zu sein). Wenn man hier mal guckt (drittes Bild), ist der Fehler im Holz hier an der Zarge an einer Stelle wo man ihn so gut wie nicht sieht: https://shop.musik-schoenau.de/a-gi...57/lakewood-eigenart-dreadnought-modell-30824
Wenn Lakewood da aufgrund ihres Einkaufs da Geld sparen kann und es Kunden gibt, die gerne ein paar Hundert Euro sparen und dafür solche optischen Kleinigkeiten in Kauf nehmen.. Wieso denn nicht?
Finde ich z.B. für Bühnengitarren praktisch. Solange es gut klingt..?

2) Lakewood hat manchmal Partnerschaften mit Musikhäusern. Als es Jellinghaus in Dortmund noch gab, hatten sie dort immer mal wieder Sondermodelle, die so nicht im Lakewood-Katalog waren. Oder drastisch unter Normalpreis. Hier hatte Jellinghaus Lakewood die Hölzer zur Verfügung gestellt (Jellinghaus hatte ein eigenes Holz-Kontingent) und Lakewood hat "nur gebaut". Da gab es dann z.B. Gitarren mit Ebenholz-Body für mehrere Tausend Euros weniger als bei Lakewood selbst.
Möglicherweise ist das hier also auch einfach eine Partnerschaft mit dem Musikhaus Schönau, mit einem Konzept, das einfach örtlich begrenzt ist und initiativ vom Musikhaus ausging, so nach dem Motto: "Wir kaufen euch 100 Gitarren ab mit günstigeren Hölzern". Solange das für beide Seiten lohnt.. wieso nicht?
 
@hatschipu: Ja klar, eine super Resteverwertung für 1695,00 EUR. Und sehr nachhaltig. Lieber den Baum fällen und das Holz zu 3. Wahl - Gitarren verarbeiten, denn der Markt ist so ausgedünnt, dass es viele, viele weitere Gitarren vom Band braucht. Auch gerne mindere Qualität mit hohem Qualitätsanspruch versteht sich, als davon abzulassen den Baum abzuholzen (oder durch den maßlosen Zukauf von Holz die zu unterstützen die das tun), als ihn noch ein paar Jahre atmen zu lassen und eine Gitarre weniger zu produzieren. In diesem Sinne ist die Resteverwertung von Lakewood eigentlich echt nachhaltig und schützt den Wald, da wundert's mich das Greta Thunberg noch keine Lakewood öffentlichkeitswirksam gegen den Klimawandel klampft.

Merkelwürdig finde ich nur, warum kauft Lakewood Holz mit Makeln um Gitarren daraus zu bauen, wenn die Qualitätsstandards und Qualitätsprüfung so überragend sind, dass das vorher auffällt? Also sind die Makel-Gitarren eine neue Modellreihe und "Eigenart" ist das Lakewood - Label für 3. Wahl? Oder werfen Sie dem Pöbel einfach noch die Reste für einen angemessenen Lakewood - Preis hin, nach dem Motto alles muss raus und preislich steht ja Lakewood drauf - der Fankult um die Marke tut dann schon sein Übriges. Also demnächst auch Lakewood - Gitarren aus den Europaletten auf denen das Holz geliefert wird? Solange es klanglich passt, geht das schon, irgendeinen technischen Dreh das sich das gut anhört findet Lakewood bestimmt zuerst! Irgendwie erschließt sich mir das nicht ganz, aber ich habe schließlich auch schon bei "Custom" voll daneben gelegen und bin wohl einfach von gestern.

Schließlich findet man sicherlich eine gute Argumentation im Sinne von Lakewood, wenn man sich nur genug anstrengt...denn Lakewood ist eindeutig die bessere Massenproduktion anstelle von Taylor, oder Martin, Gibson, etc., denn Lakewood ist "Made in Germany" wo Niedriglohn-Ausbeutung und Massenware noch ganz andere Standards hält - abgesehen von den kleinen Fehlern im Holz bei den "Eigenart"igen Schnäppchen Gitarren, aber ansonsten 1A - Ware!

@Disgracer: Danke für die interessanten Infos wie das alles zustande kommen könnte, allerdings ist da auch ein bischen Mutmaßung dabei. Das könnte so sein aber es kann auch ganz anders daherkommen. Der Vergleich zum Klempner ist ganz nett, allerdings ist Gitarren bauen doch etwas anderes als zu klempnern. Ausserdem wüsste ich nicht wie Klempnern in der Massenproduktion aussehen würde. Sind dann alle Klempner Super-Marios oder Luigis und arbeiten bei Nintendo?

Und was sind schon 1500 Gitarren im Jahr wenn andere 70000 produzieren. Es ist auch nicht wesentlich ob die Gitarre von Hand hergestellt wird (also Hand-Werk hatte ich bisher so verstanden, aber da war er wieder der Custom-Irrtum) oder vom Band läuft, denn das ist dann auch Handwerk? Wenn die Gitarre noch von Hand vom einen Band auf das andere gelegt wird oder wie sind da die Kriterien um Industrie von Handwerk abzugrenzen? Ist das bei VW dann auch Handwerk, denn schließlich werden die Lenkräder beim Vom-Band-rollen auch noch von Hand gedreht. Da macht es eigentlich Sinn gleich noch eine Gitarrenbude mit Serienfertigung zu gründen und weitere 5000 Gitarren im kleinen Team zu produzieren. Dass ein 1-Mann + Team - Meister von den Serienpreisen nicht leben kann, da er eben keine Maschine ist, die die Dinger massenhaft raushaut, ist hier mal nebensächlich, und deshalb sollte man sowieso nur zum Meister gehen, wenn die Seriengitarre klemmt. Hoffentlich gibt es den Meister dann noch, oder er arbeitet dann auf 500 EUR - Basis bei Lakewood, verpackt die "Eigenart"igen Gitarren mit Makel und sägt die Europaletten.

Wenn der Kunde das in Kauf nimmt ist das sowieso ok, letztlich.sind wir, also auch ihr, dafür verantwortlich ob das Handwerk klarkommt oder nicht. Wie gesagt, wenn Lakewood seine Gitarren demnächst aus Europaletten sägt ist mir das auch schnurz, wenn Nachfrage besteht rechtfertigt das heutzutage sowieso alles und ich muss die Klampfen glücklicherweise nicht spielen - also alles bestens!

Im Grunde kräht da sowieso kein Hahn nach. Solange es Kunden gibt, die genau das brauchen was Lakewood produziert ist doch alles in der Balance, also wen kümmerts. Ein Hoch auf Lakewood und die gute Qualität - Trommeblwirbel und Salut!
 
Wir reden hier von völlig intaktem Tonholz, dass eben auch IMMER mal eine suboptimale Stelle haben kann. Natürliches Wachstum ist selten perfekt, nein falsch, es ist nie perfekt. Woher willst du bitte wissen, wie das Holz innen aussieht, wenn du einen ganzen Stamm kaufst? Genau so läuft das nämlich in der Größenordnung, von der wir hier reden. Ich habe eine Meistergitarre vom Gitarrenbauer, sowohl Boden als auch Zarge haben Stellen im Riopalisander, die nicht als makellos durchgehen. Na und? Klanglich macht das keinen Unterschied, optisch ist es sogar ganz hübsch. Es gibt keinerlei Nachteil, der Wert der Gitarre wird um keinen Cent geschmälert. Kein Instrumentenbauer wird so ein Stück Holz entsorgen, und sowas ist auch kein Reklamationsgrund.

Was ist bitte deine Alternative dazu? Wegschmeißen? Verbrennen? Oder willst du einfach nur Lakewood bashen? Genauso liest sich das nämlich. Wie dein Custom-Vorwurf. Lakewood ist eine Manufaktur, man arbeitet in kleinen Serien, selbstverständlich mit Maschinen und (igitt) Computerunterstützung wie CNC-Maschinen. Handarbeit ist natürlich auch dabei. Was ist daran verwerflich?

Niemand hindert dich, dir beim Gitarrenbauer deines Vertrauens eine Meistergitarre nach deinen Wünschen bauen zu lassen. Der macht dann das Meiste mit der Hand, und nimmt logischerweise mindestens den doppelten Preis einer Lakewood. Du kannst natürlich auch Martin Seelinger fragen, ob er dir eine solche Gitarre in Handarbeit bauen will. Gelernt hat er das ja mal. ;)
 
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Ich verstehe auch die Agenda hier nicht so wirklich..
@yummy Was ist denn dein Ziel hinter dem Beitrag, der vor Sarkasmus strotzt und Lakewood irgendwie als die bösen Buben hinstellt, die durch ihre Geschäftspraktiken Schuld daran sein sollen, dass viele kleine ein-Mann-Betriebe ruiniert werden..?

Ich sehe das ähnlich wie @hatschipu : Ich weiß nicht inwieweit du eine Ahnung hast, wie das mit dem Holz funktioniert (Ich empfehle "Big Timber" auf Netflix, um einen gewissen Eindruck zu bekommen), aber in kurz: Es werden massenhaft Bäume abgeholzt und in die Sägewerke transportiert. Erst nach dem Aufsägen lässt sich sagen, welche Qualität das Holz hat. Die meisten Holzsorten für Gitarren sind da vergleichsweise einfach zum Sägewerk zu transportieren, Ausnahmen sind z.B. exotische Hölzer wie Ebenholz. @rw hat das oben angesprochen: Lange Zeit war es Praxis Ebenholzstämme direkt dort aufzuschneiden, wo sie gefällt wurden um zu sehen, ob sie durchgängig schwarz waren. Die Bäume, die nicht qualitativ geeignet waren, wurden einfach aus Kostengründen liegen gelassen. Ich glaube Taylor waren die ersten, die angefangen haben auch für optisch minderwertiges Holz die gleichen Preise zu zahlen, so dass nicht mehr Dutzende Bäume gefällt werden mussten um einen zu finden, der sich verkaufen ließ.

Insofern ist es tatsächlich etwas nachhaltiger, wenn Lakewood dort nun optisch nicht optimales Holz verbaut. Denn die Alternative wäre entweder das Holz anders zu verwenden, was aber nur bedingt geht, wenn es schon gesägt wurde, oder eben einfach als Brennholz etc zu nutzen. Im schlimmsten Fall entscheidet der Mensch, der aussucht welche Baumstämme abtransportiert wurden, dass der Stamm nicht wertvoll genug ist und lässt ihn liegen. Das Holz ist dann aber schon gefällt.
In den meisten Fällen, z.B. Zeder und Fichte ist das auch nicht so kritisch, weil die Bestände wieder aufgeforstet werden und relativ zügig wachsen. Trotzdem ergibt es ja Sinn möglichst viel von dem Holz zu verwenden, das gefällt wurde. Wenn da nun ein paar optische Mängel dran sind.. so what?
Merkelwürdig finde ich nur, warum kauft Lakewood Holz mit Makeln um Gitarren daraus zu bauen, wenn die Qualitätsstandards und Qualitätsprüfung so überragend sind, dass das vorher auffällt?
Was ist daran merkwürdig?
Lakewood möchte Geld verdienen. Wenn es sich für sie lohnt eine kleine Serie zu bauen, mit optischen Mängeln.. wieso denn nicht?
Die kaufen ja nicht erst das Holz und stellen dann fest, dass es nicht taugt.. Die Mängel werden beim Einkaufspreis logischerweise entsprechend berücksichtigt.
Oder werfen Sie dem Pöbel einfach noch die Reste für einen angemessenen Lakewood - Preis hin, nach dem Motto alles muss raus und preislich steht ja Lakewood drauf - der Fankult um die Marke tut dann schon sein Übriges
Verstehe ich überhaupt nicht..?
Erstens ist der "Fankult" um Lakewood nicht sonderlich groß, im Vergleich zu Martin oder Taylor.. Das liegt in etwa in einer Größenordnung mit Maton oder Larrivee oder Collings. Lakewood ist halt als deutsche Firme in Deutschland präsenter als die anderen genannten.
Ansonsten reden wird hier bei der "Eigenart" um eine Kleinstserie von vllt ein paar hundert Gitarren, wenn überhaupt. Du kannst immer noch die Standardmodelle kaufen, wenn du die optischen Mängel nicht in Kauf nehmen möchtest. Ob du die Preise angemessen findest oder nicht, bleibt dir überlassen. Ich verstehe hier wirklich dein Problem nicht? Ärgerst du dich, dass Lakewood nun günstigere Gitarren als üblich anbietet oder ärgerst du dich, dass sie Gitarren mit optischen Mängeln verkaufen? Oder empfindest du den Preis als zu hoch für das angebotene? Wenn ja, hast du die Dinger schon angespielt? Ich stehe hier wirklich auf dem Schlauch.

Und was sind schon 1500 Gitarren im Jahr wenn andere 70000 produzieren.
Wenn du davon redest, dass Lakewood "den Markt flutet" und es einige andere Firmen gibt, die zusammen mehrere Hundertfache der Produktion haben, ja, dann empfinde ich 1500 Gitarren als sehr wenig.
Generell empfinde ich 1500 Gitarren im Jahr alleine im deutschen Markt mit 80 Millionen Menschen als relativ wenig. Weltweit brauchen wir gar nicht davon zu reden. "Den Markt fluten" ist hier einfach weit weg von der Realität. Lakewood ist immer noch eine kleine Gitarrenschmiede.
Da du immer von "vom Band laufen" redest, guck doch einfach mal rein, dann siehst du mal die Werkstatt und lernst vllt noch was über die Holzauswahl und Hälse und Custom:

Ja, da werden an manchen Stellen Maschinen eingesetzt, wo es aus Genauigkeitsgründen Sinn ergibt (Griffbretteinlagen, Halsprofil etc), aber vieles ist halt auch noch "per Hand" gemacht.

Dass ein 1-Mann + Team - Meister von den Serienpreisen nicht leben kann, da er eben keine Maschine ist, die die Dinger massenhaft raushaut, ist hier mal nebensächlich, und deshalb sollte man sowieso nur zum Meister gehen, wenn die Seriengitarre klemmt.
Darüber hatte ich eigentlich oben schon geredet, aber um es noch einmal klar zu machen: Hier ist keine Konkurrenz-Situation.
Die Schnittmenge an Leuten, die eine 1700€ Lakewood kaufen und diejenigen, die bereit sind 5000€ für eine Meistergitarre auszugeben, ist gleich Null. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Bereiche. (Dummer Autovergleich: Jemand der bereit ist 80.000€ für ein Mercedes SUV mit Custom-Lackierung auszugeben, kauft sich keinen Golf für 25.000€)
Solo-Gitarrenbauer bedienen eine Nische. Und die ist "High-End". Das liegt schon daran, dass sie 80-150 Stunden für eine Gitarre brauchen. Da kann einfach keine Gitarre für 2000€ bei rauskommen, egal wie günstig die Hölzer sind.

Und ja: Wenn jemand es nicht schafft , in dieser Nische erfolgreich zu sein, dann wird er/sie sich über kurz oder lang einen andere Job suchen müssen.. wie in nahezu allen anderen Jobs auch, wo man selbstständig sein kann oder sich eben einer größeren Firma anschließt. Das ist sicher in vielen Fällen schade, aber es gibt eben nur einen begrenzten Markt für hochpreisige Gitarren.
Ich war z.B. erstaunt und traurig darüber, dass Jakob Poljakoff aufgehört hat, Gitarren zu bauen, weil ich dachte, dass er mit seinen Kunstwerken da eine gute Nische gefunden hatte, aber offenbar lohnte das nicht, oder hatte andere Gründe, ich bin da nicht informiert. Eine Poljakoff stand noch auf meiner Liste und ich ärgere mich immer noch ziemlich, dass ich damals, als er noch in Dortmund war, keine Gitarre in Auftrag gegeben hab. Hatte nur damals kein Geld..

Ansonsten bin ich persönlich über jeden Gitarristen froh, der Musik auf einer für ihn passenden Gitarre macht, ob diese nun optisch supi aussieht oder nicht. Aber realistisch betrachtet, sterben Gitarristen langsam aus. Die Hochzeit der Gitarre ist vorbei und auch Solo-Gitarrenbauer werden langfristig aussterben. Nicht speziell wegen der Konkurrenz, sondern vor allem aufgrund der Ausbildungssituation. Der Nachwuchs ist zahlenmäßig nicht sehr groß..
 
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@yummy , ich verstehe deine Intention noch nicht so ganz.
Lieber den Baum fällen und das Holz zu 3. Wahl - Gitarren verarbeiten, <...> Auch gerne mindere Qualität mit hohem Qualitätsanspruch
Merkelwürdig finde ich nur, warum kauft Lakewood Holz mit Makeln um Gitarren daraus zu bauen, wenn die Qualitätsstandards und Qualitätsprüfung so überragend sind, dass das vorher auffällt?
Holz ist ein Naturprodukt... Was ist in deinen Augen "mindere Qualität"? Die optische Qualität des Holzes eines Baumes kann man in der Regel erst nach dem Fällen feststellen. Und wer nicht kleinste vorsortierte Stückzahlen kauft (bei dem jemand anderes auf "Ausschuss" kontrolliert), kauft typischerweise größere Mengen einer bestimmten Durchschnittsqualität oder gleich einen ganzen Stamm. Eine AAAA-Qualität muss keinesfalls besser klingen, als eine A-Qualität. Was soll mit einer Sortierung geschehen, die technisch ok ist, aber optisch nicht die Homogenitätskriterien einer AAAA-Qualität erfüllt? Wegwerfen? Verbrennen? Dann doch lieber eine gut klingende Gitarre bauen und günstiger anbieten.
Gleichbleibend höchste optische Qualität bei einem Naturprodukt geht nur um den Preis des Wegwerfens eines großen Teils des konstruktiv guten Holzes. (By the way: Ein schönes naturlackiertes Holzboot aus perfekt zueinanderpassenden Planken aus einem einzigen Stamm wird von der Stabilität zwar ausreichend, aber nie so gut sein wie eines, dessen Planken aus mehreren Stämmen stammen und optisch nicht so gut zueinander passen, da man beim Aufschneiden des Stammes nach optischen Kriterien mehr technische Kompromisse machen muss...)
Dann bleibt der Weg bspw. zur Ovation Adamas - auch eine gute Gitarre. (Hat jemand gerade eine günstig anzubieten?)

Also sind die Makel-Gitarren eine neue Modellreihe und "Eigenart" ist das Lakewood - Label für 3. Wahl? Oder werfen Sie dem Pöbel einfach noch die Reste für einen angemessenen Lakewood - Preis hin, nach dem Motto alles muss raus und preislich steht ja Lakewood drauf - der Fankult um die Marke tut dann schon sein Übriges.
... ui ui ui, etwas dick aufgetragen. Mein in einem früheren Beitrag erwähntes "Studentenmodell" stammt von einem weitgehend alleine arbeitenden deutschen Gitarrenbaumeister. Der wusste, wie er Leuten mit kleinerem Geldbeutel ein hervorragendes Instrument zusammenbrezeln konnte.

Der Vergleich zum Klempner ist ganz nett, allerdings ist Gitarren bauen doch etwas anderes als zu klempnern. Ausserdem wüsste ich nicht wie Klempnern in der Massenproduktion aussehen würde. Sind dann alle Klempner Super-Marios oder Luigis und arbeiten bei Nintendo?
Was ist anders? Das Material, ok. Aber das verarbeiten auch Blechblasinstrumentenbauer. Und der Zusammenbau und die Installation einer komplexen Versorgungsinfrastruktur ist zwar etwas grobmotorischer, aber nicht unbedingt einfacher, als eine Gitarre zu bauen. Und, nein, der Gitarrenbauer liefert nicht den ganzen Tag Kunsthandwerk ab, sondern zieht auch mal Saiten auf, putzt ein Instrument, stellt die Mechaniken oder die Stegeinlage ein und und und... (Das Pendant zum tropfenden Wasserhahn.)

Es ist auch nicht wesentlich ob die Gitarre von Hand hergestellt wird (also Hand-Werk hatte ich bisher so verstanden, aber da war er wieder der Custom-Irrtum) oder vom Band läuft, denn das ist dann auch Handwerk?
Na ja, in der Meisterprüfung wird auch Arbeitsorganisation abgefragt. Handwerk ist ja nicht von der strikten Vermeidung von Maschinenarbeit gekennzeichnet, sondern von der Einheit von (teilweise auch Konstruktion,) Planung und Ausführung. Und so sind auch viele Instrumentenbauer gleichzeitig Technologen. Hier im Norden hat Michael Wichmann einen guten Ruf bei klassischen Gitarren. Sieh mal hier: https://www.wichmann-guitars.de/gitarrenbau/wichmann-biegemaschine-zum-zargen-biegen/ Darf der das?` Sind seine Kunden, die ebenfalls Instrumentenbauer sind, noch Handwerker? Hast du mal die Werkstatt eines Orgelbauers gesehen? Klaus Gutjahr hat als 1-Personen-Betrieb und gelernter Handwerker die CNC-Fertigung in den Bandoneonbau (und wohl überhaupt in den Balgzuginstrumentenbau) eingebracht. Auch schon früher war Arbeitsteilung üblich, beispielsweise die Rosettenfertigung oder auch die Einrichtung / Vorfertigung von Griffbrettern, Hälsen, Stegen etc.

Dass ein 1-Mann + Team - Meister von den Serienpreisen nicht leben kann, da er eben keine Maschine ist, die die Dinger massenhaft raushaut, ist hier mal nebensächlich, und deshalb sollte man sowieso nur zum Meister gehen, wenn die Seriengitarre klemmt. Hoffentlich gibt es den Meister dann noch, oder er arbeitet dann auf 500 EUR - Basis bei Lakewood, verpackt die "Eigenart"igen Gitarren mit Makel und sägt die Europaletten.
Ich spiele keine Lakewood, sie gefallen mir vom Sound nicht. Ich spiele auch keine Martin oder Gibson. Ich spiele u.a. Lowden und Gurian, beides keine Großserienbauer, bei klassischen u.a. Hopf, Teller und Krempel; zumindest die beiden letztgenannten sind sehr kleine Betriebe (gewesen). Und Gurian ist quasi "Miterfinder" der Boutique-Steelstrings in den 1970ern gewesen - und er hat sehr viel in Serie produziert, mit Maschinen gearbeitet, auch Maschinen entwickelt. Aber seine Instrumente waren auch deshalb gegenüber M* und G* preislich konkurrenzfähig, da sie sehr einfach gehalten waren und es kaum Varianten gab. Und DAS geht vielen Individualhandwerkern ab. Da soll teilweise jedes Instrument ein Einzelstück sein. Kann man machen, ist ok. Aber so etwas kaufe ich nur, wenn ich es mal spielen konnte, und das ist dann sehr selten im Vergleich möglich, mal auf einer großen Messe.
Was übrigens interessant ist: Viele der Handwerker, die bei den und für die "Mittelgroßen" arbeiten, bieten nebenbei ihre eigenentwickelten Instrumente an.

Wenn der Kunde das in Kauf nimmt ist das sowieso ok, letztlich sind wir, also auch ihr, dafür verantwortlich ob das Handwerk klarkommt oder nicht.
Das hat was mit Angebot und Nachfrage zu tun. Viele gerade der jüngeren Einzelhandwerker konzentrieren sich auf das kundenindividuelle Angebot und / oder haben ziemlich individuelle Ideen, gerade hinsichtlich optischer Spezialitäten. Wenn ich aber genau das nicht möchte, sondern irgendwas, das wie eine D18 klingt (weil's eben ein "ikonischer" Sound ist; merkwürdiges Wortspiel, ich weiß), dann möchte ich so etwas. Das kaufe ich auch gerne vom lokalen Handwerker, bezahle auch gerne mehr dafür, aber ich brauche dann auch keine Schlangeholzrosetten oder sonst irgendwelche Gimmicks. Dann möchte ich einfach ein gutes Instrument.

Im Grunde kräht da sowieso kein Hahn nach. Solange es Kunden gibt, die genau das brauchen was Lakewood produziert ist doch alles in der Balance, also wen kümmerts. Ein Hoch auf Lakewood und die gute Qualität - Trommeblwirbel und Salut!
Ach, zumindest ist Serienfertigung nicht wirklich doof... Nehmen wir mal eine in Kanada hergestellte Seriengitarre, die ordentliche Qualität zum handlichen Preis liefert: Seagull. Die können das. Die Instrumente sehen etwas schxxx aus, aber für mich lassen sie sich gut bespielen, der Klang gefällt mir und meinen Zuhörern, trotz verschiedener deutlich teurerer Instrumente im Stall, die Serienqualität ist hoch. Yamaha kann das auch. Für eine ordentliche Yamaha oder Seagull habe ich bisher jede Lakewood stehen lassen, die liegen mir mehr. - Aber die meisten meiner Instrumente kaufe ich ohnehin gebraucht und lasse dann den Handwerker ggf. noch restaurieren / reparieren.

P.S: Meine Vorposter haben schon viele Argumente gebracht; ich musste meinen Entwurf zwischendurch liegenlassen und konnte ihn eben erst absenden. Sorry für doppelte Inhalte.
 
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der vor Sarkasmus strotzt und Lakewood irgendwie als die bösen Buben hinstellt,

@yummy vorsichtshalber verweise ich mal auf den Header für die "Userthreads":
"Es ist strikt untersagt, diese User-Communities durch Provokationen zu stören!"

... nur zur Sicherheit ;)
 
Im Übrigen gibt es inzwischen mehr als nur Handwerk und Massenproduktion. Nicht zuletzt durch den Einsatz von z.B. CNC-Fräsen sogar in Kleinstbetrieben (oder als Auftragsfertigung für andere HandwerkerInnen...) ist da Einiges weniger schwarz und weiß geworden.
 
Moin

Darf ich Eure Diskussion für einen Moment unterbrechen?! ;)

Ich hatte letzte Woche zufällig eine Lakewood M-1 CCP in den Händen und war von dem Instrument, nach einem kurzen Test, richtig angetan.
Der Besitzer wäre einem Verkauf nicht abgeneigt, nur konnte er sich nicht auf einen Preis festlegen. Die Gitarre ist aus 2005 und in einem ordentlichen Zustand. Mein erster Gedanke war 600-700 Euro.

Wie schätzt Ihr den Wert ein?
 
Das wäre günstig, aber noch fair. Man wird als Verkäufer mit etwas Abwarten vermutlich noch etwas mehr realisieren können, aber die Lakewood-Nylons sind nicht gerade besonders nachgefragt, Lakewood hat sie sicher nicht aus Qualitätsgründen aus dem Markt genommen. (Der Markt für Mahagoni-Nylonstrings ist im (Semi)Profi-Bereich ohnehin eher klein.)
Als Käufer würde ich überlegen, was mir das Instrument wert wäre. Was wäre eine Alternative? Crossovers von Ortega oder Hanika? Wie viel müsste ich dafür auf den Tisch legen? Oder ist die Lakewood a class of its own? Dann dürfen es auch ein paar € mehr sein.
 
Es war eher Zufall.
Ich war dort um eine Yamaha Stagepas Anlage zu holen und der Verkäufer fragte mich ob ich auch Interesse an einer Gitarre hätte.
Da ich noch keine Nylonstrings Gitarre habe, war die M-1 die Einzige die mich interessierte!!
Brauchen tue ich sie nicht aber ...... ;)
 
Ich finde bei Nyloninstrumenten die Kombi Zeder/Mahagoni ganz brauchbar für Folk und Songbegleitung. Für Bach oder Tarrega sollte es bei mir ein Palisander- oder Ahornkorpus sein, Decke egal. Dies sage ich mal als jemand, für den bei Steelstrings die Instrumente mit Mahagonikorpus immer erste Wahl sind. Wenn die M1 in dein klangliches Beuteschema passt, dann wirst du damit viel Freude haben. Auch wenn ich gerade nicht der Lakewood-Fan bin - die Verarbeitung ist untadelig. (Mein Klangideal ist halt ein anderes, wobei ich die M1 nicht kenne und sie mir vielleicht sogar im Weltmusikensemble vorstellen kann.) Wenn dir das Teil passt und du nicht gerade mit Bachfugen, Flamenco oder Carulli dein Geld verdienen möchtest, dann greif' gerne zu. Ich brauche auch viele Instrumente nicht unbedingt, die ich hier habe...
 
Grund: Teppfihler
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Danke für Deine Antwort.
Der Besitzer überlegt noch und ist sich auf einaml nicht mehr sicher ob er sie verkaufen möchte?!
Gibt es gute Alternativen im Bereich bis 1.000 Euro? (Ideal mit Pickup)
Klassik liegt mir fern ich werde sie für Songbegleitung nutzen als Ergänzung zu meinen Taylor´s !
 
Ich gehöre jetzt auch zum Club. Habe mir eine gebrauchte, aber quasi neue Lakewood M-38 Edition 2019 gekauft und freue mich auf die kommenden Jahre mit ihr :) Eine wirklich schöne Gitarre, toll verarbeitet, tolle Haptik und auch der Klang gefällt mir sehr gut. Ich bin gespannt, wohin die Reise gehen wird. Die Gitarre besitzt entgegen der ursprünglichen Ausstattung ein LR Baggs Anthem System, das der Vorbesitzer einbauen lassen hat.

Besonders die Nutzung ausschließlich heimischer Hölzer hat mich überzeugt, die Gitarre auszuprobieren. Die Decke ist aus europäischer AAA Fichte, Zargen, Boden und Kopfplätte aus Kirsche, der Hals und Binding aus Ahorn und Griffbrett und Steg aus Pflaume. Ich finde das ist ein sehr sinnvoller Ansatz und diese Gitarre zeigt, dass diese Art Gitarren zu bauen ohne irgendwelche klanglichen Einbußen möglich ist. Top!

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