Hallo zusammen,
dass bei der Auswahl des Tablets die Größe der Darstellung eine entscheidende Rolle spielt, ist ja völlig klar. Aber alleine die übliche Angabe der Bildschirmdiagonale sagt noch nichts über die effektive Verkleinerung (gegenüber dem Papier-Original) aus, wie LoboMix schon leidvoll feststellen musste:
Über das ungünstige Seitenverhältnis des 13,3-Zoll-Tablets (in meinem Fall ein älteres Trestor Theatre mit Android 6) hatte ich in meinem Post #20 weiter oben schon hingewiesen.
Das ungünstig längliche Bildschirmformat der üblichen Full-HD-Tablets kann einem da schon einen Strich durch die Rechnung machen:
13,3" klingt zwar toll, bei dem Full-HD-Breitformat (bzw. hochkant Langformat) ergibt sich nur eine Breite von 166 mm, da nutzen die 13,3" auch nichts.
Wenn man von quadratischen Pixeln ausgeht (also identische Anzahl von Pixeln pro Zoll in vertikaler und horizontaler Richtung), lassen sich aus Bildschirmauflösung und Diagonale Höhe und Breite des Displays ausrechnen und somit auch die effektive Verkleinerung bei Anzeige eines DIN-A4-Blattes oder eines "echten" Notendrucks.
Exkurs: DIN-Formate
Wir gehen natürlich immer von DIN-Formaten aus, vor allem, weil unsere üblichen Notenkopien in den Mappen auf DIN-Papier kopiert wurden.
Dennoch muss man anmerken, dass diese DIN-Formate eine Missgeburt der Bürokratie sind: rechnerisch durch das Wurzel-2-Seitenverhältnis überaus
praktisch, aber ästhetisch eine Katastrophe!
Deshalb wird man auch keinen professionellen Druck (weder Notenausgabe noch Bücher) in einem DIN-Format finden.
Beim Notenkopieren merkt man ja, dass die Originale meist breiter sind und deshalb leicht verkleinert werden müssen.
Ich habe deshalb willkürlich als "
Notendruck" noch eine typische Blattgröße von 300 x 230 mm, wie sie z. B. Schott verwendet, separat aufgeführt.
Denn fairer- und realistischerweise muss man diese Original-Formate mit der Tablet-Darstellung vergleichen.
Erkenntnis
Wie LoboMix schon geschrieben hat, eignet sich Apple (und auch Onyx Boox, die haben auch ein Seitenverhältnis von 4:3) besonders gut zur Darstellung, weil die zur Verfügung stehende Fläche optimal ausgenutzt werden kann.
Das gilt übrigens für DIN A4 genauso wie für die professionellen Druckformate.
Am ungünstigsten ist Full HD mit seiner länglichen Form.
Aus diesem Grund habe ich auch das Seitenverhältnis (als Dezimalbruch) dazugeschrieben:
- Seitenverhältnis 1,33 bei Apple und Onyx Boox (ideal)
- Seitenverhältnis 1,60 bei Samsung (gut)
- Seitenverhältnis 1,78 bei Full HD (sehr ineffektiv für Notendarstellung)
Zweiseitige Darstellung
Die zweiseitige Darstellung wird wohl eine Ausnahme bleiben, aber man muss beachten, dass bei professionellen Druckformaten (also nicht DIN!) dann ein leicht länglicheres Format von Vorteil ist.
Tablet | Auflösung | Seitenverh.
ein-/zweiseitig | Abmessungen [mm] | A4-Verkleinerung
ein-/zweiseitig | Notendruck-Verkleinerung
ein-/zweiseitig | |
---|
DIN A4 | n/a | 1,41 / 1,41 | 297 x 210 | 100 % / 100 % | 100 % / 100 % | |
Gedruckte Noten | n/a | 1,30 / 1,53 | 300 x 230 | 100 % / 100 % | 100 % / 100 % | |
iPad Pro 12,9" | 2732 x 2048 | 1,33 / 1,33 | 262 x 197 | 88 % / 62 % | 86 % / 57 % | |
Galaxy S7+ 12,4" | 2800 x 1752 | 1,60 / 1,60 | 267 x 167 | 80 % / 56 % | 73 % / 56 % | |
Full HD 13,3" | 1920 x 1080 | 1,78 / 1,78 | 294 x 166 | 79 % / 56 % | 72 % / 55 % | |
Onyx Boox 13,3" | 2200 x 1650 | 1,33 / 1,33 | 270 x 203 | 91 % / 64 % | 88 % / 59 % | |
Und um eine bildlichen Eindruck zu bekommen, hier noch eine maßstäbliche grafische Übersicht:
Die hellgraue Fläche entspricht dem Papierformat (DIN A4 und Notendruck) und man sieht schön sowohl effektive maximale Darstellungsgröße sowie den ungenutzten Bereich, der wie gesagt bei Apple und Onxy Boox ziemlich ideal sind, vor allem bei "echten" Notendrucken.
Bei Onyx Boox ist das wohl kein Zufall - nicht von Apple kopiert, sondern einfach deshalb, weil es sich um einen großen eBook-Reader handelt und Bücher eben ästhetische Seitenverhältnisse haben (und keine deutsch-bürokratischen).
Je kleiner der dunkelgraue Bereich, desto weniger Bildschirmplatz wird verschwendet.
Viele Grüße
Torsten
PS: Da man beim Scannen die oft großzügigen Seitenränder abschneidet (Ästhetik/Satzspiegel hin oder her), lassen sich effektiv oft die Noten in Original-Größe anzeigen. Das heißt, die rein auf Blattgröße bezogenen Verkleinerungsfaktoren können in der Praxis noch etwas optimiert werden.
Edit: Ich hatte ursprünglich das Samsung Galaxy
S7 mit dem
S7+ verwechselt. Habe jetzt die Bilder und in der Tabelle die S7-Auflösung durch die S7+-Auflösung ersetzt, gemeint war immer das große S7+ mit 12,4" Diagonale. Merci de le singaler,
@DeuxMilles !
Und gleich noch eine kleine Animation, in der man den "Abstieg" von Boox/iPad zu Galaxy/FullHd gut sehen kann.
Onyx Boox Max und iPad pro geben sich nicht viel (von der Darstellungsgröße her) und auch Galaxy S7+ mit 12,4" und ein Full-HD-Tablet mit 13,3" bieten jeweils praktisch die selbe Größe, trotz des vermeintlichen Riesen-Diagonale von Full HD. Da ist eben ein sehr großer Teil unten/oben ungenutzt und breiter als ein 12,4" Galaxy ist es auch nicht.