Warum sind Akustikgitarren nicht innen lackiert?

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Ich hab mich schon lange gefragt, warum Akustische nicht auch innen lackiert sind.
Ich dachte man lackiert nicht nur wegen des Aussehens, sondern auch weil keine Feuchtigkeit ins Holz eindringen soll.
Warum also nicht innen lackieren (wenn auch ganz dünn) um das Instrument vor Feuchtigkeit zu schützen?

Sound? Kosten?

LG
 
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Ich hatte innenlackierte Gitarren ( insbesondere Klassik) durchaus mal in der Hand. Der Gitarrenbauer hatte dies aber nicht aus Schutz- sondern aus Klanggründen gemacht. Ich konnte dem nicht so ganz folgen.
Hat sich aber wohl nicht durchgesetzt und m.E. braucht eine Gitarre keine Innenlackierung ( Streichinstrumente haben das auch nicht), außer vielleicht, wenn man damit Wasser schöpfen will ;)
 
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Der Lack ist ursprünglich eher ein Schutz vor Verschmutzung und Abgreifen durch die Hände und sonstige Berührungen. Sobald auch ein paar Risse im dünnen Lack sind, ist der Schutz vor Feuchtigkeit auch nicht mehr so stark gegeben.
Dazu kommt, dass der Lack das Schwingen des Holzes eher bremst, die Obertöne schluckt usw. Also will man eher weniger, als mehr Lack auf dem Holz haben.
Das Lackieren im Inneren wäre nur vor dem Verleimen möglich und man müsste die zu verleimenden Flächen abkleben. Das ist aufwändig, zusätzliche Arbeit und Kosten und bringt mehr Gewicht, dadurch eher keinen Mehrwert.
Und das Holz kann auch nicht mehr "atmen".
Warum sollte man es also tun? Ich sehe keinen Vorteil darin.
 
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Edit: ok kapiert, danke für die Antworten.
 
Dazu kommt, dass der Lack das Schwingen des Holzes eher bremst, die Obertöne schluckt usw. Also will man eher weniger, als mehr Lack auf dem Holz haben.<...>Warum sollte man es also tun? Ich sehe keinen Vorteil darin.
Na ja, wenn man - ein Ansatz - möchte, dass der Korpus vor allem reflektiert (und nicht selbst mitschwingt, weil dies Energie absorbiert), so das geht bei einer glatten Oberfläche besser als bei einer porösen. Badezimmereffekt. Daher kann man theoretisch die Idee des innen lackierten Korpus' durchaus begründen. Ich habe teilweise auch solche Instrument, klingen tun sie (sonst hätte ich sie nicht gekauft), aber die Größe eines eventuellen Einflusses kann ich nicht abschätzen.
 
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Den Sound meiner Semi akustik konnte ich mit einer Innenlackierung / Beschichtung aus Epoxy nachträglich ganz ordentlich von eher dumpf in Richtung brilliant pushen ...

Der Vorteil von Epoxy ist das absolute fehlen von Geruch .
 
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Wie lackiert man denn eine Gitarre nachträglich von innen? Insbesondere eine Semiakustik?
 
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Ich stelle mir das ein bisschen so vor wie eine Ausspritzform für Schoko-Osterhasen. Einfach einen großen Batzen Lack reinstreichen, Schalloch zukleben und so lange schütteln, bis innen alles lackiert ist. :D
 
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Wie lackiert man denn eine Gitarre nachträglich von innen? Insbesondere eine Semiakustik?
In der Tat - sobald es an F-Löcher geht, ist die Arbeit im Innenbereich extrem ätzend. Da frage ich mich das auch.

Ansonsten muss ich zugeben, dass ich bisher in der Tat keine (voll-)akustische Gitarre gesehen habe, die von innen lackiert war. Wäre aber mal ein interessanter Vergleich, zwei möglichst ähnlich klingende Gitarren zu nehmen und dann eine von innen zu lackieren. Da man das großteils nicht sieht, könnte man das wohl noch einigermaßen hinbekommen.
 
Epoxyharz lässt sich relativ flüssig anrühren, ist aus zwei Komponenten. Ein kleines wasserglas reicht für eine Semi. Elektronik muss natürlich vorher raus .

Alle Löcher abkleben , rein mit dem Zeug und dann solange wie es noch fließt die Gitarre bewegen ... etwa 15 Minuten. Hat super geklappt und den gesamten Ton deutlich mehr Attack und Sustain zugefügt !

( Epiphone Wildkat , eine andere Harley Benton Semi ist deutlich „härter, da spare ich mir das )
 
Ich finde die Frage spannend.
Einen Großteil der Fläche könnte man sicher damit erreichen.
Was genau für Lack hast du denn verwendet?
@killnoizer

@peter55
Da die Beispiele sich auf den akustischen Sound der Semi Hollows beziehen halte ich sie, im Bezug auf die Fragestellung, für relevant und sehr informativ

Ich hätte mal das Vergnügen einen Innen Lackierten Contrabass zu spielen.
War sehr faszinierend, durch den bissigen Attack war er etwas speziell aber gezupft ne Wucht.
Bin mir jedoch nicht ganz sicher ob es nur am inneren Lack lag.
Wie schätzt ihr das ein?
 
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Es bleibt jedem User unbenommen, einen jeweiligen Thread bei den E-Gitarren oder den Kontra-Bässen zu eröffnen ;)
 
Da die Beispiele sich auf den akustischen Sound der Semi Hollows beziehen halte ich sie, im Bezug auf die Fragestellung, für relevant und sehr informativ
Wo liest du das raus? Eine Epiphone Wildkat gehört für mich auch ganz eindeutig zu den E-Gitarren, wo die Deckenschwingung für den Sound eher zweitrangig ist. Ich bin alles andere als Experte, aber wenn man eine echte A-Gitarre auf diese Weise behandelt, raubt man der Decke (und natürlich auch Boden und Zarge) aus meiner Sicht doch einen ganze Menge an Schwingungspotential, zumal man bei der beschriebenen Methode ja kaum einen Einfluss darauf hat, wie dick die Harzschicht tatsächlich wird.
Bei einer E-Gitarre kann es ja durchaus erwünscht sein, dass der Body weniger schwingt und dadurch der Saite weniger Energie raubt, bei einer Akustik würde ich das nicht haben wollen.
 
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Okay , letzter Beitrag dazu von mir dazu ,für mich ist ganz klar das etwas deutlich besser schwingt wenn es härter ist ...

Natürlich kann es Planeten geben auf denen die physikalischen Gegebenheiten anders sind, das muss man berücksichtigen , ebenso wie vorgefasste Meinungen die sich nicht korrigieren lassen .
 
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Ich könnte mir das so erklären. Über die Jahre trocknet das Holz nach, verliert dadurch an Feuchtigkeit, die Folge ist idR, dass das Insteument besser klingt.

Durch den Innenlack könnte das Nachtrocknen simuliert werden, die Poren werden durch den Lack geschlossen, damit würde das Holz eine gewisse Homogenität bekommen, das dem Klangverhalten entgegenkommt.
Das Klangholz müsste aber zuvor wohl gut abgelagert sein.
Kann ich jetzt aber auch nicht aus Erfahrungswerten belegen, nur so ein Gedankengang.
 
Natürlich kann es Planeten geben auf denen die physikalischen Gegebenheiten anders sind, das muss man berücksichtigen
Auf dem Planeten, auf dem ich lebe, könnte man z.B. folgende Rechnung aufstellen: Die Dichte von Epoxyharz ist ca. 3x so groß wie die von Fichtenholz (auf die Schnelle gegoogelte Werte). Wenn ich also auf eine 3mm dicke Fichtenholzdecke eine 0,1mm dicke Epoxyschicht aufbringe, erhöhe ich die Masse, die von den Saiten zur Schwingung angeregt werden soll, um ca. 10%. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass sich bei der beschriebenen Lackiermethode sicher an den Rändern des Bracings, also an den Winkeln, die diese mit der Decke und untereinander bilden, dickere Harzschichten bilden würden. Es muss also eine deutlich größere Masse zum Schwingen gebracht werden, was dem Klang aus meiner Sicht nicht zuträglich sein dürfte.

Bei einer E-Gitarre, also auch bei einer Semiakustik wie der erwähnten Epiphone, ist das Prinzip der Klangerzeugung und -weiterleitung nun mal ein ganz anderes, ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Lackierung da was bringt. Bei einer Akustik wäre ich sowohl bei der Beschichtungsmethode als auch bei den klanglichen Auswirkungen sehr skeptisch.
 
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Aha. Magst du uns trotzdem erklären, auf Grund welcher physikalischen Gesetzmäßigkeit oder sonstige validierbaren Informationen du dir deine Meinung zementiert hast?

Gruß,
glombi


Da muss ich nur ein lackiertes Stück Holz mit einem unlackiertem vergleichen , Wissenschaft ist das natürlich nicht .

Ansonsten bin ich hier jetzt aber wirklich RAUS , solche virtuellen Diskussionen erspare ich mir , das ist einfach nur abstossend .
 
Wäre wirklich besser so, bei der Einstellung… :great:
 

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