glombi
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Ich gebe zu, das ist keine wirkliche Frage, aber vielleicht doch diskussionswürdig.
Gerade bei Gitarren-Modeleren liest man ja hier oft, dass sich Leute einen solchen kaufen, um sich dann gleich über den "zu digitalen Klang" zu beschweren. Ich frage mich dann immer, was damit eigentlich gemeint ist. Seltenst ist gemeint, dass die Lautstärke des Tons zwischen 0 und 100% wechselt (0 und 1 = Binärsystem = digital), oder wie z.B. ein echter Bit-Crusher-Effekt, oder 8-Bit-Sound. Bei Spielern von Digitalpianos oder E-Drums beobachte ich dies Verhalten übrigens viel weniger. Bei E-Drums beschweren sich eher noch die Hörer über den Scheixx Sound...
Manchmal ist "kalt" oder "steril" gemeint. Man meint halt vielleicht, ein Computer kann keine Gefühle haben, und muss daher kalt und gefühllos klingen. Okay, das Obertonspektrum kann da sicher einen wichtigen Einfluss haben. Aber auch da sind aktuelle Modeler sicher schon ziemlich gut in der Reproduktion. Da steckt m.M.n. meistens heute doch nur noch ein Vorurteil dahinter. Mal sehen was passiert, wenn KI Einzug in die Klangerzeugung hält...
Oft ist "fizzeliger" Sound gemeint. Interessanterweise sind die beliebtesten Fuzz-Effekte sehr einfach und analog aufgebaut?! Hier glaube ich, dass diese Beschreibung bestenfalls auf digitales Klippen zutreffen kann, was aber schlicht und ergreifend eine Fehlbedienung des Gerätes wäre. Analoges Klipping tritt sicher nicht ganz so drastisch auf, ist aber auch oft nicht erwünscht.
Manchmal stört man sich an vermeintlichen Artefakten. Bei genauerem Hinsehen sind diese aber oft garnicht digitaler Natur, sondern nur das Ergebnis einer extrem akkuraten Nachbildung des Verhaltens des analogen Originals, z.B. Ghostnotes. Eigentlich ist dies ja ein Zeichen für die extrem hohe Güte digitaler Nachbildungen. Andererseits sieht man, dass die Leute bei digitalen Geräten viel intensiver auf die Fehlersuche gehen. Bei den ach so geliebten analogen Originalen scheint sie dieses Verhalten bisher ja auch nicht gestört zu haben, sonst hätten sie sich ja über "zu analogen Klang" beschweren müssen.
Gleiches gilt für Rauschen, Brummen, etc. Das ist nie "zu analog", sondern "muss so sein", "hört spätestens beim Spielen eh keiner mehr", etc. Ich mache mich von diesem Verhalten selbst nicht frei, finde es aber schon bemerkenswert.
Vielleicht kann man es auch so zusammenfassen: "Die Geschichte der Digitalisierung ist eine Geschichte voller Missverständnisse...", wie sonst kann man es schaffen, CD's zu digitalisieren...
Gruß,
glombi
Gerade bei Gitarren-Modeleren liest man ja hier oft, dass sich Leute einen solchen kaufen, um sich dann gleich über den "zu digitalen Klang" zu beschweren. Ich frage mich dann immer, was damit eigentlich gemeint ist. Seltenst ist gemeint, dass die Lautstärke des Tons zwischen 0 und 100% wechselt (0 und 1 = Binärsystem = digital), oder wie z.B. ein echter Bit-Crusher-Effekt, oder 8-Bit-Sound. Bei Spielern von Digitalpianos oder E-Drums beobachte ich dies Verhalten übrigens viel weniger. Bei E-Drums beschweren sich eher noch die Hörer über den Scheixx Sound...
Manchmal ist "kalt" oder "steril" gemeint. Man meint halt vielleicht, ein Computer kann keine Gefühle haben, und muss daher kalt und gefühllos klingen. Okay, das Obertonspektrum kann da sicher einen wichtigen Einfluss haben. Aber auch da sind aktuelle Modeler sicher schon ziemlich gut in der Reproduktion. Da steckt m.M.n. meistens heute doch nur noch ein Vorurteil dahinter. Mal sehen was passiert, wenn KI Einzug in die Klangerzeugung hält...
Oft ist "fizzeliger" Sound gemeint. Interessanterweise sind die beliebtesten Fuzz-Effekte sehr einfach und analog aufgebaut?! Hier glaube ich, dass diese Beschreibung bestenfalls auf digitales Klippen zutreffen kann, was aber schlicht und ergreifend eine Fehlbedienung des Gerätes wäre. Analoges Klipping tritt sicher nicht ganz so drastisch auf, ist aber auch oft nicht erwünscht.
Manchmal stört man sich an vermeintlichen Artefakten. Bei genauerem Hinsehen sind diese aber oft garnicht digitaler Natur, sondern nur das Ergebnis einer extrem akkuraten Nachbildung des Verhaltens des analogen Originals, z.B. Ghostnotes. Eigentlich ist dies ja ein Zeichen für die extrem hohe Güte digitaler Nachbildungen. Andererseits sieht man, dass die Leute bei digitalen Geräten viel intensiver auf die Fehlersuche gehen. Bei den ach so geliebten analogen Originalen scheint sie dieses Verhalten bisher ja auch nicht gestört zu haben, sonst hätten sie sich ja über "zu analogen Klang" beschweren müssen.
Gleiches gilt für Rauschen, Brummen, etc. Das ist nie "zu analog", sondern "muss so sein", "hört spätestens beim Spielen eh keiner mehr", etc. Ich mache mich von diesem Verhalten selbst nicht frei, finde es aber schon bemerkenswert.
Vielleicht kann man es auch so zusammenfassen: "Die Geschichte der Digitalisierung ist eine Geschichte voller Missverständnisse...", wie sonst kann man es schaffen, CD's zu digitalisieren...
Gruß,
glombi
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