Transistor (Solidstate) Amps - pro/contra

  • Ersteller Dr_Martin
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Zuverlässigkeit ist ein Argument das man auf solche Zeiträume (Dekaden) betrachtet von keinem Röhren amp bekommen kann.
Das ist falsch!
Mein 1976 Fender Vibrolux Reverb hat mich seit Mitte der 80er durch viele Bands begleitet, ist schon mal die Treppe runtergefallen, lag direkt nach dem Gig bei -30° im Kofferraum des kaputten Autos, stand ewig im feuchten Probenraum, hat die Bierduschen befreundeter Punkbands im geteilten Probenraum genauso ausgehalten wie die unfreundlichen Tritte wenn mir der Sound nicht gepasst hat. Ich habe den nie gepflegt oder sowas. Die meiste Zeit wusste ich gar nicht, was der wert ist. Nach 40 Jahren hat er neue Elkos gebraucht, die Original Röhren sind noch drin (vom Amp Tech beim Elkotausch als gut bewertet). Etwas Zuverlässigeres als diese Kiste kann ich mir nicht vorstellen, der geht einfach immer und klingt besser als jede Transe, die ich in den 40 Jahren Rock ´n Roll ausprobiert habe (waren schon ein paar... ;))
Es gibt überhaupt kein Argument gegen Transenamps - außer dass mir der Klang von Röhrenamps halt besser gefällt :D
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Wenn ich da an meinen alten Acoustic (1976) denke läuft mir noch immer das Wasser in Munde bzw. Gehörgang zusammen.
Den hatte ein befreundeter Guitarrero - oft haben wir bei Sessions alle vor Freude geweint, so gut klang der :)
Aber stimmt - der ist inzwischen kaputt (vielleicht aber auch nur die Elkos?)!
 
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Es geht ja auch nicht immer um rational nachvollziehbare Argumente. Sicher gibt es tolle Transistoramps und grottige; ebenso gibt es das auch bei den Röhrenamps. Aber mal im Ernst: Will denn jemand einen Marshall oder Fender oder Hiwatt-Klassiker mit Transistoren? Will jemand eine Quarz-Rolex? Sicher, die Batterieuhr sieht fast genau so aus, ist noch einmal viel genauer, pflegeleichter und wäre mit Sicherheit für den normalen "Ich-Will-Die-Uhrzeit-Von-Einer-Möglichst-Genauen-Uhr-Die-Auch-Gerne-Etwas-Hermachen-Soll-Und-Teuer-Sein-Darf" Uhrennutzer, die bessere Wahl. Aber: ICH WILL KEINE QUARZUHR!! Ich liebe meine Rolex Datejust aus den frühen 80ern. Sie geht ein paar (wirklich nur ein paar) Sekunden pro Tag nach und ist (wahrscheinlich) schon lange nicht mehr so ganz wasserdicht. Behauptet jedenfalls mein Uhrmacher, bei dem sie alle paar Jahre zur Revision ist, was auch immer ein paar Hunderter kostet.

Wenn ich sie nicht jeden Tag trage, was gelegentlich vorkommt und wenn ich dann noch vergesse, sie in den (ebenfalls sündhaft teuren) Uhrenbeweger zu legen, ist sie beleidigt und bleibt stehen. Sicher, sie hat den Wert eines ordentlichen Gebrauchtwagens und macht, bei mangelnder Aufmerksamkeit, was sie will. Egal!! Ich liebe sie! Ich kann sie immer noch stundenlang betrachten und ihrem Ticken (naja, eine Rolex tickt nicht einfach, sie singt) zuhören.

Wie gesagt, hat mit Vernunft und solch profanen Dingen manchmal wenig zu tun.

keep on röhrin`
 
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Da es hier schon mehrfach angesprochen wurde das am Bass lieber auf Transistor setzt, ich finde das ist etwas Äpfel mit Birnen vergleichen.
Man braucht so schon mehr Leistung für den Bass um laut genug zu können. Wenn es dann noch sehr sauber bleiben soll hat man schnell ein Schwergewicht von Bassverstärker. Daher bieten sich das Transistoramps halt einfach an.
Wie viele andere auch war mein erster Amp auch ein kleiner Transistoramp Marshall MG30 irgendwas (muss ein Modell von vor 2001 gewesen sein). So schlecht fand ich den garnicht.
Bin dann günstig an ein Voll-Röhrentop gekommen und der Marshall musste gehen. Später hatte ich kurz nen MG50CFX oder so....ja der ging gaaaaaanz schnell in den Laden zurück wo er gekauft wurde (war ein Geschenk daher konnte ich den Vorher nicht testen)
Selbst meine Frau merkte sehr schnell das der ganz anders klang als mein Röhrentop und mit anders ist hier schlechter gemeint. Clean ging noch, aber alles andere.
Dann hatte ich noch einen Peavey Bandit 112, für das Geld eigentlich echt ein guter Amp der auch richtig laut kann.
Clean hat der mir gut gefallen. Aber mir hat die Zerre einfach nicht so recht zugesagt. Ist aber wirklich eher eine Geschmacksfrage gewesen. Da wäre für mich halt mein Röhrentop wieder die bessere Wahl.
Bei den Transistoramps die ich so gehört habe (waren nicht so viele) hat mir aber immer irgendwie was gefehlt. Ohne genau sagen zu können was es ist, irgendwie kam mir mein GD Top immer etwas runder und voller vor.
Das ist aber sehr sehr subjektiv und außer mir würde das wohl niemand so sehen.

Ein riesen Vorteil ist halt das die Transistoramps deutlich leichter sind als vergleichbare Röhrenverstärker.
Ich denke auch das dass Vorurteil daher kommt das zum einen viele mit einem eher günstigen kleinen Transistoramp anfangen und später auf ein hochwertigeres Röhrenmodell umsteigen.
Und je nach Vorliebe was man spielen will. Von den Modellinggeschichten mal abgesehen, ist der Übergangsbereich Clean/leichter Crunch doch meist das Problem. Wenn man den leichten Zerrsound haben möchte und das mit der Anschlagstärke und Volumenpoti steuern möchte
hat da bei einem herkömmlichen Transistorverstärker eher schlechte Karten. Bei Modelling sieht das schon wieder anders aus.

dennoch hab ich mich schon ein paar mal dabei ertappt bei EK nach so einem älteren Marshall Valvestate zu schauen. Keine Ahnung warum, ich brauch nichtmal einen. Völlig Gaga.:ugly:
 
Der wesentliche Unterschied für mich zwischen Transistor und Röhrenamps ist das Spielgefühl. Ich bevorzuge auf Grund der anderen, nicht so schnellen und direkten Ansprache, einen guten einkanaligen Röhrenamp. Da ich in einer Band und somit auch oberhalb Zimmerlautstärke spiele, stelle ich für mich diesen Unterschied fest. Klanglich ist das nicht entscheidend viel besser, aber es kommt meinem Spiel und somit auch der Gesamtperformance entgegen.
 
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nicht so schnellen und direkten Ansprache, einen guten einkanaligen Röhrenamp

Das ist eine Aussage, die ich nun gar nicht nachvollziehen kann.:eek:
Alle meine Röhrenamps haben eine sehr schnelle und direkte Ansprache, die da wären Earforce Two, Bogner Überschall, Mesa Dual Rectifier.
 
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Also, ich hab vor (sehr vielen) Jahren nen Rath-Amp besessen. Reine Transe aber ein richtig gut klingender Amp. Dann bin ich mit verschiedenen Röhren unterwegs gewesen. Zuletzt ein Reu-O-Grande. Mittlerweile bin ich am Bass und bin da wieder bei Solid State (Glockenklang Steamhammer) gelandet. Beides hat seine Berechtigung, beides kann gut klingen wenns von jemandem gebaut wurde der was davon versteht. Aber Beides kann eben auch miess klingen. Aber einen Riesen Vorteil haben die Transen für mich: Man braucht keine Box sondern kann direkt ins Pult gehen (jedenfalls bei den meissten) so dass sich die Aufbauzeit und die Schlepperei deutlich reduziert.
 

Ist es nicht.
Du bringst ein einziges Gegenbeispiel das ist statistisch nicht signifikant.
Natürlich gibt es das auch.

Aber der Durchschnittsröhrenamp hält mit Originalröhreren ca. 10-20 Jahre dann ist Ende Gelände.
Ein Röhrentausch ist dann normalerweise fällig.
Das ist der Durchschntt.
Das auch Transistoramps Schäden nehmen können ist auch klar aber den Betriebsstress den ein Röhrenamp hat haben die einfach nicht.
Wenn du das nicht so sehen willst ist das dein gutes Recht aber ich glaube du weisst selbst wo die Wahrheit liegt.
 
Hi,

das kann ich jetzt allerdings nicht als speziellen Vorteil der Transistoramps ansehen. Auch Röhrenamps haben heute oft schon einen zumindest live ganz tauglich klingenden DI-Ausgang , und ein kleines Kästchen mit IR-Loader macht es inzwischen wirklich für jeden möglich. Will man ein bestimmtes Qualitätslevel, muss man bei den meisten Transistoramps ja auch auf solche Zusatzgeräte zurückgreifen.

Wenn man kein eigenes Cabinet verwenden will, gibts auch Röhrenpreamps, denn das Schwerste ist ja neben den Boxen die Endstufe. Mein Rack enthält ein Axe-Fx II XL+ mit Endstufensimulationen und IRs, da kann man einen Röhrenpreamp (oder auch zwei, muss ich noch probieren) einschleifen und kann das für einen Top-DI-Sound kombinieren. Dann hat man auch nur eine einzige, noch gut tragbare Kiste und fertig.

Beim Bass hat eh so ziemlich jeder Amp einen DI-Ausgang, ob Röhre oder Transe, und auch hier gibts DI-Lösungen für Vintage-Amps. Ohne Box würde ich da allerdings auch auf reine Preamps zurückgreifen - einen Ampeg SVT mit Lastwiderstand betreiben? :fear:

In Sachen Glockenklang komme ich auch ins Schwärmen: hab ja früher selber Bass gespielt, und deren Amps fand und finde ich absolut herausragend. Und ich spielte damals einen 120er Matamp und einen 200er Hiwatt über zwei 4x12er und eine 2x15er, das war schon was ganz ordentliches... Glockenklang ist auf jeden Fall ein schönes Beispiel für eine ganz eigene Transistor-Klangästhetik, die ein Röhrenamp so gar nicht hinbekommen würde.

Gruß, bagotrix
 
Ob das wohl der Grund ist, dass ich statt Ampeg Glockenklang spiele (sogar zwei)?.
...und das in Bands wo unter 'ner Customer Shop Gitarre nix geht und das Leslie der Hammond noch mechanisch die Rotoren dreht?
 
Aber der Durchschnittsröhrenamp hält mit Originalröhreren ca. 10-20 Jahre dann ist Ende Gelände.
Ein Röhrentausch ist dann normalerweise fällig.
Auch das ist falsch. Den Amp gibt es nicht. Es gibt ganz viele ganz alte Amps - die dann nämlich nicht so "heiß" gefahren werden in denen die Röhren "ewig" halten. Also auch mal 30-40 Jahre. Schwachpunkt sind - und das betrifft alle Amps - dann die alterndende Elkos, die auch ohne Benutzung irgendwann "durch" sind. Und ein "kleiner Service" (=Röhren, messen, Elkos checken, etc.) ist simpel und kostet nicht die Welt, wenn (!) das ein sauber aufgebauter Amp ist.

Einen riesigen Unterschied in Richtung "Wartbarkeit" macht die Bauweise - an einem auf Turret Boards/Eylet Board aufgebauter Amp kann ganz einfach gearbeitet werden kann, auf Platinen erfordert das mehr Fingerspitzengefühl, und wenn auch noch wichtige belastete Bauteile wie Buchsen oder Fassungen direkt auf die Platine geloetet sind wird's nochmal schwieriger.

Aber davon ab: Wenn's "laut" werden soll, habe ich einen toll klingenden PCL Vintage Amp SM60 als 2x12" Combo. Aber wenn ich wirklich "fun" haben will, geht für mich nix über was einkanalig-fendriges. Die Notwendigkeit für irgendwelche 100-Watt-Boliden sehe ich in der heutigen Zeit mit sehr brauchbaren PA-Systemen gar nicht mehr.

Aber das bin nur ich. Jeder wie er/sie meint.
 
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du springst in deiner argumentation hin und her.
ist kein röhrenamp zuverlässig, oder nur im durchschnitt nicht? ist das Statistik oder deine Erfahrung?

deine Meinung ist klar: röhrenamps verschleissen eher als Transistoren.
okay.
aber deine Formulierungen sind extrem unglücklich, weil so absolut allgemeingültig.
 
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Dann werden bei einem Röhrenamp halt die Röhren getauscht und?? Sind nunmal sowas wie Verschleißteile. Kaufst doch auch kein neues Auto weil die Reifen oder Bremsen abgefahren sind.
Buchsen, Elkos können auch bei einem Transistoramp kaputt gehen.
Mein Amp ist von 1999, also müsste der ja bald in Rauch aufgehen oder wie? Weil neue Röhren hat er schon bekommen.
Die größte Sorge die ich bei meinem Amp habe ist das der IC für die Kanalumschaltung kaputt geht. Dann hab ich keine Möglichkeit mehr den Amp per FS umzuschalten, wäre dann ein 1 Kanal effektiv nutzbar.
 
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Welcher Transistorverstärker stellt sich dieser Ausstattung entgegen?

Verstehe die Frage nicht. :ugly: Diesem Ding stellt sich doch so gut wie überhaupt kein anderer Amp entgegen, egal ob Röhre oder nicht. Aber gut. Ich stelle dem hochgezüchteten Monstrum einfach mal einen ganz altmodischen, puristischen ... äh ... Transen-Amp entgegen, mit dem ich persönlich erheblich glücklicher wäre:



Lehwe unn lehwe losse ...
 
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Die größte Sorge die ich bei meinem Amp habe ist das der IC für die Kanalumschaltung kaputt geht.
Das dürfte einer der seltensten Defekte überhaupt sein.

Ich habe kürzlich einen Spider Valve repariert (Modeling + Röhre), Verstärker die bekannt dafür sind sehr heiß zu werden. Was ging kaputt - Röhre, IC, Kondensator? Weder noch. Eine Lötstelle - die geben meistens zuerst auf.

Wackelige Stecker, (k)alte Lötstellen, Korrosion, daran werden wohl die meisten leiden, unabhängig davon ob jetzt Transistor oder Röhre.

Alternde Elkos sind auch bei manchen Computern ein Problem, auch das ist kein Problem das nur die Röhren haben.
 
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Das dürfte einer der seltensten Defekte überhaupt sein.
Das hoffe ich, IC war wohl auch etwas unglück ausgedrückt. Laut dem Hersteller haben die extra einen kleinen Chip oder sowas beschrieben für die Schaltlogik.
Davon hat er aber keine mehr und es wird auch keine so ohne weiteres geben. Daher ist das meine größte Sorge.
Röhren, Kondensatoren, Lötstellen alles reparabel.

@Bholenath
Naja...eigentlich ist der Röhrentausch das Serviceintensive. Wenn du diesen ausschließt , bleiben die gleichen Schwachstellen wie sie auch jeder andere Amp hat.

Ob der Verschleiß der Röhren jetzt so ins Gewicht fällt, hmm weiß nicht. Ob es einen in den Ruin stürzt wenn alle paar Jahre oder von mir aus einmal im Jahr 150€ für 4 Endstufenröhren völlig sind. Preis variiert nat. je nach Röhre, Anzahl und DIY oder Machen lassen.
 
Die schlechte Meinung über Solidstate kann ich absolut nicht verstehen.

nun , die frage , wo man sich drüber gedanken machen sollte , ist einfach , warum gibt es diese meinung beim bass nicht ?

.... und ich leg noch einen drauf und erwähne mal beiläufig , das dort fast jede speakergröße gespielt wird , oder kombinationen daraus ....... an der klampfe ? ........ 12" ist da ja schon fast vorschrift ;) .
 
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Es gibt - getrieben durch die "Vorbilder" halt bei vielen ein Selbstbewusstseins-Problem. Gespielt wird, was die "großen" machen, bzw. womit sie der Wahrnehmung nach bekannt geworden sind, und dem eifert man nach.

Dass Jimmy Page frühe Led Zeppelin Sachen mit Tele und einem Supro eingespielt hat, dass Clapton auf allen Arten von Gitarren und Amps unterwegs war, dass CCR mit Transistor-Amps gespielt hat, dass Mark Knopfler mit Kemper unterwegs ist... alles weniger wichtig als "so muss das, so war das immer".

Meine These ist ja - wenn man mehr auf seine eigenen Ohren hören würde als auf vorgefasste Meinungen hätten wir wahrscheinlich viel mehr schöne und spannende Sounds anstatt alles klingt gleich. :D
 
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