Was die Stimmung betrifft habe ich noch keine Vorstellung wo die Töne liegen müßten.
Der Gesundheitszustand Deines Oldtimers wäre ganz gut in der Rubrik
Funktion und Reparatur untergebracht, gerne auch mit Bildern und Berichten.
Hier sollten wir uns auf das Thema Umstieg/Spielweise beschränken.
Und da kann ich Dir sagen: Deine Steirische klingt zwar etwas schief
, aber kein Ton ist so weit von seinem Soll entfernt, dass man ihn nicht erkennen könnte. Zumal, wenn man den grundlegenden Aufbau kennt. Die Stimmung H/E/A ist zwar ungewöhnlich, aber so ist es nun mal und es stört ja auch nicht.
Du bist ja erwachsen und kannst (wenn Du es erträgst) trotzdem spielen und experimentieren - für die ersten Schritte ist die Qualität der Stimmung relativ egal, es geht ja ums Funktionsprinzip und um Bewegungsabläufe. Da muss man manchmal abstrahieren und die Ohren zuklappen, wenn es der Sache dient.
Wie kommt man am besten dahin unabhängig von dem was man einstudieren kann zu wissen welcher Ton wo ist?
Wil hat es auf den Punkt gebracht:
Genauso wie am Akkordeon (oder jedem anderen Instrument auch): Üben, spielen, ausprobieren, verinnerlichen...
Bevor man
frei und spontan spielen kann, muss man eben erst das Instrument kennenlernen bzw. zügig ohne viel Nachdenken den musikalischen Gedanken direkt auf dem Instrument umsetzen können.
Das braucht seine Zeit und warum fängst Du nicht erst einmal mit kleinen Brötchen an - zum Beispiel mit dem "Kleinen Solisten", den ich eigens zu diesem Zweck hier eingestellt habe:
- Nach Anleitung (Griffschrift oder Noten) beginnt man die Erkundung, folgt den zu Beginn bewusst einfachen Pfaden, um die wesentlichen Eigenschaften des Instruments zu erforschen.
- Das ist schwierig genug, da ist man in der Regel mit den unbekannten Herausforderungen genug beschäftigt: Die Wichtigkeit und die Unterscheidung von Zug und Druck kennt man so vom chromatischen Akkordeon ja nicht, hier ist es aber wesentlich und man erfährt am eigenen Leib die harmonischen Aus- und Wechselwirkungen.
- Zusätzlich ist es gut, sich bewusst zu machen, dass ...
- ... die Tonarten der Reihen von außen nach innen sich immer um eine Quarte nach oben verschieben - unabhängig von der Anzahl der Reihen des Instruments und der Stimmung.
- ... auf Druck in jeder Reihe nacheinander die Töne des Tonika-Durdreiklangs erklingen
- ... auf Zug die restlichen Töne der jeweiligen Dur-Tonleiter liegen (mit gewissen Ausnahmen wie z. B. der Quinte statt der Sexte, siehe Gleichton usw.)
Geläufigkeit und Routine kommen naturgemäß erst mit der Zeit. Es lohnt sich, klein anzufangen und die Anleitungen zu nutzen, die man hat.
Das wird in der Regel schneller zum Ziel führen als komplett auf eigene Faust die ersten Spielversuche zu startet - das hast Du ja erlebt.
Viele Grüße
Torsten
PS: Interessant wäre für mich Deine Bassbelegung, da gibt es ja einen furchtbaren Wildwuchs bei den Steirischen. Du könntest ja mal eine Filmchen einstellen, in dem Du alle Bassknöpfe nacheinander auf Zug und Druck anspielst.
Zur Sicherheit meinetwegen auch alle Reihen komplett auf Zug und Druck durchspielen, denn manchmal verstecken sich Sondertöne, wo man sie nicht vermuten würde
Im Gegenzug würde ich dann ein komplettes Griffdiagramm Deines historischen Dreireihers zur Verfügung stellen