Bei einer Gitarre, die insgesamt neu 2-300 € kostet, halte ich es für ausgeschlossen, dass darin ein dauerhaft stabiles Floyd verbaut sein kann. Schon ein hochwertiges Floyd allein ist teurer. Im Niedrigpreissektor würde ich mich daher tendenziell gegen ein floating tremolo entscheiden.
Das sehe ich genau so. Leider ist das jedoch meistens das Gitarren-Budget derjenigen, die vor der Anschaffung einer FR-Gitarre stehen.
Es ist meines Erachtens definitiv eine Frage des Stils: Wenn man in einer Coverband verschiedene Stilrichtungen spielt, dann ist das meines Erachtens mit einer FR-Gitarre alleine nicht möglich:
Wer schon einmal Songs mit vielen Country-Bendings (wie z.B. Sultans Of Swing oder Hotel California) auf einer FR-Gitarre mit frei schwebendem FR-Tremolo gespielt hat, der wird schnell merken, dass es da ziemliche Intonationsprobleme geben wird. Der Referenzton bleibt halt leider nicht stabil, sondern bended mit ...
Ich hatte ursprünglich auch gedacht, dass ich das FR-Tremolo häufiger nutzte. Faktisch war es zu Live-Band Zeiten etwa jeder 10. Song - also etwa 5 im jeweils aktuellen Programm.
Wenn man tatsächlich sicher ist, dass man es regelmässig benutzt, dann finde ich persönlich die Anschaffung absolut ok - aber eben dann ein Markenprodukt. Mein Schaller Tremolo hatte damals ca. 175 EUR gekostet. Ich glaube ebenfalls nicht, dass man eine solche Qualität in einer 200-300 EUR-Gitarre bekommt.
Ich habe seit einigen Jahren mein FR-Tremolo fixiert. Es hat jedoch auch in dieser Form einen Wert, weil es "fixiert" sehr stimmstabil ist und mit den kleinen Rädchen prima nachjustierbar ist.
dafür gibts sogar extra Hardware-Lösungen, z.b. das Tremol-No
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...MIjsDUhMDe6gIVBtiyCh3tPQ0WEAQYAiABEgLUovD_BwE
damit kann man das Trem stilllegen und dann z.b. auch Drop-Tunings umsetzen.
Die Lösung hört sich auf dem Papier super an. Leider besteht sie aus meiner Sicht nicht den Praxistest. Ich habe Live mehrere Jahre mit einem Tremol-NO gespielt und es dann stillgelegt, weil:
- mich das Fummeln (teilweise mit wenig Licht) am hinteren Korpus zwischen den Songs total gestresst/genervt hat,
- sich die Metallstange, auf der das Tremol-NO läuft, sich leider immer einmal wieder etwas schief stellte, so dass das Tremolo nicht in die Ausgangsposition zurück ging.