Nach Noten spielen - für erwachsenen Notenanalphabeten

  • Ersteller cosmodog
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Klavierunterricht ist sicherlich sehr empfehlenswert. Erkläre Deinem "ausgeguckten" Lehrer aber unbedingt, was Du lernen möchtest.

Vielleicht hilft das ja, weil mir dann meine Erinnerung nicht reingrätscht.
Zumindest zwingt Dich fremdes Repertoire dazu, die Noten detaillierter zu betrachten.

Bekanntermaßen führen ja mehrere Wege nach Rom. :)
Du könntest auch folgende Übungsmethode mit bekanntem Material ausprobieren:
Du druckst die Noten eines Dir vertrauten Stückes aus und zerschneidest das Notenblatt dann so, dass sich kurze Sinnabschnitte ergeben. Die klebst Du dann auf gleich große "Karten" (dickes Foto-Druckerpapier in breite Streifen geschnitten). Dann mischt Du die Karten und ziehst eine Karte aus der Sammlung heraus. Dann versuchst Du zu erkennen, welcher Abschnitt der Musik das ist und spielst diesen Abschnitt dann.
Du könntest auch eine kleine Magnettafel nehmen, die auf Deinen Notenständer passt, und die Notenschnipsel darauf setzen. Dann kannst Du üben, sie in der richtigen Folge anzuordnen. Dabei übst Du zu erkennen, was auf dem Notenschnipsel steht und wie das klingt. Diese Übung könnte Dir helfen, beim Musizieren die Noten leichter zu verfolgen.
Wenn Du beim Spielen mit dem Lesen den Faden verlierst und nicht mehr weißt, wo im Notentext Du gerade bist, fehlt Dir eine Vorstellung davon, wie das entsprechende Notenbild aussieht. Die Musik aufnehmen und dann beim Anhören die Noten mitlesen ist ein guter Weg, um Noten mit Klangvorstellung zu verknüpfen und umgekehrt (also das gerade Gespielte in den Noten wiedererkennen). In ähnlicher Weise bereite ich mich auf mehrstimmiges Spiel z.B. im Flötenchor vor. Ich übertrage die Partitur in ein Notenschreibprogramm, arbeite die Artikulation aus und exportiere dann den Flötenchorsatz als Audiodatei. Während ich die dann anhöre, lese ich meine Stimme mit und bekomme dadurch eine gute Vorstellung davon, wie das Ergebnis klingen soll. Um eine umfangreiche Partitur besser einprägen zu können, höre ich die Musik bei einfachen manuellen Arbeiten x-mal an. Mal höre ich gezielt hin, mal läuft sie nur im "Hintergrund" mit. Der Effekt: Wenn ich dann anfange, meine Stimme auf der Flöte zu üben, weiß ich schon wie das klingen muss. Dadurch verkürzt sich bei mir die Übungszeit am Instrument. Das muss wohl daran liegen, dass ich nach wiederholtem Üben mit der Zeit halb auswendig spiele und die Noten für mich dabei quasi als Erinnerungsstütze dienen. Je besser ich ein Stück spielen kann, um so weniger lese ich die einzelnen Noten und um so mehr orientiere ich mich am Gesamtbild einer musikalischen Figur.
Eine weitere Lesehilfe ist das Markieren von Sinnabschnitte, indem man zum Beispiel Zäsuren einzeichnet. Größere Zusammenhänge kann man mit Übungsmarkierungen versehen, wie man sie z.Bl. von Partituren kennt. ( große Buchstaben in einem Rahmen) Dabei kann man sich auch den Aufbau der Komposition klar machen. Wenn die Augen "unterwegs" hängen geblieben sind, kann man mit Hilfe der Übungsmarkierungen schnell den Einsatz des nächsten Abschnittes erkennen und sich dadurch schnell wieder einfinden.

Gruß
Lisa
 
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Ist das so ein "da mussten wir alle durch" - Ding?
Ich fürchte, ja.
Ich stimme Dir aber zu, so ein bisschen inneren Widerstand spüre ich auch.
Das hilft natürlich grad nicht dazu :) @Lisa2 hat Dir ja schon Input gegeben.
Es geht übrigens auch anders herum - ich habe inzwischen eine ganz gute musikalische Verknüpfung zu Noten; zu den Zitherstücken ist die eh da, weil ich die ja noch von früher kenne. Nur die motorische Verknüpfung geht mir oft ab. Besonders schwierig ist gerade der Bassschlüssel, den habe ich aber auch erst als Jugendliche gelernt.
Üben wirst Du müssen. Ob Du Dir den Aufwand antun willst, musst Du selber wissen. Ich für mich beiße mich durch, weil ich weiß, dass es irgendwann funktionieren wird (hat ja schon mal) und dann die ganzen Vorteile wieder da sind.
 
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Ich bin auch letztens in das Klaviespielen (wieder-)eingestiegen und habe auch vor allem das Blattspiel fokussiert. Hier meine Erfahrung:

- Ich habe von Anfang an sehr streng darauf geachtet, nie auf die Finger, sondern nur auf das Blatt zu schauen um eine körperliche Orientierung um Instrument zu erlangen. Beim Hinsetzen an das Klavier achte ich darauf immer in der gleichen Haltung und Position zu sein (Bauchnabel auf der Höhe des mittleren C). Dann ertaste ich "blind" das Klavier indem ich mich an den schwarzen Tasten tastend orientiere. Das mache ich vor jedem Stück!
- Am Anfang habe ich alle Anfängerlehrbücher besorgt die mir in die Finger kamen und habe sie von Blatt gespielt. Ich habe bestimmt 5-8 Anfänger-Lehrbücher durchgespielt (Alfreds Piano Bücher, Paul Harris, Piano for Dummies, Learn & Master Piano, eine polnische Klavierschule und noch viele mehr deren Namen mir jetzt nicht einfallen). Dadurch hat man viel Repertoire auf einem Level und kommt stets in Flow und kann dank des vielen Materials auch im Flow bleiben.
- Ich habe vor allem im 5-Ton-Raum in der linken und rechten Hand angefangen. Der 5-Tonraum wird dann irgendwann zu einem eigenen Handgefühl, so dass ich alle Intervallschritte und Sprünge bis zu einer Quinte sehr sicher spielen konnte.
- Die nächste Herausforderung lag darin aus dem 5 Ton-Raum auszubrechen. Hier muss man aufpassen: Bei Piano for Dummies geschieht dies recht schnell durch parallel geführte Akkorde. Das ist zwar gut um das harmonische Verständnis zu entwickeln, ist aber für das Blattspiel ein viel zu großer Sprung im Schwierigkeitsgrad. Ich finde die Bücher von Paul Harris dafür geeigneter.
- Erwachsene neigen schnell dazu so gut klingen zu wollen wie die eigenen Lieblingsstücke. Das verträgt sich mit dem Blattspielüben nicht so gut. Wenn man motiviert ist seine Lieblingsstücke zu üben, dann sollte man nicht erwarten, das von Blatt zu können oder dabei das Blattspiel entscheidend weiterzuentwickeln. Je nach musikalischer Vorerfahrung muss man auch eine hohe Resillienzschwelle haben und aushalten können, dass man nur langsam Fortschritte macht.
Dies ist alles was ich im Allgemeinen sagen kann. Deine individuellen Talente und Vorlieben herauszufinden und zu fördern kann man nur, wenn man eine sehr hohe Expertise hat (wenn du schon viel musikalische Vorerfahrung hast kannst du das auch autodidaktisch). Ansonsten ist das Heraussuchen von sehr gutem Lehrmaterial sehr wichtig. Aus meiner Sicht machen auch viele Lehrer das nicht so gut. Viele haben ein Buch für alle Schüler. Aus meiner Sicht ein Unding. Aber ich schweife gerade aus...
 
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Ich will mal wieder berichten, wie es bei mir vorangeht, wie meine momentane musikalische Gefühlslage aussieht.

Mein Musikzimmer im neuen Haus ist jetzt soweit eingerichtet, der Notenständer ist aufgestellt und Margret Feils Play Piano setzt auf Seite 21 langsam Staub an.

Ich habe momentan komplett die Lust verloren, mich damit zu beschäftigen. Ich bin so froh, endlich wieder Zeit zum Spielen zu haben, dass ich mich lieber mit ein paar Akkorden austobe, als mich an irgendeinen Notentext zu klammern.

Irgendwie fehlt mir die Begeisterung (oder Disziplin?). Ich starre das Blatt an und drücke unmotiviert die Tasten in der aufgeschriebenen Reihenfolge, aber mit Musik hat das nix zu tun. Das geht maximal vier Minuten und dann fange ich wieder an frei zu klimpern.

Mir ist klar, dass ich in Sachen Notenlesen so nicht weiterkommen, aber spieltechnisch merke ich schon, dass ich Sachen, die ich im Kopf habe, umsetzen kann, die ich bisher nicht hinbekommen habe.

Über klassischen Klavierunterricht denke ich gelegentlich nach, um verschiedene Spieltechniken zu lernen. Mit klassischer Musik habe ich aber nichts am Hut.

Ich werde versuchen, das einer Klavierlehrerin am Ort zu erklären. Vielleicht lässt sie sich ja drauf ein?
 
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Ich werde versuchen, dass einer Klavierlehrerin am Ort zu erklären. Vielleicht lässt sie sich ja drauf ein?

Die sind nicht alle gleich. Viele lassen sich auf Wünsche ein. Meine letzte machte neben Klassik auch begeistert Blues und Boogie. Und manche sind z.B. auf Jazz oder andere Genres spezialisiert. Also schon mal etwas Vorfreude auf die Suche genießen! :)
 
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Ich habe momentan komplett die Lust verloren, mich damit zu beschäftigen.
Das kann passieren und Du weißt ja: hinfallen ist keine Schande,...

Also, wie wäre es mit Noten für etwas mehr Abwechslung?
Nachdem Du so ganz am Anfang stehst fällt mir neben den ersten Faber & Faber PlayTime... vor allem ein Spielheft ein:
Tatjana Davidoff, Deine Noten – Dein Klavier – Deine Musik.
https://www.stretta-music.com/davidoff-deine-noten-dein-klavier-deine-musik-nr-664915.htm0l
ShowTime Popular
ShowTime Jazz&Blues
Übe nur ein paar Minuten oder eine Phrase (meist 2 oder 4 Takte) erst die Noten lesen und benennen, wenn's geht auch singen probieren, dann spielen.

Gruß Claus
 
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Die Klavierlehrerin am Ort bietet wohl vorzugsweise klassischen Unterricht an, was auch immer das bedeutet.

Ich hoffe, dass ich einen Probetermin bekomme. Im Moment sind gerade Ferien in Baden-Württemberg (bis 12.09.) Ich denke, da wird es schwierig...

Bis dahin entstaube ich mal meinen Notenständer und starte durch.

Ich stelle gerade fest, dass ich doch eher Keyboarder bin als Pianist. Mit diesen ernsthaften Klassikleuten komme ich irgendwie nicht klar. Die Fragen erstmal nach dem Bildungsabschluss des Vortragenden bevor sie ein Stück Musik als anhörenswert in Betracht ziehen (bittere Erfahrung aus dem Clavio Forum).

:govampire:

Das entspricht absolut nicht meinem Kunstverständnis.
 
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Klassischer Klavierunterricht für zumindest die ersten beiden Jahre wäre ein Investment in eine gute Grundlage, was m.E. hohen Wert hat.

Wenn Du dich mit dem Üben ranhältst kannst Du in dieser Zeit die Unterstufe schaffen. Das öffnet die Tür für passables Rock/Pop Piano und Spielen in der Band - natürlich umso mehr, wenn Du gegen Ende des ersten Jahres den Stoff "neigungsgemäß" erweiterst.

Rein autodidaktisch von Anfang an geht zwar, ist aber - hier verschiedentlich nachlesbar - oft ein hartes Brot.

Gruß Claus
 
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Die Fragen erstmal nach dem Bildungsabschluss des Vortragenden bevor sie ein Stück Musik als anhörenswert in Betracht ziehen (bittere Erfahrung aus dem Clavio Forum).

Die Frage, die ich mir stelle, wenn jemand eine Aufnahme postet, ist immer: Zu welchem Zweck soll oder möchte ich mir für das Anhören einer Aufnahme Zeit nehmen? Soll es mir einfach nur Spaß machen? Soll ich eine fachliche Kritik geben (> Unterricht)?
Wenn es um Spaß geht, klicke ich nach wenigen Sekunden weg, wenn mir nicht gefällt, was ich sehe und höre und behalte meine Meinung für mich. Welchen Ausbildungsstand der/die Vortragende hat, ist mir dabei ziemlich egal.
Geht es um fachliche Kritik, ist das für mich nur interessant, wenn es entweder um einen Austausch mit Gleichgesinnten geht und ein gegenseitiges Nehmen und Geben dabei heraus kommt oder wenn mich die Reaktionen des Fragenden neugierig machen oder wenn es sich um einen wissbegierigen Schüler (das *in spar ich mir im weiteren Text) handelt, der bereit ist, mein Engagement durch ein angemessenes Honorar wertzuschätzen. In letzterem Fall bleibe ich dann auch ausdauernd und engagiert bei der Sache.
Als leidenschaftliche Lehrerin fühle ich mich von jedem Anfänger herausgefordert, ihm die Musik als wunderbares Hobby nahezubringen, mit dem man nicht zwingernderweise im Schweiße seines Angesichtes irgendeinen Olymp erklimmen muss. Ich bin der Meinung, dass vor allen Dingen Erwachsene ihre Lernziele selbst stecken müssen und der Lehrer dafür da ist, ihm Wege zu zeigen, dort hin zu kommen. Wenn Lehrer das nicht können, weil sie immer nur an einem Programm oder einem Ziel festhalten, dann ist das absolut legitim. Diese Lehrer müssen dann aber damit rechnen, dass ihr Programm oder Ziel abgelehnt wird und das auch akzeptieren. Ich finde es ziemlich überheblich, wenn akademische Musiker Freizeitmusikern keine Existenzberechtigung einräumen. Das ist jetzt bewusst krass ausgedrückt, aber ich denke es ist klar, was ich damit meine. Musizieren kann man auf vielen unterschiedlichen Ebenen in einer Weise, dass es vor allem einem selbst gut tut. Wenn es dann auch noch gelingt, so gut zu werden, dass ein Gleichgesinnter gerne zuhört ... um so besser.
Hobbymusikern muss zugleich klar sein, dass Musizieren für einen Lehrer kein Hobby ist, sondern sein Beruf und dass er davon leben muss. Diese Erkenntnis muss sich darin äußern, dass der Hobbymusiker bereit ist, die Arbeit des Lehrers angemessen zu honorieren. Die Arbeitszeit ist um so größer, je mehr der Schüler die Stoffauswahl mitbestimmen darf und der Lehrer dann für jede Unterrichtsstunde zusätzliche Vorbereitungszeit investieren muss. Diese Einsicht bringen viele Kursinteressenten nicht mit. Wenn dann ein Lehrer darüber hinaus lieber etwas mit seiner Familie unternimmt, anstatt über neuen Unterrichtsstoff zu brüten ... Dafür sollte man als Schüler auch etwas Verständnis zeigen.

In Deiner Situation bleibt im Moment nur, zu testen, ob die Chemie mit der Lehrerin nicht vielleicht doch stimmt. Wenn es nicht passt, kommuniziert man am besten so klar wie möglich, warum und streckt weiter übers Internet die Fühler aus.

Gruß
Lisa
 
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Gestern hatte ich einen Kennenlerntermin. Die Chemie scheint zu passen. Zwar ist die Lehrerin eher in der Klassik zuhause und hat mit Jazz und Rock eher nix am Hut. Aber sie findet es sehr interessant, weil ich überwiegend nach Gehör spiele.

Wir werden Mitte September anfangen und uns stark auf Technik fokussieren. Die Musik wird dabei aber auch nicht zu kurz kommen. Ihr Ansatz ist, technische Übungen musikalisch zu spielen, was ich wiederum sehr interessant finde.

Bin ganz zuversichtlich, auch wenn mich das Notenlesen nach wie vor eher abtörnt. Es wird aber schon besser, seit ich regelmäßig einen Teil meiner Spielzeit übe in den Noten mitzulesen.

Zwei Fragen stellen sich mir aktuell:

Zum Lesen des Notentextes: Im Violinschlüssel soll ja die rechte und im Bassschlüssel die linke Hand notiert sein. Warum notiert man das C1 in beiden Zeilen mit jeweils einer Hilfslinie unter- bzw. oberhalb, wenn es auf der gleichen Zählzeiten liegt? Ist irgendwie unklar, da kämpfen doch die Daumen um die Taste.

Zu dem Tipp mit dem Klatschen: Wie klatscht Ihr eine punktierte Viertelnote, auf die eine Achtelpause folgt im Vergleich zu einer Viertelnote auf die eine Viertelpause folgt?
 
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Wie klatscht Ihr eine punktierte Viertelnote, auf die eine Achtelpause folgt im Vergleich zu einer Viertelnote auf die eine Viertelpause folgt?

Na genau gleich … im Endeffekt.
Allerdings spielen sich dabei bei den beiden Varianten im KOPF ganz verschiedene Dinge ab !

Klatscht man normale Viertel, und läßt dann eine Viertel Pause, dann wird das Hirn diese Pause lediglich mit einem (Viertel-)Schlag füllen.
Klatscht man aber eine punktierte Viertel mit einer folgenden (gedachten) Achtelpause, dann wird das Hirn sofort auf Achtel als Zähleinheit umspringen, und der punktierten Viertelnoten 3 Schläge zuordnen und der gedachten Achtelpause einen Schlag.

Thomas
 
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Warum notiert man das C1 in beiden Zeilen mit jeweils einer Hilfslinie unter- bzw. oberhalb, wenn es auf der gleichen Zählzeiten liegt?
So etwas am besten mit einem konkretem Beispiel fragen (Bildzitat mit Quellenangabe).
"C1" meint hier in klassischer Bezeichnung also das eingestrichene c oder in der englischen Nomenklatur aus Rock/Pop/Jazz schlicht das C.
Typische Notationen für Klavier sind wie folgt, wenn Stimmen zusammenfallen wird der Ton natürlich nur in einer Hand gespielt.
c notation.jpg


Gruß Claus
 
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Warum notiert man das C1 in beiden Zeilen mit jeweils einer Hilfslinie unter- bzw. oberhalb, wenn es auf der gleichen Zählzeiten liegt? Ist irgendwie unklar, da kämpfen doch die Daumen um die Taste.

Noten bilden die kompositorische Idee ab. Wenn der Komponist/Arrangeur zwei Melodien (oder Melodie und Begleitung) zusammen auf das c1 führt steht es eben zweimal da, wird aber nur einmal ausgeführt.

Noten sind nicht direkt eine Handlungsanweisung für ein konkretes Instrument (im Gegensatz zu z.B. Tabulaturen oder Griffschriften), Noten sind grundsätzlich erstmal instrumentenunabhängig. Das Übersetzen von Notentext auf ein konkretes Instrument macht der Spieler bzw. du lernst das im Klavierunterricht. Hin und wieder kann es zu Situationen kommen, in denen eine perfekte Umsetzung entweder nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Da ist die Notenschrift wie Sprache: sie ist eine enorm leistungsfähige Abstraktion und zeigt dir das Konzept (=das was du sagen/spielen willst oder sollst), aber die Umsetzung in Handbewegungen am Klavier ist dann noch eine andere Sache.
 
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Wie klatscht Ihr eine punktierte Viertelnote, auf die eine Achtelpause folgt im Vergleich zu einer Viertelnote auf die eine Viertelpause folgt?
Ich wechsle für die punktierte Viertel in einen Raum mit längerer Nachhallzeit :D
 
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Vielen Dank Euch allen!

Was das C angeht habe ich mir schon gedacht, dass man nicht mit zwei Händen auf einer Taste spielt.

@Claus wusste sofort, was ich meine. Ich habe es bei "Freude schöner Götterfunken" in Uli Molsens Klavierschule für Erwachsene gefunden.

Das Buch gefällt mir übrigens gut. Klingt nur etwas einsam, dieses allein klingende C zwischen den Intervallen drumrum, auch wenn es da ohne Frage hingehört.
 
Ich konnte das Stück zufällig bei einem Onlinehändler in der Vorschau sehen, Du meinst den Schlusstakt.
Da wird das c in der Melodie benötigt, also könnte man C Dreiklangstöne darunter packen oder - als einfachste Möglichkeit - nur mit einem kleinen c in der linken Hand verdoppeln.
freude schluss.jpg

Gruß Claus
 
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Gestern war die erste Unterrichtsstunde nach dem Kennenlernen der neuen Klavierlehrerin. Um das Notenlesen zu lernen, fangen wir tatsächlich mit Bartoks Mikrokosmos an. Ich hätte nicht gedacht, dass so einfache Tonfolgen soviel Spaß machen können und dass es soviele Feinheiten zu entdecken gibt.

Das war auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Wir haben auch vierhändig Kinderlieder gespielt und überraschenderweise konnte ich (zugegeben simple) Stücke sogar vom Blatt spielen, nachdem ich mir Lage und Rhythmus genau angesehen habe.

Offensichtlich ist bei mir (was Noten angeht) doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Bin gespannt wie es weitergeht...

:m_piano2:
 
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Noten lesen muss man einfach üben, ein paar Minuten am Tag mit den kleinen Stücken vom Anfang reicht schon. Nicht alles auf einmal wollen, sondern synchron wie das Klavierspielen lernen, dann passt das ruckzuck.
Am allerleichtesten funktioniert das durch Vorlesen von Oktavbereich, Notennamen und Notenwerten sowie öfter einmal etwas von Hand aufschreiben.

Klaviernoten sind keine "Symbole, wo die Finger hinsollen" - Noten stehen für Töne und das kann man durch Singen der einfachen Notenlinien des Anfangs leicht mitlernen und damit die Klangvorstellung verbessern.

Gruß Claus
 
Klaviernoten sind keine "Symbole, wo die Finger hinsollen"
Da bin ich aber anderer Meinung! Die einzelne Note definiert ganz exakt, welche Taste gedrückt werden soll. Allerdings stecken darüber hinaus noch viel mehr Informationen in den Noten. Und je nach Instrument ... egal ...
 

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