In Europa und vor allem auch Japan sieht das ganz anders aus, man strebt die Perfektion an. Folge: Amerikaner bezeichnen das dann gern als steril oder charakterlos.^^
Ein Gitarrenbauer in Deutschland wird in seiner Ausbildung wahrscheinlich nicht vom 1. Tag seiner Karriere an mit der Produktion von Gitarren betraut werden, die am Markt High End Preise erzielen sollen.
Zuerst einmal wird man mit dem Werkstoff, z.B. Holz vertraut gemacht und dessen Bearbeitung. Schritt für Schritt lernt der angehende Gitarrenbauer in Praxis und Theorie. Das dauert, Jahre.
Am Ende kommt, wenn alles gut läuft, ein gestandener Handwerker dabei heraus. Und auch dort endet es nicht, denn ein Handwerker der seinem Fach treu bleibt, entwickelt sich immer weiter.
Einige soweit, daß sie ihr Fach meisterlich beherrschen.
Ich bezeichne das nicht als charakterlos oder gar steril. Das ist schlicht, teils seit Jahrhunderten gepflegte Handwerkskunst. Etwas worauf man in Deutschland m.M, mit Fug und Recht stolz sein kann und was es zu würdigen gillt.
Wenn ein Ami, nach ein paar Tagen Einarbeitung und 3 angelernten Handgriffen, wovon 2 davon Montags halt nicht so klappen, glaubt er sei (High-End)Gitarrenbauer, nun ja:
Das erklärt dann auch warum "kleine Macken" in Amerika als Zeichen von Handarbeit gelten (müssen)....und den Rest erledigt das Marketing. Darin sind die Amis wieder spitze.