"Mängel" bei NEUEN Gitarren -> Akzeptanz, Q-Kontrolle, Rabatte, Shop-Verhalten etc.?

  • Ersteller Marschjus
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Was wäre denn dann Deiner Meinung nach eine angemessene Erwartungshaltung?
Wir leben in Zeiten wo selbst der billigste Schrunz als Topprodukt angepriesen wird.

Wenn ich als Hersteller nicht dazu in der Lage bin, für 199€ ein einwandfreies Instrument zu produzieren, dann muss ich es eben lassen, oder es zu einem höheren Preis anbieten.

Genau das meine ich: mangelnde Medienkompetenz, keine Ahnung von industrieller Produktion und überzogene Erwartungshaltung...
 
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Man kann ja hohe Erwartungshaltungen haben. Aber alles zu glauben was die Werbung verspricht und daraus dann sogar noch einen Anspruch oder Recht zu machen ist...naja, irgendwie typisch für unsere Zeit
 
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Da muss ich widersprechen. Der Hersteller muss die Gitarre so liefern wie er sie bewirbt.
Das hat nichts mit erhöhten Erwartungen zutun.
 
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Ich würde einen Mangel bei einer neuen Gitarre auf jeden Fall beim Verkäufer zur Sprache bringen. Allein schon, um abzuklopfen, wie der Verkäufer reagiert.

Als ich bei meiner LP beim Antesten einen kleinen Kratzer am Halsfuß (Rückseite, kaum sichtbar und ohne Einfluss) entdeckte und dem Verkäufer zeigte, wurde sofort ein Nachlass angeboten, ohne dass ich danach gefragt hatte.

Die Gitarre war sonst toll, ging also mit. :cool:
 
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Günstige Gitarren sind oftmals so schlecht einestellt das man kaum drauf spielen kann. Das wird oft in Kauf genommen mit Hinweis auf den günstigen Preis, oder mit der Begründung das könne man ja leicht selber beheben.
 
Wenn es um CNC geht, kann ich sagen, dass das heutzutage seitens der Maschinen kein Problem mehr ist. Auch die Dinger in Fernost arbeiten heute allesamt mindestens im Hundertstel Milimeterbereich. Bei den guten kann man sogar noch ein oder gar zwei Nullen vorne dran hängen.

Wenn da was in Sachen Spaltmaß und Passungstoleranzen zu bemängeln ist, dann ist das eher auf Holzschwund, Einlegefehler, und vielleicht auch Werkzeugverschleiß zurückzuführen (wobei mich letzteres stark wundern würde).

Günstige Gitarren sind oftmals so schlecht einestellt das man kaum drauf spielen kann. Das wird oft in Kauf genommen mit Hinweis auf den günstigen Preis, oder mit der Begründung das könne man ja leicht selber beheben.

Das hingegen wundert mich gar nicht, dass die ab Werk nicht eingestellt werden. Da laufen täglich 100e Gitarren vom Band. Und jeder Mitarbeiter extra ist wieder ein Kostenfaktor. Und da jeder Betrieb Kosten sparen will, wo es nur geht, ist das relativ normal, dass da kein Arbeiter für abgesandt wird.

Wer sowas aber vlt. mal machen könnte, wäre z.B. der Verkäufer, wenn mal an nem Tag nix los ist.
 
Kurze und knappe Antwort:
Keine!
Wenn ich ein neues Instrument kaufe, dann erwarte ich auch 100%, weil ich auch bereit bin, 100% dafür zu zahlen.

Da ich meine neuen Gitarren aber sowieso im Laden selektierte, hat sich das erledigt.

Gruß
Sash

Dem kann ich nur zustimmen. Und wenn ich dann im Laden etwas übersehe, dann darf ich mich anschließend nicht darüber beschweren.
 
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Wenn es um CNC geht, kann ich sagen, dass das heutzutage seitens der Maschinen kein Problem mehr ist. Auch die Dinger in Fernost arbeiten heute allesamt mindestens im Hundertstel Milimeterbereich. Bei den guten kann man sogar noch ein oder gar zwei Nullen vorne dran hängen.
Da muss dir der gelernte Zerspanungsmechaniker in mir sagen: Das ist Wunschdenken... (wollte erst schreiben Bullshit; aber es wäre unsachlich;-) )

Das geht nichtmal bei genormten und damit berechnenbaren Metallen so genau. Bei einem Werkstoff wie Holz erst recht nicht...

EDIT: natürlich darf man 100% erwarten und auch, dass die beschrieben Eigenschaften auch tatsächlich verkauft werden. Aber die Ausführung driftet dann doch wieder im subjektiven ab: Beispiel: Sind die Bindings gut frei gekratz und symetrisch? Sind die Kanten sauber,... :)
 
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Da muss der ebenso gelernte Zerspannungsmechaniker in mir sagen: Ich bleib dabei. :cool: :great: Wenn wir von Maschinen aus den 90ern/00ern reden, oder extrem ausgenudelten, dann gebe ich dir recht. Aber ich rede von heutigen Industriemaschinen. Naja, ist hier nicht das Thema. Zur Güte schlage ich vor: Einigen wir uns darauf, dass es den Braten nicht fett macht, auch wenn die Wiederholgenauigkeit nur eine Nachkommastelle hat?
 
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Die Genauigkeit der Bearbeitung wird aber nicht nur durch die Wiederholgenauigkeit bestimmt.

Wenn Du den gesamten Fräsprozess betrachtest, ist ein Hundertstel schon eine Hausnummer, zumal bei Holz als Werkstoff. Ich denke, @frama78 hat da eher die Praxis vor Augen.

Sorry 4OT!
 
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ich hatte zur einen oder anderen meiner gitarren mal was geschrieben.
dank der guten fotos wurden alle im forum als mangelhaft bewertet und reif für die rücksendung.

die vorgestellten gitarren habe ich immer noch und habe spaß damit.
 
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dank der guten fotos wurden alle im forum als mangelhaft bewertet und reif für die rücksendung.
Und verrätst du uns auch noch um was für Mängel es sich gehandelt hat?
Gab es preisnachlass und nur deswegen hast du sie behalten. Oder warst du dennoch bereit den vollen Preis zu zahlen?
 
Und verrätst du uns auch noch um was für Mängel es sich gehandelt hat?
Gab es preisnachlass und nur deswegen hast du sie behalten. Oder warst du dennoch bereit den vollen Preis zu zahlen?
gibson deluxe 2015:
- messingsattel, der angeblich nicht halten wird,

meine meinung: der funktioniert leider einwandfrei, deshalb für mich kein mangel
https://www.musiker-board.de/threads/gibson-les-paul-deluxe-gt-goldtop.675934/

gibson classic 2019:
- binding nicht schön an die frets angearbeitet
- frets mit schrammen
- halsfuß lackfehler
- übergang body - binding, lackfehler
- mäßig verarbeiteter gitarrenkoffer

meine meinung: die angeblichen fehler sind nur bei extremer vergrößerung der fotos sichtbar. mit dem blossen auge sieht man das nicht, deshalb kann ich keinen mangel erkennen, da ich die gitarre nicht mit der lupe anschaue.
https://www.musiker-board.de/threads/gitarre-gibson-les-paul-classic-2019.694584/

gibson SG standard 2019:
- mikrofonische pickups
- kopflastig
- beschissene saitenlage
- defekte spannstababedeckung

meine meinung:
- mikrofonische pickups: gibson hat die produktion auf ungewachst umgestellt....also pfeift es bei highgain. nachwachsen der PUs hat das problem gelöst.
- kopflastig.....sind eigentlich alle SGs. ich bevorzuge kopflastig, dann kann man die gitarre besser auf den schoß spielen. polastig ist lästiger
- saitenlage, habe ich eingestellt....ist für mich kein mangel. beim auto stelle ich auch den sitz ein, bevor ich fahre.
- bisher wurde von thomann keine abdeckung geliefert.....sind nun immerhin 6 monate ins land gegangen, seit ich die abdeckung reklamiert habe
https://www.musiker-board.de/threads/gitarre-gibson-sg-standard-2019-eb.700713/
 
Ach ... wenn nur alle selber die Perfektion in ihrer Arbeit leisten würden die sie von anderen und deren Produkte erwarten. In was für einer schönen Welt würden wir da leben. :great:
 
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... und stelle mir die dann im Autohaus vor 50t€ Neuwagen und Felgen mit leichten Bordsteinschäden -> stören nicht beim fahren, sieht man als Fahrer nicht.
der vergleich hinkt sowieso, weil beim auto der spass aufhört, von den 50k € mal ganz abgesehen.
vielleicht sollte man das eher mit einem fahrrad mit kleinem lackfehler, kratzerchen oder nicht perfekt eingestellter schaltung vergleichen.
wer stört sich denn an einem rad mit unsauber eingestelltem nabenspiel oder ungewöhnlich eingespeichter felge?


gibson deluxe 2015 und gibson classic 2019 sind dann ja ohne mangel,
und die sg standard ist genau das, was man erwartet (bis auf die sache mit dem deckel).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ... wenn nur alle selber die Perfektion in ihrer Arbeit leisten würden die sie von anderen und deren Produkte erwarten. In was für einer schönen Welt würden wir da leben. :great:
Die Erwartungen steigen nunmal mit dem Preis.
Ist eigentlich nicht verwerflich,dachte ich zumindest.
der vergleich hinkt sowieso, weil beim auto der spass aufhört
Das sieht jemand der gerne Auto fährt und dabei auch Spass hat halt anders.
Was für den einen ein Gebrauchsgegenstand ist,begeistert andere nunmal. Gibt auch noch spaßige Hobbies abseits der Musik.
Klingt komisch ist aber so.
 
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Das sieht jemand der gerne Auto fährt und dabei auch Spass hat halt anders.
Was für den einen ein Gebrauchsgegenstand ist,begeistert andere nunmal. Gibt auch noch spaßige Hobbies abseits der Musik.
sorry, war anders gemeint:
beim neuen auto wird jeder pingelig, da ist keinerlei makel akzeptabel.

ich hab auch noch editiert...
 
beim neuen auto wird jeder pingelig, da ist keinerlei makel akzeptabel.
Nicht nur da, oder?
Wer würde bei einem neuen Smartphone Kratzer im Display hinnehmen?
Oder bei einer Highend Grafikkarte einen ratternden Lüfter? Den könnte man ja auch auf eigene Kosten mit relativ wenig Aufwand tauschen.
Egal ob Fahrrad, Auto, Möbel, Hotelzimmer, Elektrowerkzeug, etc... die geneigte Kundschaft reklamiert eben, wenn etwas nicht so ist, wie es sein soll, oder versprochen wurde.
Und dabei spielt die Preisklasse keine Rolle. Die Erwartung ist eben nun mal neu muß mangelfrei sein.
Ich sehe da Gitarren eher in einer Sonderrolle, wo mancher noch darüber nachdenkt, ob er einen Mangel akzeptiert.
Oder anders formuliert könnte man (sich) auch die Frage stellen, warum Gitarrenherstellern Schlampereien zugestanden werden (sollen), während man bei z.B. Smartphone- Grafikkartenherstellern ganz selbsverständlich, und ohne als pingelig zu gelten, reklamiert, wenn etwas nicht in Ordnung ist?
 
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Hallo zusammen,

das Ganze liegt doch in der Definition des Mangels begründet, die man sich selbst auferlegt. Das ist eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.

Ist bei der Gitarre das Spielgefühl und der Klang für mich spielentscheidend, so "übersehe" ich ggf. rein optische Mängel. Beziehungsweise ich weiße diesen keine signifikante Bedeutung zu.

Selbstverständlich finden sich auch Leute, welche zusätzlich zu dem obigen Punkt eine optimale, also in allen Bereichen fehlerfreie, Gitarre wünschen. Dies ist ein genau so valider Standpunkt.

Da muss jeder für sich selbst entscheiden was er hinnimmt. Grundsätzlich sollten für mich aber alle Parameter stimmen.

Cheers,
Michael
 
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