Wenn es keine wirklichen Definitionen gibt und somit jeder was anderes unter bestimmten Begriffen versteht, dann ist es natürlich schwer zu erahnen, was gemeint ist.
Hey, vielleicht ein etwas leichtere Ansatz zum Verstehen :
"C Dur Tonleiter" ist eigentlich 3 Begriffe in einem:
1.) C= der Ton, der als Grundton wahrgenommen wird. In einer Tonleiter zb ist er start und Ziel Ton.Diesen Ton nennt man auch "Tonika" weil seine Beziehung zu all den anderen tönen die Tonart färbt.
2.) Dur = klingt jetzt ziemlich blöd, beschreibt aber das Geschlecht des tones. Quasi wie bei einer Geburt wo es am Ende heißt ein Junge oder Mädchen kommt raus. Der Einfachheit halber unterscheidet sich erstmal alles in Dur und Moll. Dur könntest du als "fröhlich und locker" ansehen, während Moll "düster und traurig" wirkt. (das ganze ist eine vereinfachte Version und man kann fröhlich Moll und herzergreifend Dur spielen, kommt aber erst später).
3.)Tonleiter = eine tonale Abfolge von tönen die nach einen bestimmten schema aufgebaut ist, und in der alle Töne eine bestimmte Beziehung zueinander haben.
Für die Erklärung fangen wir einfach hinten bei der 3. an :
Das Schema wäre für Dur:
T-G-G-H-G-G-G-H(bzw wieder T)
T steht für Tonika und ist der besagte Grundton.
G bedeutet "Ganztonschritt" also zb. C->C#-D
H bedeutet "Halbtonschritt" also zb. E->F
Am Klavier würde dir das sofort klar werden, weil zwischen C und D eine schwarze Taste, das C#bzw Db, liegt während zwischen E und F keine schwarze Taste ist.
Mit diesem Schema ist Punkt 1. völlig egal, denn C-Dur Tonleiter ist für uns Pianisten nur so schön, weil wir keine schwarzen Tasten spielen müssen ^^
Den wenn wir das Schema von Ton C beginnen, kommen wir auf :
C-D-E-F-G-A-B-C
Was eine C Dur Tonleitern ist.
Wenn du hören möchtest warum diese Töne alle eine Beziehung zu einander haben, spiel sie doch mal falsch.
C-D#-E-F#-G-A#-B-C könntest du direkt nach einem sauberen C Dur spielen und du hörst schon, dass diese Töne nichts miteinander zu tun haben und daher auch keine Beziehung zu einander haben.
Das angewandte Schema mach Punkt 1 austauschbar, da es egal ist, ob du mit C beginnst, oder von mir aus in "G".
T-G-G-H-G-G-G-H
G-A-B-C-D-E-Fis-G
Was hat sich geändert? Nun auf dem Klavier kommst du nun nicht mehr an den schwarzen Tasten vorbei, denn zwischen E und F gibt es keine schwarzen Tasten weil es nur ein Halbtonschritt ist.
Unser Dur Schema verlangt aber einen Ganztonschritt, was also E-F-Fis wäre.
Das ganze kannst du mit jedem Ton starten, wenn du immer das Schema im Kopf hast, wirst du von jedem Ton aus eine Dur Tonleiter erhalten.
Das ganze in moll?
Starten wir von Ton A, den es ist quasi die "weiße Tasten Moll Tonart".
A-B-C-D-E-F-G-A
Was ist passiert? Schließlich nehmen wir ja die gleichen Töne wie in C Dur, hört sich aber ganz anders an!
Nun, erstmal nennt sich Amoll auch "parallele Moll Tonart von CDur", sprich : beide Tonarten und Tonleitern benutzen die gleichen Töne.
Wenn du 2 Oktaven C-Dur spielst, spielst du auch immer 1 Oktave Amoll, nur hörst du das eben nicht.
Warum ist das so? Weil in C Dur alle Beziehungen der Töne von Ton C ausgehen und der Charakter der Tonleitern Dur ist.
Was an moll so anders ist, erkennst du, wenn du wieder ein Schema draus machst :
A-B-C-D-E-F-G-A
T-G-H-G-G-H-G-G
legst du nun die zwei Schema übereinander, kommt der Unterschied direkt zur Geltung :
T-G-G-H-G-G-G-H =Dur Schema
T-G-H-G-G-H-G-G =Moll Schema
Die Position der Halbtonschritte hat sich innerhalb der Tonleiter geändert, was auch die Beziehung der Töne geändert hat.
Jetzt fällt das Stichwort "Intervalle".
Wenn du in Dur bist, ist es egal ob du in C oder G dur spielst, die Beziehung von
C+E ist die gleiche wie von G+B.
Wenn du das so spielst wirst du sagen "klingt doch ganz anders!" und das dürfte auch klar sein, sind ja 4 verschiedene Töne.
Aber, es gibt immer ein aber
, die Beziehung
C-C#-D-D#-E ist gleich mit
G-G#-A-A#-B
der Abstand vom ersten zum anderen Ton bleibt gleich. Wir haben jetzt Grundton mit dem dritten Ton vergleichen, innerhalb Dur bleibt das ewig gleich, wir hätten auch C+B und G+FIS nehmen können.
Was passiert denn in moll?
Der dritte Ton von Amoll ist C, also vergleichen wir jetzt dur C+G mit moll A+C:
C-C#-D-D#-E = Dur
A-A#-B-C =Moll
Fehlt da jetzt ein Ton?
Nein, aber ein Halbtonschritt in Amoll.
Wenn wir in Intervallen sprechen würden, was du dir unbedingt durchlesen solltest, ist einfach das passiert :
C-E =großer Terz
A-C= kleiner Terz
Das habe ich bewusst so gewählt, denn die Terz bestimmt in einem Akkord quasi sein Geschlecht. Klar wird dir Das wenn du dir den kompletten Akkord Dreiklang C Dur (Töne =C-E-G) und A Moll (Töne A-C-E) ansiehst.
Würdest du das Muster Dur anwenden und von A ausgehen, käme ja A-Cis-E raus. Für Adur auch vollkommene richtig, denn würdest du eine Tonleiter in Dur von Ton A starten lassen, würde darin Cis statt C vorkommen.
Aber dann hast du auch nicht mehr den moll Charakter der Tonleiter weil du die Halbtonschritte verschiebst.
Den ganzen Käse mit lyrisch, Lokrisch, usw würde ich erstmal weg lassen bis du das Schema in Dur und Moll verstanden hast.
Das nennt sich "Kirchtonleitern" und ist im Grunde das gleiche, jedoch ändern sich durch die verschiedenen Arten von Dur und Moll die Positionen der Halbtonschritte, was den Charakter der Tonleiter ändert.
Ich hoffe du verstehst warum es doch eine C Dur Tonleiter gibt, und was es überhaupt mit Tonleitern auf sich hat.
Übrigens, auch wenn Tonleitern spielen echt ätzend ist, schau dir ihren Aufbau so genau an, dass du aus jedem Ton eine dur und moll Tonleiter machen kannst.
Die Tonleiter bestimmt nämlich die Töne in einer Tonart, was wiederum bestimmt, welche Akkorde in einer bestimmten Tonart vorkommen können.
Wenn dich das interessiert, so ne "von Null auf 5%" Einführung hab ich hier schon mal getippt :
https://www.musiker-board.de/threads/akkorde.303755/