'76 Fender Twin Reverb Modding (normal channel -> Richtung JCM800) ?

acenrst
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Hallo, ich möchte versuchen, mir hier im Forum ein paar Tipps zum Modden meines alten Fender Twin Reverb von 1976 abzuholen. Ich weiß aus dem Thema "Tubeamp guts (Fotos der Innereien)", das ich mit Interesse "aufgesogen" habe, dass hier einige Leute unterwegs sind, die echt tiefe Einsicht ins Thema haben.

Also der Twin ist ein richtig guter Amp. Aber ein Rocker, wie z. B. ein Tweed Deluxe, ist er sicher nicht.. Deshalb habe ich ihn irgendwann durch einen JCM 2000 ersetzt und er stand nur noch rum. Jetzt will ich ihm neues Leben einhauchen.

Auf der Seite von Rob Robinette gibt es Unmengen an Informationen. Einiges davon habe ich umgesetzt und bin begeistert. Nach einem allgemeinen "cap job" habe ich dem Amp ein AB 763 Mod verpasst, und dadurch den Vibrato Channel wach geküsst. SUPER!

Dann habe ich weiter gemoddet, den unnützen Normal Channel an Reverb und Vibrato angeschlossen und in die Übersteuerung getrieben. Auch nicht schlecht, aber noch nicht so heiß, wie ich es mir vorstelle. Am sogenannten Cold Clipper in V1B bin ich dann gescheitert.. Der Amp wurde leiser, blass und dünn. Keine fette Zerre. Kann man den Fender Normal Channel nicht irgendwie Richtung JCM 800 trimmen?

Wer kann dazu was sagen?

Danke im Voraus,
Carsten.
 
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Kann man den Fender Normal Channel nicht irgendwie Richtung JCM 800 trimmen?
Bin gespannt, was die anderen sagen, aber ich sehe da keinen Weg, wenn du nicht eine zusätzliche Doppeltriode (12AX7 Röhre) einbaust. Vom Aufbau her sind sie doch sehr unterschiedlich: 4 Trioden (3 Gainstufen, darunter an zweiter Stelle der Cold-Clipper und ein Kathodenfolger am Ende) und danach den Tonestack beim JCM 800, eine Gainstufe dann der (anders aufgebaute) Tonestack und noch eine Gainstufe dahinter beim Fender Twin.
 
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Ich würde einen alten Marshall The Guv´nor davor hängen - den schwarzen aus der ersten Serie ;)
 
Danke für die ersten Reaktionen.
4 Trioden (3 Gainstufen, darunter an zweiter Stelle der Cold-Clipper und ein Kathodenfolger am Ende) und danach den Tonestack beim JCM 800, eine Gainstufe dann der (anders aufgebaute) Tonestack und noch eine Gainstufe dahinter beim Fender Twin.
Nach dem Anschluss des Normal Channel an Reverb hat der auch eine dritte Gainstufe. Der Kathodenfolger fehlt, das ist allerdings richtig, und der Tone Stack sitzt früh im Signalweg, nicht wie beim JCM 800 spät.
Ich würde einen alten Marshall The Guv´nor davor hängen - den schwarzen aus der ersten Serie ;)
Auch eine Option, den hätte ich sogar da. Trifft aber m. E. nicht so richtig das Thema Amp Modding. Ich möchte in erster Linie verstehen, wie mein Amp funktioniert und mehr an mir selbst arbeiten als am Amp.
Trotzdem, ich werd’s auch mal ausprobieren.
 
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Der große Punkt bei den Fender Amps ist doch grundsätzlich die beabsichtigte Mittensenke um die 400 Hz. Ich weiß nicht mehr wo die Marshall und Fender im Internet anhand der Frequenzverläufe verglichen wurden. Deshalb würde ich an Deiner Stelle, nach den jetzt vollzogenen Mods, einfach mal einen EQ-Pedal nehmen und gucken, ob Du da etwas brauchbares hinbekommst. Hänge ihn einmal vor den Amp und schiebe die Mitten hinein, also um die 400 und um die 800 Hz, Bass und Höhen hat er ja genug. Einen Loop hat der Twin wohl nicht, oder? Ggf. wäre es dort möglich auch noch einmal hinter dem Preamp den EQ zu testen...

Ich spiele selbst einen Mesa Boogie Lonestar Classic, da ist die B/M/T-Sektion des Preamps ganz anders gestaltet. Deshalb kann er recht gut in beiden Welten wandeln, nur kein Highgain (was ich nicht brauche). Für 5E3-Sounds nehme ich ein Pedal von Catalinbread (F55) oder Wampler (Tweed '57).
 
Hi RayBeeger,

Danke für deine interessanten Gedanken dazu. Einen passablen Crunch bekomme ich in der Tat dann, wenn ich den Tone Stack komplett deaktiviere. Dazu habe ich den Bright Switch umgewidmet. Kann sein, dass die stärkeren Mitten dafür verantwortlich sind. Aber das gesamte Signalniveau liegt dann höher. Das ist schon ein Schritt Richtung JCM 800 - allerdings ohne Klangregler :-(.
Ich würde nur gerne noch einen Cold Clipper einbauen, der dann auch die Verzerrung bringt, die ihm nachgesagt wird. Oder überschätze ich den Zerrbeitrag des Cold Clipper?
 
Es ist doch die grundsätzliche Frage, welche Art von Verzerrung Du bevorzugst. Willst Du Endstufenverzerrung und vintage-artige Sounds, dann muss die Endstufe auch richtig ran und laut eingestellt sein. Mit dem Power Soak holst Du dann die Brachiallautstärke wieder auf normales Niveau.

Anscheinend wünscht Du Dir aber mehr Preampverzerrung. Da hilft vielleicht der Hinweis auf sogenannte Amp-in-a-Box Pedale. Der Vorteil dieser Pedale ist eben, dass sie meistens eine komplette Klangregelung (B/M/T) mit dabei haben. Deshalb liebe ich die Wampler Pedale so sehr.

Mit den Details der Mods kenne ich mich nicht so gut aus. Aber ich habe auch einen Marshall TSL601. Manche mögen den nicht, aber ich habe ihn schon 15 Jahre und er wird immer bei mir bleiben. Meinen Hauptamp wollte ich auch in die Marshallrichtung "treiben", habe mich dabei dann für ein anderes Konzept als Modding entschieden.

Mit einem Loop wäre alles viel leichter. Da kann man dann einen geeigneten Preamp am Return fahren. Die 6L6 klingen zwar etwas anders als die EL34, aber letztendlich reicht das trotzdem.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich den Boogie Lonestar Classic spiele. An dem nutze ich eigentlich nur den ersten Kanal, der komplett clean und ohne Breakup (100 Watt Mode plus p+p amplification Power Soak) gefahren wird. Die Entscheidung für den Amp basiert auf dem, meiner Meinung nach, besten Cleansound in Verbindung mit dem sensationellen Röhrenhall. Alles andere mache ich mit Pedalen! Der Cleansound ist warm und mittenbetonter als beim Fenderamp, aber offen und mit dem o.g. Headroom.

Bisher habe ich das Wampler Plexi Deluxe als Pedal für den Marshallsound genutzt. Dieses Pedal hat noch einen zusätzlichen Mid-Boost, den man variabel einstellen kann und bei Bedarf zuschaltet. Jetzt habe ich aber auch einen sehr günstigen Suhr Riot Clone entdeckt, der den Amp auch in diese Richtung anbläst, aber etwas moderner klingt (Donner Morpher, 30 Euro bei Amazon). Es kann durchaus sein, dass ich das Wampler Pedal demnächst durch das Donner Pedal ersetze, so gut klingt das...
 
ich würde mir mal genau anschauen, welche Bauteile auf dem Board für den Normal Channel (auf dem Foto gesehen rechte Sektion mit den 2 Eingängen, Schalter (Bright?) und 4 Reglern?

wenn du die zwei Eingänge und 4 Regler übrig hast vom Normal Channel, kannst du durchaus eine JCM800 Vorstufe dort unterbringen.
den Schalter könntest du entweder dafür verwenden zwischen High/Low beim typischen 2203 umzuschalten, oder verwendest dafür, wie auch das Vorbild zwei Eingänge verdrahten.
Den Schalter könnte man auch für nen Mod verwenden, oder um z.B. den Treble Bleed Kondensator ein/aus zu schalten

Ich hab mir ja mal nen 74er Fender PA Topteil umgebaut - dafür aber die komplette Vorstufe raus gerissen samt Hall und dann eine 2203 ähnliche eingebaut.

mögliche Alternative wäre für den Normal Channel ein JCM800 Style Pedal - wäre ggf. einen Versuch wert.
ist zwar nicht 100% das Gleiche, könnte aber vom Feeling und Sound hinkommen.
Wenn du selber löten kannst - es gibt da einen ganz guten Bausatz bei MEK (uk-electronic.de) auf JFET Basis. Den hab ich mal vor einigen Jahren gebaut und der kommt recht authentisch.
 
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Hey,

ich bin zwar kein Techniker, aber wenn du es schaffst einen Kanal eines Twins wie einen JCM800 klingen zu lassen musst du dafür so viele Dinge am Amp verändern, dass der Twin Charakter auch im anderen Kanal nicht mehr da ist. Wenn du beides möchtest müsstest du schon über ne aufwändige Relaissteuerung alle beide Kanäle betreffenden Mods abschaltbar machen, was immens aufwändig wird.
Und zu guter letzt stellt dir dann das Gehäuse, die Lautsprecher und deren Platzierung im Gehäuse noch`n Bein....ob das so Sinn macht?

Da kommt mir die Möglichkeit das über n Pedal zu machen deutlich praktikabler vor. Der Guvnor hat ja zum Charakter der Zerre noch ne effektive Klangregelung und ist deswegen abstimmungstechnisch sehr geschickt.
Einziger Nachteil des Guvnors ist, dass dessen Zerre den Charakter eines 800ers schon zeigt, aber insgesamt etwas zu brav ausfällt-zumindest wenn man die derberen Exemplare (gab ja große Steuungen!) so im Ohr hat. Da käme dann eher der Marshall Jackhammer (bei geeigneter Einstellung) zum Zug, der 80er Jahre JCM Hardrock Sounds gut abdeckt.

Hat dein Twin allerdings JBL oder Utah Speaker kann deftige Zerre aber auch durchaus an der dann entstehenden "Höhenkeule" scheitern-das war dann das mit dem "Bein stellen"...

Gruss,
Bernie
 
irgendwie kann man alles modden, ob es Sinn macht :confused:

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Inzwischen sind da recht viele wirklich interessante Einlassungen zu Thema, so dass ich nicht mehr auf jeden Punkt eingehen kann. Aber ich habe alles wahrgenommen und gewürdigt. Danke an alle soweit. Ich möchte dennoch auf mein eigentliches Anliegen zurück. Ich möchte modden und ich will Richtung Vorstufenzerre eines JCM 800. Klar, es gibt super Effektgeräte, es gibt Endstufenzerre und Power Soaks. Ohne jede Frage. Aber ich will den Twin Normal Channel mit Vorstufenzerre ausstatten. Der JCM 800 ist das prinzipielle Vorbild, ich will ihn nicht kopieren. Der Amp darf seinen eigenen Charakter behalten. Allerdings soll er Rock-Leadgitarren-tauglich sein. Ich denke dabei z. B. an Rory Gallagher. Der hat geboosteten AC30 gespielt, Tweed Bassman, Ampeg, Marshall und sicher noch viel mehr. Immer anders, aber immer mit geilem Leadsound. Also ich suche nicht DEN Sound, sondern EINEN Sound, der rockt. Und mich interessiert, wie weit man den an sich zahm und schön klingenden Twin treiben kann.
Danke trotzdem für jeden Beitrag. Ich finde die Einschätzungen sehr interessant.
 
Ich denke dabei z. B. an Rory Gallagher. Der hat geboosteten AC30 gespielt, Tweed Bassman, Ampeg, Marshall und sicher noch viel mehr


....................................mit der Betonung auf GEBOOSTET.....

Dann mach es doch wie Rory: dreh das Ding auf bis es zerrt, dann werf noch nen Boost an und spiel immer auf grossen Bühnen...ham schon viele so gemacht, auch mit Fender Twin/Dual Showman...zB der sympathische Ted Nugent...

Modifizieren brauchst du dafür nix, nur Gehörschutz und nen Servicetechniker.
 
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Nugent sympathisch? Du hast einen merkwürdigen Humor.
 
Den Treble Booster baue ich irgendwann auch. Das dürfte ein Klacks sein. Aber nein, es geht mir in diesem Thema nach wie vor ums Modding im Allgemeinen und den Cold Clipper im Speziellen.
 
treble boost ???

... die dingers schreien doch eh schon ohne ende .

hatte lange zeit 2 twin reverb vom musiker kollegen im proberaum ... ich glaube nicht , das man aus denen soundmäßig auch nur annähernd dahin kommt , was du dir so vorstellst .

https://www.musiker-board.de/threads/2-fender-twin-reverb-beide-defekt.597190/

.... oder eben auf drehen bis die ohren bluten .

ich war und bin vom klang dieser amps mehr als nur enttäuscht .
 
@ancenrst,

ich bin mir sicher, dass Du da wirklich kompetenten Rat benötigst, um Dein Vorhaben auch so umzusetzen, dass es dann so klingt, wie Du es erwartest.
Mein Rat ist deshalb, bei Dir in der Nähe in Dresden zu Tilmann Ritter zu gehen und mit ihm das Thema ausführlich zu besprechen. Pack' den Amp ein und fahre zu ihm, er ist ein guter Typ. Sei aber vorsichtig, er hat geile Amps...

tilman@ritteramps.de

Tilman Ritter
RITTER Amplification
Veteranenstrasse 3
01139 Dresden

mobil +49 176 96 511 558
fest +49 351 16 051 982

Viele Grüße, Ray
 
Doch, doch, das ist schon möglich. Deinen Thread hatte ich in der Tat schon gelesen. Da ging es aber um die 135 W UL Twins und dann noch um die Frage, sind die überhaupt in Ordnung. Das war ne ganz andere Fragestellung.

Mein Amp ist aber noch die 100 W Variante, definitiv technisch i.O., und der Rückbau zur 63er Schaltung macht schon einen durchaus interessanten Unterschied. Ich bin, wie gesagt, darum heize ich das Thema ja an, definitiv nicht da, wo ich hin will, aber die Richtung stimmt. Ich bin überzeugt davon, dass am Ende dieses Threads, wenn wir durchhalten, eine gute Lösung da sein wird.
 
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... der eine ist die 135 watt version , der andere ein 100 watter mit jbls .
 
Das hat sich jetzt überschnitten. Ich hatte der Bass_Zicke geantwortet.

Ritter Amps ist mir ein Begriff. Ich hatte aber noch nicht das Vergnügen. Gelegentlich schaue ich mir den Laden gerne an. Hat wirklich einen sehr guten Ruf.

Jetzt bin ich aber im Forum. Da gibt es auch gute Leute. Ansätze kamen ja schon. Aber ich denke, da geht noch was. Die Diskussionen in diesem Forum erreichen z T. auch sehr hohes Niveau.
 
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Ich möchte hier mal meinen sehr geschätzten Mr Dalton von Dlab ins Rennen werfen... insbesondere seine Erfahrungen mit Modding.
Der Schlußsatz und sein Fazit...

 

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