Um noch erwas Input zu geben (auch im Bezug auf mein jüngst erstelltes Thema)
Wichtig bei diesen Rhythmen ist weniger die Herkunft eines Rhythmus, als mehr die Art des Tanzes, zu dem der Rhythmus gespielt wird.
Natürlich spielt da auch Herkunft des Tanzes eine indirekte Rolle, aber hier ist weniger das Land und die Kultur ausschlaggebend, als vielmehr, wie sich die Tänzer bewegen.
Jeder, der mal eine Tanzschule gemacht hat, sollte das nachvollziehen können.
Wie in der Tanzschule. Rechter Fuß, linker Fuß, vor und zurück, hin und her, Drehung...
Die Frage ist: wenn ich mich nach rechts bewege, WANN ich mich wieder nach links bewege, und mit welchem Fuß.
Ein ungerader Takt wie 3/4 oder 6/8 macht es leicht, da der linke Fuß immer auf eine betonte Zählzeit fällt.
Bei geraden Takten ist es nicht so leicht.
Man braucht da die Betonung auf die Synkope, dem Offbeat, um die Links- bzw. Rückwärtsbewegung mit dem linken Fuß einzuleiten. Der nächste Schlag auf den Onbeat bringt dich dann wieder in den geraden Rhythmus im 1/8- oder 1/16-Feeling.
Wenn dass nicht klappt, gibt es beim Paartanz garantiert ein Tritt auf die Füße. Aber auch in einer Gruppe würde man sich ständig anrempeln, wenn dass nicht klar ist.
Die zig Formen der ebenfalls erwähnten Clave bei den lateinamerikanischen Tänzen machen nur dann Sinn, wenn man es versucht, in Tanzbewegungen umzusetzen. Die unterschiedlichsten Kombinationen der sich überlagerten Rhythmen ermöglichen unterschiedliche Moves. Die Clave syncronisiert diese und verhindert (zumeist), dass man sich dabei auf die Füße tritt.
Der oben beschriebene einfachere 332 Rhythmus in Double-Time ist eher für kleine btw. kurze Moves am Platz geeignet. (Also ideal für eine vollgestopfte Disco
)
Dieses sind Universalien, die überall unabhängig von der Kultur zutreffen, wenn viele Menschen miteinander (wie auch immer) Tanzen.
Es gibt garantiert Kulturübergreifende Beeinflussungen, aber man sollte sich nicht wundern, wenn man arabische, afrikanische, polinesische, indische, chinesische, europäische oder hawaiianische Rhythmen findet, die sich ähneln, oder gar gleichen.
Bestimmte Rhythmen ergeben sich zwangsläufig daraus, wie man sich natürlicherweise bewegt.
Aber da ein praktisches System für Musiker zu entwickeln (bezogen auf das Lernen) bleibt eine spannende Aufgabe.