Ich habe seit ungefähr einem Dreivierteljahr Unterricht mit einem guten Freund zusammen,
Mir ist nicht ganz klar, ob es
Dein Freund ist oder nur
ein guter Freund, aber an sich ist es egal. Die Konstellation scheint für Dich nicht zu funktionieren. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit meinem Mann zusammen Gesangsunterricht zu nehmen oder auch nur mit ihm zu arbeiten. Er ist aber schon ein ganz lieber, meistens
Der Unterricht ist eher selten, weil er ja auch Geld kostet..^^ d.h., einmal alle zwei Wochen für 60 Minuten, am Abend.
Ich denke, dass ich mir das nicht leisten koennte, Einzelunterricht zu nehmen.
Wenn Du einzeln nur 30 min nimmst, das müsste doch gehen? Es ist nicht die Welt, aber gerade anfangs reichen finde ich 30 min einzeln intensiv genutzt voll aus, weil die Stimme/der Körper dann eh nicht mehr so gut mitmacht. Das muss ja auch erst alles trainiert werden.
Ich hasse meine Stimme und schäme mich - eig nur, weil ich mich auch aufnehme, wenn ich singe und dann erst höre, wie scheiße es klingt.. so, während des Singens finde ich meine Stimme gar nicht so schlecht.
Hm. Könntest Du mal eine Hörprobe posten, gerne auch an HFUs privat? Es hatten sich einige bereit erklärt, u.a.
@Shana @Foxx ich glaub
@antipasti ich selber und ich schätze,
@drowo wird sich das auch anhören, wenn Du ihn anschreibst.
Klar ist die eigene Stimme am Anfang erst einmal erschreckend, wenn man sie "von außen" hört. Aber man kann sich echt dran gewöhnen. Ich mag meine Stimme inzwischen ganz gerne
U.U. hat man eine bestimmte Vorstellung davon, wie die Stimme klingen soll und dann tut man sich natürlich schwer, eine andere Stimme zu akzeptieren. Aber man hat halt nur diese eine, eigene Stimme und nicht die von Adele oder Tina Turner oder wer gerade angesagt ist
Insgesamt fühle ich mich gerade sehr blöd. Mein Freund wird jetzt immer gelobt und ich werde fast gar nicht mehr beachtet.^^
Das finde ich übel. Da wäre zu überlegen, evtl. den Lehrer zu wechseln.
Gibt es für mein diffuses Problem Übungen oder Ratschläge?
Rat ja gerne, hast Du ja auch schon viel bekommen, Schläge sind ziemlich out und helfen nicht wirklich weiter
Durchhalten, arbeiten, weiterarbeiten, dem Lehrer eine Chance geben (das tun, was er sagt). Ich habe selbst viele Jahre verschwendet, weil ich meiner Lehrerin letztendlich keine Chance gab, mach nicht den gleichen Fehler wie ich.
Ich bin bei Dir, dem Lehrer eine Chance zu geben. Manchmal gibt es aber tatsächlich Konstellationen, die nicht passen. Hier würde ich vielleicht nochmal ein paar Einzelstunden bei dem Lehrer probieren, wenn das dann nicht klappt, würde ich mich um einen neuen Lehrer umschauen.
Wenn eh schon Hemmungen vorhanden sind, ist es imho hindernd, auch noch mitzubekommen, wenn der andere dann gelobt wird und man selber im Aus steht. Das erreicht ganz genau das Gegenteil von Förderung, das zerstört mitunter noch das, was schon vorhanden wäre.
Die Mundhöhle (Rachenraum + Gaumen) sind EIN!!! Klangraum, aber nicht DAS Ding an Sich.
Öh, das hatte
@drowo auch nicht geschrieben. Da steht klar:
Die Mundhöhle ist einer der wichtigsten Klangräume.
Und mich nicht so runterziehen lassen von meiner Stagnierung. Es lockerer sehen. Das wird schwer fuer mich.
Singen lernen ist auch Persönlichkeitsentwicklung
Lockerer sehen, ja, guter Ansatz. Es darf auch mal nicht so perfekt sein.
Wir haben in unserem Haus tatsaechlich einen Musikraum. Der ist zwar auch alles andere als schalldicht, aber im Keller.
Ja wunderbar! Nutz den doch. Ich würde die Family nicht einmal vorwarnen. Dass es der Katze gut geht, kannst immer noch sagen, falls sie tatsächlich mosern sollten
Also ist fuers Singen gar nicht soo wichtig den Mund sehr weit aufzumachen? Woran koennte es dann liegen dass ich nicht lauter werde und eher kraftlos...?
Es gab hier mal bei jemandem den Spruch "Ob zu laut oder zu leise - schuld ist immer die Stütze." Wenn die fehlt, klingt es halt einfach kraftlos. Stütze ist allerdings eine blöde Bezeichnung. Das da beschreibt sie denke ich ganz gut:
die kraft und tragfähigkeit der stimme hängt meines erachtens wesentlich vom zusammenspiel zwischen bauch-/zwerchfellspannung und und der art und weise wie die stimmbänder/stimmlippen "schliessen" zusammen.
Frustration gehört schon dazu, ohne wird es nicht gehen, wenn ich daraus keine Motivation schöpfen kann (aus dem was ich nicht kann) wird es schwierig werden. Gibt interessante Videos von Thomas Quasthoff zum Thema "Frustration". "The hunt for happiness" ist nicht mit einer Passion (-> Leidensweg) oder einer Leidenschaft (die Leiden schafft) vereinbar. Will ich glücklich und zufrieden leben wird das mit einem Instrument oder mit Singen schwierig. Komme ich im Training nicht bis an die Schmerzgrenze bringt es nix, auch das Gehirn hat eine Schmerzgrenze ( = Frustration). Immer dann wenn man das Klavier gegen die Wand schmeißen möchte, dann genau geht was weiter, immer dann wenn es zu aus der Haut fahren ist, verknüpfen sich die Synapsen (erst ab dort, in diesen Zustand der "Öffnung" muss ich erst kommen ...).
Also, ich stimme Dir ja zu, dass eine gewisse Frustrationstoleranz unbedingt vonnöten ist. Aber dass Frust
hilft zu lernen, dass es ohne nicht geht, wage ich doch stark zu bezweifeln. Wenn das in Angst ausartet, hindert es imo eher, unter Angst lernt man nicht, das gibt die Hirnforschung schon her. Mich motiviert ein gut gesetztes Lob zur rechten Zeit um Klassen besser als ewig Frust schieben und nur noch mehr verunsichert zu werden.
Wir Deutschen schauen immer sehr, sehr gerne auf Fehler, die zu eliminieren sind und nicht auf das, was schon klappt und was man noch ausbauen könnte. Die Amis sind das krasse Gegenteil - die loben sich quasi zu Tode und bringen dann manchmal selbstherrliche Stümper hervor. Ich finde weder das Eine noch das Andere gut. Stärken stärken und Schwächen schwächen finde ich cool. Dazu muss natürlich beides mal angesprochen werden.
Darin liegt auch hier ein Problem, denke ich. Wenn der Freund gelobt wird und
@Seventy keines wahrnimmt für sich (unabhängig davon, ob eines ausgesprochen wird oder nicht), wird die eh schon vorhandene Hemmung nur noch verstärkt. Dann wird rückgekoppelt, was eh schon vorhanden ist ("Ich mag meine Stimme nicht") und das bestärkt. Ziemlich doof, um sich zu verbessern, diese Situation. Wenn Lob ankommt, hat man die Chance, aus diesem "Meine Stimme klingt Sch..." rauszukommen, indem vielleicht ein "Moment mal, der Typ mag meine Stimme, ist die vielleicht doch nicht so doof?" einen Anstoß gibt, das ganze noch einmal zu reflektieren. Und noch einmal, und noch einmal, .... Und dann wird vielleicht eines Tages der Kiefer ganz von alleine lockerer, weil man muss sich ja nicht mehr anspannen, weil ja die Angst, zu versagen, oder der Wille, ich will aber so klingen, oder was immer zu Anspannung geführt hat, wegfällt.
Deswegen plädiere ich auch für notfalls kürzeren Einzelunterricht vielleicht bei einem anderen Lehrer; da wäre auszuprobieren, wie es mit dem jetzigen Lehrer klappt, wenn kein ablenkender Freund dabei ist.
Ich halte es nicht unbedingt für notwendig, die Gesangsübungen strikt und täglich isoliert zu machen, obwohl es schon auch gut für die Stimme ist. Aber wenn einfach so singen leichter fällt, warum dann nicht die Sachen, die man gelernt hat, versuchen, auf die Songs umzusetzen?
Auf alle Fälle halte ich ein Gewöhnen und mögen lernen der eigenen Stimme hier den Schlüssel dafür, Fortschritte zu machen.