Band-Keyboarder Mangelware?

Ich wage auch mal zu behaupten, dass in einer Coverband alles, was nicht nach Gitarre und Bass klingt, gern auf den Keyboarder abgewälzt wird (der auch nur zwei Hände hat)...

Tja... und da hat uns der der Hersteller Clavia Nord mit Geräten gesegnet die all den restlichen Quatsch schon gar nicht erst können!

Im Ernst, unser Gitarrist hat mir mal gesagt ich solle sonen komischen Applaus-Klatsch Sound spielen weil das auf der CD zu hören. Ich musste ihn aufklären, dass der Keyboarder nicht für sowas da ist.
 
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.... und nicht nur dass man alles spielen muss, was sonst noch so auf den 50 CD Spuren drauf ist, kümmert man sich um den Sound nach draussen, das Monitoring und programmiert auch noch das digitale Mischpult.
Denn der Gitarrist ist hauptsächlich vorm Gig/Soundcheck mit der Fehlersuche auf seinem Tretminenbrett beschäftigt und der Bassist kann nen Klinkenstecker nicht von XLR unterscheiden.

Hinterher, wenn man sein Leslie in den Kombi wuchtet und dann noch das Mischpult entkabelt, ist der Sänger mit den Mikro in der Hosentasche schon aufm Heimweg und der Gitarrist hängt besoffen an der Bar.....

Und dann wundert man sich, wenn der Keyboarder irgendwann die Schnauze voll hat....

Ich gebs zu, leicht überspitzt und leicht fiktiv, aber nahe dran erlebt.
Ich kenne mehr talentfreie Gitarristen als Keyboarder/Pianisten/Organisten.....
 
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wer kriegt denn nach Sänger und Gitarrist die meisten Mädels ab?
Falls die überhaupt welche übrig lassen...
:D
 
...na der Keyboarder meist nicht, vermutlich weil der immer zu lange beschäftigt ist, sein Zeug nach dem Gig wieder abzubauen, während der Sänger schon längst an der Bar oder Backstage mit den Mädels abhängen kann ;)
 
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Na also - jetzt sind wir endlich beim eigentlichen Kernproblem... :cool:
 
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Keyboarder sind vllt tendenziell auch eher mal Feingeister und vertragen sich daher nicht mal eben mit den anderen Charakterstarken einer Band.

Wenn ich schon hoere: "Wir ueben (nicht: wir proben) zweimal die Woche 19 Uhr bis open end. Auftritte erstmal nicht, wir muessen uns erstma finden. Soll ja auch n Ausgleich zum Familienstress sein, gibt auch Bier und im Sommer schmeissen wir zusätzlich den Grill an. Ist schon ne tolle Gemeinschaft. Unser Schlagzeuger moechte uebrigens die basedrum auf seinem Monitor haben, hast du dafuer ne Idee wie man das macht?"
 
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Der Stellenwert der Live-Musik sinkt generell. Keyboarder sein war vielleicht in den 70- oder 80ern sexy, heute aber eher nicht mehr - dementsprechend verringert sich auch der geneigte Nachwuchs...

Die Bereitschaft, überhaupt in eine Sache Zeit, einen Haufen Geld und hohen Aufwand für Sounds & Arrangement zu investieren (wie im Job des Livekeyboarders), ist heute auch nicht mehr allzu stark ausgeprägt.
Und letztendlich sind die guten Leute halt entsprechend ausgebucht bzw. haben keine Lust mehr, ihre kostbare Zeit mit den oben bereits ausgiebig beschriebenen "Freuden" in vielen Amateurcombos zu vergeuden.

So braucht das im Titel aufgeführte Thema einen nicht zu verwundern, beschränkt sich meiner Ansicht nach aber nicht nur auf die Keyboarder, sondern betrifft (gute!) Livemusiker generell...
 
Der Stellenwert der Live-Musik sinkt generell. Keyboarder sein war vielleicht in den 70- oder 80ern sexy, heute aber eher nicht mehr - dementsprechend verringert sich auch der geneigte Nachwuchs...

Ich weiß nicht ob es so extrem ist. In meiner Heimatstadt haben sich in den letzten 35 Jahren immer nur eine Handvoll Keyboarder getummelt, also so von mir gefühlt. es gab auch Leute die dann Musik studiert haben und direkt weggezogen sind, die zähle ich aber nicht mit. Was sich total verändert hat ist der Stil. Bei uns geht fast nur noch Blues, das ist echt nervig auf Dauer. Ich hab mich irgendwann für Jazz und und ein bisschen covern entschieden. Gerade im Jazz und Fusion habe ich das Gefühl als Keyboarder ernst genommen zu werden und muss mich nicht mit dudelnden Gitarristen rumärgern. Das alles ist nur mein Eindruck und sicher nicht auf jede Region übertragbar.
 
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Hallo zusammen !
Grundsätzlich scheint es wirklich schwierig zu sein gutes Personal an den Keys zu finden. Auch bei mir kommen immer wieder die verschiedensten Anfragen an - manche mit dem
Inhalt: du bist unsere letzte Hoffnung ! ....... Tatsächlich muss man wirklich grade Glück haben, eine(n) Gute(n) Tastenfrau/mann zu finden die Zeit/Lust auf ein Projekt haben und
nicht gleichzeitig noch in 3 anderen Formationen unterwegs sind.
Das alles deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass es immer weniger Jugendlich gibt die Klavier/Keyboard lernen. Und die Geschlechterverteilung ist hierbei auch nicht ausgeglichen (warum auch immer)
immer mehr Frauen als Männer in den Musikschulen Klavier lernen. (hat bestimmt auch mit dem Coolness-Faktor der Klaviers bei Jungs zu tun)
Beispiel hierzu: Schülervorspiel in der Musikschule meiner Tochter: 5 männliche zu 15 weiblichen Schülern.
Ich versteh auch nicht warum, aber von den Damen sind später sehr wenige auf einer Bühne zu sehen. Das soll keine Wertung o.Ä. sein, lediglich eine Feststellung.
Meine Tochter z.B. hat auch absolut keine Ambitionen trotz guter spielerischer Fähigkeiten am (klassischen) Klavier es mal auf einer Workstation zu probieren - obwohl einige
zu Hause spielbereit rumstehen......

Dazu noch tausend andere Freizeit-Angebote und einen ausgeprägten Hang zum chillen - wen wundert es also dass das "Fachpersonal" knapp ist....
 
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Spielt hier irgendjemand in einer Nicht-Coverband?
...bis Jahreswechsel.... dann hat sich unser Gitarrist und sein Kumpel auf ihre Anfänge erinnert und sich von Bass und Tasten getrennt, nach gut zwanzig Jahren tat das schon ein bisschen weh..
 
Spielt hier irgendjemand in einer Nicht-Coverband?
1x in meinem Leben habe ich in einer Coverband zu Fasnacht Vertretung gespielt. Das hat mir gereicht ... :D
Aber sie wollten mich nicht gehen lassen. :rolleyes:



Ist halt einfach nix für mich.

Viele Grüße,
McCoy
 
Spielt hier irgendjemand in einer Nicht-Coverband?

Ich. Und ich bin nun weiß Gott nicht unterfordert. Die letzte Show, die ich gespielt habe, hab ich Keys gespielt und die Playbacks betreut. Vom MD kamen dann solche Ansagen:

"Toby, weil du ja nichts zu tun hast: Dein Wurly 2db rauf und dann bitte das File schneiden an der Stelle, wo du mit dem Masterfader gerade den techno-duckingsport machst, und ab da dann nicht nur den globalen Kuhschwanz bei 8khz wieder 2db zurück sondern das File noch 3db absenken.“

So ging es zwei Probentage lang. Das hat nur ungläubige Blicke von allen anderen gegeben ... alles gestandene Profis.
Pianisten gibt es viele saugute, aber bei Band-Keyboardern wird es echt mager. Und mittlerweile bin ich auch von den Nords größtenteils wieder weg: können zu wenig für das, was ich tun muss. Klar, als Orgel ist der Electro super, aber alles andere kommt aus anderen Quellen.

Sicher gefällt mir auch eine B3 mit Leslie, aber schleppen will ich das nachts um 3 Uhr nicht mehr in den zweiten Stock.

Viele Grüße vom HammondToby
 
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Du bist eine Ausnahmen ;)
 
Und mittlerweile bin ich auch von den Nords größtenteils wieder weg: können zu wenig für das, was ich tun muss. Klar, als Orgel ist der Electro super, aber alles andere kommt aus anderen Quellen.

Darf man fragen, aus welchen?
 
Denke forte in Kombi mit Notebook :D
 
Darf man fragen, aus welchen?

Klar: Keytrigger, 16 Zonen im Multi, definitiv die Flexibilität in der Synthese, Effektpower, Sampling mit Velocityswitches.

Eigentlich bleibe ich in der Hardware, Laptops machen bei mir nur Playback. Im Moment bin ich mit Forte, HX3 und einem weiteren Synth (Virus, D50, PC361) unterwegs. Seltener mit Forte und Electro. Spezialsetups mal außen vor.

Aber eigentlich wollte ich darauf hinaus: auch im absoluten Profilager haben die meisten keine Ahnung, was ein Keyboarder alles leisten können muss, bis sie es mal live miterleben, wenn der Ansagenhagel kommt.

Viele Grüße vom HammondToby
 
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Gut das ich nur Amateur bin, da reicht der Nord... (und manchmal dazu der Virus) :engel:
 
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Gut das ich nur Amateur bin, da reicht der Nord... (und manchmal dazu der Virus) :engel:

Nicht falsch verstehen: wenn das, was die Nords anbieten, das ist was Du brauchst, dann bitte verwende sie mit viel Freude. Es hat ja einen Grund, warum ihn so viele Kollegen auch im Profisektor verwenden. Mein Anforderungsprofil hat sich einfach verändert und damit hat sich das mit dem Stage erledigt. War eine rein rationale Entscheidung, ich bin dahingehend aber halt quasi Klangsienstleister.

Viele Grüße vom HammondToby
 
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