Was für ein Aufwand bei CD-Aufnahme als Band?

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Moin zusammen,

wir überlegen als Band mal einen Schritt zu wagen und ne CD aufzunehmen.

Ich hab dazu mal mit bekannten Bands gesprochen, was die für einen zeitlichen und finanziellen Aufwand hatten, und hab jetzt von bis erfahren.

Was ist realistisch?
Meine Jungs glauben dass sie in 2 Tagen alles einspielen und dann kriegen sie ne Woche später ne fertige geile CD zugeschickt, und dass man das mal eben bezahlen kann, und ich schätze da einen deutlichen Aufwand für uns in Vollzeit arbeitende Hobbymukker.


Und wie geht man da ran?
gibt ja tausend Überlegungen, alles live einspielen, oder nacheinander... Ich würd mich einfach mal über bischn Input freuen :)
 
Eigenschaft
 
Je mehr Ihr selber macht, desto günstiger wird es. Reden wir von einer EP oder einem Album?

Im Prinzip gibts folgende grobe Arbeitsschritte:
- Songwriting
- Recording
- Mixing
- Mastering
- Musikwerk bei GEMA anmelden und CD pressen lassen

Liest sich jetzt so, als würde man Schritt für Schritt vorgehen ... meistens merkt man aber z. B. bei Recording, dass noch Songwriting fehlt. Beim Mixing merkt man dann, das beim Recording noch Fehler gemacht wurden, etc.

Je sauberer und und fokussierter man arbeitet, desto eher kommt man durch.

Songwriting braucht ihr wahrscheinlich keine Unterstützung. Fürs Recording / Mixing / Mastering ist im Prinzip jeder Preis vorstellbar. Rundum sorglos und in hoher Qualität kostet schon Mal locker >15.000 Euro (Album). Wenn man Recording selbst übernimmt und nen Anfänger fürs Mixing/Mastering nimmt, kommt man auch auf 100 Euro je Song.

Kosten für CD pressen ist extrem mengensensitiv. Wir haben mal 100 CDs + bedruckte Hülle aus Pappe für knapp unter 300 Euro machen lassen, wenn ich mich recht erinnere. 500 hätten dann aber nur 1000 oder so gekostet. Aber dann hat man halt auch 500 CDs rumliegen :D.

Zeitlich würde ich für Recording mindestens 2 Wochen, Mixing 4 Wochen und Mastering 2 Wochen (40 Stunden Woche) einplanen. Cd anmelden und pressen zieht sich auch, vielleicht nochmal 4 Wochen.

Im Zweifel eher mehr Zeit einplanen ... grade wenn Erwartungen nicht klar sind.
 
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Ich würde sagen das hängt extrem davon ab wie professionell und "konkurrenzfähig" das Endprodukt sein soll, 2 Tage einspielzeit halte ich für eher unrealistisch, es sei denn es soll einfach ein 4-5 Song Demo sein das live mitgeschnitten wurde.

Die Einschätzung von @Bassyst teile ich.

Wieviele Songs möchtet ihr aufnehmen (Spieldauer)?
wie timingfest (clicktrack) und recordingerfahren seit ihr?

Mit diesen Eckdaten würde ich mal einige Anfragen zu einigen Studios in eurer Nähe abschicken und schauen was da zurückkommt.
 
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@crazy-iwan
ein Beispiel aus der Praxis:
Unser ehemaliger Drummer, Santo, den kennst du auch
hat mit seiner 2 Band vorletztes Jahr eine CD aufgenommen
Ein Blues-Trio, gut eingespielt mit reichlich Songmaterial
5 Tage im Studio inkl. Mastering
Kosten über 8000 €
Dann hatten sie 100 CDs die niemand kaufen wollte
Eigentlich war das Geld für den Arsch
 
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Ich schliesse mich an, 2 Tage zum reinen einspielen ist selbst wenn ihr komplett "live" (one take) Recording macht, sehr unrealistisch. Zumindest wenn ein "professionelles" Endprodukt rauskommen soll.
Da kanns schon passieren dass ihr 1 Tag alleine benötigt, um alle Einstellungen vorzunehmen, und die Instrumente abzunehmen usw.

@Bassyst hat das Ganze schon recht gut geschrieben.

Beim recording selbst, wenn ihr Euch für overdub Methode entscheidet, halte ich 1 Tag pro Instrument für realistisch (nehmen wir mal ne 10-12 Song CD als Endprodukt).
Abhängig halt, wie gut die Songs beim Einzelnen sitzen; wie klickfest ihr seid (bzw ob überhaupt klick genutzt wird); ob ihr Euch selbst unter Stress setzt (Ne Aufnahme ist eben auch iwie "aufregend" wenns das erste Mal ist) etcpp. Also das Mindsetting spielt auch dabei mit.

Wenn dann alles aufgenommen ist, würde ich für den Mix auch nochmal 2-3 Tage rechnen, je nachdem wie umfangreich und wieviele Spuren, Extra Effekte usw usf dann real auch aufgenommen sind. Der Mix wird von vielen unterschätzt, ist halt zeitaufwendig.
Dann entscheidet sich auch, ob noch extra ein Mastering gemacht werden muss.
WENN beim Mix alles, auch klanglich, ordentlich ausgepegelt ist und passt, kann mer evtl auf Mastern verzichten.
Ansonsten warscheinlich noch mal einen Tag rechnen.

Alles jetzt bedacht, wenn ihr komplett im "fremden" Studio aufnehmt und 0 selbst macht.

Dann habt ihr das "Master Band (CD)". Das ist dann die Ausgangslage fürs pressen.
Da entscheidet sich, WAS, wieviel, und Wo ihr es fertigen lasst, also ob nun eine direkte Pressung (meisten erst ab 300 Stück) oder ob ihr Audio-Kopie auf gute HE Rohlinge macht, und wie evtl Drucksachen dann sein sollen...

Kosten:
Je nach Studio und Zeitaufwand würde ich mal mit 2500€ etwa rechnen (mindestens.... günstiges Studio oder guter Preis weil wegen usw...). (vorr. es ist ein professionelles Studio... Bei manchen Semipro oder auch Hobby Tonis.... kann das freilich auch weniger kosten, je nachdem)
+ dann die Herstellungskosten für den Tonträger


Ne befreundete Band (Hauptband unserer Sängerin) haben jetzt ihr 4. Album draussen, und durchschnittlich hat Aufnahme und Herstellung (jeweils 1000 Stück im Digipack) also Gesamtkosten etwa 7500 - 8000 € betragen (professionelles Endprodukt, mit Labelcode, Vertriebsrechten usw usf)...


Geht nicht zu blauäugig ran.
Wir arbeiten jetzt seit gut einem Jahr am Album, aber mache auch alles komplett selber, ausser halt dann die CD Fertigung bzw das Cover.

So zumindest meine Erfahrung, sowohl als ehem. Studiomusikus, und mit eigenem Kram.
 
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Ich würde das maximale Budget und vorhandenen Ressourcen aufzählen.
-Geld
-Recording Equipment (Rechner, Laptop, Mics, etc.)
-Problemlöser wie Kemper oder EDrums
-Fachwissen in Sachen Recording. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer weiss wie es geht, holt mit einer Handvoll Mics und einem Laptop das Beste aus einer Band.

Wie soll sich das Endprodukt anhören ?
-sich bei Veranstaltern vorstellen (wenn ihr charmante Burschen seit, darf es im unteren Budget bleiben)
-bei Produzenten vorstellen (falls ihr nicht wie greta van feet klingt, hier kein live Recording)
-über Spotify eine Karriere starten (besser mal ein paar Folgen Bibis Beauty Channel bestaunen)
-soll für uns selbst sein (sehr teuer)
 
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bei Dieter Bohlen unter Vertrag kommen, dann wird die CD kostenlos :evil:
 
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bei Dieter Bohlen unter Vertrag kommen, dann wird die CD kostenlos :evil:

Naja, es kostet dann eben die eigene "Seele" und den Ruf....
Da ist ja nicht die CD das Produkt, sondern der "Künstler" *hust*, mit allem drum und dran.
Was ist dann "teurer"???
 
Dann hatten sie 100 CDs die niemand kaufen wollte
Eigentlich war das Geld für den Arsch
Wir wollen die primär für uns aufnehmen, und wenn jemand sie kaufen will, umso besser :)
Geht nicht zu blauäugig ran.
Ne, das ist ja das Ding. Die Jungs tun das, und ich bin der böse Bremser, ich such halt Anhaltspunkte für so eine Unternehmung, ums dann auch argumentieren zu können :)
falls ihr nicht wie greta van feet klingt, hier kein live Recording
Wir klingen besser :cool:
sich bei Veranstaltern vorstellen
Warum bei Veranstaltern? :confused:
 
Warum bei Veranstaltern?
Einige Veranstalter (zB grössere Festivals usw) wollen im Vorfeld auch evtl eine (aktuelle) CD, oder vergleichbares .
Um zu entscheiden und entsprechend auch die vorhandenen Slots (Spielplätze) zu vergeben.

Ne, das ist ja das Ding. Die Jungs tun das, und ich bin der böse Bremser, ich such halt Anhaltspunkte für so eine Unternehmung, ums dann auch argumentieren zu können
Die Frage ist halt, was ihr machen wollt, bzw was sich Deine Leute vorstellen.

Das solltet ihr im Vorfeld genau absprechen. Nicht dass es dann zu bösen Überraschungen kommt, oder ihr aneinander vorbeiredet, jeder was anderes will usw usf.
Man kann Dir hier halt auch nur mögliche Ansatzpunkte geben.

Möglich wäre es zB auch, mit nem Mobile-Studio bei Euch im P-Raum aufzunehmen, und dann nur noch den Mix im Studio direkt zu machen......oder oder oder.
 
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@crazy-iwan Ich glaub, ihr kommt ja eher so aus der Metal-Ecke, oder?

Grade da sind die Anforderungen an perfektes Timing, technische Präzision und generelle Soundqualität sehr hoch. Die "natürliche Brutalität" von Metal erfordert sehr viel Feinarbeit bei der Aufnahme, ansonsten rauscht es einfach nur und die Aufnahme bringt auch einfach nicht die Kraft rüber, die man als Hörer von modernem Metal gewohnt ist.

Das bedeutet im Umkehrschluss auch teures Equipment zum Aufnehmen und viel Arbeit für den Tonprofi.

Und die Konkurrenz ist auch ziemlich hart. Ich bin jedes mal wieder erstaunt, wie viel Arbeit/Zeit/Geld selbst kleinste Hobby-Metalbands in ihre Aufnahmen stecken.
 
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Ich glaub, ihr kommt ja eher so aus der Metal-Ecke, oder?
Nope, ich bin mit mir auch immer wieder am Diskutieren, ob bei uns das Metronom nicht sogar was von der Lebendigkeit wegnimmt.
Haben son paar Aufnahmen alleine gemacht und das verglichen, je nach Tagesform lief das ohne besser - natürlicher.

Macht die Nachbearbeitung natürlich schwieriger. Ich weiß es nicht.

Und die Konkurrenz ist auch ziemlich hart.
Wir machen die Musik für uns, der Mitbewerb interessiert uns wenig.
Wir sind eh die besten ;)
 
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Wir wollen die primär für uns aufnehmen, und wenn jemand sie kaufen will, umso besser

Was spricht dann da dagegen, es selbst zu machen, wenns keine große Eile hat?
Ich mein, wir leben im 21. Jhd und haben heute die Möglichkeit, selbst als Hobbyisten mit Heimstudio.... Aufnahmen zu machen, die vor 20, 30 Jahren noch locker im 5stelligen Bereich lagen....

Klar muss mer sich an die Materie rantasten und probieren, herumexperimentieren.... aber mei, learning by doing.
Ich nehme mal an, ihr wollt eh keine Autotune Radiomässig Mucke dann fabrizieren, sondern schon nach "LaKnarra themself" klingen?
 
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Was spricht dann da dagegen, es selbst zu machen, wenns keine große Eile hat?
Dass wir pro Song 2 Jahre brauchen, weil keiner von uns so richtig tief in der Materie ist, und wir auch nicht die Zeit haben, uns wirklich einzureiten :(

Das was wir haben ist nett, aber nicht CD-Niveau.
Wir würden sehr gern mal einen Schritt weiter, und das kriegen wir nicht mehr selber hin neben Beruf und Familie.
 
Das was wir haben ist nett, aber nicht CD-Niveau.
Wir würden sehr gern mal einen Schritt weiter, und das kriegen wir nicht mehr selber hin neben Beruf und Familie.

ok, verstehe.

Alternatividee:
Macht doch nen Aushang (oder auch im web mit) , dass ihr ne CD / EP aufnehmen möchtet, und dementsprechend jemanden sucht, der Euch das umsetzen kann. Es muss ja nun nicht immer gleich das MegaTonstudio sein, es gibt durchaus auch Tüftler, bzw Leute die das eben wie gesagt hobbymässig oder semi-pro machen, was sich nicht verstecken muss.

Oder:
Via crowdfunding etwas starten...


Die Frage ist insgesamt halt auch, wieviel ihr bereit seid zu investieren, sowohl was Zeit/Aufwand betrifft, als eben auch Finanzen.
Auch wenns Euch nun seit 13 Jahren gibt und ihr gewiss auch Gigs gegen Gage habt, sind 2500€ oder mehr schon ne Menge Scheine.
Die Ausgaben sollen ja dann auch iwie wieder reinkommen, und ich sage aus Erfahrung, ne CD zu produzieren und Studiobesuch usw usf sind das eine, logisch eben auch die entstehenden Kosten.
Es bringt aber auch nichts (und kann sogar sehr demotivieren) wenn ihr dann gegen Nüsse Kohle verblast; ne Scheibe habt, die dann aber halt nur rumliegt.
Deswegen klärt genau ab, was sich alle insgesamt bei Euch vorstellen und im Endeffekt rauskommen soll.
Dann könnt ihr weitersehen und entscheiden, was ihr konkret macht.
 
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Hier mein Senf zum Thema Studioaufnahmen:


Die Zeitdauer zur Aufnahme von 10-12 Songs, wo Timing, Intonation und Mix passt ist nicht konkret von vorne herein festzunageln. 2 Tage sind allerdings ein Witz - mit Verlaub ..


Wovon hängt es ab bzw. wovon kann man in etwa ausgehen ...


1. Studioerfahrungen der einzelnen Musiker

Es kommen oft Themen bei den Aufnahmen hoch, die man vorher nie gehört bzw. in der Band nicht offen diskutiert wurden Z.B. teilt einem der Toningenieur eventuell mit, dass die Gitarre in den tiefen Lagen falsch intoniert (weil zum Beispiel der Sattel etwas zu hoch eingesetzt ist).

Derartiges kann ziemlich irritieren bzw. aufhalten und bis zum Abbruch von Aufnahmen führen ...

Bereits erprobte Studiomusiker mit studiotauglichem Equipment kann sehr helfen!

Bei den Gitarristen kommt immer die Empfehlung: vorab neue Saiten drauf machen und sie einen Tag einspielen.
Bei den Gitarristen empfehle ich vorab zu prüfen, ob die Gitte(n) sauber in den Lagen intonieren. Keine neuen Gitarren mitnehmen, sondern nur Giten, die man genau kennt ...


Was sehr lange aufhalten kann, ist der Gesang. Wenn der Sänger nicht sauber intoniert (wird leider oft erst bei den Aufnahmen "entdeckt"), dann kann erhebliche Nachbearbeitung der Vokalsspuren mit einem Programm wie Melodyne notwendig sein. Da kann für ca. 10 Songs schon allein ein Tag draufgehen.
Die Qulität der Sänger ist heute deutlich schlechter als vor 20 Jahren. Da konnte sich keiner erlauben mit schlechter Intonation ins Studio zu gehen und auf Korrektursioftware hoffen. Darüber hinaus waren die Preis in den Studios auch noch erheblich teuerer.


Timingsicherheit ist entscheidend (leider auch etwas, was oft erst bei Studioaufnahmen negativ zu Tage tritt). Ihr müsst Euch im Vorfeld entscheiden, ob Ihr mit Click spielt oder nicht. Beides geht. Mit Click sind aber die etwaige nachträgliche Korrekturen einfacher. Hier ist speziell der Drummer gefragt: Kann er nach Click spielen???



2. Gute Vorbereitung


Man sollte die Songs bis zum "Erbrechen" vorab im DETAIL mehrere Proben gespielt haben. Jeder sollte seinen Part morgens um 3 Uhr ad hoc abspulen können.
Diese Routine braucht man, um die ohnehin wahrscheinlichen und unliebsamen Probleme während der Aufnahmen lösen zu können, und sich dabei auf eine gewisse Routine verlassen können.

Darüber hinaus ist es auch sinnvoll vorab zu überlegen, welche Parts ich wie einspiele: als zusätzliche Take oder in einem Durchgang. Normalerweise wird versucht das Grundgerüst komplett aufzunehmen, um danach ein paar Korrekturen beim bass, Keys, etc. zu machen.

Das Timing (bpm-Rate) jedes Songs sollte im Vorfeld genau festgelegt werden. Bin einmal ins Studio mit der Band gegangen, wo der Drumwer nicht nach Click spielen konnte. Obwohl wir die BPM-Rate vorher festlegten, hatten wir danach durch die Bank weg zu schnelle Aufnahmen ... Das ist keinem während der Aufnahmen aufgefallen ...



3. Zeitlicher Ablauf

Es bietet sich an, einen halben Tag das Equipment aufzubauen und quasi in den Zustand "aufnahmebereit" im Studio zu versetzen. An diesem Tag nimmt man dann auch nicht unbedingt mehr auf. Für Vollzeitberufler bietet sich ein Start Freitag nachmittags für den Aufbau an ...

Was i.d.R. zur Vorbereitung länger aufhalten kann, sind die Drums wegen Mikrofonierung und Pegeleinmessungen. Manchmal scheppert es auch irgendwo bei den Kesselns, bzw. man muss noch etwas nachstimmen, so dass hier auch Rüstzeit anfallen kann.

Meines Erachtens kann man an den Folgetagen (ich gehe einmal von einiger maßen gut vorbereiteten Hobbymuckern aus) ca. 2-3 Songs im Grundgerüst sauber einspielen.
Grundgerüst heißt: Rhythmustruppe (Drums, Bass, R-Gitarren, R-Keys) ist aufgenommen. Bei 10 Songs kämen dann ca. 3-5 Tage für das Grundgerüst zusammen.

Danach werden die Solistenparts (i.d.R. nochmal neu) aufgenommen, d.h. sie sind zwar oft beim Grundgerüst mitgespielt, um den Songcharakter zu haben. Gitarrensolos, spezielle Overdubs, Key-Solos und VOR ALLEm der Gesang wird separat auf Basis des Grundgerüstes aufgenommen.

Je nach Qualität des Sängers kann das für 10 Songs ca. 1 - 2 Tage aus meiner Sicht zusätzlicher Zeitaufwand bedeuten. Sollte der Sänger Intonationsprobleme haben, kommt nicht unerheblich Nachberabeitungszeit durch den Tontechniker dazu. Das kann - wie gesagt - auch bei 10 Songs ca. 1 Tag ausmachen.


Nachdem die Erststimmen aufgenommen wurden, folgen die BackVocals. Hier ist weniger Zeitaufwand notwendig, weil kürzer und i.d.R. nicht so anspruchsvoll, als bei den Erststimmen. Aber auch dafür - je nach Songarrangement - kann man ca. 1/2-bis Stunde pro Songs einreichnen. Man wiederholt i.d.R. häufig diese takes ...


Nachdem alles im Kasten aufgenommen wurde, muss natürlich noch das Mixing erfolgen. Pro Song würde ich da bei einem geübten Tontechniker auch noch einmal 2-3 Stunden rechnen (wir reden ja von Hobbymusikern). Bei 10 Songs sollten das dann auch noch einmal 2-3 Tage ausmachen.


Dann kriegt die Band vom Aufnahmestudio den ersten Mix. Den hören sich alle an. Daraus folgen i.d.R. ein paar Korrekturen. Auch dafür wird noch ein halber Tag drauf gehen, der berechnet wird. Eventuell stellt sich heraus, dass einer der Solisten oder Sänger noch einmal ins Studio muss, weil bei einem Song ein bestimmter Part einfach nicht gut aufgenommen wurde.


In Summe gehe ich bei 10 Songs (Annahme: gut vorbereitete Hobbyband) dann von insgesamt ca. 8-11 Tagen berechneter Zeitaufwand durch das Studio aus.


Diese Zeitdauer kann sich jetzt natürlich (bei Vollzeitberuflern) und je nach Belegung des Studios über 2-4 Wochen verteilen.



Vielleicht ist das eine oder andere Ergänzende dabei, was Euch helfen könnte ...


Grüße aus Franken - wolbai :great:
 
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