Baby Ringo zeigt wie es geht

  • Ersteller Dr_Martin
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Was für mich nicht nachvollziehbar ist, wie ihn viele Leute als "großartigen Drummer" bezeichnen können.

Standpunkt abhängig. Für mich ein großartiger Schlagzeuger denn er hat mit den Beatles einen großartigen Job gemacht. Du definierst "Großartig" für dich eben anders. Das ist nicht schlimm und
sollte kein Grund sein sich groß darüber auf zuregen.
"Man muss auf dieser Welt nicht alles verstehen, man muss nur in dieser Welt zurecht kommen". Quelle weiß ich leider nicht. :D
 
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das können unzählige andere Drummer auch.

Die haben aber NICHT bei den Beatles gespielt. :D:nix:

Man muss nicht zwangsläufig etwas besonders gut können um damit viel Geld zu verdienen bzw. Ruhm zu erlangen. Da kenne ich einige Musiker, die handwerklich nicht die großen Meister sind, aber es zu was gebracht haben. Ich kenne aber auch andere, die sind technisch genial, kommen aber kaum über die Runden.
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"Man muss auf dieser Welt nicht alles verstehen, man muss nur in dieser Welt zurecht kommen". Quelle weiß ich leider nicht.

Da passt auch ein Zitat von Homer Simpson: Egal was du machst und wie gut du darin bist: es gibt immer jemand der besser ist.
 
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Die haben aber NICHT bei den Beatles gespielt. :D:nix:

Exakt mein Punkt. Ringo Starr ist nicht wegen seiner Fähigkeiten als Drummer heute noch bekannt, sondern weil er eben das Glück hatte in der erfolgreichsten Band seiner Zeit zu spielen. Was ja an sich nicht weiter schlimm ist, es scheint aber vielen Leuten an der Erkenntnis zu mangeln, dass erfolgreich eben nicht automatisch auch "großartig" bedeuten muss.
 
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Ringo Starr ist nicht wegen seiner Fähigkeiten als Drummer heute noch bekannt, sondern weil er eben das Glück hatte in der erfolgreichsten Band seiner Zeit zu spielen.

Das ist genau das, was ich mit Standpunkt gemeint hab. Du, mit dem Background eines Schlagzeugers, fokussierst Ringo, bewusst oder unterbewusst, auf seine Skills und kategorisierst Ringo eben nicht als großartig. So what?

es scheint aber vielen Leuten an der Erkenntnis zu mangeln, dass erfolgreich eben nicht automatisch auch "großartig" bedeuten muss.

Und ein "Großartiger" Musiker muss ebenfalls nicht automatisch "Erfolgreich" sein".
 
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Und nicht vergessen: Ringo hat Pete Best ersetzt, den ersten Drummer der Beatles. Die Beatles kannten Ringo schon aus der ersten Hamburger Zeit, als der noch bei Rory Storme getrommelt hat. Dort sind sie sich ständig über den Weg gelaufen ... und haben sich gegenseitig ausgeholfen. Und als Pete Best ersetzt werden sollte, da haben sie Ringo genommen. Komisch, wo er doch gar kein guter Drummer war...
:gruebel:
Also muss ja was an ihm gewesen sein, was ihn ausgemacht hat. Mich hätten die wohl eher nicht genommen :nix:

Übrigens: großartige Musiker spielen z.B. auch bei Guildo Horn - aber das merkt keiner, weil die ziemlich simples Zeug spielen. Ich kenne den Drummer sehr gut und ich kann Euch versichern: die sind alle richtig gut!
 
Die ganze Diskussion wird sich wahrscheinlich auch in 10.000 Jahre noch im Kreis drehen, da es schwer ist subjektive Messlatten anzugleichen, da jeder für sich andere Ansprüche an sein Wertesystem und andere Erwartungen in die Antworten hat.
 
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Was ist denn bitteschön die Messlatte für "gute" Musik? Erfolg? Wohl eher nicht. Da gibt es Lieder, die sind erfolgreich aber, mit Verlaub, so hirnrissig blöd, dass es weh tut.
Auf der anderen Seite gibt es richtig gute Musiker, die sich kaum das tägliche Essen leisten können.

Ist eben alles Geschmackssache und, glücklicherweise, sind Geschmäcker verschieden.

@Calaway65

Eigentlich wollte ich was anderes zum Ausdruck bringen: Mag sein, dass es bessere Drummer gibt, aber Ringo hat halt sein Ding gemacht. Das macht ihn vielleicht nicht "groß-" aber einzigartig.
Ist wie bei manchen Erfindungen, wo man sich denkt: Oh Mann, da hätte ich auch drauf kommen können. Ist man eben nicht und darum streicht den Ruhm auch ein anderer ein.
 
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Ich verstehe nicht, warum es wichtig ist, wie gut Ringo war? Eine Band kann man nicht am Können einzelner beurteilen, sondern muss als gesamtes gesehen werden. Und das hat bei den Beatles dich ganz gut gepasst:)
 
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Es ist doch immer wieder erstaunlich wie viele Musiker glauben andere Musiker in Qualitätsstufen einteilen zu müssen - oder noch besser, sie vergleichen gleich mit sich selber:"Da bin ich aber besser!"

Musik ist (oder sollte) doch in erster Linie eine emotionale Kunstform sein und ist natürlich auch eine Geschmacksfrage.
Entweder die Musik löst irgend etwas bei mir aus oder eben nicht. Dabei ist es erst einmal unerheblich wie (technisch) gut ein Musiker ist.

Einen "normalen" Musikhörer/-konsument interessiert es erst einmal überhaupt nicht wie gut der Musiker ist, sondern ob es ihm gefällt (in der geraden jeweiligen Situation) oder eben nicht.
Zugegeben, je mehr der Zuhörer sich mit Musik auskennt, um so mehr fängt er an zu klassifizieren. Ich (wir) als Musiker erst recht. Aber ist das wirklich der richtige Zugang?

Wenn man nicht mehr in der Lage ist Musik wertfrei zu geniesen, dann scheint doch irgendetwas nicht mehr zu stimmen.

Hinzu kommt, das Musik (zumindest Live vorgetragene) nicht nur von der musikalischen Darbietung getragen wird, sondern auch von dem "Drumherum" - Liveshow genannt.
Und da kann es schon mal geschehen, das ich eine Band sehe die "tierisch einen Raushaut" und den Saal zum kochen bringt (einschließlich meiner einer) aber ich würde mir nie eine CD von denen kaufen.
Die Instrumentalisten sind nicht besonders und der Musikstil ist eigentlich auch nicht meiner, etc. pp. - aber es sind echte "Rampensäue" und ich habe durch sie einen schönen Abend gehabt.
Was interessiert es mich da, ob der Gitarrist nur 5 Akkorde kann und der Keyboarder Tonartwechsel nur per Software schafft - als Band sind sie ein Erlebnis.

Instrumentalisten mit hohem technischen Können treiben mich natürlich auch an immer wieder zum Üben an und neue Wege zu probieren aber ich vergleiche nicht. Jeder Musiker, der Erfolg hat, macht einen guten Job. Und dann gibt es noch die Millionen Instrumentalisten in ihrem stillen Kämmerlein, die uns alle an die Wand spielen aber wir wissen nichts von ihnen, da sie sich selbst genug sind. Auch ein Weg.

Um auf Ringo Starr zurück zu kommen - er spielte in einer der erfolgreichsten Bands der Welt und ja, es gab und gibt Bessere aber wer will und kann sagen ob die Beatles ohne ihn so Erfolgreich geworden wären?
Und ebenfalls ja - Ringo ist (wie hoffentlich Jedermann/-frau) Lernfähig und hat sich natürlich im laufe der Jahre verbessert. Vor ein paar Jahren war ein Live-Mitschnitt seines Konzertes anläßlich seines runden Geburtstages im Fernsehen zu sehen. Ein Konzert mit vielen bekannt und berühmten Musikern. Er hatte zwar auch einen Drummer dabei aber er saß bei einigen Songs auch selbst am Set.
Der Gig hat mir gefallen und das einzige was mir in Erinnerung geblieben ist (neben den vielen bekannten Musikern) war, das es mir gefallen hat. Wie gut oder schlecht Ringo am Set war oder ob Steve Lukather einen guten Tag an der Gitarre hatte weiß ich dagegen nicht mehr zu sagen.


Gruß
 
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ich hab jetzt nicht alles gelesen, also wenn das Argument hier schon war: schulligung:

nämlich:
Es ist wie bei den Gitarreros: auch (BB)King, Muddy Waters, Robert Johnson, Eric Clapton, Jimi Hendrix - alles Gitarristen, die nicht die schnellsten, saubersten, musiktheoretischsten oder was auch immer waren/sind... Trotzdem... spricht man noch über sie ;-)

Und wenn so kompetente Leute wie Sina (!) sich über ihn äußern, dann trifft das durchaus auch meine Ansicht. Herrlich ist auch, wie Ringo es selber sieht: er braucht diese Frage gar nicht mehr zu stellen, immerhin war er ein Beatle, dann steht man eh drüber (so wie Hendrix, Clapton, Johnson, Waters auch...) - und darum kann er auch ganz entspannt sagen: "hey, ich war ein Beatle"

(Ergänzung...)

Ringo Starr ist nicht wegen seiner Fähigkeiten als Drummer heute noch bekannt, sondern weil er eben das Glück hatte in der erfolgreichsten Band seiner Zeit zu spielen.
Auch darüber kann man unterschiedlicher Ansicht sein. War es Glück? War es sein Können? Mir ist - ich weiß nicht mehr genau, ob in Sinas Video oder sonstwo - auch die Aussage über den Weg gelaufen, dass Ringo um den Einstieg bei den Beatles gebeten wurde, WEIL er bereits bekannt und gut war... also nix Zufall...

Ich glaube, wir müssen aufpassen, dass wir nicht allzusehr auf diesen Tripp kommen:
Gibt es da nicht diese menschliche Eigenschaft, in jedem Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägt, sich selbst zu erhöhen, in dem ich andere(s) erniedrige?
das führt nur zu Überhöhung/Erniedrigung.
Es ist nämlich völlig egal!
 
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Noch eine Anekdote:

Ich war jetzt schon - lasst mich lügen - etwa fünf mal auf dem Meinl Drumfestival. Da treten natürlich die Cracks auf.
Nach der Performance von Annika Niles oder Thomas Lang dachte ich auch: Was bist du für ein Stümper. Da komme ich in meinen nächsten drei Leben nicht annähernd hin. :D
Wer da vergleicht, kann quasi nur verlieren. Also lasse ich es.

Ich bin ja Hobbymusiker und da habe ich auch einen Vorteil: Ich kann mir die Gigs aussuchen. Das können Profis mitunter nicht, sie müssen ja davon leben.


Und noch was zum Thema:
Es gibt zwar schon Band Contests, aber in der Regel ist Musizieren kein Wettbewerb. Wer das braucht ist vielleicht im Sport besser aufgehoben.;)

Vielleicht ist es auch Neid, wenn sich Musiker immer vergleichen.

Und zur Abrundung noch ein Video:

Die Musiker sind sicher keine begnadeten Instrumentalisten, der Sänger hat keine gute (aber prägnante) Stimme.
Die Party, die sie in die Bude bringen, muss aber phänomenal sein. Da ging es tierisch ab und das ist für mich wichtiger als alle Töne zu treffen und die Vorschriften der "Musikerpolizei" zu erfüllen.



Da fällt mir gerade auf: zur Zeit kommen saugeile Bands vom anderen Ende der Welt. :great:
 
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Hey,

ich erlaube mir die Ergänzung, dass John Lennon weder als überragender Instrumentalist noch als brillanter Sänger gilt. Desgleichen George Harrison, dessen Soli der ambitionierte Gitarrenleistungssportler von heute nachsichtig belächelt. Und McCartney spielt bekanntlich mehrere Instrumente, aber keines davon wirklich überragend. Singen kann er schon gar nicht, gemessen an Placido Domingo. Also kein Wunder, dass diese drei Honks sich einen nur mittelmäßigen Drummer gesucht haben, der sie nicht an die Wand spielen konnte. ;-)

Die Beatles sind eine Band, die als Gesamtheit größer ist als jedes einzelne ihrer Bestandteile. Genau das macht ihre Magie und den Mythos aus. UND: Sie taten vieles, das heute selbstverständlich ist, zum allerersten Mal, begaben sich auf völliges Neuland, terra incognita. Auch Ringo.

In der Rückschau gönnerhaft zu bewerten, wie virtuos dieser oder jener Drumfill war, ist leicht. Die ganz große Kunst hingegen ist es, 1963 hinter der Schießbude zu sitzen, zum allerersten Mal einen recht komplexen Song wie "She loves you" vorgestellt zu bekommen und sich dazu etwas zu überlegen, das hundertprozentig passt - das die Feinheiten nicht zerdrischt und der Band dennoch einen monströsen Schub gibt. Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.

Wenn es denn schon unbedingt um Wettbewerb, um Besser - Schneller - Schöner gehen soll, vergleichen wir die Beatles doch einmal mit einem Rassehund, der eine Show gewinnt. Selbst wenn wir als gehässiges Gedankenexperiment unterstellen, Ringo sei der unbedeutendste Teil, also meinethalben die rechte Hinterpfote, so würde der Hund OHNE diese Pfote eben keinen Preis bekommen. Schlimmer noch: Er könnte sich nicht einmal normal bewegen.

Ringo gehörte dazu, er war trotz der Existenz von Keith Moon, Ginger Baker, John Bonham etc. ein unersetzlicher, integraler Bestandteil der Band. Er spielte stets das Richtige an den richtigen Stellen, so what? Was will man mehr? Als er irgendwann aussteigen wollte, BETTELTEN die anderen ihn an, zu bleiben, und schmückten sein Schlagzeug mit Blumen. Und ihr dürft ganz sicher sein: Die Beatles hätten JEDEN haben können.

Kurzum: Für meine persönliche Auffassung von Musik als eine in sich stimmige Schöpfung ist die Frage, ob Ringo möglicherweise nur mittelmäßig war, völlig absurd. Auf so etwas käme ich nicht im Traum. Ringo ist schlicht Teil der Magie und so wenig wegzudenken wie John, Paul oder George.

Just my two pence. Andere sehen das natürlich ganz anders.

Liebe Grüße

Holger
 
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Für mich (ich habe die Zeit damals in den Anfängen bewusst miterlebt) war Ringo rückblickend einfach der richtige Mann am richtigen Platz. Er hat seine Sache an diesem Platz gut gemacht, niemand wäre damals auf die Idee gekommen ihn in Frage zu stellen … ob und was er sonst noch kann ist völlig unwichtig ...
 
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I Was für mich nicht nachvollziehbar ist, wie ihn viele Leute als "großartigen Drummer" bezeichnen können.

Ich finde ihn z.B. "großartig". Sehr gefühlvoll, innovativ und extrem lässig (das Schlagzeugspiel).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hey,

ich erlaube mir die Ergänzung, dass John Lennon weder als überragender Instrumentalist noch als brillanter Sänger gilt.

Da irrst du dich aber. Der gilt als (und war) ein ganz großartiger Sänger.

Im Ranking vom Rolling Stone "greatest-singers-of-all-time" auf Platz 5!

https://www.rollingstone.com/music/...ers-of-all-time-147019/john-lennon-16-227134/
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und McCartney spielt bekanntlich mehrere Instrumente, aber keines davon wirklich überragend.

Ebenfalls ein Irrtum. Paul gilt als einer der besten Bassisten überhaupt:

Im Bassist auf Platz 3:

https://www.bassplayer.com/artists/the-100-greatest-bass-players-of-all-time

"Im Rolling Stone Readers Pick the Top Ten Bassists of All Time" ebenfalls Platz 3:

https://www.rollingstone.com/music/...-pick-the-top-ten-bassists-of-all-time-10325/
 
Ich finde ihn z.B. "großartig". Sehr gefühlvoll, innovativ und extrem lässig (das Schlagzeugspiel).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Da irrst du dich aber. Der gilt als (und war) ein ganz großartiger Sänger.

Im Ranking vom Rolling Stone "greatest-singers-of-all-time" auf Platz 5!

https://www.rollingstone.com/music/...ers-of-all-time-147019/john-lennon-16-227134/
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Ebenfalls ein Irrtum. Paul gilt als einer der besten Bassisten überhaupt:

Im Bassist auf Platz 3:

https://www.bassplayer.com/artists/the-100-greatest-bass-players-of-all-time

"Im Rolling Stone Readers Pick the Top Ten Bassists of All Time" ebenfalls Platz 3:

https://www.rollingstone.com/music/...-pick-the-top-ten-bassists-of-all-time-10325/




:bang:


Alles klar. Offensichtlich bin ich ein Beatles-Hasser.

:eek:
 
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Exakt mein Punkt. Ringo Starr ist nicht wegen seiner Fähigkeiten als Drummer heute noch bekannt, sondern weil er eben das Glück hatte in der erfolgreichsten Band seiner Zeit zu spielen.

Für mich - andere deuteten den Aspekt auch schon an - wird umgekehrt ein Schuh daraus: John, Paul und George hatten Glück, auf Ringo zu stoßen. Mit ihm wurden sie eine der einflussreichsten und erfolgreichsten Bands überhaupt.

Und dazu hat Ringo als Musiker einen essentiellen Beitrag geleistet (und auf der menschlichen Ebene, als Ruhepol und Teamplaner wohl auch).

Die Beatles sind ohne Ringo genauso wenig denkbar wie The Who ohne Moon, Led Zeppelin ohne Bonham, AC/DC ohne Rudd, Police ohne Copeland oder Slayer ohne Lombardo.

Und nicht vergessen: Ringo hat Pete Best ersetzt, den ersten Drummer der Beatles.(...) Und als Pete Best ersetzt werden sollte, da haben sie Ringo genommen. Komisch, wo er doch gar kein guter Drummer war...

Dieser Schritt wurde übrigens von Produzent George Martin forciert, der Best nicht für studiotauglich hielt. Ringo dagegen galt in der Szene als "Metronom".

Dazu auch folgende Anekdote: Vor einigen Jahren im Zuge des Remasterings der Beatles-Alben noch mal alle überhaupt vorhandenen Aufnahmen der Beatles gesichtet wurden, fanden sich – ich meine, die Aussage stammt von George Martins Sohn Giles – unter hunderten Stunden Studio-Material nicht ein Take, der während eines Fehlers von Ringo wiederholt werden musste. In Zeiten, wo im Studio (wenn überhaupt) 4 Spuren zur Verfügung standen und entsprechend viel von der gesamten Band live eingespielt werden musste, war diese Fähigkeit sehr wichtig.

Während die McCartney und Lennon sich auch gerne wegen kleinster Details fetzten, wurden Ringos Beiträge nie in Frage gestellt. Er spielte halt immer das, was passte. Mehr kann man doch von einem Bandmusiker kaum erwarten. Erst recht nicht von einem Schlagzeuger. ;-)

Noch etwas "historisches": Ringo hatte '68 zu Zeiten des White Albums zeitweise die Band verlassen. Etliche Stücke wurden von McCartney eingetrommelt. Lennon meinte mit seinem sarkastischen Humor dazu übrigens mal: "Ringo der beste Drummer der Welt? Er ist ja nicht mal der beste Drummer der Beatles ...". Tatsächlich beknieten ihn die anderen drei ziemlich schnell, zurück zu kommen.

Wie dem auch sei, jedem sei seine Meinung gestattet. Ich sehe es so: Wenn Ringo kein großartiger Drummer ist, weil man - nach heutigen Maßstäben - vermeintlich nur dann ein großartiger Drummer ist, wenn man alle seit Beginn der Rockmusik in jedem Jahrzehnt neu hinzugekommen Spieltechniken beherrscht und dieses auf Messen, in Musikläden und auf Youtube mit Clinics beweist ... - meinetwegen.

Aber dann sind Gilmour, Santana, Page etc. auch keine großartigen Gitarristen. Die glänzen ja auch mehr durch Songdienlichkeit und eigenen Stil als durch "technisch perfektes" Geshredder, müssen - nach heutigen "Maßstäben" - ebenfalls als technisch arg limitiert gelten ... Gilmour hatte halt Glück, dass er Barett ersetzen konnte, Pages Schlampigkeit wurde von Bonham und Jones aufgefangen usw. ... So könnte halt je nach Sympathie jeden Musiker/dessen Beitrag zu einer Band klein reden.
 
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Egal ob es hier um Drummer geht - das Problem ist auch das gleiche bei jedem anderen Musiker: Nicht jeder der allein für sich gesehen top ist, spielt auch in einer erfolgreichen Band. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Auch die Einzelmusiker von AC/DC sind jeder für sich genommen nicht weltklasse. Aber gemeinsam haben die eben funktioniert und die Massen begeistert. (die alten Sachen von den begeistern mich heute noch)
Das Phänomen ist sehr oft zu erkennen an Youtube-Videos bei Produktvorstellungen. Da zeigen Menschen klasse Einzel-Performance, die aber in einer Band garnicht gefragt ist oder sogar deutlich schaden würde. Band bedeutet das zusammenwirken von mehreren Menschen. Da sind Einzelkönner eher schädlich. Ich fand das Beispiel gut mit dem Drummer der zuviele Fills gespielt hat. Ist bei Gitarristen noch viel häufiger verbreitet. Wenn Ringo immer genau das gespielt hat, was notwendig war ist er wohl einer der besten Band-Drummer. Dass er vielleicht nicht einer der besten Solo-Drummer war, ist dann nur nebensächlich. Wer hört sich schon gerne stundenlange virtuose Drum-Solos an. Aber Beatles-Songs laufen auch heute noch im Radio/Internet.
 
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Lassen wir mal hören, was die Beteiligten sagen:





Und was sagen die anderen Drummer:

 
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Da irrst du dich aber. Der gilt als (und war) ein ganz großartiger Sänger.

Im Ranking vom Rolling Stone "greatest-singers-of-all-time" auf Platz 5!
John Lennon gilt als größter Sänger nicht wegen seinen technischen Könnens, sondern weil er als Mensch/Musiker so herrausragend war.
Sonst wäre z.B. Bob Dylan nicht auf Platz 7.
Für mich sind Musiker und Instrumentalisten (for lack of a better word) nicht identische Begriffe. Leider wird das fälschlicherweis meistens als Einheit gesehen.
Jemand der sein Instrument beherrscht ist nicht deswegen ein guter Musiker.
Es kommt auch immer auf die Chemie des Zusammenspieles an. Das vergessen viele. Jemand der sich nur für sein Gitarrenspiel interesiert und nicht für die Musik, welche er damit erzeugt, ist kein guter Musiker.
Nehmt z.B. die Bassisten in der Band. Ich spiele gerade sehr gerne Eye in the Sky von Alan Parsons auf dem Bass. Super simples durchgeachtel aber es macht so viel Freude. Das zu machen was Viktor Wooten solo macht, so exzellent er auch ist, würde mir keine Freude bringen.
Was mich zum letzten Punkt bringt.
Kunst.
Wir spielen nicht nur ein Instrument sondern machen Kunst.
Und Kunst definiert jeder für sich.
Somit sind Diskussionen schwierig und Wertungen vollkommen falsch, Austausch darüber aber absolut wichtig.
:prost:
 
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Mal eine ketzerische Frage: Was ist "gute" Musik?
Horowitz wurde einmal gefragt was er meine zur Unterteilung in E- oder U-Musik.
Er antwortete "Es gibt nur gute oder schlechte Musik"; leider unterliess er es, gute Musik zu definieren.

Ich möchte dies aus meiner Sicht nachholen: Gute Musik ist wenn das gesetze Ziel erreicht wird und dieses Ziel den eigenen (oder allgemeinen Wertvorstellungen) entspricht:

_Ziel______________________________________________Titel_________________Beispiel
Leute (auch ältere) zum Tanzen animierenMy Baby balla ball
Aufzeigen, dass es auch noch andere Taktarten gibt als
3/4 Hmta-ta-ta oder
4/4 Ta-Ta-Ta-Ta
Take Five
Klassische Stücke in unerwarteten Versionen spielenLudvig Van
Bekanntes Instrument verfremdet eingesetztSonata II For Prepared Piano
[TR][TD]Zeigen, was man mit einer menschlichen Stimme machen kann
Wuthering Hights
mfG Paul Frager
[TBODY] [/TBODY]
 
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