Wow, die gefällt mir außerordentlich gut
!
Magst du etwas zum Klang schreiben, im Vergleich zu anderen Teles? Vielleicht auch zur Bridge?
Gern. Zunächstmal muss man bedenken, dass m(eine) Thinline konstruktiv eben doch eine ganz andere Veranstaltung ggü. einer Standard Tele ist- gechamberter body, Hakswinkel und eine Menge Alu unter den Saiten sind die drei Hauptunterschiede. Dazu stehen die Saiten über den Pkups hoch wie bei einer Archtop, dass muss man mögen. Dennoch hat sie mit 1.7 mm/ 1.6 mm eine hervorragende Saitenlage!
Das B16 ist ein Geheimtipp, es war schon in den 1950ern selten und wird erst seit ein paar Jahren wieder hergestellt. Es gilt als das stimmstabilste, sensitivste und weichste Bigsby überhaupt. Aber es setzt voraus, dass der Hals in einem bestimmten Winkel sitzt, eine floating bridge zum Einsatz kommt usw. Nicht jedermanns Sache.
Der
Klang einer Tele wird auf der Holzseite von der Halsdicke, der Qualität der Halsverbindung und dem Gewicht des Bodys bestimmt.
Bei meiner TV caster kommt ein Fatneck zum Einsatz, mit 2,54 cm durchgehender Halsdicke der wohl fetteste Telehals überhaupt. Dank compound radius 10“-16“ des Griffbretts und vintage Sattelbreite von 41 mm dennoch super bespielbar. Der Hals sitzt in einer perfekt passenden Halstasche, verankert mit extralangen Edelstahlschrauben (wegen des Winkels). Gekontert wird er dabei mit einer Glendale extrem fat neckplate. Der Hals selber ist AAAA flamed roasted maple: leicht und staubtrocken, eben wie ein uraltes Stück Holz. Ich habe den Hals bis 0000 fein geschliffen (zum komprimieren der Poren) und mit einer dünnen Schicht Leinöl behandelt. Der glatteste, samtigste und schnellste Hals den ich je unter den Fingern hatte!
Der Body ist gechambered wie eine 69er Thinline, das Mittelstück ist aber
komplett massiv belassen, was m.E. für eine gleichmäßigere Schwingungsentfaltung sorgt. Der Body ist aus Sumpfesche mit Ahorndecke und wiegt alleine 1,4 kg. Uwe Schölch (Tonfuchs) hat den Body dann hauchdünn mit echtem Nitrozellulose lackiert (ohne Kunststoffanteile).
Die Bridge ist eine Sonderanfertigung von Truarc aus unpoliertem Aluminium (die Slots sind natürlich super glatt auspoliert) und intoniert perfekt. Alu steht bei einer Bridge für höchste Transparenz, „Quack“ und „Plong“.
Die Pickups sind vintage types von David Barfuss. Der „Stratotone“ macht seinem Namen alle Ehre, er klingt eher wie ein alter Stratocaster pickup mit hoher Transparenz und süßen Höhen. Sehr Knopfler-like.
Der „Keef“ an der Brücke gilt als einer der wärmsten Bridgepickups (Alnico 3) und twangt in höchster Güte, besitzt dabei aber keinerlei schneidende Höhen. Ein Traumpickup.
Ich habe die Gitarre erst gestern endmontiert, der Ton wird sich daher in nächster Zeit nach einigem Spielen noch verändern. Unverstärkt ist sie laut, brillant aber warm und ungeheuer resonant. Alles schwingt und vibriert, dass es eine Freude ist.
Verstärkt setzt sich der Eindruck fort- brillant, super transparent und dennoch alles mit seidiger Wärme. Knackig-knochige Bässe. Jede Note klingt aus, singt, voller Obertöne und knackigem Attack. Tolles Sustain. Und Alles mit diesem schwer zu beschreibenden Fifties-Vibe.
Zum Schluss: die Intonation ist perfekt, das Bigsby arbeitet völlig verstimmungsfrei und der Hals hat keinen Deadspot. Ehrlich eine Supergitarre.