Aus meiner Erfahrung in diversen Bands funktionieren drei Modelle sehr gut, insbesondere dann, wenn gewisse Qualitätsansprüche geltend gemacht werden:
a) Hierarchiemodell
Es gibt einen klaren Leader, dessen Ideen von den Mitmusikern umgesetzt werden. Der individuelle Beitrag der Mitmusiker ist einerseits die Umsetzung der Idee des Leaders und darauf aufbauend, eigene Ideen zur Verbesserung beitragen.
Dieses Modell sieht man öfter im professionellen Bereich mit
bezahlten Mitmusikern. Ansonsten braucht man halt sehr selbstlose Mitmusiker - die sind schwer zu finden
b) Team-Modell
Alle Mitglieder der Band sind technisch und musikalisch in der Lage, Ideen einzubringen und tun dies auch. Es herrscht keine Konsumhaltung ("der soll jetzt mal etwas bringen, das ich spielen kann") und die Songs werden mehr oder weniger in einem Jam-Setting entwickelt. Inputs der anderen werden nicht als Kritik sondern Anregung verstanden. Ideen werden vorbehaltslos getestet und nicht einfach abgetan. Gegenseitiger Respekt ist selbstverständlich und man macht Musik aus Spass an der Sache und Freude am Entwickeln.
c) gemischtes Modell
Es gibt eine Person, welche den kreativen Lead hat, lässt die anderen aber ihre Lines etc. selber entwickeln und ist dementsprechend einigermassen ergebnisoffen.
Schwierige Modelle bezüglich langfristiger Zufriedenheit erachte ich folgende:
a) Anspruchsmodell: Ich erwarte (oft Sänger), dass mir alles auf dem Serviertablett präsentiert wird
b) Asymetrisches Modell: Die technischen und musikalischen Fähigkeiten innerhalb der Band sind sehr gross
c) Ego-Modell: Ich will der Chef sein, die anderen sollen das tun, was ich will und sollen gefälligst motiviert sein. Ich kann immerhin schon Am, E-Dur und D-Dur greifen. Dementsprechend behandle ich auch meine Mitmusiker aus einer royalen Haltung heraus.
d) Nie-üben-zu-Hause-Modell: Das liegt auf der Hand, ist aber häufig anzutreffen
Naja, da gibt es natürlich noch weitere
Quintessenz: Jeder sollte wissen, was er sucht und möchte. Dazu gehört dann halt eine Rolle, die man innerhalb der Band spielen möchte. Dazu gehört dann weiter, dass man seinen Weg zur Glückseeligkeit kompromisslos verfolgt. Ansonsten muss man halt damit leben, dass nicht ganz alles so ist, wie man sich das wünscht.