Fender Strat aus Ungarn - Fake oder echte Vintage?

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Hallo zusammen,

ein Kumpel von mir hatte in den 90er Jahren mal eine Fender Stratocaster aus Ungarn mitgebracht, die er dem Anbieter damals für 300.- DM (!) abknöpfte.
Als ich das Teil zum ersten Mal sah, dachte ich sofort an einen Fake - denn auf der Kopfplatte ist das Fender-Logo lediglich als eine Art Abziehbild aufgebracht. Es sind deutlich die Ränder des Aufklebers zu sehen, und auch zu spüren (mit dem Fingernagel).



Nachdem ich aber auf folgender Seite...
https://www.guitardaterproject.org/fender.aspx
...die Seriennummer von der Metallplatte, wo der Hals angeschraubt ist, eingegeben hatte, wurde mir doch etwas mulmig. Ich hatte "American Made" angeclickt und der Dater spuckte eine US Strat aus dem Jahr 1969 aus.







Diverse Recherchen bzgl. Fender Gitarren Ende der 60er Jahre ergaben, dass anscheinend tatsächlich solche "Aufkleber" auf Kopfplatten verwendet wurden.

Meine Frage:
Handelt es sich tatsächlich um eine Original USA Strat aus dem Jahr 1969? Oder handelt es sich doch um einen Fake aus den Ostblockstaaten? Wie kann ich das sicher eruieren?

Danke für jeden Tipp und jede Hilfe

-banjogit-
 
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schau Dir mal die 2 und die 7 an. Hier scheint wer beim Schlagzahlenklopfen das erste Mal abgerutscht zu sein. Definitiv Fake!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Danke für Eure Einschätzung. Werd ich meinem Spezl mal so mitteilen.
Auch wenn es ein Fake ist - der Aufkleber auf der Kopfplätte wäre der für eine Strat aus der Zeit üblich? Ich selbst hab mehrere Fender, darunter auch eine Tele aus dem Jahr 1969, und keine hat so ein an den Rändern sichtbares "Abziehbild".
 
Auch wenn es ein Fake ist - der Aufkleber auf der Kopfplätte wäre der für eine Strat aus der Zeit üblich?

Form und Inhalt passen auf eine 1969 Strat, aber nicht diese grobe Ausführung mit dicken Rändern und der milchigen Transparenz, schlecht kopiert und schlecht gemacht.
 
Was spricht eigentlich aus Deiner Sicht gegen das Zeigen aussagekräftiger Fotos auf denen man auch die Gitarre erkennen kann ? :) Dass ein aufgeklebtes Decal kein Indiz ist, hast du ja bereits herausgefunden. Wie die Gitarre aussieht könnte aber eins sein.
 
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Was spricht eigentlich aus Deiner Sicht gegen das Zeigen aussagekräftiger Fotos auf denen man auch die Gitarre erkennen kann ? :) Dass ein aufgeklebtes Decal kein Indiz ist, hast du ja bereits herausgefunden. Wie die Gitarre aussieht könnte aber eins sein .

Ja, klar. Kann ich gerne machen. Dauert aber ein paar Tage, bis ich mal wieder dort vorbeikomme.
 
Gut, die Gitarre nicht dazuhaben ist ein sinnvoller Grund :) Aber ob die Kopfplatte zB hinkommt, kann man nur ahnen, Mechaniken sind auch immer ein Indiz, generell verschraubte Hardware. Wenn man es genau wissen will dann auch ein abgeschraubter Halsfuß/Halstasche/Beschriftungen auf Pickups etc. Aber davon ab: selbst wenn jemand damals seine Aria, Samick, Stagg oder Ibanez auf 7ender getrimmt hat, für 300 Mark gab es damals ungefähr eine halbe Squier ... so richtig China Fakes wie heute gab es in den 90ern noch nicht. Die billigsten Gitarren kamen meist aus Japan oder Südkorea. Manche davon sind aus heutiger Sicht sogar irgendwie begehrenswert.

Was ich auf dem einen Foto vom Hals sehen kann, erinnert mich zB vom Finish und der Art des Alterns an meinen 77er Fender Bass, aber auch an die 80er Aria von einem Kumpel. Eine um 1970 gebaute Fender müsste zumeist eine in einem anderen Lack ausgeführte Kopfplatten-Vorderseite haben, wenn das Neck-Finish in Polyurethan ausgeführt ist. Die Decals hielten nämlich nicht auf Polyurethan. Polyester wurde erst Mitte der 70er eingeführt. An Instrumenten dieser Zeit meist daran zu erkennen, dass das Decal einlackiert ist. Nur mal so als Beispiel :)
 
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Auch der Lack kann Aufschluss über Fake oder nicht Fake geben. Wäre es eine 69er würde es sich ziemlich sicher um Nitrolack handeln. Über die vielen Jahre gilbt dieser aus und meistens entstehen kleine Haarrisse. Bei Polyurethan u. ä . passiert dies weniger und zeugen davon, das die Gitarre zu einem Späteren Zeitpunkt gebaut wurde. :)
 
Hatten die 69er Strats nicht bereits die grosse Kopfplatte und Splitshaft-Mechaniken mit Hülsen und nicht 6-kt-Verschraubung?
 
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Hatten die 69er Strats nicht bereits die grosse Kopfplatte und Splitshaft-Mechaniken mit Hülsen und nicht 6-kt-Verschraubung?

Stimmt! Und auch der "kleine", pre-CBS Headstock wäre etwas "bauchiger". Dieser Ungarn-Headstock sieht eher so aus als wäre er sogar leicht nach innen gebogen. Kann aber auch an der Perspektive des Bildes Liegen.
 
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Denkt bitte daran, dass es die sogenannten "Transition-Modelle" gab, in der bei 7ender Reste der alten Serie kombiniert wurden mit bereits neuen Features. So kann es also durchaus Vierpunktverschraubungen mit 70er Hälsen gegeben haben, bevor man dann entgültig auf die Dreipunktverschraubung gewechselt hat.

Es ist hier einem Fachmann überlassen, das Instrument korrekt einzuschätzen. Aus der Ferne können wir das hier nur vage.
 
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in den 90er Jahren mal eine Fender Stratocaster aus Ungarn mitgebracht
Vor allem das macht mich stutzig. Ungarn war zwar eines der offensten Ostblockländer, ich glaub aber nicht, dass viele Strats vor 1989 ihren Weg dahin gefunden haben. Da wäre es schon mal interessant näheres über den Kauf zu erfahren.

Es stimmt schon, dass die Ungarn problemlos nach Österreich konnten und viel in Wien eingekauft haben, aber eine Strat, noch dazu in dem Alter, war damals wohl für die meisten Ungarn unerschwinglich. Die hätte der dann auch nicht für nur 300DM hergegeben, da er sicher schon ein vielfaches davon für eine gebrauchte 69er Strat gezahlt hätte.

Daher meine Einschätzung, dass es eher ein Fake ist, ich würde sie tatsächlich mal auseinandernehmen, um in der Pickupfräsung bzw. am Halsfuß zu schauen, ob da irgendwelche Hinweise auf das Baujahr oder die Herkunft stehen, wie das ja bei Fender Instrumenten häufig der Fall ist.
 
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Wie klingt die denn eigentlich im Vergleich zu deinen?

Wie gesagt - sie hängt bei einem Freund an der Wand, ich habe sie noch nicht gespielt.
Ich versuch demnächst mehr Fotos zu besorgen.
 
69er Strat mit von vorne befestigten Tunern und Plastik-Unterleger unter der Halsplatte?
 
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