Baugleiche Gitarre - unterschiedlicher Klang

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Auchentoshan3
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Hallo,

ich hoffe ein gutes Biergartenthema vorlegen zu können.

Zwei Gibson Les Paul Studio 2018, absolut baugleich, habe ich trocken, also ohne Ampabnahme, mit dem Daumen angezupft.

Unterstellt, die Gitarren unterscheiden sich sonst in keiner Weise und man müsse sich aufgrund der (spärlichen, aber aussagekräftigen) angehangenen Aufnahmen für eine der beiden entscheiden.

Welche wäre zu bevorzugen?

In der ersten Aufnahme zupfe ich mit dem Finger erst die 6 Saiten der ersten, und dann die der zweiten Gitarre.

In der zweiten Aufnahme stelle ich die Töne direkt nebeneinander.

(Bitte nicht an den Aufnahmen rumkritteln. Sei entsprechen schon dem, was man ausmacht, wenn man die Gitarren anzupft. Die Unterschiede basieren also nicht aufgrund unterschiedlicher Ausrichtung der Mikros oder so.)

Nachtrag: Beide Gitarren bekamen zur gleichen Zeit den gleichen Satz neue Saiten spendiert. 3 Tage später nach ca. 2 Spielstunden je Gitarre entstand die Aufnahme. An den Saiten liegen die Unterschiede nicht!
 
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Vom Ton abgesehen, welche liegt dir besser in der Hand ?
 
Liegen beide super in der Hand.
 
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Wen interessiert es, wie die Gitarren unverstärkt klingen?

Die Aufnahmen klingen in meinen Ohren jetzt nicht dramatisch unterschiedlich. Mir scheint, dass die unsponnenen Saiten des 1. Models brillianter klingen, was sich bei den Diskantsaiten merkwürdiger Weise umzudrehen scheint.

Das reicht mir aber nicht, um zu sagen was zu bevorzugen wäre. Ich habe eine Les Paul Studio und eine CS R7. Die Studio klang mit den Burstbucker Pro brillianter, aber weniger vokal, man kann auch sagen, die Studio hatte im Vergleich einen leicht "blechernen" Touch.
Dann habe ich die Burstbucker Pro gegen Rockinger Alnico II getauscht, wodurch die Les Paul jetzt "fetter" klingt. --> Der unverstärkte Klang ist nicht maßgeblich.
 
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Nur mal so grob meine Einschätzung

Die erste hat im Vergleich deutlich weniger Bassanteile. Ich glaube, ich ließ die Klampfen zum Zupfen im Koffer, da klingen sie dunkler. In der Hand hört man die Unterschiede noch deutlicher. Die erste klingt sehr hell, die zweite sehr dunkel. Zu den hohen Saiten hin schmälern sich die Unterschiede. Die H-Saiten klingen ja fast gleich. Aber das hohe E klingt bei der ersten auch schon wieder spitzer. Ist nicht so der Hammer.

Mir gefällt die zweite deutlich besser. Aber so richtig überzeugen tut sie mich auch nicht. Ich glaub, es fehlen die Obertöne auf dem leicht mulmigen Bassfundament. Hat aber irgendwie auch seinen Reiz.... Im Cleansound klingen manche Gitarren zwar toll....aber nur nach Pickup. Bei dieser zweiten Les Paul subscht butterweich dunkel so richtig das Holz rein. Kommt mir ein wenig Altbacken vor, gefällt mir aber schwer. Ich muss das nochmal checken.

Mit Ampzerre muss ich, allein auf dem Bridge-Pickup, der ersten Gitarre gut Höhen rausdrehen, da einfach keine Bässe vorhanden sind. Dafür kann ich sie leichter auf den Neck schalten. Die zweite kann ich allein auf dem Bridge-Pickup bei aufgedrehtem Volume und Ton fahren. Das ist ein großer Vorzug. Allein schon, weil man da nicht am Einstellen ist. Aber auch klanglich kommt sie deutlich voller rum. Ein ganz kleiner Schuss Agression fehlt.
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Wen interessiert es, wie die Gitarren unverstärkt klingen?

Es wirkt sich halt auch verstärkt aus.
 
Ein ordentliches Setup würde beiden Gitarren gut tun. Im derzeitigen Zustand lohnt sich eine weitere Beschäftigung mit den Instrumenten eher nicht.
 
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Nein, dann lass es auch lieber.
 
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Das deckt sich ja ziemlich gut mit meinem Höreindruck und wenn man das ohne selbst zu spielen schon so raushört, ist da was dran.
Keine Bässe oder zuviel Höhen beides ist plöd. Zuviel Bässe ist IMO aber auch problematisch. Insbesondere bei Paulas, wo es leicht mal mit dem Hals PU dröhnig, mummelig und matschig wird.
Nicht selten loben erfahrene Les Paul Spieler bei den von ihnen präferierten LP Modellen einen guten Anteil "Tele-Gene"!

(... ja der Trockenklang ist relevant aber 21 ist eben auch nur die halbe Wahrheit
...und in der Tat, das stark vernehmliche Saiten-Schnarren trägt nicht unbedingt zur Aussagekraft bei. Wobei die Gitarren nicht grottig eingestellt sein müssen. Damit unverstärkt auch etwas zuhören ist, wurde extrem angeschlagen... )
 
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Ich würde die "Bassigere" nehmen, da schient das Sustain einfach besser zu sein. Mag an den "inneren Werten" liegen, z.B. der Hals-Korpus Verbindung, die bei Gibsons leider nicht immer perfekt ausgeführt ist. Manchmal liegt der Halsfuß beim Einkleben nicht richtig auf dem Boden der Halstasche auf und/oder es sind 2-3 mm Epoxy dazwischen (was dem Sustain nicht gut tut und ggf. die Bässe schluckt).
 
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Keine Bässe oder zuviel Höhen beides ist plöd.

Das ist auch absolut mein Eindruck aufgrund des Vergleichs dieser Gitarren.

Mit dem meisten, was Du schriebst, stimme ich überein. Nicht schlecht! Nur Qualität erkennt Qualität :great:

Eine Umdrehung der Brillianz bei den Diskantsaiten höre ich nicht, aber doch eine Annäherung, wobei die 2 Gitarre über die 6 Saiten in sich stimmiger scheint. Der Sustain ist übrigens tatsächlich auch ein kleines, aber nicht unwichtiges Quentchen besser.

Mir sagt das zudem:

1. dass man einer Les Paul Studio nicht mal so einfach eine bestimmte Qualität unterstellen kann. Es gibt ja den grundsätzlich nicht verkehrten Satz, wonach man bekomme, was man bezahle (Aufschläge wegen Markenwahn und so einen Kleinkram mal vernachlässigt). Das mag grundsätzlich stimmen, aber im Einzelfall sind eben trotzdem erhebliche Differenzen nicht auszuschließen. Deshalb nannte ich den Thread ja auch "Baugleiche Gitarre - unterschiedlicher Klang". Anders herum hatte ich drei Fender Elite Strats in der Hand, bei denen ich keinen Unterschied hörte.

2. dass ein Gitarrenkauf für Ottonormalverbraucher schnell zur Herausforderung wird, weil doch meist Kompromisse zu machen sind und die Idealvorstellungen nicht mal eben an der Stange hängen.

3. dass, wenn die Basics klanglich stimmen, die Gitarre also trocken ausbelanciert ist, auch weniger Knöpchendreherei und Schnickschnack nötig ist. Man kommt dann eher hin, wenn man direkt in den Amp geht. (((Grundsätzlich möchte ich nach dem Kauf einer Gitarre auch nicht zig Pickups ausprobieren (werde ich demnächst bei meiner Strat als letztes Experiment machen).)))
 
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Hmm, für mich hört sich das eher nach unterschiedlich alten Saiten an. Sind auf beiden die gleichen Saiten
mit gleichem Alter drauf? Ich wette beide mit frischen neuen Saiten klingen identisch. Davon ab stimmt
entweder die Saitenlage oder die Halskrümmung nicht (oder zu hart angespielt?). Die scheppern doch schon
ordentlich.
 
Im Eingangsthread schrieb ich:

Nachtrag: Beide Gitarren bekamen zur gleichen Zeit den gleichen Satz neue Saiten spendiert. 3 Tage später nach ca. 2 Spielstunden je Gitarre entstand die Aufnahme. An den Saiten liegen die Unterschiede nicht!

Ich hatte nämlich den selben Verdacht und zog deshalb zur gleichen Zeit die gleichen Sätze aus der gleichen Lieferung auf.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die scheppern doch schon ordentlich.

Ja, beim Spiel mit Plek komme ich so hin, aber das feste Gezupfe mit dem Daumen führte eben zum Scheppern. Ein wenig Scheppern ist nach einem Video von Session übrigens normal.
 
Sorry, den Nachtrag hatte ich überlesen.
 
Allet gut!
 
gibt leute, die sagen, man kann daraus schon schlüsse ziehen, ich kann das nicht. sind e-Gitarren, dann muss man das auch mit Strom hören.

Das ist für mich kein Widerspruch. Man kann (ich meine, man sollte) aus dem trockenen Klang schon Schlüsse ziehen, aber richtig Bescheid weiß man erst, wenn man die E-Gitarre über nen Amp spielt.
 
Die zweite ist in den tiefen Saiten bassiger, die erste schnarrt mehr. Bei den Diskantsaiten sind die Unterschiede in meinen Ohren nicht mehr so extrem. Bleibt die Frage, wie sie sich am Verstärker machen und mit etwas (Amp)zerre.
 
Ich halte die Rückschlüsse nicht für zwingend. Niemand kann 2 Gitarren nacheinander genau gleich stark anzupfen, für mich klingt es, als sei die erste stärker angezupft. Auch werden Gitarren ja eingestellt, selbst kleine Unterschiede z.B. der Saitenlage wirken sich klanglich aus. Dadurch könnte ebenfalls das lautere Schnarren an den Bünden bei der ersten entstanden sein. Es gibt so viele Faktoren, die den Klang beeinflussen, dass ich (sry) es wenig ergiebig finde, sich anhand dieser Aufnahmen zu entscheiden. Aber nichts für ungut, allein der Umstand, dass Du für Dich auswählst, welche Dir besser gefällt, ist ja hilfreich und wird Dich dann, wenn Du die diese behältst, darin bestätigen, die beste Wahl getroffen zu haben.
 
Ich würde eher zu einer etwas heller klingenden Gitarre greifen. Mit dem Tone Regler bekommt man das meist leicht in den Griff. Eine zu bassige Gitarre finde ich da viel schwieriger.
 
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