FretboardJunkie
Helpful & Friendly User
Moin!
Ja, Timing ist das wahre Problem beim Musikmachen und man muss kontinuierlich daran arbeiten.
Trommler53842 schlägt vor, das Gefühl für Subdivisionen mittels Körper- bzw. Groovegefühl und zu stärken. Wichtiger Ansatz, finde ich, zudem sehr praxisgerecht, weil man es in Livesituation recht schnell anwenden kann. Auch die Arbeit mit der Rhythmuspyramide zielt darauf ab, Subdivisionen zu beherrschen. Ist ebenfalls wichtig, um z.B. zwischen binären und ternären Rhythmen beliebig wechseln zu können, ohne das Timing anzuziehen oder zu verschleppen.
Aber meiner Meinung nach ist das nur nur ein Teilaspekt. Auch das Gefühl für die EINS muss geschult werden. Klingt vielleicht paradox und trivial, aber in Wahrheit ist es eine sehr schwierige Aufgabe, speziell, wenn man selbst der Taktgeber ist. Man darf nicht vergessen, dass JEDER Musiker am Groove beteiligt ist, und zwar mit JEDER Note, die man spielt. Gilt auch für uns Gitarristen.
Auch das Einstellen des Metronoms auf langsame Tempi hat seine Berechtigung. Hier werden Ungenauigkeiten sichtbar.
Die beste Website, die ich zu diesem Thema kenne, ist schon ziemlich alt und echt old school, inhaltlich aber unfassbar wertvoll: http://jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01.htm
Im Abschnitt 1.3 "RC 1.3 - Timing : Ear training" ist eine Timingübung names "Timing Practice", bei der in der langsamsten Stufe das Metronom auf unfassbare 7,5 bpm eingestellt ist, mit der Aufgabe, exakt auf den Beat zu klatschen, und jetzt kommt es, eben NICHT mit Subdivisionen zu arbeiten, sondern den Körper komplett still zu halten. Es ist zwar kein Metronom, sondern ein Midi-File. Rechnet man aber 60 bpm durch 8 Viertel, dann sind es 7,5 bpm oder anders gesagt, alle 8 Sekunden gibt es einen Schlag. Ziel ist es nun, den Metronomschlag hinter dem Klatschen verschwinden zu lassen und sich so zu konditionieren, dass man es jederzeit kann. Ich kann euch sagen, es geht. Aber es dauert und ist wirklich sauschwer. Es schult das Timinggefühl ungemein, und es schult die Timingwahrnehmung (auch dazu steht dort etwas). Man steigt bei höherem Tempo ein 90 bpm, eintaktige Pause, geht dann über auf 90 bpm mit zweitaktiger Pause und kann sich dann herunterarbeiten bis auf besagte 7,5 bpm, also 60 bpm mit zweitaktiger Pause. Um diese Übung zu schaffen, muss man lernen, einen geradezu meditativen Zustand zu erreichen, also nichts denken, nicht bewegen, absolute Ruhe und höchste Konzentration. Als Benefit erhält man eine Timing-"Sichtschärfe", die man anders nicht erreichen kann.
Wozu man das gebrauchen kann? Ich würde es am ehesten mit einem Eiskunstläufer vergleichen, der sein Balancegefühl ja auch nicht während eines dreifachen Rittbergers trainiert, sondern zu Hause, ganz ruhig und tief konzentriert z.B. auf einem Gummiball stehend.
Eine andere nette Website, die in die ähnliche Richtung zielt, geisterte vor einigen Jahren durchs Web. Ein nettes Spiel, hat aber einen handfesten Hintergrund. Dort ist es Aufgabe, das Tempo zu halten: https://www.concerthotels.com/got-rhythm Ausprobieren. Als ich anfing, erreichte ich meist so um die 880 Punkte, selten mal über 900. Jetzt sind es normalerweise mindestens 920. Über 950 war ich nur ein paar mal, da ist wohl meine Grenze erreicht.
Grüße Thomas
Ja, Timing ist das wahre Problem beim Musikmachen und man muss kontinuierlich daran arbeiten.
Trommler53842 schlägt vor, das Gefühl für Subdivisionen mittels Körper- bzw. Groovegefühl und zu stärken. Wichtiger Ansatz, finde ich, zudem sehr praxisgerecht, weil man es in Livesituation recht schnell anwenden kann. Auch die Arbeit mit der Rhythmuspyramide zielt darauf ab, Subdivisionen zu beherrschen. Ist ebenfalls wichtig, um z.B. zwischen binären und ternären Rhythmen beliebig wechseln zu können, ohne das Timing anzuziehen oder zu verschleppen.
Aber meiner Meinung nach ist das nur nur ein Teilaspekt. Auch das Gefühl für die EINS muss geschult werden. Klingt vielleicht paradox und trivial, aber in Wahrheit ist es eine sehr schwierige Aufgabe, speziell, wenn man selbst der Taktgeber ist. Man darf nicht vergessen, dass JEDER Musiker am Groove beteiligt ist, und zwar mit JEDER Note, die man spielt. Gilt auch für uns Gitarristen.
Auch das Einstellen des Metronoms auf langsame Tempi hat seine Berechtigung. Hier werden Ungenauigkeiten sichtbar.
Die beste Website, die ich zu diesem Thema kenne, ist schon ziemlich alt und echt old school, inhaltlich aber unfassbar wertvoll: http://jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01.htm
Im Abschnitt 1.3 "RC 1.3 - Timing : Ear training" ist eine Timingübung names "Timing Practice", bei der in der langsamsten Stufe das Metronom auf unfassbare 7,5 bpm eingestellt ist, mit der Aufgabe, exakt auf den Beat zu klatschen, und jetzt kommt es, eben NICHT mit Subdivisionen zu arbeiten, sondern den Körper komplett still zu halten. Es ist zwar kein Metronom, sondern ein Midi-File. Rechnet man aber 60 bpm durch 8 Viertel, dann sind es 7,5 bpm oder anders gesagt, alle 8 Sekunden gibt es einen Schlag. Ziel ist es nun, den Metronomschlag hinter dem Klatschen verschwinden zu lassen und sich so zu konditionieren, dass man es jederzeit kann. Ich kann euch sagen, es geht. Aber es dauert und ist wirklich sauschwer. Es schult das Timinggefühl ungemein, und es schult die Timingwahrnehmung (auch dazu steht dort etwas). Man steigt bei höherem Tempo ein 90 bpm, eintaktige Pause, geht dann über auf 90 bpm mit zweitaktiger Pause und kann sich dann herunterarbeiten bis auf besagte 7,5 bpm, also 60 bpm mit zweitaktiger Pause. Um diese Übung zu schaffen, muss man lernen, einen geradezu meditativen Zustand zu erreichen, also nichts denken, nicht bewegen, absolute Ruhe und höchste Konzentration. Als Benefit erhält man eine Timing-"Sichtschärfe", die man anders nicht erreichen kann.
Wozu man das gebrauchen kann? Ich würde es am ehesten mit einem Eiskunstläufer vergleichen, der sein Balancegefühl ja auch nicht während eines dreifachen Rittbergers trainiert, sondern zu Hause, ganz ruhig und tief konzentriert z.B. auf einem Gummiball stehend.
Eine andere nette Website, die in die ähnliche Richtung zielt, geisterte vor einigen Jahren durchs Web. Ein nettes Spiel, hat aber einen handfesten Hintergrund. Dort ist es Aufgabe, das Tempo zu halten: https://www.concerthotels.com/got-rhythm Ausprobieren. Als ich anfing, erreichte ich meist so um die 880 Punkte, selten mal über 900. Jetzt sind es normalerweise mindestens 920. Über 950 war ich nur ein paar mal, da ist wohl meine Grenze erreicht.
Grüße Thomas