Sound-Charakteristik der Marshall-Amp-Typen mit Worten "hörbar" zu differenzieren ?

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Roki1954
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Hallo zusammen!

*edit/ausgelagert*

Wenn ich ein Review oder einen Test lese, stoße ich immer wieder auf so Erklärungen wie
"... das geht in die JTM-Richtung...",
"...der Sound liegt irgendwo zwischen JCM und Plexi...",
"...klingt nach JVM...",
"... eher in Richtung JCM 800..." usw. usw. (das ist jetzt willkürlich zusammengestellt, hab's aber so oder so ähnlich schon oft gelesen)
Edit: Achja, und JMP gibt's ja auch noch...

Gibt es eine Möglichkeit zu erfahren, was das bedeutet, wenn man keine Chance hat, einen (oder alle?) Marshall mal anzuspielen?
Kann man die unterschiedlichen Marshall-Amps irgendwie beschreiben?
Kann das jemand hier im Forum erklären oder gibt es im www eine Seite, womöglich mit Sound-Beispielen?

Ich bin gespannt auf Eure Erklärungen und Hinweise...

LG
kiroy
 
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Ich habe den Beitrag mal aus den User-Threads als eigenes Thema hierher ausgelagert. Wenn's ein konstruktiver Thread wird, kann über eine Rückverlagerung in die Marshall-User-Threads nachgedacht werden ;).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Super!
Vielen Dank @C_Lenny ! :great:
 
Du hast offensichtlich eine sehr schwere Frage gestellt :)
normalerweise sprudelt es bei ähnlichen Fragen nur so von Antworten und Expertisen.

Finde die Frage prima. Kann aber nicht ansatzweise etwas beisteuern :)
 
Ich finde die Frage auch klasse, bin gespannt ... :great:
 
Kann das jemand hier im Forum erklären oder gibt es im www eine Seite, womöglich mit Sound-Beispielen?

Mir kommt da der YT Kanal von Johan Segeborn in den Sinn, der hat pervers viele Marshall Videos. Bspw.:



Hab jetzt eher "blind" was rausgegriffen, bin kein Marshall-Spezi, vielleicht gibts auch noch bessere Anlaufpunkte. Aber falls Du den Kanal noch nicht kanntest könnte vielleicht etwas interessantes dabei sein.
 
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Hi @benny barony ,
danke für den Tipp! :great:
Uiuiui... da muss man sich erst einmal durchwursteln. :eek: :D
 
interessante Frage - sozusagen ein "Marshall Wiki". Also versuchen wir es mit "Schwarmintelligenz" und ich mache mit meinem weniger als Halbwissen mal den Anfang undf hoffe auf Ergänzung aus der Community:

JTM => JTM45, Bluesbreaker und Varianten. Direkte "Abstammung ;-) " vom Fender Bassman. Gleichrichterröhre; keim Master Volume. Bester Marshall-Cleansound; viel Bass (Grundregel: Regler immer auf max. 2) vergleichsweise viel und frühes Aufbrechen in einen unbeschreiblich lebendigen, obertonreichen Crunchsound. Im Vergleich mit den späteren Marshalls das wenigste Gain.

JMP => die 50W und 100W Modelle 1987 und 1959 würde ich als "Hauptmodelle" dieser Linie bezeichnen. Diodengleichrichtung; kein MV. Grundsätzlich dem JTM45 im Ton recht ähnlich; aber "stabiler", da Diodengleichrichtung und => späteres und weniger grobkörniges "Einbrechen" des Tons. Ich denke, diese Modelle werden (noch vor dem JTM45) als mit dem "Klassischen Plexi-Sound" in Verbindung gebracht.

JCM => ab da verlässt mich (mangels Interesse ;-) mein Wissen. Ich fang' mal mit dem JCM800 an. Das erste Modell mit MV (?) und => mehr und auch von der Charakteristik her anderer Gainstruktur (Vorstufenverzerrung)
Die Modelle nach dem JCM800 verfügen dann über zusätzliche Gain(Vor-)Stufe und entsprechend mehr Gain; Varianten mit Mehrkanal-Auslegung usw. da befinden wir uns dann auch irgendwann im Bereich der JVM-Modelle.

Achtung - kann durchaus sein, dass ich hier auch unzutreffendes geschrieben habe. Wie gesagt - ich hoffe auf Beteiligung der Marshall-Jünger und Vervollständigung und gerne Korrektur!
 
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Du vergisst die JMP-Mastervolumen-Modelle 2203 und 2204, die den Übergang zum JCM bildeten ;)
 
ah danke - magst Du eine entsprechende Beschreibung ergänzen?
 
Du vergisst die JMP-Mastervolumen-Modelle 2203 und 2204, die den Übergang zum JCM bildeten ;)

Das ist alles so nicht ganz richtig.
2203/2204 Mastervolumenamps und 1987/1959 Non-Mastervolumenamps gab es sowohl als JMP als auch als JCM.
Technisch die selben Amps.
Das "JCM" sollte das Ende der Zusammenarbeit mit dem Vertrieb Rose-Morris symbolisieren. Die Änderungen waren zunächst nur kosmetischer Natur, und zwar ging das Messing-Frontpanel jetzt über die ganze Breite der Verstärker.
Um das nochmal zu verdeutlichen, wir haben folgende modelle:
JMP 2203
JMP 2204
JMP 1959
JMP 1987
JCM800 2203
JCM800 2204
JCM800 1959
JCM800 1987
 
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Aah! Ja! @drul , danke! So ähnlich habe ich es mir vorgestellt.
Vielen Dank auch @frama78 und @Donna Prima !
Auja, macht bitte weiter!
 
Zwischen dem Ur-JTM45 und JMP gab es noch eine kurze Transitionperiode zwischen 1967 und 1968!!!

Dabei gingen solche Monster wie der JTM50 und der JTM100, auch Black Flag Modelle genannt, hervor.

Anstatt KT66 Endstufenröhren (oder 5881 der ersten JTM45er), hatten die JTM50/100 zwei bzw. vier EL34 Röhren in der Endstufe, was die Leistung auf ca. 50 Watt bzw. ca. 100 Watt hochschraubte. Dabei ist zu erwähnen, dass der JTM45 nie wirklich 45 Watt erzielte. Eher um die 30 Watt. Die 45 Watt waren eine reine Marketingkampfansage gegenüber Vox, um mehr Leistung als deren Modell AC30 der Käuferschaft anzupreisen.

Ansonsten war der JTM50 schaltungstechnisch weitgehend dem JTM45 gleich. Der JTM100 hatte zwei Trafos und zwei Ausgangsübertrager. Ein doppelter JTM50 im wahrsten Sinne. Auch charakteritisch im Ton, Ansprache und Verhalten beide eher wie ein JTM45, nur brachialer.

Eine Marshall Geschichte ist in dem https://www.amazon.de/History-Marsh...d=1533755603&sr=1-5&keywords=marshall+history Buch beschrieben. Inzwischen allerdings ziemlich teuer.

Auf der Website solodallas.com kann man auch ein bischen was zu alten Marshall Verstärkern erfahren.
 
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Das ist alles so nicht ganz richtig.
2203/2204 Mastervolumenamps und 1987/1959 Non-Mastervolumenamps gab es sowohl als JMP als auch als JCM.
Technisch die selben Amps.
Das "JCM" sollte das Ende der Zusammenarbeit mit dem Vertrieb Rose-Morris symbolisieren. Die Änderungen waren zunächst nur kosmetischer Natur, und zwar ging das Messing-Frontpanel jetzt über die ganze Breite der Verstärker.
Um das nochmal zu verdeutlichen, wir haben folgende modelle:
JMP 2203
JMP 2204
JMP 1959
JMP 1987
JCM800 2203
JCM800 2204
JCM800 1959
JCM800 1987
Da wurde doch im Prinzip alter Wein in neuen Schläuchen verkauft. Durch die andere Optik sollte der Eindruck vermittelt werden, dass Marshall "neuere" Amps vertreibt als Rose-Morris.
 
Sehr sehr schwierig wenn man nicht weis wie sich z.B. ein Modell 1987 tonal von einen Modell 1959 unterscheidet oder wie ein vintage Bluesbreaker im Vergleich zu einem neuen klingt.
Auch gern benutzte Begriffe wie "klingt runder" oder "hat mehr headroom" sind da relativ wenn der Hörvergleich als Erfahrung fehlt. Ist dann in etwa so wie mit einem Blinden dem du Farbe erklären willst.

Wesentlicher Unterschied bei den Marshalls ist für mich immer noch die Gainstruktur, die sich im Laufe der Jahre verändert hat. Das geht halt mal von reiner Endstufensättigung in den 60ern bis hin zum fast reinen Preampgain bei den modernen Amps wo die Endstufe nur noch linear das verstärkt was die Vorstufe liefert.
Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, aber ein Marshall ist denke ich immer noch als Marshall zu erkennen, egal ob in den 60,70,80,90 oder heute gebaut.
 
Sehr sehr schwierig.... Ist dann in etwa so wie mit einem Blinden dem du Farbe erklären willst.
:D
Das habe ich befürchtet. ;)
Trotzdem lese ich weiter interessiert mit. Es war schon einiges aufschlussreiches dabei.

Wäre es evtl. sinnvoll, zu erwähnen, wann die einzelnen Modelle oder Modellreihen auf den Markt kamen und ggf. wer die beispielsweise gespielt hat (so wie z. B. Clapton bei John Mayall den Bluesbreaker)?
 
@mr.coleslaw Wahrscheinlich hast du es anders gemeint, aber dein Satz suggeriert, dass die Verstärker aus den 60ern (und 50ern) ihren Ton mit allen deren Facetten wie Verstärkung, Fülle, Obertonverhalten usw. allein aus der Endstufe generieren.

Ich wollte nur damit sagen, dass dem nicht so ist. Gainstruktur/Obertonverhalten werden bei solchen frühen Schaltungen natürlich auch bereits in der Vorstufe geformt, nur, und da hast du recht, eben zu einem viel geringeren Maß, als das bei modernen Schaltungen passiert.

Gerade bei Verstärkern mit Gleichrichterröhre hat diese ein nicht unerheblichen Anteil an der Formung des Signals, wie Gainstruktur oder Einbrechen des Tons aufgrund Spannungsabfall usw.
 
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