dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Wir sind wieder mittendrin, die Festival-Saison ist am Laufen. Das heißt, mehrere Bands auf einer Bühne, hohe Anforderung (nicht nur!) an die Technik, um schnelle und reibungslose Changeovers zu gewährleisten.
Gerade bei kleineren Festivals, wo es möglicherweise nur eine Hauptbühne gibt, auf der alle Band spielen, ein straffer Zeitplan, möglichst kurze Changeovers, um maximale Spielzeit und möglichst kurze Pausen für das Publikum zu erreichen. Letztlich soll ja auch ein Spannungsbogen erhalten bleiben. Nichts ist langweiliger und nervtötender als ein immer wiederkehrender Soundcheck, den man sowieso möglichst auf einen Linecheck reduziert. Optimal wäre es, wenn alle Bands über dasselbe Drumset spielen, vielleicht lediglich schnell Einzelteile wie Snare, Fußmaschine, Hocker, evtl. Becken tauscht, alle Bassisten über eine Bass-Anlage und die Gitarristen möglichst über dieselben Amps, ggf. mit eigenem Stressboard spielen. Aus den angepeilten, zugegebenerweise sportlichen 15min für einen Changeover werden sehr schnell 30, manchmal sogar 45 langen Minuten. Das Publikum ist genervt, die Bands, die im Anschluss noch spielen sollen auch, weil sich ihre Spielzeit nach hinten verschiebt. Im Worstcase fällt ein Act zum Schluss völlig runter, weil die Polizei zu bestimmter Uhrzeit die Anlage abdrehen lässt. Daher hab ich es auch schon kennengelernt, dass eine Band einen Slot von z.B. einer Stunde bekommt, der einen Changeover von 15min mit einschließt. Brauchen sie länger, geht das von ihrer Spielzeit ab.
Erst kürzlich bei einem Festival erlebt, dass es nicht immer so reibungslos klappt - und daher komme ich auch auf dieses Thema. Als ich ankam, spielte bereits eine Band. Als sie fertig war, wurden dann auf der Bühne von den Musikern erst einmal die Gitarren abgewischt, im Koffer verstaut, die Kabel zusammengerollt und in Taschen gepackt, der Drummer quatschte noch am Bühnenrand mit einem Fan, während die nachfolgende Band bereits ein weiteres Drumset anschleppte. Dies war schon vormontiert, komplett aufgebaut und wurde auf einem Teppich auf die Bühne vor den Drumriser gezogen. Eigentlich vorbildlich, man wollte offensichtlich auch auf die Nutzung des Drumrisers verzichten, um möglichst schnellen Umbau hinzubekommen. Es handelte sich auch nur um drei Musiker, daher übersichtlicher Platzbedarf. Allerdings mussten so die Mikros umgebaut werden, wobei das eine oder andere Kabel auch neu verlegt, teilweise verlängert werden musste, was den Zeitgewinn wieder relativierte. Die Band spielte ohne Bassisten, dafür feuerte der Drummer Backingtracks ab, für die er einen separaten Kanal brauchte. Sicherlich keine Herausforderung für die Technik. Nun spielte die Band aber auch mit in-ear-Monitoring, vermutlich hauptsächlich wegen der Backingtracks. Hierfür hatten sie offensichtlich eigene Sender mitgebracht, die natürlich auch noch anstelle der Wedges angeschlossen und mit Signalen gefüttert werden mussten. Während der eine Gitarrist noch mit technischen Schwierigkeiten an seinem Amp zu kämpfen hatte, spielte der zweite Gitarrist sich bereits auf der Bühne warm, und der Drummer kämpfte mit den Technikern, sein Abspielgerät für die Backingtracks auf die Anlage und auf seine Kopfhörer zu mischen. Also ziemliches Durcheinander auf der Bühne. Als dann nach über 45 Minuten die technischen Probleme behoben der Sound- und Linecheck so halbwegs abgeschlossen waren, ging die Band nochmal von der Bühne, um sich ankündigen zu lassen. Das erste, was sie dann auf der Bühne machten, war, die Gitarren erneut durchzustimmen, bevor sie dann endlich anfingen. Während der ersten 15 Minuten musste immer wieder noch am in-Ear-Mix nachgeregelt werden, was ich als Zuhörer auch als ziemlich nervig empfand.
In den seltensten Fällen - so meine Beobachtung und Eindruck - liegt es an den Technikern, sondern an den Bands, dass es nicht klappt. Entweder gab es im Vorfeld keine oder nicht ausreichend Absprachen, welches Equipment genutzt werden kann oder soll. Dann sollte man natürlich auch solche Details abklären, wie z.B. dass die Gitarrenbox, die mitgenutzt werden soll/kann, mit der Ohmzahl zu dem mitgebrachten Amp passt. In-Ear Monitoring halte ich in solchen Sitautionen für sehr problematisch, es sei denn man hat sein eigenes Rack mit Splittern dabei, und ist weitestgehends autark, was das Abmischen des Monitorsounds angeht. Das setzt natürlich auch ein gewisses Maß an Erfahrung und technischem Wissen voraus, damit auch umgehen zu können, sowie den Techniker vor Ort bei der Verkabelung auch zu unterstützen. Im Zweifelsfall, vor allem bei kurzen Gigs mit wenig Aufbauzeit, sollte man vielleicht versuchen, sich auf ein Nötigstes zu beschränken, ggf. auch in Erwägung ziehen, ob man nicht auch ohne in-ear den Gig bestreiten kann.
Am Wichtigsten ist zweifelsohne ein diszipliniertes und koordiniertes Verhalten der Musiker beim Auf- und Abbau. Man kann bereits eine Menge vorbereiten, während die eine Band noch spielt, u.a. auch Gitarre stimmen! Genauso selbstverständlich ist es, dass ich sofort im Anschluss an den letzten Song so schnell wie möglich alles vond er Bühen schaffen. Gitarre abwischen, im Koffer verstauen, Kabel einrollen etc. kann ich hinter der Bühne. In der Regel sind genügend helfende Hände vor Ort, die man auch nutzen sollte, mit denen man auch absprechen kann, wer wann was hoch bzw. runter trägt.
Was sind Eure Erfahrungen? Habt Ihr evtl. Tipps oder Tricks, wie man das eine oder andere schneller und/oder besser hinbekommen kann?
Gerade bei kleineren Festivals, wo es möglicherweise nur eine Hauptbühne gibt, auf der alle Band spielen, ein straffer Zeitplan, möglichst kurze Changeovers, um maximale Spielzeit und möglichst kurze Pausen für das Publikum zu erreichen. Letztlich soll ja auch ein Spannungsbogen erhalten bleiben. Nichts ist langweiliger und nervtötender als ein immer wiederkehrender Soundcheck, den man sowieso möglichst auf einen Linecheck reduziert. Optimal wäre es, wenn alle Bands über dasselbe Drumset spielen, vielleicht lediglich schnell Einzelteile wie Snare, Fußmaschine, Hocker, evtl. Becken tauscht, alle Bassisten über eine Bass-Anlage und die Gitarristen möglichst über dieselben Amps, ggf. mit eigenem Stressboard spielen. Aus den angepeilten, zugegebenerweise sportlichen 15min für einen Changeover werden sehr schnell 30, manchmal sogar 45 langen Minuten. Das Publikum ist genervt, die Bands, die im Anschluss noch spielen sollen auch, weil sich ihre Spielzeit nach hinten verschiebt. Im Worstcase fällt ein Act zum Schluss völlig runter, weil die Polizei zu bestimmter Uhrzeit die Anlage abdrehen lässt. Daher hab ich es auch schon kennengelernt, dass eine Band einen Slot von z.B. einer Stunde bekommt, der einen Changeover von 15min mit einschließt. Brauchen sie länger, geht das von ihrer Spielzeit ab.
Erst kürzlich bei einem Festival erlebt, dass es nicht immer so reibungslos klappt - und daher komme ich auch auf dieses Thema. Als ich ankam, spielte bereits eine Band. Als sie fertig war, wurden dann auf der Bühne von den Musikern erst einmal die Gitarren abgewischt, im Koffer verstaut, die Kabel zusammengerollt und in Taschen gepackt, der Drummer quatschte noch am Bühnenrand mit einem Fan, während die nachfolgende Band bereits ein weiteres Drumset anschleppte. Dies war schon vormontiert, komplett aufgebaut und wurde auf einem Teppich auf die Bühne vor den Drumriser gezogen. Eigentlich vorbildlich, man wollte offensichtlich auch auf die Nutzung des Drumrisers verzichten, um möglichst schnellen Umbau hinzubekommen. Es handelte sich auch nur um drei Musiker, daher übersichtlicher Platzbedarf. Allerdings mussten so die Mikros umgebaut werden, wobei das eine oder andere Kabel auch neu verlegt, teilweise verlängert werden musste, was den Zeitgewinn wieder relativierte. Die Band spielte ohne Bassisten, dafür feuerte der Drummer Backingtracks ab, für die er einen separaten Kanal brauchte. Sicherlich keine Herausforderung für die Technik. Nun spielte die Band aber auch mit in-ear-Monitoring, vermutlich hauptsächlich wegen der Backingtracks. Hierfür hatten sie offensichtlich eigene Sender mitgebracht, die natürlich auch noch anstelle der Wedges angeschlossen und mit Signalen gefüttert werden mussten. Während der eine Gitarrist noch mit technischen Schwierigkeiten an seinem Amp zu kämpfen hatte, spielte der zweite Gitarrist sich bereits auf der Bühne warm, und der Drummer kämpfte mit den Technikern, sein Abspielgerät für die Backingtracks auf die Anlage und auf seine Kopfhörer zu mischen. Also ziemliches Durcheinander auf der Bühne. Als dann nach über 45 Minuten die technischen Probleme behoben der Sound- und Linecheck so halbwegs abgeschlossen waren, ging die Band nochmal von der Bühne, um sich ankündigen zu lassen. Das erste, was sie dann auf der Bühne machten, war, die Gitarren erneut durchzustimmen, bevor sie dann endlich anfingen. Während der ersten 15 Minuten musste immer wieder noch am in-Ear-Mix nachgeregelt werden, was ich als Zuhörer auch als ziemlich nervig empfand.
In den seltensten Fällen - so meine Beobachtung und Eindruck - liegt es an den Technikern, sondern an den Bands, dass es nicht klappt. Entweder gab es im Vorfeld keine oder nicht ausreichend Absprachen, welches Equipment genutzt werden kann oder soll. Dann sollte man natürlich auch solche Details abklären, wie z.B. dass die Gitarrenbox, die mitgenutzt werden soll/kann, mit der Ohmzahl zu dem mitgebrachten Amp passt. In-Ear Monitoring halte ich in solchen Sitautionen für sehr problematisch, es sei denn man hat sein eigenes Rack mit Splittern dabei, und ist weitestgehends autark, was das Abmischen des Monitorsounds angeht. Das setzt natürlich auch ein gewisses Maß an Erfahrung und technischem Wissen voraus, damit auch umgehen zu können, sowie den Techniker vor Ort bei der Verkabelung auch zu unterstützen. Im Zweifelsfall, vor allem bei kurzen Gigs mit wenig Aufbauzeit, sollte man vielleicht versuchen, sich auf ein Nötigstes zu beschränken, ggf. auch in Erwägung ziehen, ob man nicht auch ohne in-ear den Gig bestreiten kann.
Am Wichtigsten ist zweifelsohne ein diszipliniertes und koordiniertes Verhalten der Musiker beim Auf- und Abbau. Man kann bereits eine Menge vorbereiten, während die eine Band noch spielt, u.a. auch Gitarre stimmen! Genauso selbstverständlich ist es, dass ich sofort im Anschluss an den letzten Song so schnell wie möglich alles vond er Bühen schaffen. Gitarre abwischen, im Koffer verstauen, Kabel einrollen etc. kann ich hinter der Bühne. In der Regel sind genügend helfende Hände vor Ort, die man auch nutzen sollte, mit denen man auch absprechen kann, wer wann was hoch bzw. runter trägt.
Was sind Eure Erfahrungen? Habt Ihr evtl. Tipps oder Tricks, wie man das eine oder andere schneller und/oder besser hinbekommen kann?
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