...ich hatte mal nen 76er Jazzbass. Dessen Korpus hätte auch aus Marmor sein können-das Teil hatte gefühlte(!) zehn Kilo (hab`s nie gemessen, aber war sauschwer!)...
Als ich damit mal auf die S-Bahn rannte riss der Griff vom (Original-) Koffer ab...so viel zu "Kompatibilität" der Ausstattung...!
Der Bass klang ziemlich gut-die tiefen Saiten hatten ne gute Arbeitsgrundlage.
Ne Tele eines Freundes, fast gleiches Baujahr und aus dem selben "Marmor"-Eschenholz (auch unglaublich schwer) klingt grauenhaft--von so nem Bissle schwingender Saitenmasse lässt sich dieser Korpus nicht zu Schwingungen animieren. Die Saitenschwingung geht fast komplett in den schwabbeligen Hals, was nur ein schwirrendes "Sploing" verursacht, wobei die Saiten auch noch scheppern (trotz hoher Saitenlage), weil sie ihre Energie nicht richtig abgeben können und sehr hoch aufschwingen.
Das ist das typische Verhalten einer zu schweren Fender-Style mit "Gehwegplatte" als Korpus und "Hartgummi"-Hals....worst Case!
Ich denke, dass viele negative Sichtweisen über schwere Gitarren aus dieser Fender Zeit kommen (so `75 bis `79)-- damals gab es viele solche Esche-Gitarren von "Big F", auch die späteren "The Strat"- Modelle waren teilweise betroffen. Im Endeffekt liegt hier auch ein Grund, warum die Firma sich dahingehend einen zweifelhaften Ruf erwarb...
Ich glaube, dass seit dem nach dem Gewicht gefragt wird, denn der (zugegebenerweise etwas kurzsichtige) causale Zusammenhang schwer=schlecht hat sich durch diese Gitarren (ua) richtig manifestiert...darüberhinaus haben viele Hersteller in dieser Zeit minderwertige (und meist schwere) Hölzer verbaut, weil bei der Mainstream Kundschaft kaum ein Qualitätsbewusstsein da war.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Gebrauchtpreise solcher Strat/Teles so hoch gehen. Mein Freund zahlte für seine Tele in den 80ern 500DM-das ist angemessen, weil die eben damals als recht minderwertig für Fender galt...und das ist sie auch definitiv!
Gruss,
Bernie