Also erstmal ... sind in den Spannungsbereichen, die in einer (passiven) E-Gitarre auftreten, keine Nichtlinearitäten irgendwelcher Kondensatoren zu erwarten. Wirklich keine - wir reden hier von Effekten, die bei einer mindestens 100...1000 fach höheren Spannung aufzutreten beginnen.
Das Einzige, was einen Kondensator seine Gitarreneignung kosten kann ist, daß Manche gepolt sind und Andere nicht. Elkos z.B. kannste nicht nehmen.
Ansonsten - ja, was kost son Ding, Folie oder Keramik, bei Conrad als Einzelteil? Einfach mal die üblichen Größen (zwischen 11 und 47 nF oder so) kaufen, dranlöten, mit spielen und sehen, wie es gefällt. Alternativ: Schaltpoti, 22 nF und 47 nF und umschaltbar zwischen Reihe und Parallel - entspricht exakt dem Tone-Poti in meiner Tele und ich find das total super. Damit hat man eine Kapazität über den Standards, mit 69 nF, und eine drunter mit 15 nF (wenn man 22 und 47 als Standardgrößen annimmt - sind ja auch die Häufigsten).
Andere Werte gehen natürlich auch, klar, aber grundsätzlich - eine sehr kleine Kapazität, die feines Regeln erlaubt, und eine sehr Große, die derbes Filtern der Höhen bis zu deren kompletten Fehlen erlaubt, machen jedes Instrument ein gutes Stück variabler, und man hat ja immernoch den Regelweg zur Verfügung. Ob man die nun in Reihe oder Parallel schaltet oder direkt zwischen zwei Bauelementen umschaltet oder durch das Ziehen des Knaufs einen Kondensator parallel oder in Reihe dazuschaltet - egal. Kann man verschieden lösen, das nimmt sich erstmal nix, und das schien mir ein passabler Weg mit dem vorhandenen Zeugs.
Kondensatoren sind ebenso wie Schaltpotis spottbillig, ergo kann man auch ein Solches nehmen, verkabeln wie gehabt, und einen schaltbaren Anschluß mit 2 Klemmen irgendwo aus der Gitarre raushängen, so daß man die bisherige Schaltung direkt mit alternaitven Kapazitäten vergleichen kann, die man auch noch wechseln kann. Es ist am Ende subjektiv, abhängig davon, was man für einen Klang erwartet und was die restlichen Komponenten so für Eigenschaften haben (auch die Sachen nach der Gitarre, also Effekte, Verstärker, ...). Da kann man nicht sagen, nimm die Kapazität XY und alles ist tacko. Aber das muß man nicht - Schaltpoti mit gleichem Widerstand wie das ab werke Poti, so verlöten, daß man zwischen originalem Kondensator und Klemmen umschaltet, ein paar Euro beim Elektrosupermarkt gelassen und sich n Bißchen Zeit nehmen zum Spielen, drehen, regeln und hinhören ... würd ich so machen.
Ich werd evtl dieses Wochenende ein gleichartiges Tone-Poti in die Streamliner einsetzen, die hat bisher 22 nF und 500 kOhm (also ne ziemliche Standard-Geschichte mit Standard-Werten), oder Nächstes ... mal schauen, wann ich dazu komme ... und ich hab noch keine Ahnung, was für Werte ich exakt haben möchte. Einen deutlich Kleineren auf jeden Fall, und dann kann der Andere etwas größer werden. Mit Widerständen kann man da auch noch herumpfuschen ... naja. Mal schauen. Vielleicht wird es auch 22 nF und 22 nF, Reihe und Parallel ... oder so ... mal schauen.
Muß man nicht alles tot-theoretisieren - ne variable Probierschaltung, Kabel raus, Feuer frei ... einfach spielen und probieren - bevor man da jedesmal wieder die Frequenzen ausrechnet und so ... ok, kann man auch machen, aber muß man nicht.
Das Herumbasteln soll doch auch Spaß machen.
Und irgendwelche Zauberkondensatoren ... naja, wers Geld ausm Fenster werfen mag, solls halt machen, aber Unsinn ist es trotzdem. Ich biete an dieser Stelle mal jedem, der mehr als 20 € für einen Kondensator in einer Tone-Schaltung ausgegeben hat, an, daß ich ihm für denselben Preis, den sein Bumble-Bee oder Orange-Drop gekostet hat, ein schaltbares Tone-Poti zusende, das dem in meiner Tele entspricht - und behaupte, obwohl ich kein einziges teures Teil verlöte, daß er da viel, viel mehr für sein Geld bekommt.