Klaus ist einer dieser Menschen, bei denen ich vor Ehrfurcht wahrscheinlich erstmal kein Wort heraus bekäme, wenn er zufällig plötzlich vor mir stehen würde.
Es ist faszinierend: Wenn man in der internationalen Rock & Pop-Historie lange genug gräbt, stößt man immer wieder auf Klaus Voormann.
Es führt kein Weg daran vorbei - John Lennon, George Harrison, Ringo Starr, Carly Simon, Lou Reed, Phil Spector, Manfred Mann, Eric Clapton uvm. - irgendwann entdeckt
man ihn immer irgendwo.
Sei es als Studiomusiker, auf der Bühne oder auch privat, z.B. bei Lennons abgedrehter "Lost Weekend"-Zeit Mitte der 70er in Los Angeles, als Lennon
sein berühmt berüchtigtes "Rock'n'Roll"-Album aufnahm und es in den langen Nächten
mit Leuten wie Keith Moon, Phil Spector, Harry Nillson oder auch Alice Cooper heftig krachen lies. Klaus war immer irgendwo dabei.
Das bemerkenswerte daran ist, dass er trotzdem genügend Understatement wahrt, sich nie mit diesen Leuten geschmückt hat und dass
er wohl gerade deshalb immer um sie herum war, weil sie ihn wirklich schätzten und mochten!
Zudem gibt es keinen anderen Deutschen, der auf derart vielen geschichtsträchtigen Alben als Musiker zu hören ist.
John Lennon's "Imagine", George Harrisons "All Things Must Pass", Lou Reeds "Transformer" - man könnte die Liste beliebig lange fortsetzen.
Dagegen können sie alle anderen deutschen Musikgrößen mit Echos und Lorbeeren totschmeißen - Klaus ist unantastbar, eine
ganz andere Kategorie.
Hier gibt es einen sehr bewegenden Artikel, der die letzte Begegnung von Klaus und George Harrison im Jahr 2001 schildert, als Harrison bereits vom
Krebs gezeichnet war und praktisch schon im sterben lag:
http://wogew.blogspot.de/2013/02/klaus-voormans-last-visit-with-george.html
Neben der ganzen Tragik, kann man hier gut erkennen, dass die beiden wirklich eine tiefe Freundschaft verband, die über Oberflächlichkeiten
weit hinaus ging.