Chor - Frust und Lust

Und zu guter Letzt der Chor als anonyme, schwarze Masse.
Klar, ohne Chor geht natürlich ein Chorkonzert nicht. Aber ist es nicht eigentlich so, dass der Dirigent irgendein besonderes Werk aufführen möchte, und dazu braucht er nunmal auch einen Chor?
Ja, ich gebe ja zu, auch ein Chorsänger kann sich danach auf die Fahne schreiben: "Da und dort habe ich mitgesungen.", was mich im Moment aber nicht wirklich antörnt. Ich glaube, ich wäre lieber in einem kleinen Chor, der ein paar Stückchen ohne Orchester und Solisten singt, vielleicht mit einer kleinen Begleitung, die auch Begleitung ist.

Mir wird aus deinen bisherigen Postings zum Thema nicht so ganz klar, was dich am meisten stört, vielleicht schreibst du dir selbst einfach noch mal eine Liste von Pros und Contras auf. Mal habe ich den Eindruck, du störst dich gemerell am mangelnden Raum für Individualität (die hier der Tatsache geschuldet ist, dass der Chor eben als "anonyme schwarze Masse" gewünscht ist, weil er die Begleitung zu den Solisten und dem Orchester bildet und deshalb niemand als Blickfang auftreten soll) und du lieber mehr im Mittelpunkt stehen würdest, mal kommt es mir so vor, als ob dich zwar das Repertoire und auch die Größe und der Rahmen der Auftritte reizt, du es aber nicht magst, mit dem Chor nur musikalisches "Beiwerk" zu sein. Große Chöre mit tollem Programm und tollen Auftritten haben oft recht strikte Kleiderordnungen und wenig Raum für Individualität. Dafür ist man Teil eines "großen Ganzen", das musikalische Ergebnis stimmt und man wird von einem großen Publikum gesehen. Kleinere Chöre mit mehr individuellem Spielraum für die einzelnen Sänger haben oft nicht so große Auftritte, und es ist auch manchmal gar nicht so einfach, da alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass die "autoritärer" geführten Chöre oft musikalisch besser funktionieren, weil sonst einfach Zeit mit Nebenschauplätzen verdaddelt wird. Kleinere Chöre und Ensembles mit mehr Basisdemokratie brauchen oft länger, um musikalisch "zu Potte zu kommen". Vielleicht musst du dich einfach entscheiden, was dir wichtig ist und dann deine Prioritäten klar setzen. Wenn du lieber mal selbst als Solistin (oder in einer kleineren Formation) auftreten möchtest, probier das vielleicht parallel aus, bevor du ganz wechselst. Die eierlegende Wollmilchsau gibt's in Chören meines Erachtens nicht.

LG

Nicole
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Letztendlich aber handelt es sich jeweils um eine "Uniform" oder "konventionelle Kleiderordnung" - zeig mir, wie die Musiker gekleidet sind, und ich sage dir, was für Musik zu erwarten ist! Das gilt auch für Solisten, aber insbesondere für Ensemblemitglieder, die ja wie schon gesagt ein "Team" oder "Corps" bilden (sollen). Ich denke, es ist legitim, sich als Chormitglieder abzusprechen, was für Musik man machen will und daraus abzuleiten, was man beim Auftritt trägt.
Ja, da hast Du vollkommen recht.
Und wenn es dann eine einheitliche Kutte geben würde, fänd ich das auch vollkommen in Ordnung.
Aber so fühle ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Kommt auch dazu, dass ich im Moment nichts hab, was den Anforderungen gerecht wird. Die Kleider sind alle ungefähr knielang und haben keine Ärmel. Schwarze Hose, die mir paßt, hab ich zur Zeit nicht. Ein Tshirt mit langen Ärmeln müßte ich noch haben.
Auch brauche ich zumeist Spangen für die Haare, damit die mir nicht ins Gesicht fallen. Das ist im Normalfall meine Sonnenbrille; ganz praktisch, weil ich auch sehr lichtempfindlich bin. Wenn es also irgendwo für mich zu hell ist, setze ich die Sonnenbrille einfach auf, und die verhindert gleichzeitig, dass mir die Haare ins Gesicht fallen. Die ist im Konzert auch nicht gern gesehen. Dann hätte ich noch ein paar Glitzerspangen, die ich als Alternative nehmen könnte - ups, die glänzen oder glitzern ja.

Immerhin hab ich mir heute schwarze Pappe zum Einbinden der Noten gekauft ;)
Und ein kleines Täschchen, was ich ums Bein binden kann. Für etwas Geld für die Rückfahrt mit dem Taxi und für den Wohnungsschlüssel sollte das reichen.

Wie ich schon schrieb, ich singe sehr gerne - aber mehr aus Spaß als sonstwas.
Die Chorproben sind für mich gut zu erreichen und passen auch zeitlich in meinen Terminkalender.
Vieles andere paßt nicht so gut.
Vom Termin her gibt es durchaus da auch was anderes, was ich gerne mache und was immer zum Zeitpunkt der Chorproben stattfindet.
vielleicht jetzt ein guter Zeitpunkt, mich darauf zu konzentrieren. Außerdem könnte ich mein Projekt, meinen Gesang einmal aufzunehmen, weiter vorantreiben :)
Im Chor gibt es soviele Frauenstimmen - da fällt eine mehr oder weniger kaum auf.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
vielleicht schreibst du dir selbst einfach noch mal eine Liste von Pros und Contras auf. Mal habe ich den Eindruck, du störst dich gemerell am mangelnden Raum für Individualität (die hier der Tatsache geschuldet ist, dass der Chor eben als "anonyme schwarze Masse" gewünscht ist, weil er die Begleitung zu den Solisten und dem Orchester bildet und deshalb niemand als Blickfang auftreten soll) und du lieber mehr im Mittelpunkt stehen würdest, mal kommt es mir so vor, als ob dich zwar das Repertoire und auch die Größe und der Rahmen der Auftritte reizt, du es aber nicht magst, mit dem Chor nur musikalisches "Beiwerk" zu sein. Große Chöre mit tollem Programm und tollen Auftritten haben oft recht strikte Kleiderordnungen und wenig Raum für Individualität. Dafür ist man Teil eines "großen Ganzen", das musikalische Ergebnis stimmt und man wird von einem großen Publikum gesehen.
Da hast du vollkommen recht ;)

Ich hab mich schon fast entschieden, erst einmal zu pausieren. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die eierlegende Wollmilchsau gibt's in Chören meines Erachtens nicht.
Das stimmt auch ;)
Ich singe ja gerne, und das Mitsingen im Chor macht mir auch Spaß, und ich finde das auch immer sehr schön, wenn es mehrstimmig ist und funktioniert.
Auch schwarze Kleidung beim Auftritt finde ich vollkommen ok, aber für mich müssen dann die Arme nicht unbedingt bis zum Handansatz eingehüllt sein, und wenn der Rock nur bis zu den Knien geht, find ich das auch ausreichend. Wenn schon freigestellt ist, was man anzieht, und wenn es keine Chorkutte gibt, dann sollte das doch auch erlaubt sein. Mich zumindest würde das nicht so sehr stören, wenn man ein paar Arme oder Beine sehen kann ;)
 
Wenn du lieber mal selbst als Solistin (oder in einer kleineren Formation) auftreten möchtest, probier das vielleicht parallel aus, bevor du ganz wechselst. Die eierlegende Wollmilchsau gibt's in Chören meines Erachtens nicht.

Hi,
vielleicht wärst Du zufriedener wenn Du dir eine Band suchst. Aber da musst Du Dich auch dem Gesamten unterorden.
 
zufriedener wenn Du dir eine Band suchst. Aber da musst Du Dich auch dem Gesamten unterorden.
Danke für den Kommentar. Ja, könnte sein. Aber da müßte ich mich erstmal auf die Suche begeben.
Im Moment gerade keinen Bock zu nix :)
Dashalb laß ich das erstmal.
Die letzte 'Band', die ich gehört habe (bei einem Straßenfest), war außerdem ganz, ganz schrecklich ... und das haben sie durch mehr Lautstärke wett zu machen versucht. Vermutlich wär ich für sowas auch inkompatibel :redface:
 
Das finde ich allerdings selber unprofessionell ;)
Gebe ich dir absolut recht, wir fühlen uns eigentlich auch ganz schlecht dabei, aber ist halt menschlich ;-) Aber mein Chor (auf seine Art verdammt gut) ist auch nicht im mindesten professionell, tut auch nicht so, und wird deshalb von so mancher "klassischen" Chorsängerin aus Prinzip nicht ernst genommen. Das frustet manchmal, und wenn man dann eben sieht (und natürlich auch hört), was die so abliefern... Ich glaube, es sei uns gegönnt!

Scheint aber doch Thema zu sein, denn sonst hätte das ja vorher nicht so eindringlich besprochen werden müssen, dass z.B. Strümpfe doch bitte schwarz zu sein haben und die Ärmel lang und schwarz sein müssen ...
Thema ist das Erscheinungsbild des Chores, nicht das der Sänger. Klassischer Chor trägt im Zweifelsfall eben schwarz ohne alles, erfahrene Chorsänger wissen das. Und es ist eben v.a. deshalb immer wieder Thema, weil Neue/Schlafmützen/Unbelehrbare sich da nicht automatisch dran halten bzw. es evtl. nicht wissen. Und ehrlich gesagt, schwarze Hose und schwarzes Langarmshirt sind nicht unerschwinglich und auch im Alltag tragbar, notfalls kann man sich das auch von jemandem leihen. Ich kenne Chöre, da hat man sich vor dem 1. Auftritt das Einheits-Chorkleid (250 € aufwärts) schneidern zu lassen und kriegt eine Schminkanweisung, das ist eine ganz andere Baustelle. Aber ganz ehrlich, die singen nicht nur gut, sondern machen auch richtig was her!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Thema ist das Erscheinungsbild des Chores, nicht das der Sänger. Klassischer Chor trägt im Zweifelsfall eben schwarz ohne alles, erfahrene Chorsänger wissen das. Und es ist eben v.a. deshalb immer wieder Thema, weil Neue/Schlafmützen/Unbelehrbare sich da nicht automatisch dran halten bzw. es evtl. nicht wissen. Und ehrlich gesagt, schwarze Hose und schwarzes Langarmshirt sind nicht unerschwinglich und auch im Alltag tragbar, notfalls kann man sich das auch von jemandem leihen. Ich kenne Chöre, da hat man sich vor dem 1. Auftritt das Einheits-Chorkleid (250 € aufwärts) schneidern zu lassen und kriegt eine Schminkanweisung, das ist eine ganz andere Baustelle. Aber ganz ehrlich, die singen nicht nur gut, sondern machen auch richtig was her!
Oh, wow!

Und, ich hab ja bereits geschrieben, wenn es eine Chorkutte geben würde, so hätte ich da nix gegen.
Aber so hab ich ernsthaft über den Kauf eines Catsuits und Overknee-Stiefeln mit 12 cm Absatz nachgedacht ...:D:engel:
 
Aber mein Chor (auf seine Art verdammt gut) ist auch nicht im mindesten professionell, tut auch nicht so, und wird deshalb von so mancher "klassischen" Chorsängerin aus Prinzip nicht ernst genommen. Das frustet manchmal, und wenn man dann eben sieht (und natürlich auch hört), was die so abliefern... Ich glaube, es sei uns gegönnt!
Ich glaube, ja. Das geht dann unter tit for tat.
Ich kenne Chöre, da hat man sich vor dem 1. Auftritt das Einheits-Chorkleid (250 € aufwärts) schneidern zu lassen und kriegt eine Schminkanweisung, das ist eine ganz andere Baustelle.
Oh. Da tun sich ja ganz neue Dimensionen auf :D
Es gibt, immer seltener allerdings irgendwie, auch noch schwarz-weiß. Schwarzer Rock, weiße Bluse.
Overknee-Stiefeln mit 12 cm Absatz nachgedacht
Wetten, dass das wieder Ärger gibt? ;)
 
wieso ziehst du nicht das Langarm-Shirt, das ja wohl da ist (wenn ich dich weiter oben richtig verstanden habe) unter das Kurzarm-Kleid, das ja auch da ist? Auch wenn das nicht soooo toll aussieht, dürfte es weniger Probleme geben als blanke Arme. Und bei deiner Körpergröße vermute ich, dass du nicht in der ersten Reihe stehst, also dein Outfit (solange es eben schwarz ist) nicht das große Thema sein sollte. Und dann noch ne schwarze Leggings drunter, dann hast du die Schwärze komplett ...
 
Wetten, dass das wieder Ärger gibt? ;)
Klar. Scheitert aber leider daran, dass ich in meiner Größe keine passenden finden kann ...
Sowas wäre ja auch zu Karneval nächstes Jahr klasse :D
Catsuit find ich auch nicht passend für mich in meiner Größe - und bei maßgeschneidert wäre mir das Risiko zu groß, dass er dann tatsächlich doch nicht paßt. Aber wenn ich mal günstig so Lederimitat in Schwarz finde, dann gehe ich das eventuell doch an :tongue:.

Ganz im Ernst hab ich gerade eine schwarze Lederjacke gefunden, die mir halbwegs paßt. Die hat lange Ärmel, gehen mir zwar nicht ganz bis zu den Handgelenksknochen, aber immerhin SCHWARZ :tongue:
Darunter dann ein einfaches schwarzes Tshirt. Einen schwarzen Rock dazu.
Vermutlich 3 verschiedene schwarze Farben ...
Ich glaub, ich mach gleich mal ein Foto von mir in Lederjacke ... :D

Was meint Ihr, geht das?
 
Extra für Euch ;) - die Lederjacke.
Geht oder geht nicht?
Hat immerhin lange Ärmel!

 
Geht oder geht nicht?

Ob die Lederjacke geht, muss du bei deinen Chorverantwortlichen abklären. Bei uns im Chor würde sie toleriert (aber wir sind bzgl. Outfit, zumindest was Details anbelangt, auch recht locker) anderswo würde vielleicht beanstandet, dass zu wenig festlich oder das zu stark glänzt.

Ansonsten staune ich etwas über diese lange Outfitdiskussion. Natürlich kann es immer mal wieder Vorschriften geben, die einem nicht so schmecken. Allerdings wäre für mich das keine Diskussion in einem Forum wert und es kommt mir ein bisschen vor, als ob die Auftrittskleidervorschriften nur stellvertretend stehen, für andere Probleme die du in/mit diesem Chor hast. Gibt es zwischenmenschliche Probleme oder füllst du dich dort generell nicht so richtig respektiert?
Weil, wenn alles stimmt und man sich im Chorkollektiv rundum wohl und gut aufgehoben fühlt, dann kann man doch über solche Details hinwegsehen. Dann kauft man sich halt eine schwarze Strumpfhose oder ein langärmliges Oberteil, muss ja alles nicht die Welt kosten, und verzichtet auf zu auffälligen Schmuck oder eine Sonnenbrille.

Ich hatte 2x die Situation, dass mir Vorschriften nicht gepasst haben. Das eine Mal wollte eine Chorleiterin in einem Chor in dem ich eine Zeit lang mittat, dass alle Damen vor dem Auftritt dick Lippenstift auftragen. Ich schminke mich vor einem Auftritt gerne und sorgfältig, aber Lippenstift mag ich nicht. Ich finde, meine Lippen sind von Natur aus rot genug ;), also habe ich sie vor dem Auftritt gegeneinander gedrückt, etwas Labello drauf und fertig! Die gute Frau hat nie was gemerkt :D und alle hatte ihren Frieden ohne dass ich einen Aufstand machen musste.
Das zweite war in meinem Stammchor. Wir Frauen hatten früher, zu Outfit uni schwarz, ganz hässliche zwetschgenblaue Schals. Während andere Chorfrauen diese Scheusslichkeit bereits zu Hause kunstvoll drapierten und mit Broschen festmachten, habe ich das Teil jeweils erst ganz kurz vor dem Auftritt, im Stil eines Halstuchs beim Wintersport, irgendwie um den Hals gewurstelt. Als stummer Protest sozusagen. Und wenn ich bei einem Auftritt ein Solo hatte, habe ich das Ding kurz vor dem nach vorne gehen abgelegt, mein Solo gesungen, wieder in den Chor zurück und es so diskret wie möglich wieder angezogen. Natürlich auch etwas blöd, aber ich finde, bei den (exponierten) solistischen Auftritten muss man sich auch bezüglich Outfit wohl fühlen können.
Mittlerweile haben wir sehr schöne Seidenschals in 3 Farben zur Auswahl. Damit kann ich jetzt auch gut solistisch leben :)

Mein sonstiges Solo-Outfit ist übrigens auch schwarz, schwarzer langer Jupe, schwarzes Oberteil mit etwas (wenig!) Bling Bling oder ein andersfarbiges aber auch dunkles Oberteil oder ev. noch ein Schultertuch wo neben schwarz auch noch Farbe drin ist.

Wenn unser Chor Auftritte hat, wo es die Orgel braucht, singt er auf der Empore der Kirche und dann heisst es: Kleidung festlich aber frei. Falls ich dann die Sopransolistin bin, und da auch unsere Stamm-Solo-Altistin schwarz bevorzugt, haben wir dann also die Situation: ein fröhlich farbiger Haufen von Chor-Individuen und zwei schwarze Solo-Einheits-Mäuse. So what? Geht auch und niemanden störts! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Darunter dann ein einfaches schwarzes Tshirt. Einen schwarzen Rock dazu.
Vermutlich 3 verschiedene schwarze Farben ...
Ich glaub, ich mach gleich mal ein Foto von mir in Lederjacke ... :D

Was meint Ihr, geht das?
Rock und T-Shirt bestimmt, die Lederjacke musst im Chor fragen. Nachdem Spitze/Glitzer ein Problem ist, vermute ich eher, dass das nicht geht. Aber langärmelige schwarze Shirts kosten wirklich nicht die Welt und sind praktisch als Basic.

Ich persönlich fände eine Lederjacke in einem klassischen Ensemble etwas seltsam, auch wenn sie so schlicht ist wie Deine.

Wir Frauen hatten früher, zu Outfit uni schwarz, ganz hässliche zwetschgenblaue Schals.

Kann ich mir eigentlich fast nicht vorstellen, oder war das keine Seide?

Und wenn ich bei einem Auftritt ein Solo hatte, habe ich das Ding kurz vor dem nach vorne gehen abgelegt, mein Solo gesungen, wieder in den Chor zurück und es so diskret wie möglich wieder angezogen. Natürlich auch etwas blöd, aber ich finde, bei den (exponierten) solistischen Auftritten muss man sich auch bezüglich Outfit wohl fühlen können.

Auf alle Fälle!

Das eine Mal wollte eine Chorleiterin in einem Chor in dem ich eine Zeit lang mittat, dass alle Damen vor dem Auftritt dick Lippenstift auftragen

Weia. Am besten noch in vorgeschriebener Farbe. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich vor keinem der letzten Auftritte Schminke aufgelegt, nicht einmal in der Oper. Hat niemanden gestört :D Ich hab genug Farbe so im Gesicht. Auf den Bildern kommen die (geschminkten) Solistinnen auch nicht stärker raus...
 
Ich finde kein langärmliges, schwarzes Tshirt mehr :(
 
Ich finde kein langärmliges, schwarzes Tshirt mehr :(
Hm, ... das stimmt natürlich, dass du hier im Musikerboard kein schwarzes Langarm-T-Shirt findest, aber es gibt ja auch andere Seiten, wo man schauen könnte, hier für unter 10€.

Irgendwie kann ich dein Problem nicht wirklich nachvollziehen, wünsche aber trotzdem ein schönes Konzert.

Aber jetzt mal BT:
Ich singe in einem Gemeindechor, ca. 35 Sänger, ich habe ihn mir ausgesucht weil mir mittlerweile eigentlich kleinere Chöre lieber sind und dort recht intensiv geprobt wird.
Beim letzten Jahr zum Karfreitagskonzert gab es eine Chorkrise, weil zum Mozart-Requiem auch noch ein zeitgenössisches Stück aufgeführt wurde (der Komponist unterstützt regelmäßig und sehr gut die Chorarbeit). Daraufhin gab es 3 Choraustritte, bezeichenderweise nicht wg. des tatsächlich recht schwierigen Stückes sondern wegen des vertonten Textes, nämlich Auszüge aus einer der letzten Schriften Luthers "Von den Juden und ihren Lügen". War eigentlich ein Auftragswerk, und wir haben es zum dann zweiten Mal gesungen und eigentlich ging es nur drum, gerade im Lutherjahr sozusagen als Mahnung auch mal die andere Seite von Luther bewusst zu machen. Das hatten die Drei dann wohl leider nicht verstanden.

Diese Jahr Karfreitag die Johannes-Passion von Bach, die Proben waren oft sehr gruselig, aber die Aufführung war richtig gut. Ist schon spannend, was im Ernstfall alles möglich ist und was man sich vorher aber gar nicht vorstellen konnte.
Ich würd ja in Zukunft lieber romantische u.ä. Sachen (z.B. Verdis Requiem) singen, aber da gibt es in der Regel recht oft Stimmteilungen, und das traut die Kantorin diesem kleinen Amateurchor dann doch nicht zu. Kann ich zwar sehr gut nachvollziehen, find ich aber schade.
Na ja, das nächste ist bei uns die Schöpfung von Haydn, mal schauen, ob ich da auch noch was lernen kann....
 
Zuletzt bearbeitet:
... in einem Verdi-Requiem mit einem 35-köpfigen Amateurchor gegen fett besetztes Orchester anzusingen halte ich auch für sehr ambitioniert...
 
...gegen fett besetztes Orchester anzusingen halte ich auch für sehr ambitioniert...
Nein, für ein fettes Orchester ist in unserer kleinen Kirche auch gar kein Platz (das Brahms-Requiem haben wir auch nur in einer erweiterten Klavierfassung gesungen), es gibt aber mittlerweile eine Fassung für kleinere Ensemble. Aber scheinbar gibt es auch dort die entsprechenden Stimmteilungen.
 
Kann ich mir eigentlich fast nicht vorstellen, oder war das keine Seide?

Ich denke war irgend eine Kunstfaser. Wobei diese aus ethischer Sicht eigentlich besser wäre als Seide! Ich bin bei den neuen Schals allerdings nicht mal ganz sicher, ob sie wirklich aus echter Seide sind, fühlen sich einfach so an, viel weicher und fliessender, aber, was mir die Hauptsache ist, die Farben sind jetzt viel schöner. Die Schals hat übrigens der Chor selber angeschafft und sind für die Sängerinnen jeweils nur eine Leihgabe fürs Konzert. Ich selber würde mir ohnehin keinen echten Seidenschal kaufen, auch wenn es mittlerweile ja Seide aus tierfreundlicher(er) Produktion gibt, aber so genau weiss man dann doch nie, woher das Material kommt.
 
Ich denke war irgend eine Kunstfaser. Wobei diese aus ethischer Sicht eigentlich besser wäre als Seide!
Naja, aber vom Haptischen her... :redface:

Unter Zwetschgenblau stelle ich mir eigentlich eine schöne (= mir gefallende) Farbe vor, aber wenn sie einem so gar nicht stehen will, bringt es nichts. Und wenn dann noch ein ungutes Tragegefühl dabei ist, stört das einfach.
Ich finde, es sollten mindestens für die beiden Grundfarbtypen warm und kalt passende Farben vorhanden sein. Und ein angenehmer Stoff, wegen meiner Viskose, der Ethik wegen, aber Poly-irgendetwas fühlt sich meist furchtbar kratzig an.
 
Danke für den Hinweis, das scheint eine neuere Bearbeitung zu sein. Eine Freundin führt sie diesen Sommer mit ihrem Studentenchor auf, fällt mir gerade ein. Wobei der Chor selbst groß genug wäre, aber es mangelt am Geld für ein großes Orchester. Könnte ich glatt mal anhören gehen. Für einen kleinen Chor bleibt dennoch das Problem im doppelchörigen Sanctus...


Das gibt es ein einer Fassung von Brahms selbst für 2 Klaviere. Sehr reizvoll und wenn man beides schonmal gemacht hat, könnte man meinen, die Musik des Orchesters ist eine komplett andere.
 
Ich habe diesen Thread zum Anlass genommen, im YouTube Bachs Matthäuspassion mit Philipp Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent anzusehen. Diesmal mit besonderem Blick auf die Garderobe! Wie zieht sich ein so hochkarätiger Chor an?

Bei den Männern ist die Kleidervorschrift offensichtlich recht eindeutig: schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, keine Krawatte.

Bei den Frauen scheint sie genauso einfach aber weniger eindeutig zu sein: lang und schwarz.
Ob jetzt langer Rock, langes Kleid oder lange Hose, scheint freigestellt zu sein. Auch die Ärmellänge fällt unterschiedlich aus, das Décolleté sowieso. Kleider, Blusen, Tops und Jacken kommen vor. Haare sind mal offen, mal hochgesteckt (wobei Haarspangen etc. dem "Schwarzgebot" folgen). Äußerst selten ist Schmuck zu sehen.

Wie ich finde, ergibt diese einfache Kleiderordnung ein schönes und passendes Gesamtbild ab. Es handelt sich um sakrale Musik, da passen das weiße Hemd und die Fliege des Kellners nicht so gut hin, wie bei der weltlich-bürgerlichen Musik, bei der die Bourgeoisie durch Vertreter der dienenden Klasse unterhalten wird (denn das ist der Ursprung der Bekleidung des klassischen Orchesters).

Zu den farbigen Schals meint meine Tochter (die als Chorsängerin in der barocken Kirchenmusik zu Hause ist): "Wir brauchen keine Schals - wir können singen!" Meine Frau dagegen sagt ihr immer: "Ihr singt so schön, aber ihr seht im Schwarz so trist aus!"

Na ja, es ist wohl hauptsächlich ein Frauenproblem ... :evil:

Cheers,
Jed
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben