Isovox 2: Dumm gekauft oder dumm gemischt?

Strato Incendus
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Nach der Review der Isovox 2 durch Gear Gods hatte ich mir diese zugelegt - hauptsächlich, um auch singen und aufnehmen zu können, wenn andere Familienmitglieder mit im Haus sind (mit den Nachbarn hatte ich bislang keine Probleme, da tun die Wände zum Glück schon ihren Teil :) ). Trey Xavier verkündete in dem Video explizit, dass er erwartet hätte, das Ding würde "boxy" klingen, tue es aber nicht. Die Rezensionen waren auch nahezu durchweg positiv, also viel die Entscheidung, das Teil zumindest mal auszuprobieren, nicht schwer.



Dann erste Probeaufnahme gemacht, und obwohl ich durchaus mit etwas Bassaufbau gerechnet habe, war es dann doch mehr, als mir lieb war. Habe versucht, es mit EQ zu kompensieren, das hat mir aber zu viel am Grundsound verändert. Habe das Ding wieder abgebaut, wie gehabt vor dem Kleiderschrank den Song eingesungen, und war schon drauf und dran, es frustriert wieder einzupacken und im Rahmen der Money-Back-Garantie an Thomann zurückzuschicken. Habe dann auch die bisherigen Threads zur Isovox hier im MB gelesen und dachte schon, ich wäre nur ein weiterer Idiot, der einer geschickten Werbemasche zum Opfer gefallen sei.

Dann allerdings habe ich mich nochmal auf YouTube umgehört, was es denn für Aufnahmen von Leuten in dem Teil gibt - und habe dabei extra auf unsere neuen, sehr basslastigen Sennheiser-Kopfhörer zurückgegriffen. Auf denen klingt fast alles k*cke, was auf meinen günstigeren Kopfhörern gut klingt, die scheinen also wirklich nicht viel zu beschönigen :) .

Und ich war doch ziemlich beeindruckt von diesen Beispielen hier:







Und noch ein gesprochenes Beispiel - hier sehr eindrucksvoll die Isolierung von der Umgebung (Straßenlärm, Tunnel-Hall), aber auch der sehr klare Klang der Stimme innerhalb der Box.
Wobei etwas mehr Bass für viele, die das Ding zu reinen "Sprechzwecken" nutzen, womöglich auch eher ein Segen als ein Fluch ist. :p



Danach dachte ich mir dann: Vielleicht bin ich eher der Dumme, der nicht richtig mischen kann, als der Dumme, der das Ding gekauft hat :) ?

Der Sänger aus dem Periphery- und Dream Theater-Beispiel hat mir geantwortet, er würde die Boxiness mit einem Multiband-Kompressor reduzieren: Einfach ein Band zwischen 150 und 500 Hz setzen und den Threshold so einstellen, wie man's eben braucht, sodass automatisch abgesenkt wird, wenn speziell auf dieser Frequenz ein unerwünscht hoher Anstieg zu verzeichnen ist. Das klappt soweit schon ganz gut, habe ich gemerkt.

Besser wäre es aber natürlich, das Problem direkt "in der Box" zu beheben, anstatt beim "mixing in the box" :D .

Hier hat mir der YouTuber Soundstuff eine lange Erklärung gegeben, was er alles anders machen würde mit dem Ding. Generell geht es um die parallelen Seitenwände, die für Reflektionen und stehende Wellen sorgen. Er hatte da so abenteuerliche Ideen wie einen Gürtel um die Box zu schnallen und durch Zug die Seitenwände dazu zu bringen, sich leicht nach außen zu wölben, sodass innen eine konkave Form entsteht. Für noch besser hielt er allerdings konkav an der Decke, konvex im Innenraum.

Klingt erstmal paradox, weil man damit den Innenraum ja noch kleiner macht. Aber ich habe dann einfach mal zwei unserer langen, dünnen Sofakissen da rein gesteckt und entsprechend gewölbt. Da ich das von Hand geformt habe, war auch klar, dass die beiden Kissen nicht auf beiden Seiten exakt parallel waren. Und ja, das scheint es auch noch ein bisschen besser gemacht zu haben. Allerdings reichen diese Kissen natürlich nicht, um den gesamten Innenraum entsprechend zu verformen, und die Decke ist auch noch ein Faktor.

Immerhin aber höre ich jetzt keine Verschlechterung mehr zwischen Isovox 2 und meiner alten Aufnahmemethode vor dem Kleiderschrank :) - mit dem Vorteil, dass ich die Isovox überallhin mitnehmen kann. Wenn ich es also einmal schaffe, die dazu zu bringen, gut zu klingen, ist dieses Wissen leicht an andere Orte transferierbar. Mit dem Kleiderschrank nicht - z. B. hat der das Problem, dass er nah an der Terrassentür steht, da im Sommer aufzunehmen, wenn die Nachbarn draußen sind, könnte dann eher ein Problem sein als in der Isovox, die ich deutlich weiter innen im Raum platziert habe.

Also, generell scheint es darum zu gehen:
Was kann man innen an die Seitenwände pappen, um die parallelen, glatten Oberflächen loszuwerden und damit stehende Frequenzen zu vermeiden?

Einfach ein paar von diesen Akustikschaum-Tafeln, sodass da, wo auf einer Seite erhabene Stellen sind, auf der anderen Seite Einbuchtungen sind, und umgekehrt? Die guten alten Eierkartons?

Zur weiteren Abschirmung nach draußen - das Loch, in dem der Sänger steht, ist ja diesbezüglich das Hauptproblem - hatte ich noch überlegt, einfach eine Decke über das gesamte Ding zu werfen. Die beeinflusst dann ja den Klang innerhalb der Box zum Glück nicht mehr weiter, und man kann einfach drunter her schlüpfen, um ins Innere zu gelangen.


Vorweg: Natürlich schlägt nichts einen großen, gut bearbeiteten Raum. Unser Keller ist in dieser Hinsicht unbeabsichtigt schon gar nicht mal so schlecht - der ist zwar viel zu vollgestellt, um überhaupt bearbeitet werden zu können, aber wenn man all die Kleiderschränke aufreißt und die Gartenstuhl-Sitzpolster, die oben auf diesen liegen, als Bassfallen ansieht, ist der schon in vielen Ecken ziemlich tot ^^.

Aber sobald ein Umzug ansteht, habe ich den natürlich nicht mehr. Darum versuche ich jetzt erstmal, die Isovox so gut wie möglich klingen zu lassen, da ich dieses Wissen dann überall mit hin nehmen kann :) . Ein bisschen Abstriche gegenüber dem "Real Deal" im professionellen Tonstudio hat man natürlich immer, wenn man einen Kompromis zwischen Soundqualität und Nicht-Stören haben möchte; aber das ist schließlich mit unserem E-Schlagzeug nicht anders. Oder mit meiner E-Geige. Oder mit einem Keyboard. Oder mit Ampsimulationen (die ich bislang noch nicht nutzen muss, weil ich meinen Amp in Zimmerlautstärke live aufnehmen kann, aber auch das könnte mir in Zukunft mal drohen :) ).
 
Eigenschaft
 
Also, generell scheint es darum zu gehen:
Was kann man innen an die Seitenwände pappen, um die parallelen, glatten Oberflächen loszuwerden und damit stehende Frequenzen zu vermeiden?

Einfach ein paar von diesen Akustikschaum-Tafeln, sodass da, wo auf einer Seite erhabene Stellen sind, auf der anderen Seite Einbuchtungen sind, und umgekehrt? Die guten alten Eierkartons?

Die Frage aller Fragen! Nur weil du eine stylische Box mit tollem Namen betrachtest, ändern sich die Gesetze der Physik nicht. Um Wände zu entschärfen eignen sich Absorber und Diffusoren, beide brauchen mehr Platz als in die Box reinpasst. Der Tipp mit dem Gürtel zum entparallelisieren ist zwar gut, allerdings sind in der kleinen Box sogar die Reflexionen über 5 Wände noch zu schnell wieder beim Mikrofon, also müll.

Natürlich schottet es etwas die Außenwelt ab und klingt trockener als ein großer Raum. Die kurzen Reflexionen kriegst du damit aber nicht weg, du kriegst sogar mehr davon und das klingt dann scheiße. Ich finde auch die Demovideos nicht gut. In jedem wird die Stimme sehr von der Musik maskiert und alles zusammen klingt irgendwie nach Brei.

Und immer wieder: Noppen- und Pyramidenschaum sowie Eierkartons verbessern NICHT die Akustik! Genau genommen verändern sie kaum etwas am Raumklang. Man darf auch nicht jedem der sich "Gear Gods" auf Youtube nennt alles glauben. Viele praktizierende Tontechniker haben wenig Ahnung von Akustik und im Internet ist man schnell mal Prediger.


Mit diesen Worten: Amen!

LG lightsrout
 
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Das Lustige ist ja, ich kann Trey Xavier verstehen: Wenn man da drin steht und sich selbst über Kopfhörer singen hört, klingt es gar nicht so boxy. Erst, wenn ich dann in der DAW die Spur wieder abspiele, höre ich die Frequenz herausstechen.

Mit dem Multibandkompressor geht es allerdings schon ganz gut; generell scheint einfach nur Threshold einstellen besser, als tatsächlich aktiv ein Stückchen auf dem Frequenzband abzusenken. So wird nur abgesenkt, wenn es zu viel wird, anstatt eine generelle EQ-Bearbeitung vorzunehmen. Und ich benutze wohlgemerkt nur den Stock-Multiband-Kompressor von Logic, wenn man da etwas höherwertiges nimmt, lässt sich das Ganze bestimmt noch mehr verschleiern.

Was die parallelen Wände angeht: Dann müsste man doch zumindest einen deutlichen Unterschied hören, wenn man eine der beiden Seitenwände aufmacht, oder?

Und dann wären da natürlich noch verschiedene Mikro-Charakteristiken. Gibt es da nicht welche, die einen verhältnismäßig schmalen, "korridorartigen" Bereich der höchsten Sensitivität haben? :)

Ich benutze immer noch das alte AKG Perception-Kondensator-Mikrofon, mit dem ich angefangen habe, also wenn hier jetzt mal ein Update aus gegebenem Anlass fällig sein sollte, dann ist es halt so ;) .
 
Klar, es gibt Shotgun Mikros die beim Film verwendet werden um sehr genau zu fokussieren.

Wenn du eine Seite aufmachst bekommst du noch immer Reflexionen der anderen Wände. Diese Reflexionen sind um ein paar ms, in deinem Fall ca. unter 2ms verschoben zum Direktsignal deiner Stimme. Das Mikro hört beides und zusammen löscht es einen Teil des Signals aus, überall dort wo sich Wellenberg und Tal ungünstig treffen. Das Resultat ist ein Kammfiltereffekt und ein Raumempfinden das du nichtmehr von der Aufnahme wegbekommst. Es wird immer klingen als wäre es in einer Konservendose aufgenommen worden.
 
Darum versuche ich jetzt erstmal, die Isovox so gut wie möglich klingen zu lassen

Na dann viel Glück. Ich hatte mal irgendwo eine Rezension gelesen. Und da waren Soundbeispiele mit bei. So ganz in echt. Ohne Box und dann wie es klingt wenn man reingeht in das Ding. Der hat sich vor Begeisterung gar nicht mehr eingekriegt. Und ich dachte nur, oh je. Das darf nicht wahr sein. Gruslig der Ton. Gutes Mittel um garantiert jeden Track zu killen.

Also wenn ich schon nach einer Notlösung suchen würde, dass würde ich einige Meter Mollton besorgen. Schweren Bühnenmollton. Und damit eine Art Zelt abhängen. Von der Decke bis zum Boden. Funktioniert und kostet nicht die Welt. Kann abgehängt, zusammengefaltet und auch noch mitgenommen werden.
 
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Gutes Mittel um garantiert jeden Track zu killen.

Inklusive der oben verlinkten? ;)

Ich finde, wenn man im Bariton-Bereich singt - oder aber besonders Power Metal-hoch - kommt dieses "Andicken" unten rum sogar ganz nett :) . In einer tiefen Lage kann man davon ja ähnlich profitieren wie die ganzen Voiceover-Typen, die das Teil so oft benutzen (können sie epischer mit klingen, als ihre natürlichen Stimmen es eigentlich sind :D ).

Das Problem sind die Mitten, wo man(n) beltet. Da muss man dann eben mit dem Multipressor ran.

Die Review habe ich auch gelesen bzw. angehört - die war aber, soweit ich mich erinnere, noch zur Isovox 1. Da waren die Wände noch nicht abnehmbar und auch innen drin ganz anders aufgebaut, wie man an den Kanten der Seitenwände deutlich erkennen kann.

Zum Thema "Tontechniker haben keine Ahnung von Akustik": Ich habe mich schon gewundert, warum mein Tontechnik-studierter Gesangslehrer einen Reflektionsfilter hinter seinem Mikro hat :D .

Dann muss man allerdings auch sagen: Wenn so viele Tontechniker, die "keine Ahnung haben", dank ihrer Mixfähigkeiten immer noch gute Resultate mit ihren suboptimalen Setups erreichen, wie wichtig ist das dann letztendlich? Klar, ich denke die oben verlinkten Aufnahmen klingen eher trotz der Isovox gut als wegen der Isovox... dafür konnte man sie aber auch trotz Nachbarn aufnehmen :D . Lärmreduktion macht das Ding schließlich immer noch.

Das mit dem Mollton habe ich jetzt schon öfter gehört. Danke für den Tipp auf jeden Fall, ich hatte mal ein Mollton-Spanntuch für unters Bettlaken. Ist natürlich relativ dünn, aber damit kann man ja schonmal einen Test machen.

Ist aber vermutlich auch eher zur Klangverbesserung als zum Lärmschutz gedacht, oder? ;)
 
Ich finde, wenn man im Bariton-Bereich singt - oder aber besonders Power Metal-hoch - kommt dieses "Andicken" unten rum sogar ganz nett

Das bekommt man auch anders.

Das Problem sind die Mitten, wo man(n) beltet. Da muss man dann eben mit dem Multipressor ran.

Das ist sicher das eigentliche Problem. Da ist was falsch wenn ich gleich nach der Aufnahme mit einem Multiband Compressor ran muss. Das eigentliche Problem wurde schon beschrieben:

Wenn du eine Seite aufmachst bekommst du noch immer Reflexionen der anderen Wände. Diese Reflexionen sind um ein paar ms, in deinem Fall ca. unter 2ms verschoben zum Direktsignal deiner Stimme. Das Mikro hört beides und zusammen löscht es einen Teil des Signals aus, überall dort wo sich Wellenberg und Tal ungünstig treffen. Das Resultat ist ein Kammfiltereffekt und ein Raumempfinden das du nichtmehr von der Aufnahme wegbekommst

Und tut mir leid, keines der oben verlinkten Sound Beispiele klingt richtig gut. Das klingt begrenzt und künstlich. Jedenfalls alles andere als frei und offen. Sowas findet man wohl nur gut, wenn man keine Vorstellung davon hat wie so was klingen könnte wenn es optimal aufgenommen ist. Mal abgesehen davon dass es eine Zumutung für den Künstler ist in so einem Rattenstall zu performen.

Ist aber vermutlich auch eher zur Klangverbesserung als zum Lärmschutz gedacht, oder?

Das ist so. Lärmdämmung geht anders.
 
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Okay, dann zu eben jenem zweiten Punkt: Welche Ideen hättet ihr, konkret die Lärmisolierungseigenschaften der Box zu verbessern? Hauptsächlich geht es ja da darum, zu reduzieren, was aus dem Loch rauskommt, in dem der Sänger steht.

Denn wie gesagt, zur Lärmreduktion macht das Ding durchaus was, und dafür nehme ich dann eben auch einige klangliche Abstriche in Kauf. Wie gesagt: E-Drum-Prinzip :) .
 
Nur ein paar Gedanken dazu:

Mit E-Drums und guten Sound Libraries kann man heutzutage schon gute Resultate bekommen. Der Charakter fehlt halt.

Schnelle Reflexionen "dicken" nichts an, sie verleihen der Aufnahme eine unnatürliche Räumlichkeit die, wenn man sie mal hört, einfach nur Scheiße klingt. Welche Frequenzen sich Kammfiltern werden kannst du dir durch die Raummaße ausrechnen: http://www.sengpielaudio.com/calculator-combfilter.htm

Das viele Tontechniker keine Ahnung haben heißt nicht das es nichts bringt sich mit der Theorie zu beschäftigen. Ich hab zB. schon oft Aufnahmen um "professionelle Preise" von Leuten, die sogar angeben ihre eigenen Lautsprecher zu bauen gehört und das war wirklich, wirklich schlecht. Gibt's alles. Dabei sei gesagt das Empirie auch gutes hervorbringen kann, zB. den Decca Tree.

Wenn du Molton zu Raumakustischen Zwecken benutzen möchtest brauchst du einen sehr schweren Stoff. Den hängst du in großen Wellen auf. Ein dünnes Molton Spanntuch bringt dir akustisch wenig/nix.

Zur akustischen Dämmung musst du deinen Raum Luftdicht machen und Vibrationsdämpfend lagern. Deshalb baut man meistens einen Raum im Raum auf. Die Luft zwischen den Wänden verstärkt die Wirkung der Isolation. Überleg dir ob das in Boxform möglich ist.

LG lightsrout
 
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Klangliche Abstriche im Austausch für besseren Lärmschutz. ;) Keinen vollständigen, wohlgemerkt - auch ein E-Drum hat ja noch Trittschall, und gerade auf Gummipads machen Sticks immer noch etwas Krach, verglichen mit Meshheads. Aber auf jeden Fall eine deutliche Lautstärkereduktion im Vergleich zum "real thing", auch wenn das real thing dann besser klingt.

Deshalb baut man meistens einen Raum im Raum auf. Die Luft zwischen den Wänden verstärkt die Wirkung der Isolation. Überleg dir ob das in Boxform möglich ist.

Das habe ich mal bei dieser Vicoustic-Kabine für 4000 € gesehen, die hat nicht einmal eine Tür :shock: . Weiß nicht, wie viel da noch aus der dann doch relativ großen Öffnung herauskommt.

https://www.thomann.de/de/vicoustic_vicbooth_premium.htm

Würde also im Fall der Isovox bedeuten, die darüber geworfene Decke zwecks Reduktion der Lautstärke aus dem Sänger-Loch nicht direkt darüber zu legen, sondern mit etwas Luftabstand über das ganze Ding zu drapieren. Die oft erwähnten 15 dB Reduktion sollte man ja sowohl mit der Isovox als auch mit der Decke schaffen. Vermutlich addieren die sich dann zwar nicht einfach zu -30 dB, aber es dürfte auf jeden Fall mehr bringen als die Isovox alleine, und dann noch ein wenig extra Luft-Puffer dazwischen dürfte seinen Teil tun. An der Stelle macht dann halt zusätzliches Dämpfen nach außen den Klang innerhalb der Box zumindest nicht mehr schlechter.

Schon jetzt höre ich praktisch nichts mehr durch die Decke kommen, wenn unten im Keller einer in der Isovox singt - das meiste geht durchs Treppenhaus, d.h. von der Kellertür aus. Und genau in die Richtung zeigt das Sänger-Loch.

Generell in Bezug auf störende Frequenzen: Hat man das Problem dann nicht auch in den kleineren Ausgaben der mannshohen Gesangskabinen? Von Studiobricks & Co. gibt's da ja auch verschiedene Größen - die sind zwar deutlich teurer als die Isovox, aber allzu weit sind die Wände da auch nicht auseinander (zumindest, wenn das reine Gesangskabinen sind, die nicht auch noch groß genug für Gitarrenverstärker oder Schlagzeuge sein sollen).
 
Würde also im Fall der Isovox bedeuten, die darüber geworfene Decke zwecks Reduktion der Lautstärke aus dem Sänger-Loch nicht direkt darüber zu legen, sondern mit etwas Luftabstand über das ganze Ding zu drapieren.
Hehe das gilt für schallharte Wände! Wenn du eine Wand dicker machst, ist die Dämpfung pro dicke additiv. Mit Luft dazwischen multipliziert sich die Dämpfung. Deshalb sind Wände heutzutage viel schmaler als vor 100 Jahren und innen hohl. Die Decke ist nicht schallhart. Sie ist vollständig Luftdurchlässig und leicht genug um mit Druckunterschieden mitzuschwingen. Leg die Decke auf einen deiner Lautsprecher drauf während du Musik spielst. Dann siehst du was es bringt.

Generell in Bezug auf störende Frequenzen: Hat man das Problem dann nicht auch in den kleineren Ausgaben der mannshohen Gesangskabinen? Von Studiobricks & Co. gibt's da ja auch verschiedene Größen - die sind zwar deutlich teurer als die Isovox, aber allzu weit sind die Wände da auch nicht auseinander (zumindest, wenn das reine Gesangskabinen sind, die nicht auch noch groß genug für Gitarrenverstärker oder Schlagzeuge sein sollen).

Genau so ist es! Deshalb sind Gesangkabinen eine nette Vorstellung die nicht funktioniert. Aber wenn irgendwo "Akustik" im Namen ist und es viel kostet muss es gut sein!
 
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Deshalb sind Gesangkabinen eine nette Vorstellung die nicht funktioniert.
Wir haben eine Studiobox, die funktioniert sogar sehr gut, sowohl die Akustik innen als auch von außen (da hörst du fast nichts). Wird man sich für zuhause aber nicht leisten wollen...
 
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Wir haben eine Studiobox, die funktioniert sogar sehr gut, sowohl die Akustik innen als auch von außen (da hörst du fast nichts). Wird man sich für zuhause aber nicht leisten wollen...

Wie groß ist sowas?
 
Wie groß ist sowas?
Müsste ich messen, Außenmaße ca. 380 x 200 x 250 hoch.
Da klingt nix boxy oder so. Das liegt a) am intelligenten Wandaufbau (keine parallelen Wände) und b) am verwendeten Material.
 
Das liegt a) am intelligenten Wandaufbau (keine parallelen Wände) und b) am verwendeten Material.

Cool! Könntest du das etwas konkreter ausführen? Wie sind die Wände aufgebaut und aus welchem Material?

Mir ist schon klar, dass sich das aufgrund der geringeren Größe der Isovox innerhalb dieser deutlich schwieriger replizieren lassen wird, aber man kann ja zumindest ein paar Schritte in die richtige Richtung versuchen :) .
 
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die Wände solcher Kabinen wie von Hotspot beschrieben bestehen aus Elementen die bei ca 80 cm Breite am Rand etwa 8 cm stark sind und in der Mitte um 20 cm, optisch wie ein sehr flaches Dach.
Aneinandergehängt ergibt das ein Berg- und Tal Muster, keine gleichmässige Fläche.
Die Dinger sind bleischwer, ein Element wiegt um 80kg, die ganze Kabine dürfte um 3t wiegen.
(ein Bekannter hat so eine, ist akustisch top, kann im Obergeschoss aber schon an die Grenzen der Gebäudestatik gehen)
 
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Dem ist nichts hinzuzufügen @Telefunky :great:
 
Dem ist nichts hinzuzufügen @Telefunky :great:

Naja schon, nämlich wie sie die Reflexionen wegbekommen. Dadurch das die Kabine so groß ist und die Wände abgeschrägt sind kann ich mir schon vorstellen das eine Welle 2-3m zurücklegt bevor sie wieder beim Mikro ankommt. Das sind dann um die 10ms verzögerung. Ideal ist es nicht aber halt besser als was die meisten zuhause haben.
 
ich glaube nicht, dass sich jemand für das wie interessiert, wenn er einen 5-stelligen Betrag für ein professionelles Produkt mit entsprechendem Renommee über den Tresen schiebt ;)
 

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