Misty - Cover von Julie London

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Nun ja, ganz ohne Begleitung fehlen mir schlicht die Einsätze.

Eben. Genau das meinte ich ja.
Wollte nur anmerken, daß daran zu arbeiten mindestens genauso wichtig ist, wie die Arbeit an Gesangstechnik oder Intonation.

LG
Thomas
 
daran zu arbeiten mindestens genauso wichtig ist, wie die Arbeit an Gesangstechnik oder Intonation.

Am mangelnden Rhythmusgefühl liegt es aber nicht, das habe ich nämlich. Es ist wirklich eher eine Frage des Sich-Trauens und der Souveränität. Es ist für mich generell ein Riesenthema, das, was ich eigentlich kann, auch selbstbewusst zu vertreten.

LG

Nicole
 
Am mangelnden Rhythmusgefühl liegt es aber nicht, das habe ich nämlich.

Wenn Du meinst ... ich kann nur nach dem urteilen, was ich höre. Und ich höre halt jemanden, dem das Gefühl dafür abgeht zu spüren, wie lange genau 1 Takt bei einem bestimmten Tempo dauert, bzw. dem überhaupt das Gespür dafür fehlt, ein fixes (wenn auch in diesem fall langsames) Tempo im acappella-Modus zu verinnerlichen.

Wenn Du glaubst, das hätte nichts mit dem Fehlen einer rhythmischen Sensibilität zu tun, dann glaubst Du das halt.

LG
Thomas
 
Wenn Du glaubst, das hätte nichts mit dem Fehlen einer rhythmischen Sensibilität zu tun, dann glaubst Du das halt.

Es gibt aber auch keinen Grund, jetzt zu pauschalisieren. Wenn du dir die Mühe machst, mal etwas weiter oben zu lesen, siehst du, dass ich weiter oben geschrieben habe, dass ich mich mit der Phrasierung bei diesem Stück schwer tue, und das liegt sicher an der rhythmischen Struktur des Stücks - schwierig finde ich vor allem die Stellen mit den Triolen, weil ich mich da nicht genügend fallen lassen kann. Deshalb tue ich mich da mit Begleitung leichter. Mir deswegen aber eine grundsätzlich fehlende "rhythmische Sensibilität" zu unterstellen, ist unfair. Ich will mich nicht herausreden, ich habe schon was übrig für konstruktive Kritik. Ich habe nur versucht zu erklären, dass es nicht an der grundsätzlichen Fähigkeit liegt, einen Rhythmus und einen Takt zu erkennen, sondern an der mangelnden Souveränität, diese Melodie auch selbst zu "führen", wenn da niemand als Begleitung da ist. Deshalb schrieb ich, dass es eher an musikalischem Selbstbewusstsein als am Rhythmusgefühl liegt.
 
Deshalb schrieb ich, dass es eher an musikalischem Selbstbewusstsein als am Rhythmusgefühl liegt.

OK.
Und ich schrieb, daß ich nicht dieser Meinung bin.

Man muß ja nicht immer der gleichen Meinung sein. :)

LG
Thomas
 
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Nö, der gleichen Meinung sein muss man nicht. Mich machte nur die Grundsätzlichkeit des Urteils betroffen, weil wir - meines Wissens - noch nie was miteinander zu tun hatten und mich in einem falschen Licht gesehen fühle. Habe ich bisher von Mods oder HFUs noch nicht erlebt. Unfair kommt mir das wohl deshalb vor, weil ich eher zu einer sehr kritischen Selbsteinschätzung und -beobachtung neige und deshalb auch glaube beurteilen zu können, wo es bei mir hakt und was ich eigentlich kann. Aber egal, deine Meinung sei dir unbenommen.
 
Hallo, ich finde es generell soweit ok, meine persönliche Meinung ist allerdings, dass du in den höheren Lagen die Stimme hochdrückst und das hört sich eher unschön an. Ich glaube es würde sich um einiges besser anhören, wenn du in den höheren Lagen das Register wechselst und in die Kopfstimme gehst. Diese kann man ja auch kräftiger gestalten. Ansonsten finde ich du hast potenzial.
 
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Danke, da ist sicher was dran. Ich vermeinte zwar, dass ich das bei der Wiederholung besser hingekriegt habe, aber ich höre mich natürlich nicht objektiv. Wo ich lieber in die Kopfstimme wechseln sollte, merke ich nicht immer sicher, habe aber instinktiv "Angst" vor diesen Stllen und hole dann nicht genug Luft, um elegant über diese Stellen drüberzukommen.

LG

Nicole
 
Hallo Nicole,
also das ist mal eine schöne Steigerung!
Die neue Version ist bedeutend besser.

Bei den hohen Tönen wirst du "breit" und dadurch musst du den Ton hochdrücken. Da solltest du die Stimme verschlanken (ich weiß nicht, ob du mit dem Begriff was anfangen kannst), dann sind diese Höhenbereiche für deine Stimme sicher ein Kinderspiel. Aber das wird dir dein GL sicher zeigen.
Die Intonation wackelt vor allem in den Abwärtsbewegungen. Meistens wenn du runtersingst setzt du die Töne zu tief an. Mit diesem Phänomen kämpfen aber viele.
Beim Runtersingen entspannt man sich (die "gefährlichen" hohen Töne sind ja vorbei) und man stützt nicht richtig. Schon ist man zu tief.
Versuch mal, gerade bei den Abwärtsbewegungen die Töne kräftig zu stützen.

... daß Dir Pausen völlig egal sind, wenn keine Begleitung dabei ist. Mit diesem Problem bist Du weiß Gott nicht allein ...
Tja, das sind geschätzte 95% aller Sänger :)
Bei dieser Hörprobe stört mich das aber überhaupt nicht. Ich habe auch die Noten nicht vor mir, so dass ich die vorgesehenen Pausen sehen würde.
Und überhaupt ist das in diesem Fall sowas von egal - hier geht´s um die Stimme, die Intonation, den Ausdruck, ..., aber nicht darum, ob sie mit der nicht vorhandenen Begleitung synchron singt.
... bzw. dem überhaupt das Gespür dafür fehlt, ein fixes ... Tempo im acappella-Modus zu verinnerlichen. ...
Sorry, aber das ist einfach beleidigend und unnötig!

lg Thomas
 
Tja, das sind geschätzte 95% aller Sänger :)

Das ist wohl wahr, macht es deswegen aber nicht besser. Ich würde es auch bei 95 % der Sänger kritisieren, wenn sie mich denn - wie in diesem konkreten Fall - um meine Meinung fragen.


Bei dieser Hörprobe stört mich das aber überhaupt nicht. Ich habe auch die Noten nicht vor mir, so dass ich die vorgesehenen Pausen sehen würde.
Und überhaupt ist das in diesem Fall sowas von egal - hier geht´s um die Stimme, die Intonation, den Ausdruck, ..., aber nicht darum, ob sie mit der nicht vorhandenen Begleitung synchron singt.

Und mich stört es halt ... deswegen habe ich es kritisiert.
Und ich habe auch keine Noten vor mir ... aber die 4 Schläge eines Taktes kann man auch ohne Noten auszählen, oder eben im Gefühl haben ...

Nicht egal ist es deswegen, weil jeder Musik, auch einem unbegleiteten Gesang, ein gewisser Puls, ein Fluß, zugrunde liegt. Diesen ignoriert man, wenn man so an die Sache herangeht, wie scheinbar auch Du. Dabei geht es nicht um die Synchronisation mit einer - ohnehin nicht vorhandenen - Begleitung. Es geht vielmehr einmal um die Synchronisation mit sich selbst ...



Sorry, aber das ist einfach beleidigend und unnötig!

Natürlich kann man immer alles als beleidigend empfinden. Ich glaube nicht, daß in diesem Fall ausreichend Grund dafür vorhanden ist.
Abgesehen davon war es von mir auch lediglich sachlich und konstruktiv gemeint.

LG
Thomas
 
Bei den hohen Tönen wirst du "breit" und dadurch musst du den Ton hochdrücken. Da solltest du die Stimme verschlanken (ich weiß nicht, ob du mit dem Begriff was anfangen kannst), dann sind diese Höhenbereiche für deine Stimme sicher ein Kinderspiel. Aber das wird dir dein GL sicher zeigen.
Die Intonation wackelt vor allem in den Abwärtsbewegungen. Meistens wenn du runtersingst setzt du die Töne zu tief an. Mit diesem Phänomen kämpfen aber viele.
Beim Runtersingen entspannt man sich (die "gefährlichen" hohen Töne sind ja vorbei) und man stützt nicht richtig. Schon ist man zu tief.
Versuch mal, gerade bei den Abwärtsbewegungen die Töne kräftig zu stützen.

Hallo Thomas,

vielen, vielen Dank - ich hatte ja gestern Probe mit dem Pianisten, und der hat das mit den Abwärtsbewegungen auch angemerkt - außerdem neige ich dazu, wenn ich leiser werde oder das Tempo variiere, die Spannung zu verlieren, da muss ich also wirklich drauf achten. Das "Stimme verschlanken" kann ich mir, glaube ich, nicht richtig vorstellen, aber es hat gestern ganz gut funktioniert mir vorzustellen, dass ich den Ton am Gaumen "entlangrutschen" lasse (sorry, mir fällt gerade keine passendere Beschreibung ein, so fühlte es sich aber an). Ich bin leider doch etwas heiser, deshalb muss ich sowieso versuchen, sehr gut zu stützen und nicht einfach in die Töne reinzubrettern, dann habe ich morgen nämlich keine Stimme mehr. Bin schon am Gurgeln und Teetrinken :)

Und mich stört es halt ... deswegen habe ich es kritisiert.
Und ich habe auch keine Noten vor mir ... aber die 4 Schläge eines Taktes kann man auch ohne Noten auszählen, oder eben im Gefühl haben ...

Hallo Thomas 2,

du hast insofern Recht, als ich teilweise zu früh eingesetzt habe (also zum Beispiel bei "I'm as helpless" einen Taktschlag zu früh angefangen habe). Das haben wir gestern noch mal gemeinsam geprobt. Du musst bei deiner Kritik vielleicht bedenken, dass ich a) nicht nach Noten, sondern nach Gehör singe und keine theoretischen musikalischen Kenntnisse habe (in der Schule nie gelernt, ich habe vor über 30 Jahren in Hessen Abi gemacht, das erklärt das vielleicht ;-)), b) völlige Laiin mit etwas über 2 Jahren regelmäßigerem Gesangsunterricht bin und c) erst vor kurzem angefangen habe, das Stück einzustudieren. Das heißt, dass sich gewisse Dinge erst setzen und aus den Proben ergeben müssen. Wenn ich mit der GL probe, geht es vorrangig um mein ewig gleiches Thema Körperspannung und Stimmstütze, außerdem ist sie wirklich keine gute Begleitung und verspielt sich zwischendurch häufig. Die Ausgestaltung, das richtige Tempo und die Rhythmik ergibt sich deshalb eher im Zusammenspiel mit dem Pianisten, der sehr gut begleitet, da entsteht so ein Ping-Pong-Effekt zwischen uns. Ich will das Teil ja gar nicht a cappella singen. Gestern beim gemeinsamen Proben hat er entsprechende Impulse gesetzt, die ich jetzt dann "im Ohr" habe, wenn ich das Stück singe. Wir haben gestern keine durchgehende Fassung gespielt, die ich hätte aufnehmen können, das machen wir morgen. Wenn ich daran denke, nehme ich es auf und stelle es ein.

LG

Nicole
 
du hast insofern Recht, als ich teilweise zu früh eingesetzt habe

Naja - wirklich mitklopfen kann man kaum - ich habe es probiert.

Aber die Diskussion ums Timing ist müßig, da ja eine zweite Version mit Playback vorliegt. Die schleppt und eilt zwar streckenweise auch ein wenig, zeigt aber doch zumindest, dass ein Grundverständnis/Gefühl vorhanden ist. Es gibt (Pop)sänger, die haben bereits Probleme, im Offbeat einzusetzen.
 
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Du musst bei deiner Kritik vielleicht bedenken, dass ich a) nicht nach Noten, sondern nach Gehör singe und keine theoretischen musikalischen Kenntnisse habe (in der Schule nie gelernt, ich habe vor über 30 Jahren in Hessen Abi gemacht, das erklärt das vielleicht ;-)), b) völlige Laiin mit etwas über 2 Jahren regelmäßigerem Gesangsunterricht bin und c) erst vor kurzem angefangen habe, das Stück einzustudieren.

Es ging mir bei meiner Wortmeldung nicht darum, jemanden (= DICH) ´runterzumachen oder zu beleidigen.
Ich habe einfach Dein Eröffnungsposting ernst genommen ("Freue mich über Meinungen"), und halt meine MEINUNG kundgetan.
Und diese ist halt so, wie sie ist, und das hat auch nichts mit dem bisherigen musikalischen Werdegang oder Ausbildungsstand dessen, der nach einer Meinung fragt, zu tun.
Zumal - und jetzt gieße ich vielleicht noch einmal Öl ins Feuer, aber so ist es eben - das von mir angesprochene Problem nichts mit theoretischen Kenntnissen zu tun hat. Einen Grundpuls zu fühlen, und auch, wie lange daher ein Takt dauert, ist eine tieferliegende Angelegenheit, und es lohnt sich ganz bestimmt, sich damit auseinanderzusetzen, wenn man sich musikalisch weiterentwickeln will.
PS: Das ist in der Tat ein ganz weit verbreitetes Phänomen, das keineswegs nur Sänger/innen trifft ...

LG
Thomas
 
Hallo Nicole,

toll mal wieder etwas von dir zu hören. Ich finde es jammerschade, dass der Gesang nicht in eine Instrumentalbegleitung (z.B. Playback) eingebettet ist. Ich werde jetzt nicht alles wiederholen was andere schon geschrieben haben, dem meisten kann ich mich anschließen. Aber nur soviel: ich finde Version 2 wesentlich besser als Version 1, stimmlich richtig schön gesungen. Nur gerät dir durch das Fehlen der musikalischen Referenz nicht nur das Timing durcheinander sondern es ist auch tonal manchmal schwierig. Schon der Anfang "Look at me"; da singst du einen A-Dur dreiklang abwärts (e c# a), solltest statt dem 'a' aber eigentlich auf dem 'g#' landen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit Begleitung dann richtig gut wird. Ich hoffe sehr auf einen Mitschnitt den du dann hier reinstellst.

LG Robert
 
Guten Morgen in die Runde,

ich war gestern gar nicht online, weil nach dem langen Samstag-Workshop erst mal einfach platt war und den gestrigen Tag deshalb faulenzend halb auf der Terrasse, halb auf dem Sofa verlümmelt habe ;-)

Der Workshop ist insgesamt gut gelaufen (wir hatten sogar an die 30 Zuhörer, das ist für unsere Verhältnisse recht gut ;-)), aber leider hat der Mitschnitt bei der Probe nicht geklappt (der Handy-Akku hatte sich vorher verabschiedet, was ich nicht gemerkt habe, weil Handy während des Workshops tabu sind und abgeschaltet draußen liegen müssen). Und vor dem Konzert selbst war ich leider zu aufgeregt und nicht geistesgegenwärtig genug, meiner Tochter Bescheid zu geben, die hätte es nämlich aufzeichnen können.

Gepatzt habe ich im Workshop insofern, als der Pianist und ich eigentlich nur besprochen hatten, dass er nach dem ersten "I'm too misty and too much in love" ein Interlude macht und ich dann noch mal mit diesem Teil (also ab "You can say that you're leading me on") einsetze. Weil er bei dem Zwischenspiel aber improvisiert hat und am Ende auf einen anderen Ton rauskam als in der Probe, hat mir der Einsatz gefehlt, sodass ich in meiner Not (ich musste ja irgendwie weitersingen) einfach das Stück noch mal am Anfang eingesetzt und es somit zwei Mal durchgesungen habe... :engel: Das Publikum hat sich etwas über meinen anfangs leicht gequälten Gesichtsausdruck amüsiert, ansonsten aber wohl nicht wirklich etwas gemerkt... Egal. Gesanglich ging es trotz angeschlagener Stimme aber gut, ich hatte beim Auftritt das Gefühl, mich sehr gut fallenlassen zu können und war mit dem Pianisten auch wirklich gut zusammen (trotz des kleinen Aussetzers zwischendurch). Ich treffe mich aber noch mal mit ihm und spiele das Stück noch mal ein, das möchte ich nämlich jetzt mit Klavierbegleitung auch gern für mich haben, um mal anzufangen, für mich selbst zu dokumentieren, ob und wie ich mich weiterentwickle.

toll mal wieder etwas von dir zu hören. Ich finde es jammerschade, dass der Gesang nicht in eine Instrumentalbegleitung (z.B. Playback) eingebettet ist. Ich werde jetzt nicht alles wiederholen was andere schon geschrieben haben, dem meisten kann ich mich anschließen. Aber nur soviel: ich finde Version 2 wesentlich besser als Version 1, stimmlich richtig schön gesungen. Nur gerät dir durch das Fehlen der musikalischen Referenz nicht nur das Timing durcheinander sondern es ist auch tonal manchmal schwierig. Schon der Anfang "Look at me"; da singst du einen A-Dur dreiklang abwärts (e c# a), solltest statt dem 'a' aber eigentlich auf dem 'g#' landen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit Begleitung dann richtig gut wird. Ich hoffe sehr auf einen Mitschnitt den du dann hier reinstellst.

Danke dir Robert, auch für die PN, in die ich gleich noch reinhöre - auch das mit dem Dreiklang am Ende höre ich mir noch mal gezielt an. Zu der Sache mit dem Mitschnitt siehe oben :bang:. Ich weiß, es klingt nach Ausrede, aber ich war tatsächlich so blöd nicht zu merken, dass mein Handy leergelaufen ist und hatte nichts zum Aufladen dabei :embarrassed:. Schade um die verpasste Gelegenheit. Aber wie gesagt, ich möchte das ja für mich ohnehin dokumentieren; muss ich halt in den sauren Apfel beißen und dem Pianisten noch mal eine halbe Stunde Probe bezahlen. Selber schuld ;-)

Ich antworte dir dann direkt auf deine PN.

Nicole
 
PS: Das ist in der Tat ein ganz weit verbreitetes Phänomen, das keineswegs nur Sänger/innen trifft ...
Bei Sängern ist es (leider) eine sehr verbreitete Unart beim Acapella singen die Pausen "weg zu rationalisieren", so als wäre es "Zeitverschwendung" eine Pause von mehreren Beats abzuwarten. Ich glaube nicht dass es immer gleich mit fehlendem Gespür für den Beat zu tun haben muß.
 
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Ich glaube nicht dass es immer gleich mit fehlendem Gespür für den Beat zu tun haben muß.

Ich schon. Denn jeden m i t Gefühl für Puls/Fluss/Beat/Rhythmus macht sowas schon beim beim Zuhören wahnsinnig, weil damit ständig ein inneres Zeitgefühl verletzt wird, was extremes körperliches Unbehagen hervorruft.
Das würde sich keiner antun, „nur“ um Zeit zu sparen !
Ergo verspüren solche Menschen gar kein Unbehagen bei so einer „Zeitersparnis“ ... weil ... tja, weil ihnen das Gefühl dafür abgeht.

Lg,
Thomas
 
Ergo verspüren solche Menschen gar kein Unbehagen bei so einer „Zeitersparnis“ ... weil ... tja, weil ihnen das Gefühl dafür abgeht.
Wieso liest sich das bei dir nur so, als ob das ein Straftatbestand an der Musik wäre? ;-). Ich glaube, dass Menschen, die Musik machen, unterschiedlich gewichten, was ihnen "wehtut" oder was ihnen gerade besonders wichtig ist. Meine größten "Baustellen" generell (und auch bei diesem Stück) sind nicht das Rhythmus- und Melodiegespür, sondern die Souveränität beim Singen, die dann gleichzeitig auch dabei hilft, an den richtigen Stellen zu atmen, die Stimme pfleglich zu behandeln und richtig einzusetzen UND sich dem Flow des Stücks hinzugeben. Um's mal ganz platt zu sagen: Wer Schiss hat beim Singen und ständig alles in seinem Kopf hin- und her abwägt, der singt auch zu zaghaft und verkrampft und kommt auch erst gar nicht in den rhythmischen und melodischen Flow rein.

Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so, dass ich in diesem speziellen Fall überfordert damit war/bin, ALLE Aspekte dieses Musikstücks in einer a-cappella-Version einwandfrei zu berücksichtigen und rüberzubringen. Wie man oben in den jeweiligen Postings lesen kann, haben hier verschiedene Aspekte nicht gestimmt - so unangenehm es für mich teilweise ist, das zu lesen, so sehr weiß ich doch, dass da an den meisten Sachen etwas dran ist, auch an deiner Kritik, was den Rhythmus angeht.

Allerdings bin ich mir auch relativ sicher, dass du auf die Dauer auch mit gut gemeinter (und möglicherweise in ihrem Kern richtiger) Kritik auf Granit beißen wirst, wenn du die dem zugrunde liegende Fähigkeit als etwas postulierst, das nur einem erlauchten Kreis von Menschen zugänglich ist, die über die nötige Sensibilität dafür verfügen und damit implizit allen anderen signalisierst, dass sie nicht dazu gehören (können). Dass du dann Widerstände oder Selbstverteidigung erntest (oder relativierende Reaktionen anderer Leute, die mitlesen) ist ein ganz natürlicher psychologischer Mechanismus. Das heißt dann aber weder, dass deine Ausgangskritik grundsätzlich falsch war oder die anderen, die sie lesen und relativieren, zu blöd sind, sie zu verstehen oder generell kritikunfähig, sondern das heißt, dass du sie in einer Weise kommunizierst, die beim Gegenüber Unbehagen auslöst, weil du dich beim Kritisieren auf die Ebene "obendrüber" stellst und dich nicht auf Augenhöhe austauschst. So jedenfalls geht's mir.
 
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@ Swingaling:

Es geht (mir) schon lange nicht mehr um Dein konkretes Fallbeispiel, sondern die Diskussion hat sich zur Allgemeinheit hin verselbständigt. Was ich gut finde ...

"Wieso liest sich das bei dir nur so, als ob das ein Straftatbestand an der Musik wäre?"

Vermutlich weil ich es auch so empfinde ... genauso provokant gesprochen wie Du ...

Es gibt einige Basisfertigkeiten beim Musikmachen, die die absolute Grundlage für alles andere darstellen. Das sind:

1. Die Fähigkeit, beim Musikmachen gut ZUzuhören (auch sich selbst)
2. Die (sichere) Beat-/Pulserkennung, bzw. überhaupt Rhythmus- und Zeitgefühl
3. Die (sichere) Grundtonerkennung

Alle anderen Teilfertigkeiten sind nachrangig (= kommen erst danach zum tragen).

Allerdings bin ich mir auch relativ sicher, dass du auf die Dauer auch mit gut gemeinter (und möglicherweise in ihrem Kern richtiger) Kritik auf Granit beißen wirst, wenn du die dem zugrunde liegende Fähigkeit als etwas postulierst, das nur einem erlauchten Kreis von Menschen zugänglich ist, die über die nötige Sensibilität dafür verfügen und damit implizit allen anderen signalisierst, dass sie nicht dazu gehören (können).

Dieser Meinung möchte ich widersprechen, vor allem weil es ja so ist, daß man auch an diesen fundamentalen Basisfertigkeiten arbeiten und sie trainieren kann. Es ist ja nicht so, daß man in einer bestimmten Konfiguration geboren wird, und dann halt den Rest seines Lebens damit leben muß, ohne etwas daran verändern zu können.

Schon allein deswegen ist der "elitäre Touch", den Du meiner Meinung zu geben versuchst, unangebracht. Das einzige, das nötig ist, ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion und zur Selbstkritik.

Natürlich, man kann sich immer auf den Standpunkt zurückziehen "Für mich persönlich ist das aber nicht so wichtig, für mich ist beim Singen die transportierte Emotion das Um und Auf". Dagegen läßt sich dann halt auch nicht mehr argumentieren.
Außer vielleicht noch damit, daß die Mehrheit in der Gemeinschaft derer, die viel Musik machen und in der Musik leben (egal ob als Profi oder Amateur) das halt anders sieht.

Thematisch Anekdotisches: Eine Freundin von mir ist Correpetitorin am Konvervatorium, die auch öfter mal Klavier-Solokonzerte gibt oder als Begleitpianistin für diverse Emsenbles auftritt. Nach einem dieser Konzerte habe ich ihr in kleinerer Runde meine Anerkennung dafür ausgesprochen, wie schön sie beim gerade gespielten Konzert vor allem die Pausen ausgespielt hatte. Sie hat wissend und dankbar gegrinst ... alle anderen Umstehenden haben einander gegenseitig fragend angeschaut ...

LG
Thomas
 
Das dreht sich doch im Kreis.

X: Dir geht das Gefühl für den Rhythmus ab
Y: Stimmt ja gar nicht
X: Doch.
Y: Nööö
X: Jawooohool

Niemand ist gewungen, eine Kritik anzunehmen. Ebenfalls niemand, sie zurückzunehmen.
Es bringt doch nichts, sich immer erneut zu rechtfertigen und damit letztendlich zu forcieren, dass diese Meinung nur noch mehrfach wiederholt wird.

Die Art und Weise, wie man eine Kritik äußert mag hier die größere Rolle spielen. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass @turko dieses Problem als ein unlösbares dargestellt hat. Sondern als etwas, woran man neben allen anderen, bewussten Baustellen nicht vergessen sollte, zu arbeiten.

Vielleicht sollte @Swingaling den Track einfach nochmal a capella einsingen - und dieses mal etwas mehr mit dem Beat im Hinterkopf.
 
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