(niederschwelliges) Musik/-Gitarrenprojekt für Jugendliche

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Hallo an alle,

da mir bisher immer gut geholfen wurde, möchte ich mich auch mit diesem Anliegen mal an euch wenden. Es geht, wie der Name schon sagt, um ein Projekt/Workshop für Jugendliche, in welchem Musik gemacht werden soll. Dafür würde ich mir noch ein paar Hinweise, Anregungen und Tipps wünschen. Ich hol mal etwas weiter aus.

Ich bin Pädagogik/Psychologie Student und spiele seit knapp 8 Jahren Gitarre, hauptsächlich E-Gitarre. In diesem Jahr bin ich in einem Camp, welches für Jugendliche der 8. Klasse, die möglicherweise nicht versetzt werden, ausgerichtet wird. In diesem sollen sie in Projektarbeit und spielerisch in den Hauptfächern (Mathe, Deutsch, Englisch) "Nachhilfe" bekommen, aber auch das Lernen lernen, Selbstwirksamkeit erfahren und den Selbstwert steigern. Ich bin mit 5 anderen in der Jugendleitung tätig und wir sind hauptsächlich für Freizeitangebote und Workshops zuständig.
Da ich, wie bereits erwähnt, schon lange Gitarre spiele und viel musiziere, möchte ich in der ersten Woche (Dienstag bis Freitag) jeden Abend für ca. 1,5 Stunden einen Musikworkshop anbieten. Meine Idee war es dabei, dies mit einem Kollegen zu tun, der die Rhytmus-Ecke (z.B. Cajon) übernehmen würde. Ziel könnte es sein, eventuell am Ende der Woche ein kleines Musikstück entwickelt und erprobt zu haben, was die Jugendlichen dann vortragen könnten. Daran sind aber gar keine Erwartungen geknüpft, die Jugendlichen sollen nur Spaß daran haben und Freude an Musik entwickeln/entdecken.
Dabei war die Idee, neben etwas einfachen Rhytmen (hierfür wünsche ich mir auch Tipps und Anregungen, wie man das relativ gut und niederschwellig aufziehen könnte), auch einen Text zu schreiben. Wir würden dafür mit einem Vierzeiler beginnen und die Jugendlichen, wenn sie möchten, daran weiterschreiben zu lassen.

Da ich noch nie Gitarrenunterricht gegeben habe und auch Musiktheoretisch nicht so fit bin, ist meine hauptsächliche Frage nun: was glaubt ihr könnte ich für die Gitarre anbieten? Was würde sich eignen? Ich denke, die meisten der Jugendlichen werden keine bis kaum Erfahrungen an der Gitarre gesammelt haben. Hier dann die Frage: Was ist in 4 Tagen machbar? Ich hatte mir überlegt, den Jugendlichen eventuell 3-4 Grundakkorde, also Lagerfeuerakkorde, zu zeigen. Dafür habe ich mir der Einfachheit halber C-Dur, A-Moll, E-Moll (oder Dur) und D-Dur ausgesucht. Darauf könnte man ja einen Song aufbauen. Habt ihr vielleicht eine Idee für eine kleine Melodie? Oder könnte das schon überfordernd sein?
Davon ausgehend auch die Frage, wie können Jugendliche, die vielleicht doch schon etwas Gitarre spielen können, miteinbezogen und gefordert werden? Hier bedarf es also vielleicht noch einen zweiten Ansatzes, der auf schon gesammelten Können aufbauen kann. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Würdet ihr bei meinem groben Plan mitgehen oder hättet ihr eine andere Idee? Kann um die angestrebten Akkorde herum vielleicht einen Song geschrieben werden?

Ich hoffe ihr könnt grob verstehen was ich meine.

Ich freue mich schon auf eure Antworten. Ich hoffe, ich/wir können mit den Anregungen und Tipps etwas cooles auf die Beine stellen, woran die Jugendlichen Spaß haben und neue Erfahrungen sammeln.

LG,
FF.
 
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Was an vier Tagen machbar ist kommt sicher auf den einzelnen an. G-Dur kannst du sicher auch noch reinnehmen.
Du kannst auch eine E-Gitarre auf Drop D stimmen und derjenige spielt nur mit einem Finger die Powerchords, konzentriert sich dafür vllt etwas mehr auf den Rythmus.
Aber insgesamt wird dein Plan sicher funktionieren und jeder seinen Spaß haben.
 
In vier Tagen Akkorde zu lernen und damit dann noch was sinnvolles anzufangen, halte ich für ambitioniert. Du musst berücksichtigen, dass bei den Kids erstmal Finger und Fingerkuppen ziemlich zwiebeln werden. Das heisst, was an einem Tag lernbar ist, ist begrenzt.

Die Idee von @ChP mit dem Umstimmen und den Powerchords dagegen ist genial. Damit lässt sich schon viel anfangen.

Vielleicht kann dir auch @schmendrick weiterhelfen, der hat wohl hier am meisten Erfahrung mit Anfängern.
 
Auf die Schnelle:
Ich bin Musiklehrer an einer Oberschule, also keine Überflieger. Genau das was du beschreibst, ist immer wieder eine Herausforderung, denn mein Ehrgeiz ist es, dass Kinder in Gruppen Lieder musizieren.
Vier Akkorde innerhalb von vier Tagen ist meiner Meinung nach nicht machbar. Einfach deshalb, weil selbst für die, die es schaffen könnten, das Erfolgserlebnis einfach zu spät kommt , was ich bei deiner „Klientel“ :) für schwierig erachte.
Möglichkeit 1 wurde genannt, nämlich offene Stimmung, wobei ich Open G eindeutig bevorzuge. C wird zu labberig.
Mit Bund 0-5-7 hast du eine vollständige Kadenz, die für ein einfaches Lied reicht. Mit Moll is natürlich dann Essig. :)
Es sei denn: du benutzt nur die E- und A-Saite, dann stehen alle Möglichkeiten offen. Zusatzfragen dazu gerne.

Möglichkeit 2 erkläre ich am Beispiel des Liedes „with or without you“ von U2.:
-Cajun Rhythmus sehr einfach
- einige Kinder spielen auf der tiefen E-Saite nur die Grundtöne c-g-a-f also Finger in 8-3-5-1 jeweils 8/8
- einige spielen abwechselnd in Achteln (gleicher Rhythmus wie die anderen) nur die beiden Töne e-c und zwar ganz oben im 12. und 13. Bund der e- und h-Saite. Der Rest ist Gesang, auf den man dann durchaus einen anderen Text dichten kann.
Möglichkeit 2 funktioniert natürlich ohne Umstimmen.

So. Im Bus geschrieben, Fragen beantworte ich gerne.
 
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Hallo, ich bin zwar kein Musiklehrer, aber ich sag auch: Akkorde lernen in vier Tagen, damit die Kids dann ein einfaches Lied spielen können - vergiss es! Damit wirst du sie überfordern. Das kannst du als Projekt machen, wenn du zwei, drei Wochen Zeit hast aber in einer Woche geht das definitiv nicht.
Du solltest am Beginn mal abchecken, welche Jugendlichen vielleicht schon Erfahrungen an der Gitarre haben, die sollen dann diesen Part übernehmen. Ansonsten würde ich mich eher auf rhythmische Sachen beschränken, also Cajon, Tamburin und andere Percussion Sachen. Da kann jeder der relativ schnell ein Erfolgserlebnis haben.
Wenn gar keiner mit Gitarrenkenntnis dabei ist, bist du dann derjenige, der die entsprechende Begleitung übernimmt.
 
Also auf keinen Fall würde ich die Standardstimmung der Gitarre verändern, wie hier so einige Vorredner empfohlen haben. Das sieht für Anfänger dann sehr nach Beliebigkeit aus. Dir stehen nur 4x90 Minuten zur Verfügung. Dabei würde ich - Du brauchst etwas zum Visualisieren, eine Tafel oder einen Overheadprojektor -

am ersten Abend die Tonleiter für 1 Oktave besprechen, aber nicht typisch wie bei C-Dur, sondern angefangen bei A-B-C-D-E-F-G , um klar zu machen, dass die Abfolge der Töne zumindest im englischen Sprachgebrauch dem Alphabet entspricht. Dann zeigst Du wie man eine Gitarre stimmt und wie die Saiten heißen. Nachvollziehbar wird dabei, dass der Tonumfang von der niedrigsten auf die hohe Saite 2 Oktaven umfasst, aber die Töne solltest Du nicht definieren, sondern nur zeigen, dass das tiefe E sein Pendant auf dem 2. Bund der D-Saite findet und danach die hohe E-Saite die 2. Oktave bildet. Aus dem Stimmen der Gitarre wird auch ersichtlich, dass der 5.Bund (mit einer Ausnahme) gebraucht wird, um den gleichen Ton wie auf der nächst höheren Leersaite zu finden. Praktisch fängst Du mit den vier einfachsten Griffen an: Em, E-Dur und C-Dur und Am und schon sind 90 Minuten rum. Und 4 Akkorde sind für den Anfang eine Menge! (aber sinnvoll, wenn man am Ende "House of the Rising Sun" schrammeln will).

Am zweiten Tag beginnst Du wieder mit Musiktheorie, wiederholst zur Auffrischung das Gelernte vom Vortage, aber beginnst nun die Tonleiter mit C, also C-Dur. Du lässt die Beteiligten herausfinden, wie man eine (beliebige) Oktave nach oben (u.ggf. nach unten) benennungsmäßig erweitert. Das Ergebnis lautet C-D-E-F-G-A-B-C. Das ist ja schnell vermittelt, aber jetzt kommt der Clou: du benutzt das Griffbrett, um aufzuzeigen, dass es 12 Töne braucht, um eine Oktave stets korrekt mit Zwischenschritten zu benennen. Lernziel ist, Namen für die Zwischenschritte zu finden (enharmonische Verwechsung wäre zu kompliziert). Dazu erklärst Du, dass es ein Prinzip für alle Dur-Tonleitern gibt, den jeweils nächsten Ton auf einer Leiter zu finden, egal ob auf Gitarre oder Klavier, nämlich
Ganze, Ganze, Halbe, Ganze, Ganze, Ganze, Halbe. Wobei Halbe natürlich ein Halbtonschritt ist (der nächste Bund/die nächste Taste). Ein danach resultierender Zwischenton heißt "sharp" (#) oder "flat" (b). Ich würde das mit englischen Ausdrücken benennen und die dtsch. Bedeutung nur nebenher. Danach lassen sich alle Töne auf dem Griffbrett benennen. Das solltest Du aufzeigen. Es wird nicht mehr viel Zeit für Akkorde verbleiben, daher sollten die Jungs und Mädels nochmal die Akkorde vom Vortage praktisch wiederholen.

Am dritten Tag gehst Du nochmal die Tonbenennung durch, beantwortest Fragen und zeigst das alles nochmal am Griffbrett. Danach werden wieder 4 neue Akkorde vermittelt. Ich würde D-Dur, Dm, F-Dur und G-Dur nehmen, wobei F sicher der schwerste zu greifen ist, doch würde ich von Barree zunächst absehen, aber diese Technik wenigstens erwähnen. Nach dem dritten Tag hast Du alle benötigten Akkorde für "House of the rising sun" abgearbeitet und gezeigt. Ich würde Fotokopien verteilen, damit am 4. Tag alles im Zusammenhang probiert werden kann, von "spielen" wird man kaum sprechen können. ;)

Am vierten Tag nur Korrekturen bei den Fingersätzen und Wechsel üben. Natürlich anhand von "House of the rising sun".

Für sechs Stunden ist das Programm sehr ambitioniert, gibt aber durch die Einbeziehung von Theorie ausreichend Einblick, um in Selbstarbeit die Gitarre besser zu verstehen und das Können weiter zu entwickeln. Du solltest noch ein Büchlein mit den Fingersätzen für Akkorde zum Selbststudium mitbringen und es den Interessierten nahelegen (wenn Du selbst eine Empfehlung aussprechen kannst). Als ich mit Gitarre angefangen habe, hat mir solch ein Büchlein extrem geholfen. Sowas wie die AMA Gitarrengrifftabelle (o.ä.)....
 
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Oje @rbschu
Was du beschreibst, ist ein wohldurchdachtes Seminar für gut erzogene Erwachsene, die den Wunsch haben, etwas Gitarre spielen zu lernen.
Soweit ich das verstanden habe, geht es hier eher um leicht verhaltensoriginelle Jugendliche.
Da ist Motivation durch möglichst schnelle Teilerfolge das A und O. Es geht um Teamarbeit mit musikalischer Note!
So sehr ich deine Beiträge sonst schätze, DIESER hier geht meiner Meinung nach völlig am Anliegen des TO vorbei. Bitte nicht böse sein...
 
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Sorry, aber vor allem die letzte Stellungnahme klingt mir viel zu kompliziert!

Vor allem klingt sie mir danach, den Kids durch viel zu viel Theorie den Spaß zu verderben.
Die müssen ja ohnehin in den anderen Fächern dazulernen. Das Gitarre-Projekt soll ja offenbar nur der Auflockerung dienen.

Ich bin kein Pädagoge, aber ich habe am Beispiel meiner Tochter, die damals grade 8 Jahre alt war, gesehen, dass man sehr wohl ein paar Grundakkorde in wenigen Stunden draufhaben kann.
Muss ja nicht immer vollkommen sauber klingen, aber sie hat zum ersten mal eine Gitarre in der Hand gehabt und sehr schnell einige Akkorde spielen können. Gut - Musikalität und Vorkenntnisse in Klavier und Querflöte waren vorhanden, aber sie hat das noch dazu als Linkshänderin auf einer Rechtshändergitarre gemacht.

Geblieben ist der Spaß und sie nimmt sich oft eine Gitarre zur Hand und spielt einfache Sachen vor sich hin. Wäre ich ihr mit Theorie gekommen, wäre die Sache vermutlich schnell erledigt gewesen.

Vergleichen kann man das Projekt vielleicht auch mit folgendem:
Ich habe mit meinen Mitarbeitern ein Ukulele-Seminar über zwei Tage gemacht und keiner hatte jemals so ein Ding in der Hand, außer mir auch keiner eine Gitarre.
Wir haben in einer Gruppe von ca. 15 Teilnehmern nach diesen 2 Tagen 5-6 Stücke samt Gesang dazu respektabel bei einem "Abschlusskonzert" präsentiert. Das hat allen Spaß gemacht und war mit ein Grund für mich, meine lange vernachlässigten Gitarrekenntnisse wieder neu aufzufrischen und nach 30 Jahren wieder mit dem Spielen zu beginnen.
 
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(...) für gut erzogene Erwachsene, die den Wunsch haben, etwas Gitarre spielen zu lernen. (...) geht es hier eher um leicht verhaltensoriginelle Jugendliche.
Da ist Motivation durch möglichst schnelle Teilerfolge das A und O. Es geht um Teamarbeit mit musikalischer Note! (...) Bitte nicht böse sein...
Nein, natürlich bin ich nicht böse :D, aber es stimmt schon, dass ein solches Pensum nur für gut motivierte und interessierte Jugendliche passend ist. Wer keine Lust auf sowas hat, muss ja das "Freizeitseminar" nicht mitmachen. Und einfach nur auf Bongos zu klopfen, halte ich für eine Unterforderung und eher Geringschätzung der Fähigkeiten Jugendlicher. ;) Ich habe früher auch (ein wenig) Gitarrenunterricht gegeben, aber eben nur für einzelne "Schüler" (Jugendliche) und nur solche, die heiß darauf waren, etwas auf der Gitarre zu lernen. Das Problem ist hier, dass man nicht weiß, ob die Jungs und Mädels überhaupt Bock auf sowas haben oder lieber draußen eine qualmen gehen wollen oder ihr iPhone strapazieren. :weep:
 
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"Ohne Vorkenntnisse und innerhalb weniger Stunden ZU EINER ROCKBAND WERDEN, die am gleichen Abend auftritt: Eine einmalige und motivierende Grenzerfahrung."
http://rocking-business.com

oder

"Teambuilding Workshop – Rockstar für einen Tag ist Teamplay mit Spass und Dynamik."
http://www.teambuilding-rockstar.de/
 
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Mir kommt natürlich in den Sinn, die Anzahl zu erlernender Akkorde bis zum spielbaren Song zu reduzieren. Ein Erfolgserlebnis kann man auch schon mit nur 3 Akkorden haben, wenn man z.B. "Working Class Hero" von John Lennon auswählt. Da bleibt glatt noch Zeit über, um über passende Percussion zu diskutieren. "Working Class Hero" habe ich selbst meinen Gitarreschülern näher gebracht und es hat funktioniert, primäres Ziel war dabei aber, das Zupfen zu erlernen - Fingerpicking sagt man heute, aber soll mir auch recht sein. :D

Vorteil könnte sogar sein, dass die Jugendlichen wenigstens John Lennon kennen dürften, aber die Animals wohl eher weniger. Und einen Song von John Lennon spielen zu können ist doch 'cool', oder?
 
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Auch schön @dubbel
Aber nochmal: hier geht es um Achtklässler, die ihren Abschluss nicht schaffen werden...
 
Also auf keinen Fall würde ich die Standardstimmung der Gitarre verändern, wie hier so einige Vorredner empfohlen haben.

Den Einwand kann ich nachvollziehen. Im dümmsten Fall findet einer zu Hause eine Gitarre und das Gelernte klingt dort grauenhaft weil die Stimmungssache schon wieder vergessen wurde.

Vllt. brauch man auch zwei Konzepte und muss den ersten Tag nutzen um zu schauen wie die Kinder drauf sind. Haben sie richtig Bock drauf kann man es ambitionierter angehen. Wenn es zäh wird, klebt man auf drei Bünde Aufkleber und spielt doch Powerchords auf DropD (oder OpenXY usw)

Die Ukulelengeschichte von @fly me to the moon ist aber eine schöne Sache. Da geht bestimmt etwas und wenn einer viel Spaß dran hat ist eine Anfänger-Ukulele auch eine sehr kleine finanzielle Hürde für später.
 
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Vielleicht kann ja auch mit einer einfachen Blues-Variante gestartet werden so wie hier von Peter Bursch gezeigt (nur leere E-Saiten), vielleicht ist ja jemand dabei der schon ein paar Akkorde kann zum Ausbauen, oder man entwickelt das Ganze weiter:
 
Mein Lehrer hat für die ersten 2 Unterrichtsstunden zu einem Trick gegriffen, den ich sehr cool fand. Er hat House of the Rising Sun und Nothing Else Matters in einer stark vereinfachten Version für mich vorbereitet. Ich musste einfach nur die in den Liedern enthaltenen Grundakkorde greifen und die Saiten einzeln anschlagen, mit geringem Tempo. Das Ergebnis war zwar recht rudimentär, die Melodien aber durchaus erkennbar. Für einen blutigen Anfänger ohne musikalische Vorbildung ist es schon beeindruckend genug, Töne zu Stande zu kriegen, die an das entsprechende Lied erinnern.

Es bringt natürlich wenig, wenn du Songs rauspickst, die die Kids nicht mögen oder ggf. nicht einmal kennen. Das wird sie vermutlich wenig beeindrucken.

Wenn du mit E-Gitarren arbeitest, würd ich eiskalt Verzerrung reinschalten. :D Das kaschiert Fehler und klingt spontan cool.
 
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Vorteil könnte sogar sein, dass die Jugendlichen wenigstens John Lennon kennen dürften?
Träum weiter :evil:
Echt nich... 25 Jahre Musiklehrer haben mir diesbezüglich schmerzhaft die Illusionen genommen.
Und ich verstehe das immer noch so:
Versetzungsgefährdete 8Klässler sollen mit Musik beschäftigt werden. Kein Wort von einem Gitarrenkurs, wie es die meisten hier wohl sehen..
 
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Träum weiter :evil:
Echt nich... 25 Jahre Musiklehrer haben mir diesbezüglich schmerzhaft die Illusionen genommen.
(...)
Das ist ja echt niederschmetternd für jeden Musiklehrer. Haben die auch noch nie was von Jesus gehört oder Angela Merkel? Sagt ihnen der Name Gorbatschow etwas oder Martin Luther King? Ganz ehrlich, ich glaube, in den vergangenen Jahren wurde das Niveau und die natürliche Neugier Heranwachsender durch Ignoranz und (vermutlich) Konsumterror 'versaut'. Und jetzt haben wir den Salat und überall sprießen die geistigen Tiefflieger - nicht nur hier in Deutschland - wie Pilze aus dem Boden. Was ist nur aus dem Gedanke von Bildung und Zivilisiertheit geworden...:igitt: Sorry für OT.
 
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Wenn du mit E-Gitarren arbeitest, würd ich eiskalt Verzerrung reinschalten. :D Das kaschiert Fehler und klingt spontan cool.
Die Kids glauben zwar, dass es cool klingt, aber in Wirklichkeit klingt es grauenhaft. Durch die Kompression verzerrter Klänge hat man ausserdem einen höheren Grundgeräuschpegel im Raum, weil die Saiten nicht so schnell ausklingen. Da man bei verzerrten Sounds besser alles festhält, was man nicht hören will, ein Konzept, das jeden Anfänger gnadenlos überfordert, würde ich von verzerrten Sounds (ausser mal kurz zum Zeigen und Krachmachen) Abstand nehmen.
 
Die Kids glauben zwar, dass es cool klingt, aber in Wirklichkeit klingt es grauenhaft. Durch die Kompression verzerrter Klänge hat man ausserdem einen höheren Grundgeräuschpegel im Raum, weil die Saiten nicht so schnell ausklingen. Da man bei verzerrten Sounds besser alles festhält, was man nicht hören will, ein Konzept, das jeden Anfänger gnadenlos überfordert, würde ich von verzerrten Sounds (ausser mal kurz zum Zeigen und Krachmachen) Abstand nehmen.

Es klingt nur mies wenn du weißt, was du da hörst. Wissen die doch aber nicht. Für einen blutigen Anfänger, gerade einen 8. Klässler, klingt sowas doch grundsätzlich erstmal brachial und cool.

Man kann doch in ein paar Stunden niemandem ernsthaft was beibringen wollen, vor allem in einer Gruppe, wo man sich nur sehr bedingt um den Einzelnen kümmern kann. Bei einer Maßnahme wie vom TE beschrieben, würde ich mir nicht als Ziel setzen, jemandem was handfestes beibringen zu wollen, sondern Interesse für die Zukunft zu wecken. Selbst wenn im Anschluss kein einziger kommt und sagt "Hey, ich fand das cool, wie kann ich da einsteigen?", kann es gut sein, dass der eine oder andere sich Jahre später daran zurückerinnert und dann anfängt.

Voraussetzug dafür ist aber eine positive Erinnerung.
 
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