[Amp] - Roland Cube 30

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Harry
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Ich habe mich letzte Woche entschlossen, meinen Behringer BX-1200 Übungscombo durch einen kleineren und leichteren Amp zu ersetzen. Schon lange im Blick habe ich den Roland Cube 30 Basscombo:
http://www.musik-service.de/ProduX/Bass/Verstaerker/Roland_Cube30_Bass.htm
und habe ihn dann kurzentschlossen gekauft. Als das Geld über die Ladentheke wandert, bin ich mir noch nicht ganz sicher, dass dieser kleine Würfel tatsächlich meinen Anforderungen entspricht und mit entsprechend gemischten Gefühlen trage ich ihn nach Hause und schließe ihn sofort an.

Die Testbedingungen:
ich benutze absichtlich nicht meinen Thumb-Bass, sondern den Kimaxe 5saiter – also ein Bass in der unteren Mittelklasse und benutze den Preci-Pickup, also eine weit verbreitete Bestückung.

Das Handling:
der kleine Combo wiegt nur 12,5 kg – er ist aufgrund der äußeren Erscheinung auf den ersten Blick nicht ernst zu nehmen. Das Netzkabel ist in Roland-üblicher Manier leider nicht als abzunehmendes Kalterätekabel vorhanden, sondern fest am Gehäuse installiert – schade, das gibt einen Minuspunkt. Es kann jedoch hinten aufgewickelt werden und ist mit mehr als 3 Metern Länge ausreichend. Der Amp kann aufgrund der Maße und des Gewichts spielend leicht getragen werden.

Einstellmöglichkeiten und Effekte:
es gibt zunächst eine spartanisch anmutende Klangregelung mit Bass, Mitten und Höhen. Zwei separate Effeksektionen mit Chorus, Flanger, Wah-Effekt und Delay bzw. Reverb.
Als dritten Effektregler den Roland-typischen Kompressor mit nur einem Regler und einer butterweich arbeitenden Automatik. Gain- und Volumeregler sind ebenfalls vorhanden.
Das Herzstück des Amps sind jedoch die 7 Ampsimulationen und ein dazugehöriger Shape-Taster, der die jeweiligen Sounds noch vertieft.

Der Sound:
einen „Grundsound“ im eigentlichen Sinne gibt es nicht, da man sich von vornherein auf einen Amp-Typ festlegen muss. Der „Octave Bass“ mischt ähnlich wie beim Behringer BX-1200 einen oktavierten tieferen Ton hinzu und macht ihn somit fetter. Ist aber eigentlich mehr für spacige und experimentelle Dinge – nicht so mein Ding.
Als nächstes der „FlipTop“ – potzblitz das ist schlichtweg der Motown-Sound der 70iger und 80iger. Präziser Basston, auch gezupft klingts wie messerscharf mit dem Plektrum gespielt. Ich fühle mich sofort zurückversetzt in diese Zeit.
Der „B-Man“ simuliert einen Fender Röhrenverstärker – der Cube fängt in dieser Stellung an zu rotzen und klingt fast wie mein großer Roland DB-500 in der Röhreneinstellung – exzellent!
Dann der Trace Elliot. In der „TE“ Stellung bringt der Cube 30 genau den Sound, wie man ihn im Ohr haben will. Knackig, druckvoll mit einer Spur von Aggression und bestechend klar. Ich entscheide mich spontan: das ist meine Lieblings-Einstellung.
„Bass360“ simuliert einen Amp mit 18“-Box und bringt einen runden, weichen und knurrigen Ton – wie geschaffen für Kontrabaß und Fretless. Kontrabaß hab ich nicht, daher häng ich gleich den Fretless dran und tatsächlich: ein weicher, jazziger Ton – wie geschaffen für die bundlose Fraktion.
„Session“ bringt nochmal ähnlich wie bei FlipTop einen präzisen und leicht angerotzten Ton und schließlich und endlich die „Concert 810“ – Einstellung für alle Ampeg-Freunde. Die Simulation eines typischen Ampeg mit den monstermäßigen Mittenfrequenzen einer 8x10-Box.
Dolle Show – ich bin begeistert.

Das Durchsetzungsvermögen:
ich schau mal nach, was diese Woche auf dem Plan steht: 3x am Wochenende Blaskapelle ohne PA. Oha – kann der kleine Brüllwürfel tatsächlich gegen 35 naturgewaltige Bläser samt 3köpfiger Schlagzeugtruppe antreten? Ich gehe das Risiko ein, klemme den Cube unter den Arm und marschiere zum Auftritt.
2 Tubisten sind heute da – ach du Schande! Ich bekomme mitleidvolle Blicke von den beiden Bass-Registerkollegen und sie vergleichen mehrmals die gewaltigen Ausmaße ihrer Basstrichter mit dem bescheidenen Auftreten meiner Neu-Erwerbung. Hoffnungsvoll stelle ich den Cube 30 auf einen Stuhl und los geht’s. Zunächst bin ich überrascht über die Durchsetzungskraft des Zwergs, nach der ersten Nummer halten beide Tubisten die Daumen nach oben – ein gutes Zeichen. Der Orchesterchef gibt mir Anweisung, den Amp etwas lauter zu drehen – das gabs eigentlich noch nie. Ich gehorche und drehe das Teil über 12 Uhr hinaus – jetzt ist er zufrieden, allerdings merkt man jetzt, dass der Cube 30 an seine Grenzen kommt. Ich befürchte, dass er mir vom Stuhl hüpft. Es liegt aber auch sicherlich daran, dass ich bei derartiger Musik heftigst meine tiefe B-Saite einsetze und der kleine Kerl diese auch klaglos verarbeitet.

Fazit:
Der Roland Cube 30 ist ein Klangwunder – flexibel mit Durchsetzungskraft. Ich bin begeistert, auch darüber dass endlich mein Kreuz entlastet wird.
Eigentlich klar – nichts für laute Proberäume mit Mörderdrummer und Brettgitarre. Nichts für laute Bühnen ohne PA. Jedoch ein exzellenter Übungsamp und ein noch exzellenterer Begleiter für leise Bands auch mit Fretless- und Kontrabaß.
Was ich vermisse ist ein Direct-Out zum direkten Einstöpseln in die PA.

Wem der Cube 30 zu klein und zu wenig erscheint, dem empfehle ich dringend, sich den großen Bruder anzuschauen:
http://www.musik-service.de/ProduX/Bass/Verstaerker/Roland_Cube_100_Bass.htm
Bei weiteren Fragen bitte über Board posten oder mich direkt anmailen.
So long
Harry
 
Eigenschaft
 
Als (seit kurzem) Cube 30 Besitzer sag ich mal:
Ich stimme zu!

Oder wie mein Basslehrer sagen würde:
"Alle Daumen nach oben" :great: :great: :great: :D
 
hy zusammen!

@harry: danke für den Test.

Eine Anmerkung: Könntest du nicht den Kopfhörerausgang benutzen, um den/die Combo direkt ans Mischpult/Externe Endstufe anzuschliessen?
 
doctorevil schrieb:
Könntest du nicht den Kopfhörerausgang benutzen, um den/die Combo direkt ans Mischpult/Externe Endstufe anzuschliessen?

geht leider ned so einfach: da wird der komplette Amp stummgeschaltet
man müsste dann höchstens das Signal wieder zurück über eine Monitoranlage führen. Bitte noch bedenken, dass dies ein unsymmetrischer Klinkenausgang ist - man braucht auf jeden Fall noch ein DI-Box.
 
dank dir harry! schöner bericht. stell den test doch noch in die articles! :great:
 
ironjensi schrieb:
dank dir harry! schöner bericht. stell den test doch noch in die articles! :great:

:redface: :redface: :redface: weiß ned wie das geht :redface: :redface: :redface:
 
okidoki - jetzt gugsch du....
 
ironjensi schrieb:
dank dir harry! schöner bericht. stell den test doch noch in die articles! :great:
Zustimm`
@Harry: Bringt der Kleine auch den "Thumb-Bump" richtig ´rüber (klar - ist für´n Review nicht passend - interessiert mich nur persönlich)?
 
Hi Harry,

cooler Testbericht, vielen Dank. Ich kann das nur bestätigen, bin auch stolzer Besitzer eines Cube 30B. Die Vielseitigkeit ist echt der Hammer, ich schalte immer noch viel hin und her, grade zwischen den guten Amp-Simulationen. Erstaunlich, wie das kleine 10" Teil prötzlich kehlig nach 15er klingt, wenn man auf "Flip Top" stellt. Aber da ich im Übungsraum ein Ampeg-Halfstack habe, stelle ich natürlich mit Vorliebe auf "Concert 8x10" :D

Erstaunlich, das aus dem kleinen Würfel für Tiefbässe rauskommen - wohl dank Bassreflexrohr. Gleichzeitig gibt's noch crosse Höhen vom koaxialen Hochtöner.

Grade der Kompressor ist meines Erachtens gar nicht zu gebrauchen. VIel zu indifferent, außerdem nur ein Regler (??). Gut finde ich das Auto-Wah, es hat mich inspiriert, mir bald mal ein Q-Tron zu besorgen :great:

Für zuhaus ist das Teil genial, kann ich nur empfehlen! Einen D.I. out brauche ich nicht, da ich das Teil nur zuhause oder bei kleineren Sessions benutze. Welchen Amp kann man schon auf dem Fahrrad transportieren?

Gruß,

Pablo

P.S.: Einen Cube-"Grundsound" gibt es doch, und zwar dann, wenn man das Amp modeling ausschaltet. Aber warum ausschalten?
 
d'Averc schrieb:
@Harry: Bringt der Kleine auch den "Thumb-Bump" richtig ´rüber (klar - ist für´n Review nicht passend - interessiert mich nur persönlich)?

ja - kann ich bestätigen. Der Growl ist da und selbst auf der 5ten Saite macht der Cube nicht schlapp.
 
Harry schrieb:
ja - kann ich bestätigen. Der Growl ist da und selbst auf der 5ten Saite macht der Cube nicht schlapp.
Interessant - Dank! :)
 
jopp der kleine cube gehört zu den besten übungscombos die ich kenne
ich hab selber einen......
zu erwähnen ist noch, dass die Effektqualität wirklich 1 A ist....
und das trace elliot modeling hab ich auch immer drin...klingt halt am besten
und mit seinen 30 watt stellt er zum teil andere 50 watter in den schatten
--> da merkt man mal, dass man nicht immer genau auf die wattzahl achten muss
 
GoodYear schrieb:
P.S.: Einen Cube-"Grundsound" gibt es doch, und zwar dann, wenn man das Amp modeling ausschaltet. Aber warum ausschalten?

oops - da hab ich doch glatt noch was übersehen.
Danke für die Korrektur - muss ich heut abend gleich mal checken
 
Den Schalter hab´ ich an meinem aber auch noch nicht gefunden.

Bin aber für jeden Tipp dankbar.
 
Wie kann man das Modelling ausschalten? Gibts da n knopf? Ich kann keinen entdecken...
 
Na, neben dem Shape selector gibt es einen Knopf mit der Beschriftung On/Off. (Siehe Anhang)

Wasn los mit euch? Jetzt enttäuscht ihr mich aber! :D

Gruß,

Goodyear
 

Anhänge

  • cube30bass[1].jpg
    cube30bass[1].jpg
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GoodYear schrieb:
Na, neben dem Shape selector gibt es einen Knopf mit der Beschriftung On/Off.

oh oh - mein lieber Goodyear
dieser Schalter schaltet die Shape-Funktion On oder Off. Aber nicht die Ampsimulation.

Vielleicht nochmal ganz deutlich: in jeder gewählten Ampsimulation kann man die Shape-Funktion an- oder ausschalten und hat je nach der gewählten Charakteristik eine etwas andere Funktion.
 
Sapperlot, dann habe ich tatsächlich was nicht mitbekommen: Was ist denn der Unterschied zwischen Shape-Funktion und Amp-Simulation? Ich dachte, das ist das selbe!

Dann werde ich heut Abend mal den Schalter auf "Off" stellen und testen, ob sich beim drehen des shape selectors trotzdem etwas verändert.

Asche auf mein Haupt!

Gruß,

Goodyear
 
GoodYear schrieb:
Ich dachte, das ist das selbe!

gugsch du einfach mal in die Bedienungsanleitung gleich auf die erste Seite nach dem Einführungsblabla.
da steht genau beschrieben, was die Shape-Funktion in der jeweiligen Ampsimulation noch zusätzlich bewirkt.
 
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