Grundvoraussetzungen für Schlagzeugunterricht bei Kindern


Danke für die Links, ging auch schnell zu lesen.

Wenn ich aus dem ersten Link zitiere:

"Überhaupt ist Übung ein wichtiges Stichwort. In unseren eigenen Studien haben wir festgestellt: Menschen, die regelmäßig in einem Ensemble musizieren, fällt es besonders leicht, sich im Takt zu bewegen. Rhythmusgefühl ist demnach bis zu einem gewissen Grad erlernbar."

und dazu noch berücksichtige, dass im zweiten Link erwähnt wird, dass sich die Untersuchung bisher mit ganzen ZWEI Probanden beschäftigt, die offensichtlich erst im Erwachsenenalter untersicht wurden,

dann halte ich Deine Ursprungsthese "Taktgefühl ist angeboren und nicht erlernbar" zumindest im zweiten Halbsatz für angreifbar.

Es ist offensichtlich in den genannten Studien noch nicht untersucht worden, ob eine häufigere Beschäftigung mit Musik den Probanden geholfen hätte, dieses Taktgefühl zu entwickeln.

Vielleicht findet man ja mal hinreichend viele Zwillingspärchen bei denen der eine Taktgefühl hat und der andere nicht.

Bis auf weiteres glaube ich aber weiterhin daran, dass dieses Taktgefühl insofern erlernbar ist, dass jemand, der schon als Kind Musik macht und/oder sich zu Musik bewegt, mindestens sehr gute Chancen hat, später als Hobby-Musiker "mitspielen" zu können. Und wenn das Kind dabei Spass hat, werde ich es nicht davon abhalten, sondern fördern.
 
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Ich weiß nicht so richtig, ob ich Dich für deine umfangreichen Erfahrungen hierin



bedauern soll,

oder dazu beglückwunschen, weil Du


scheinbar alle verfügbaren Kreuz-Asse im Umkreis um Dich scharen konntest. (Ich hoffe, deren innere Uhren gehen nicht noch genauer als deine)

Ich tu mal beides.

Danke! Ich hab auf jeden Fall keine Lust mehr, mit taktlosen Musikern zu spielen und würde das gerne auch anderen Musikern ersparen. Die Voraussetzungen dafür kann man genau hier in diesem Thread und auch im Alltag setzen,
in dem man das Thema Taktgefühl offen und ehrlich anspricht und nicht immer alles dem Spaß haben überläßt. Wir alle machen sowieso viel zu viel aus Spaß und zum eigenen Wohlsein, das bringt uns schön langsam um...
 
Sicherlich gibt es Menschen, die in den Augen von "musisch Begabten" gänzlich unmusikalisch sind bzw. kein Rhythmusgefühl haben - ich denke aber, dass diese wohl eher die Ausnahme darstellen. Als ich heute Morgen den Beitrag von Grumpes gelesen habe:

Taktgefühl ist angeboren und nicht erlernbar (genau wie das freie Solieren...). Ich schreibe hier nicht über das allgemein vorhandene Gefühl für Tanzen oder Singen oder so, sondern von dem speziellen Gefühl für die 1.
Das fehlt leider auch sehr vielen aktiven Musikern. Für mich als Schlagzeuger und Bassist ist dieses Gefühl für die 1 absolute Grundvoraussetzung für's Musizieren. Das ist etwas Unbewußtes, das hat man oder man hat es nur mangelhaft oder gar nicht.

mußte ich mich erstmal selbst schlau machen und bin unter anderem auf die beiden von ihm verlinkten Artikel gestoßen. Vermutlich ist ein "gutes" Rhythmusgefühl auch zu einem nicht unwesentlichen Teil als Veranlagung / Begabung / Talent anzusehen (wobei diese Begriffe in der Wissenschaft auch kontrovers diskutiert werden) - viel wichtiger sind da mMn aber die anderen Rahmenbedingungen - allen voran das familiäre Umfeld, die Schule, Freunde, die Gesellschaft an sich (in anderen Kulturkreisen - Afrika / Südamerika wird Musik / Rhythmus ein ganz anderer Stellenwert beigemessen als bei uns in Westeuropa z.B.). Sich hinzustellen und zu sagen, dass dies nicht erlernbar sei halte ich ehrlich gesagt für ziemlichen Bockmist...wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen - allen voran die beste Motivation - der Spass an einer Sache!

@p125x : Wenn dein Sohnemann heiß auf das Schlagzeug ist, verliebt, wie du sagst - dann gewähre ihm diesen Wunsch! Vielleicht auch erstmal mit Trommeln (Bongos oder etwas in der Art) wenn es die Wohnsituation bisjetzt nicht hergeben sollte, ein Drumset zu realisieren - ich würde mich riesig freuen, wenn meine Lütsche (wird morgen 5) mit dem Wunsch nach einem Instrument auf mich zukommen würde.

Das schrieb jemand der von sich selbst behauptet, timingmäßig ziemlich gut zu sein (an Gitarre, Bass und Drums) - aber keine Krise bekommt, wenn jemand seinen Einsatz versemmelt....

Lg.
 
@ Grumpes: Aus meiner Sicht / Erfahrung vermischst du da zwei Dinge, die nicht notwendigerweise zusammenhängen: Nur weil ein Kind nicht sonderlich talentiert ist, heißt das nicht, dass es keinen Spaß daran hat, nicht übt und nur von den Eltern gezwungen wird, weiter zu machen. Die Fälle gibt es sicherlich, insbesondere, wenn Frust aufkommt, weil es anscheinend keine Fortschritte gibt. Das ist aber nun wirklich nicht die Regel.
Zudem sind Fortschritte relativ und auch eine Frage der Zielsetzung. Hier ist auch der Lehrer gefragt, zu motivieren. Man ist ja auch Pädagoge.
Es wäre doch schade, wenn nur Überflieger einem Hobby nachgehen dürften.

Und wenn das Level eines Musikers nicht für die band ausreicht ist das doch vollkommen ok. Dann ist das eben nicht die richtige Kapelle für ihn. Es gibt sicher für jeden Mitstreiter mit passenden Zielsetzungen.

edit: während ich schrieb, kamen schon neue Beiträge...

Gerade in der Ausbildung von Kindern muss meiner Meinung nach eben nicht alles Leistungs- und Zielorientiert sein. Kinder (und Erwachsene natürlich auch) dürfen nebenher gerne Spaß haben.
Insbesondere, wenn sie wie beim Musikunterricht auch noch vieles für ihr Leben lernen können: das Lernen an sich, Sozialverhalten im Zusammenspiel, Vorspielen, Fortschritte kann man sich erarbeiten, etwas Angefangenes durchzuziehen,...
 
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Danke! Ich hab auf jeden Fall keine Lust mehr, mit taktlosen Musikern zu spielen und würde das gerne auch anderen Musikern ersparen. Die Voraussetzungen dafür kann man genau hier in diesem Thread und auch im Alltag setzen,
in dem man das Thema Taktgefühl offen und ehrlich anspricht und nicht immer alles dem Spaß haben überläßt. Wir alle machen sowieso viel zu viel aus Spaß und zum eigenen Wohlsein, das bringt uns schön langsam um...
Wozu macht man Musik denn überhaupt? Es geht doch immer ums Spielen und um den Spaß, sonst wäre Musikmachen doch sinnlose Plackerei. Aus deinen Beiträgen lese ich "so ein bisschen" (um's mal harmlos auszudrücken) Verbitterung heraus...
 
Wozu macht man Musik denn überhaupt? Es geht doch immer ums Spielen und um den Spaß, sonst wäre Musikmachen doch sinnlose Plackerei.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Motive, warum man etwas macht. Von denen können auch mehrere gleichzeitig zutreffen.

Selbstverwirklichung - wie immer man dazu stehen mag - geht weit über Spiel und Spaß hinaus, jedenfalls für viele.

Ob man das selbst für sich in Anspruch nimmt oder in Anschlag bringt, ist eine zweite Frage.

x-Riff
 
Selbstverwirklichung - wie immer man dazu stehen mag - geht weit über Spiel und Spaß hinaus, jedenfalls für viele.
Schon, aber du sagst es selbst: "gehen darüber hinaus", d. h. sie sind auf jeden Fall Bestandteil der Selbstverwirklichung oder, so meine ich, sollten es sein.

Anders herum gefragt: Was wäre, wenn nicht? Dann würde man doch ein Selbst verwirklichen, das keine Freude an der betreffenden Tätigkeit und keine Befriedigung über die eigenen Fortschritte verspürt, sondern gleichsam selbstzweckhaft auf ein Ideal hinarbeitet. Ist das dann noch das eigene Selbst, an dem man arbeitet? Ich würde sagen, dann jagt man vielmehr einem fremdinduzierten Ideal hinterher, das alle Mühen am Ende nur insofern entlohnt, als man hoffentlich irgendwann sagen kann: "Ich hab's erreicht." Wenn also Spiel und Spaß (oder wie oben feiner ausgedrückt: Freude und Befriedigung) nicht am Anfang stünden oder gar keine Rolle spielten, was für einen Sinn hätte es dann überhaupt, Musik zu machen oder sich für ein bestimmtes Musikinstrument zu entscheiden?

BTT: Hier handelt es sich um einen kleinen Jungen, der seine Begeisterung für ein Instrument entdeckt hat. Das ist doch DER Ansatzpunkt für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung schlechthin - niemand zwingt ihn, er ist intrinsisch motiviert, bessere Ausgangsbedingungen kann man sich kaum wünschen. Und was passiert schlimmstenfalls, wenn seine Neigung sein Talent deutlich übersteigt? Dann wird er eben eher ein Lars Ulrich als ein Tomas Haake, schmeißt aus Frust über diese Erkenntnis die Sticks in die Ecke und sucht sich etwas anderes. Oder er pfeift drauf und bleibt am Ball, gründet irgendwann die drölfzigste Dorfjugend-Punkkapelle, die ein paar lokale Auftritte in Kneipen und Jugenzentren absolviert und sich nach zwei Jahren auflöst, hängt die Sticks während der Berufsfindungs- und Familiengründungsphase an den Nagel und kehrt irgendwann zum Hobby zurück, indem er mit seinen Arbeitskollegen nach Feierabend goldene Oldies zockt. Oder er bleibt dran, seine Jugendkapelle wird das nächste große Ding, und er rockt mit seinen Kumpels stolz große Bühnen, obwohl er nicht der takfesteste ist, sich aber mit viel Übung die schlimmsten Schwankungen und Sprünge abgewöhnt hat. Oder oder... Wie auch immer, solange er all das mit Freude und Befriedigung macht und damit tatsächlich sich selbst verwirklicht, ist doch alles gut. Oder nicht?
 
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Wozu macht man Musik denn überhaupt? Es geht doch immer ums Spielen und um den Spaß, sonst wäre Musikmachen doch sinnlose Plackerei. Aus deinen Beiträgen lese ich "so ein bisschen" (um's mal harmlos auszudrücken) Verbitterung heraus...

Neee, verbittert bin ich nur manchmal auf Sessions, die sind aber non-Profit. Bei meinen Bands war und bin ich meistens ausgeglichen und zufrieden, weil ich mir die Musiker aussuche.
Wenn's irgendwo happert, steig ich gar nicht erst ein, das erspart einem viel Streß.
Ich hab in meiner langen Musikkarriere festgestellt, daß es grob gesehen 5 Gründe gibt, weshalb jemand Musik macht und daß maximal 2-3 pro Musiker zur Geltung kommen.
1.) Spaß an der Musik
2.) Geltungsdrang
3.) Geld
4.) Weiber
5.) Saufen/Drogen/Essen
Ihr dürft euch nun aussuchen, was zu euch paßt...
Bei mir sind es eindeutig 1.) und 3.) und vielleicht auch ein wenig 2.), aber den Grund hat jeder Musiker, der gerne im Rampenlicht steht, auch wenn er es mehr oder weniger raushängen läßt.
Ich habe vor Jahren beschloßen, mein Hobby zum Beruf zu machen und da gibt es oft Tage, an denen der Faktor Spaß nicht so im Vordergrund steht, weil man einen Job macht.
Es ist aber für mich immer noch besser, bei einem Gig keinen Spaß zu haben als irgendwo im Büro...
Wenn man die richtigen Leute beisamen hat, bei denen (fast) alles stimmt (perfekt ist niemand...),
dann macht der Job doppelt Spaß und man (ich...) versteht, weshalb man sich so entschieden hat.

Was ist für mich der (fast) perfekte Musiker?
Er hat ein sehr gutes Taktgefühl,
er beherrscht sein Instrument und die theoretischen Musikgrundlagen so gut, daß ihm kein anderer Musiker aus der Band Tipps geben muß,
er ist vorbereitet und stellt sich immer da auf, wo ich ihn auch hinstellen würde, einfach, weil es dem Bühnensound und/oder der Optik dient,
er hat zuverläßige Technik dabei und borgt sich nie oder selten bei mir etwas aus
er ist rücksichtsvoll und spielt banddienlich, also nicht zu laut, nicht zu dominierend und keine Note zu viel
er weiß sich als Musiker und Dienstleister zu benehmen, also paßende Kleidung und paßendes Auftreten dem Kunden gegegnüber. Nie beleidigend, nie arrogant.
er ist nicht kleinlich und berechnet jeden Schritt und jede Handlung. Das kann ziemlich nerven, wenn z.B. am Ende vom Gig endlose Diskussionen um die Verlängerung geführt werden.
er beschwert sich nie über die Bühnenbeleuchtung. Die gehört in der heutigen Zeit dazu und wenn's nicht blendet, dann sind die Lichter falsch eingestellt... Genau so beim Nebel... (ich mag Lichter!)

Ich weiß, daß dies alles scheinbar nicht zum Thema gehört, aber für mich tut es das irgendwie doch, weil ich all diese Grundlagen den jüngeren Musikern, die ich kenne, zu vermitteln versuche, damit sie einen streßfreieren Start ins Musikerleben haben.

Zu einigen Beiträgen weiter oben: ich habe in meinem Bekanntenkreis festgestellt, daß sehr viele Kinder Musikunterricht bekommen und fast keins danach noch irgendetwas mit Musik zu tun hat. Nur die Kinder, die schon sehr früh Talent und Begeisterung für Musik zeigen, machen etwas draus und spielen hobby- oder profimäßig. Das sind auch meistens die Kinder, die von sich aus spielen wollten, die haben meistens auch ein gutes Taktgefühl.
 
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Das klingt doch so alles sehr vernünftig und deine Erfahrungen decken sich sicher mit denen vieler anderer. Aber, um noch mal den Bogen zur Ausgangsfrage zu spannen, du betrachtest alles natürlich aus der Perspektive eines Berufsmusikers. Die Anforderungen sind für junge, angehende Hobbymusikusse aber vielleicht zu hoch. (Von den Softskills abgesehen) ist es ja auch gar nicht nötig, dass jeder die Anforderungen (d)eines perfekten Musikers erfüllt. Und das ist eben auch nicht das Ziel von allen. Vielen reicht es doch, Freunde am Lagerfeuer begleiten zu können. Auch das ist doch unterstützenswert.
 
Zu einigen Beiträgen weiter oben: ich habe in meinem Bekanntenkreis festgestellt, daß sehr viele Kinder Musikunterricht bekommen und fast keins danach noch irgendetwas mit Musik zu tun hat.

Das kann durchaus sein. Es gibt wahrscheinlich viele Gründe, weswegen Kinder/Jugendliche irgendwann den Instrumentalunterricht abbrechen:
- Andere Hobbies werden wichtiger (kann passieren)
- Motivationsloch, (da können Eltern evtl. drüber hinweghelfen, dann finden die Kinder vielleicht wieder den Weg zurück zum Instrument)
- mangelnder Coolness-Faktor (es gibt manchmal Instrumente, die in der Peergroup nicht angesagt sind)
- zu wenig Fortschritte (wenn zu wenig geübt: dann siehe Motivationsloch)
- kein Anschluss an Mitmusiker (da könnte der Lehrer evtl. helfen, vielleicht auch die Schule oder die Eltern)
- oder sonstwas.

Bei einigen Gründen kann man also Einfluss nehmen. Meine Kinder haben auch ein Motivationsloch überwinden müssen, sind aber nun wieder mit Begeisterung dabei.
 
Ich möchte euch und besonders @Grumpes daran erinnern, dass das Kind um das hier geht Schlagzeug spielen will, weil es ihm Spass macht.
 
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... und ich hab allgemein dazu geschrieben, dass ich die Erwähnung eines Taktgefühl-Tests vermisse. Alle geben gute Ratschläge, nur über das Wichtigste für jemanden, der einigermaßen gute Musik machen will, schreibt keiner. Ich hab's dann ausführlich getan.
Wenn dieses besagte Kind Spaß und Taktgefühl hat und das Instrument lernen will, dann freue ich mich über einen neuen guten Musiker!
Der Spaßfaktor zählt übrigens bei mir sehr wenig, es muß (fast) alles einen Sinn und einen Nutzen haben, was ich angehe...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das klingt doch so alles sehr vernünftig und deine Erfahrungen decken sich sicher mit denen vieler anderer. Aber, um noch mal den Bogen zur Ausgangsfrage zu spannen, du betrachtest alles natürlich aus der Perspektive eines Berufsmusikers. Die Anforderungen sind für junge, angehende Hobbymusikusse aber vielleicht zu hoch. (Von den Softskills abgesehen) ist es ja auch gar nicht nötig, dass jeder die Anforderungen (d)eines perfekten Musikers erfüllt. Und das ist eben auch nicht das Ziel von allen. Vielen reicht es doch, Freunde am Lagerfeuer begleiten zu können. Auch das ist doch unterstützenswert.

Nein, die Anforderungen sind nicht viel zu hoch! Einige Punkte schon, aber die sind wirklich für Fortgeschrittene. Das mit dem Taktgefühl aber ist mir persönlich heilig. Ich würde niemanden ohne Taktgefühl und ohne ein wenig Talent musikalisch auf die Menschheit loslassen. Diese Fähigkeit ist für mich Grundvoraussetzung für den Eintritt in eine musikalische Karriere jedwelcher Art, sonst fällt man als Mitmusiker nur negativ auf und nervt jeden anderen. Kein Spaß auf meine Kosten!
 
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Der Spaßfaktor zählt übrigens bei mir sehr wenig, es muß (fast) alles einen Sinn und einen Nutzen haben, was ich angehe...

Ich denke, das haben wir mittlerweile gemerkt, du kleiner Misanthrop. Was das damit zu tun hat, ab wann ein Kind Schlagzeug lernen kann (sofern es Lust dazu hat), erschließt sich mir nicht.
 
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Wenn ich lese dass manchen Menschen Rhythmusgefühl angeboren sei ("bekräftigt" mit dubiosen, wenig haltbaren Quellen) und man bestimmte Leute die einen gewissen Standard nicht erfüllen ausschließen sollte, dann könnte man meinen die AfD hätte ihren Wahlkampf in die Musikszene verlagert :igitt:

Zum eigentlichen Thema:
Ich unterrichte einige Schüler die erst sechs Jahre alt waren als sie begonnen haben, bzw. habe regelmäßig Neuanfänger in dieser Altersklasse.
Klar haben einige Kinder eine steilere Lernkurve als andere, aber da spielen viele Faktoren mit.
Manche machen halt erst nach zwei oder drei Jahren einen Lernschub, während andere ab da eher stagnieren, nachdem sie einen super Start hingelegt haben.
Manche haben immer wieder mit den selben Sachen Probleme, manche mit fast gar nix.

Von allen Schülern die ich bisher hatte (und da ist das Alter völlig egal), hatte ich schon sehr fitte bis absolut unfähig dabei.
Aber bei keinem hätte ich von vornerein und so pauschal wie ich das jetzt hier lese ausgeschlossen, dass sich das nicht bessert wenn eben regelmäßig geübt wird.
So oder so ist das aber auch keine Grundvoraussetzung, denn nicht jedes Kind (also...eigentlich keins, das ich bisher erlebt habe) geht mit dem Gedanken, später mal seinen Lebensunterhalt mit Trommeln zu erbringen, an das Instrument an.

Prinzipiell ist der Lehrer neben dem Eigeninteresse des Kindes der wichtigste Faktor, denke ich.
Wenn das Verhältnis zwischen den beiden harmoniert, funktionierts auch mit Lernen, Üben, und der Einsatzbereitschaft besser.
Fährt der Lehrer ein unpassendes Konzept, wird das auf Dauer nicht funktionieren.

Die Kids wollen Spaß haben, den Schulalltag aus dem Kopf bekommen und die letzte Single von Mark Forster mittrommeln.

Insofern sind die Voraussetzungen, die ich an neue und sehr junge Schüler stelle:
- Eigeninteresse
- Bereitschaft zum regelmäßigen Üben
- grundlegendes Zahlenverständnis
- Körpergröße die es erlaubt, zumindest an einem Set mit 18"-Kick ordentlich zu sitzen
 
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Um noch klarer zu machen was mein Punkt ist.
Und ich kann deinen Punkt für dich in deinem Lebensabschnitt verstehen, nachvollziehen und sogar bis zu einen gewissen Grad für richtig erachten.
Es geht bei Kindern um alles außer einer Karriere.
Statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Kind nicht lange durchhält.
Es wird die Eltern (Lehrer, Nachbarn, Freunde) quälen (wobei es schlimmere Instrumente für Anfänger gibt.), aber dazu sind Eltern da. ;-)
Selbst wenn das Kind nur 6 Monate dabei bleibt ist das ein Erfolg. Es hat etwas Ausprobiert und (soziale und kulturelle) Erfahrungen gesammelt, motorik geschult, weniger vor dem Computer/Fernsehen gesessen, usw.
Nur darum geht es.
Wird einmal ein guter Musiker aus ihm, ist das "nur" ein Zusatzgewinn.
Noch ein Gedanke ist, dass der eigene Maßstab nur für einen selbst gilt.
Du hast einen hohen Anspruch und wirst dir Menschen mit einem ähnlichen Anspruch suchen. Das ist sehr gut so. Ihr werdet viel Spaß haben.
Es wird Menschen geben, die haben einen geringen Anspruch. Die werden Menschen mit einem ähnlichen Anspruch suchen. Es wird schräg klingen aber sie werden auch viel Spaß haben. Das ist auch Gut.
 
Oh wow, da hab ich ja eine ganz schöne Diskussion losgetreten mit meiner Frage :ugly: Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt, aktiver daran teilzunehmen (aber ganz ehrlich, damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet - ihr scheint hier bei den Drums wesentlich aktiver sein als bei den Akustikgitarren, wo ich mich sonst rumtreibe).

Ihr habt mich definitiv in der Entscheidung bestätigt, es meinem Großen zu ermöglichen, sich am Schlagzeug zu versuchen. Er hat definitiv bereits jetzt die Begeisterung und das Eigeninteresse für Musik im Allgemeinen und für das Schlagzeug im Speziellen, die hier immer wieder erwähnt werden. Ja, ich denke er ist im Allgemeinen musikalisch - wie weit das auf ein "angeborenes Taktgefühl" oder ähnliches zutrifft, traue ich mich nicht und möchte ich nicht beurteilen. Denn: Wie für mich soll es auch für ihn erstmal um den Spaß und die Freude an der Musik gehen - das ist das, worauf es meiner Meinung nach ankommt.

Hierzu sei noch gesagt: Ich war schon auf Konzerten von tollen und großen und technisch perfekten Musikern, die aber absolut keine Lust auf ihre Musik und ihren Auftritt hatten. Und ich war auf Konzerten von bestenfalls mittelmäßigen Bands, die dafür mit Feuer und Herzblut an die Sache rangingen. Letztere haben mich begeistert, mitgerissen, berührt, während erstere nichts als enttäuschte (zu hohe) Erwartungen zurückliesen.

Danke nochmal für eure vielen Inputs - allesamt tolle Orientierungshilfen! :)
 
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So, wie es der Zufall so will, ist mir ein Nachweis zugetragen worden, dass es tatsächlich Menschen ohne Taktgefühl gibt!

Aber seht selbst, die Diskussion darf weitergehen ;-)

 
Stellt sich die Frage, ob hier der Alkohol tatsächlich angeboren ist ;-)
 
Der arme Gitarrist. :patpat:
Gar nicht so einfach, wenn so ein "menschliches Metronom" :rofl: neben einem steht, nicht ins Schleudern zu geraten

Stellt sich die Frage, ob hier der Alkohol tatsächlich angeboren ist
Mag sein.
Jedenfalls haben die meisten Menschen selbst bei 2‰ mehr Rhythmusgefühl. :D
 
.
Es geht bei Kindern um alles außer einer Karriere.

Bei manchen Eltern aber leider schon...gerade im Bereich Musik und Sport sind es zu vielleicht 25% Veranlagung / Begabung des Kindes (wenn man wie schon geschrieben überhaupt davon ausgehen kann, dass es soetwas gibt) und zu 75% das strenge Regiment der Eltern, die mit allen Mitteln versuchen ihr Sprößling zu einem "Star" zu machen. Was das dann noch mit Spaß und Freude zu tun hat :nix: ? Da wäre es mir doch lieber mein Kind würde das Instrument links liegen lassen als das ich täglich mit der Knute hinter ihm stehen würde und ihm den Erfolg "einprügle"....
 

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