Und da fliegt die Gitarre aus dem Fenster

Luckie
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Gerade hat mir mein Vater Joe Bonamassa gegeben. Geil. Wer eine Chery Telecaster will, sollte sich bei mir unters Fenster stellen. Habt ihr auch so Gitarristen bei denen ihr die Gitarre aud dem Fenster feuern und lieber zur Triangel greifen wolltet? Mir geht es so bei B.B. King, Gary Moore, Eric Clapton, Keith Richards (weniger wegen dem Können, sondern mehr wegen der Riffs, die er raushaut) und jedesmal die E Street Band, wenn sie einen Publikumswunsch erfüllen.
 
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Ja, manchmal wundert man sich.
Für mich gibt es den Unterschied zwischen Musiker und Instrumentalisten, welche gute Techniker sind.
Einem Musiker ist es egal, ob er z.B. Blind ist oder ein kaputte Hand wie Django Reinhard zum Spielen hat.
Auch gibt es für die meisten falschen/schlechten Techniken einen berühmten oder guten Musiker, welcher genau diese schlechte Technik erfolgreich einsetzt.
 
Ich hatte tatsächlich in meinen jungen Jahren (Mitte der 70er) auch mal eine solche Situation.

Ich spielte so die ersten paar Jahre Gitarre und war auf einem kleinen Festival im Taunus, das dort jedes Jahr stattfand - nur als Besucher allerdings.

I-wann betrat eine Band mit einem sehr jungen Gitarristen (4 Jahre jünger als ich, ich war so knapp 20) die Bühne und begann zu spielen.
Jazzrock, Fusion ... der Gitarrist machte mich wirklich sprachlos. Damals habe ich mich an meinen Freund Charly gewandt und ihn gefragt: "Möchtest du eine Stratocaster kaufen?"
(die hatte ich erst ein paar Monate ...)

Erst etwas später am Abend habe ich erfahren, dass es sich um den jungen Michael Sagmeister handelte. Zu der Zeit eiferte er seinem Idol Pat Martino noch sehr intensiv nach.
Wahnsinn! Es muss wohl seine erste Band gewesen sein, die er 1975 formierte.
Er spielte damals schon u.a. mit Volker Kriegel zusammen.

P.S. Die Strat habe ich natürlich noch ;) :D
 
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Habt ihr auch so Gitarristen bei denen ihr die Gitarre aud dem Fenster feuern und lieber zur Triangel greifen wolltet?
Eher nicht. Ich bewundere Johnny Marr für sein Spiel. Da eifert man dann nach und versucht mit den eigenen Mitteln so ähnlich zu klingen. Und lernt dabei...
Never give up!:opa::D
 
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Mir geht es genau wie shadok, wenn ich gute Gitarristen sehe/höre spornt mich das an es auch hinzu kriegen. Ich laß mich also inspirieren und nicht frustrieren :opa:
 
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Gerade hat mir mein Vater Joe Bonamassa gegeben. Geil. Wer eine Chery Telecaster will, sollte sich bei mir unters Fenster stellen.

Da stehe ich jetzt seit zwei Stunden.. Wo ist die Tele?
 
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Mir gings mal so, als ich von dem Jungen hier ein paar Videos gesehen hatte :)

 
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Ich laß mich also inspirieren und nicht frustrieren
So und nicht anders sehe ich das auch. Aus Frust das z.T. teuer erkaufte Equipment verscherbeln oder gar im Wutanfall zerstören, das geht ja gar nicht. Immer stur weitermachen. Früher oder später merkt man daß ein Schuh draus wird. Von nix kommt nix - das wußten schon die Alten...:D
 
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Als ich noch klein war gings mir ähnlich...

Aber wer nicht shredden kann muss seinen Ausdruck eben woanders suchen. Man kann auch mit weniger Tönen viel ausdrücken.

In der Sprache ist es ähnlich: Wenn ich auf englisch diskutiere und mir ein Wort nicht einfällt, umschreibe ich es eben.

Und auf Aufnahmen kann man ja mogeln: langsam einspielen, schneller abspielen:whistle:. Muss man live halt pfuschen, fällt im Lärm eh nicht auf...
 
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John Frusciante, Jon Gomm :rolleyes:
 
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Habt ihr auch so Gitarristen bei denen ihr die Gitarre aud dem Fenster feuern und lieber zur Triangel greifen wolltet?
Nein, hat es auch nie gegegeben. Aber angeblich ging's Clapton, Page und Beck so, als sie das erste Mal Hendrix gesehen haben. :D
Ich halte es hier wie die anderen: ich lass mich von großen Gitarristen inspirieren, manche ihrer Tricks beherrsche ich schon, manches werde ich wohl nie schaffen. Aber ich hab so meinen eigenen Stil entwickelt.
Und dass ich nur ein mittelmässiger Gitarrist bin - daran hab ich mich gewöhnt.
Was Leute wie die E-Street Band betrifft: Topmusiker, aber die haben auch alle fast 50 Jahre Bühnenerfahrung und sind noch dazu extrem gut aufeinander eingespielt!
Wie zur Hölle kann man mit so gichtigen Fingern noch Gitarre spielen?
Keith Richards konnte es doch schon vorher nicht, also hat sich wohl nicht viel geändert. :evil:
Er ist der perfekte Gitarrist für die Stones, auch Chuck Berry hat bewundert, wie er die Chuck Berry Riffs spielt. Aber als großen Gitarristen würd ich ihn nicht bezeichnen. Ist ähnlich wie Pete Townshend: auch kein großartiger Gitarrist aber verdammt gut im Songwriting!
 
Aber wer nicht shredden kann muss seinen Ausdruck eben woanders suchen. Man kann auch mit weniger Tönen viel ausdrücken.

Viele Leute vergessen auch den hunderte Stunden langen, nervtötenden Aufwand, wirklich solche Geschwindkeiten hinzubekommen. Ist schwierig das ab einem gewissen Alter noch konsequent zu üben wenn die Zeit knapp wird.

Nicht umsonst haben Leute die heute für ihren "Speed" auffallen wie Synyster Gates, John Petrucci, Mark Tremonti (um mal die 2010er Stars zu nennen) - und etliche andere Guitar-Heroes aus anderen Jahrzehnten - in ihrer Jugend wahrscheinlich nix anderes gemacht.
Man muss immer schauen für welche Art von Spiel man von alleine Motivation entwickelt :). Mich hat es damals bei Meshuggah gepackt, diese verzettelten Riffs zu "kapieren" und tight spielen zu können. Rhythmusgitarre fand ich eh schon immer spannender.
Dafür krieg ich dann die Krise wenn die oben genannte Band dann irgendwelche synkopischen 16tel-Rhythmen zu viert(!) aufs My genau trifft...jedes Mal :ugly:
 
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Ich kenne auch eine Menge wirklich guter Leute, deren Musik ich total gern mag ...
Aber was hat das mit "meiner" Musik zu tun?
Nix.
Warum sollte ich mich mit anderen vergleichen? Musizieren ist kein Leistungssport ...
Ich mach "meine" Musik, so gut ichs eben kann, hab Freude daran, und versuche DARIN im Rahmen meiner Möglichkeiten besser zu werden ...
Was natürlich nicht heißt, dass ich mich von den "Guten" nicht auch inspirieren lasse oder das eine oder andere lerne.
 
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Als junger Gitarrist habe ich u.a. gerne und viel Dire Straits gehört. Und mir wurde schnell klar, dass die Spielgeschwindigkeit und Intensität von Mark Knopfler so weit weg war, dass ich erstmal meinen eigenen Weg finden mußte.
Wir hatten in meiner ersten Band ganz schnell vom Covern auf eigene Lieder umgestellt und somit konnte/durfte ich dann meine eigenen Soli, Rhythmen und Riffs entwickeln und spielen.
Nach mittlerweile 30 Jahren Gitarrenspiel erreiche ich viele Dinge immer noch nicht, bin aber mit meinem Stil, meiner Spielweise und meinen spielerischen "Eigenarten" soweit im reinen, dass es mir gefällt. Ich weiß was ich kann und bewege mich in dem Bereich sehr gerne. Ich habe soweit meinen eigenen "Stil" gefunden und spiele beim Covern meine eigenen Versionen/interpretationen.
Ich werde und wollte auch nie kopieren, sondern immer etwas eigenes daraus machen.
Deshalb wäre eine Top40-Band die exakt nachspielen will nicht meine Welt. Der Worship-Bereich, mit seinem Anspruch eigene Gefühle und Intensität in die Songs zu legen, ist dagegen genau mein Ding, zumal er auch meinem Glauben und meiner Überzeugung entspricht.

Was ich damit sagen will:
Auch wenn Du frustriert bist und Deine Gitarre aus dem Fenster pfeffern willst: Bleib dran, entwickle Dich und Deinen eigenen Stil und übe fleissig!
Wenn man sieht, das das was Du spielst nicht nur "gut auswendig gelernt" ist, sondern Deine eigenen Gefühle, Dein Herz und deine Leidenschaft zeigt, dann können die "einfachsten Melodien" bewegen wenn sie "lebendig" und intensiv" gespielt werden.

Da unterscheidet sich der Instrumentalist vom Sänger nicht so sehr, wie man oft denkt und es gibt zwei Wege die man einschlagen kann, die beide unterschiedliche Reaktionen beim Publikum hervorrufen können:
"Nur" gut und sauber gesungen/gespielt: Schön, beeindruckend (aber nicht mehr)
Auf eigene Weise mit Leidenschaft gespielt/gesungen: Bewegend

...die Kombination aus beidem ist natürlich dann das Ziel und die hohe Kunst (die aber nicht von allen erreicht werden kann).
 
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...Ich mach "meine" Musik, so gut ichs eben kann, hab Freude daran, und versuche DARIN im Rahmen meiner Möglichkeiten besser zu werden ...
Was natürlich nicht heißt, dass ich mich von den "Guten" nicht auch inspirieren lasse oder das eine oder andere lerne.

Ich darf das unterschreiben? :)

Mein Idol war damals Mark Knopfler mit seiner Strat. Nun spiele ich selber eine Strat. Wenn ich spiele, dann tanzen die Leute, sie applaudieren, einer rief mir schon mal "hör' mal, Du Gitarrenwunderkind, wie machst Du das?" zu, ich hörte auch schon mal ein "Bravo"... Unser neuer Rh-Gitarrist (62) sagte neulich zu jemanden, ich wäre ein ausgezeichneter Gitarrist...

Wer bin ich? Nur ich selbst. Ich bin nicht Mark Knopfler. Ich spiele nicht schnell, das kann ich gar nicht. Verglichen mit den "offiziellen Großen" kann ich - nichts.

Meine Strat ist eine vergleichsweise billige MIM Classic 60s, bei der das CAR vollständig abgeplatzt ist; ok, sie ist neu bundiert und hat andere Pickups.

Der Weg ist lang (mithin sinds wohl 40 Jahre) und steinig, zu erkennen, einfach authentisch sich selbst gegenüber zu werden und zu bleiben.

Vielleicht ist das das ganze Geheimnis? :gruebel:
 
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Hi

meine Devise, Hauptsache Spaß :great:. Das gilt sowohl wenn ich alleine am PC neue Sachen übe bzw. zu irgendwelchen Tracks spiele und umso mehr wenn man mit den Bandkumpels zusammen musiziert. Vorbilder gibt es zwar genug (von AC/DC bis ZZ Top) aber ich bin mir durchaus meiner gitarristischen Fähigkeiten bewußt und kann prima damit leben.

Gruß

Gaddy
 
John Mayer. Aber eher live.
 
Sehr schöne Beiträge dabei. Danke für eure Antworten. Nein frustriert und entmutigt bin ich nicht. es war auch mehr so scherzhaft gemeint. Sorry, dass der eine Typ da jetzt umsonst vor meinem Fenster gestanden hat. Ich hoffe, die Anfahrt war nicht zu lang. :D

Aber das mit dem: "Er konnte es ja früher schon nicht, also hat sich nichts geändert", war jetzt aber gemein. :D Nein, ich halt ihn auch nicht für einen überragenden Gitarristen aber für einen genialen, wenn es um prägnante Riffs geht. Nach der dritten Note erkennt man ihn und nach der vierten den Titel. Nicht immer ist es wohl Können, sondern Genialität. Was mich immer wieder umhaut ist die Erklärung von Steve Cropper zu den Intros von 'In the Midnight Hour' und 'Knock on Wood': Er hatte das Intro zu 'In the Midnight Hour' ("You just follow the dots.") und dann brauchte er eins für 'Knock on Wood'. Seine Idee: Das Intro zu 'In the Midnight Hour' einfach rückwärts spielen.

Zurück zum Thema. Ich denke die Aussage, dass man mit dem was man kann, das möglichste machen und seinen eignen Stil finden soll, ist sehr gut.
 
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