Als junger Gitarrist habe ich u.a. gerne und viel Dire Straits gehört. Und mir wurde schnell klar, dass die Spielgeschwindigkeit und Intensität von Mark Knopfler so weit weg war, dass ich erstmal meinen eigenen Weg finden mußte.
Wir hatten in meiner ersten Band ganz schnell vom Covern auf eigene Lieder umgestellt und somit konnte/durfte ich dann meine eigenen Soli, Rhythmen und Riffs entwickeln und spielen.
Nach mittlerweile 30 Jahren Gitarrenspiel erreiche ich viele Dinge immer noch nicht, bin aber mit meinem Stil, meiner Spielweise und meinen spielerischen "Eigenarten" soweit im reinen, dass es mir gefällt. Ich weiß was ich kann und bewege mich in dem Bereich sehr gerne. Ich habe soweit meinen eigenen "Stil" gefunden und spiele beim Covern meine eigenen Versionen/interpretationen.
Ich werde und wollte auch nie kopieren, sondern immer etwas eigenes daraus machen.
Deshalb wäre eine Top40-Band die exakt nachspielen will nicht meine Welt. Der Worship-Bereich, mit seinem Anspruch eigene Gefühle und Intensität in die Songs zu legen, ist dagegen genau mein Ding, zumal er auch meinem Glauben und meiner Überzeugung entspricht.
Was ich damit sagen will:
Auch wenn Du frustriert bist und Deine Gitarre aus dem Fenster pfeffern willst: Bleib dran, entwickle Dich und Deinen eigenen Stil und übe fleissig!
Wenn man sieht, das das was Du spielst nicht nur "gut auswendig gelernt" ist, sondern Deine eigenen Gefühle, Dein Herz und deine Leidenschaft zeigt, dann können die "einfachsten Melodien" bewegen wenn sie "lebendig" und intensiv" gespielt werden.
Da unterscheidet sich der Instrumentalist vom Sänger nicht so sehr, wie man oft denkt und es gibt zwei Wege die man einschlagen kann, die beide unterschiedliche Reaktionen beim Publikum hervorrufen können:
"Nur" gut und sauber gesungen/gespielt: Schön, beeindruckend (aber nicht mehr)
Auf eigene Weise mit Leidenschaft gespielt/gesungen: Bewegend
...die Kombination aus beidem ist natürlich dann das Ziel und die hohe Kunst (die aber nicht von allen erreicht werden kann).