Rock ´n´ Roll will never die?

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Wenn man sich die Musik der letzten Jahre so anhört... meint ihr die Gitarren-Rockgeschichte ist im Grunde auserzählt? Oder glaubt ihr, da kommt noch einmal etwas großes, frisches?
 
Eigenschaft
 
Das letzte neue was ich mitbekommen habe ist die Core-Schiene, und die recht alte härtere Stoner Ecke kommt grad total ins Rollen.
Beides keine kompletten Neuerfindungen im Vergleich zur Vorgeneration, aber wie jeder Teil der Rockmusik eine stetige Weiterenwicklung.
Obs einem gefällt ist was anderes :)
 
Ich bin da auch optimistisch. Rock'n Roll ist zum einen ein gewisses Lebensgefühl, mit dem in jeder Generation der eine oder andere durch die Welt geht. Zum anderen gibt es immer einige Rock'n'Roll-Zombis, die unbescholtene Spießerkinder infizieren werden ;). Wenn man Rock'n'Roll mit einer Epidemie vergleicht, scheint diese derzeit recht gut eingedämmt zu sein. Solange aber die entsprechenden Klangkonserven nicht sicher weggesperrt oder vernichtet werden, sondern sogar immer neue Mutationen auf die Menschheit losgelassen werden, mache ich mir keine Sorgen um den Fortbestand :D:evil:

Etwas völlig neues wird vielleicht nicht mehr entstehen, aber es bleibt spannend, solange das Vokabular immer wieder erweitert wird...
 
Gute Frage.
Vielleicht liegts auch gar nicht an den vermeintlich fehlenden frischen Bands und frischen Genres. Vielleicht liegts auch einfach nur an uns, die wir älter werden und uns and die glory days unseres Erwachsenwerdens klammern. Damals, als noch echte Helden die Welt bevölkerten.

Mein Sohn ist jetzt bald 15 und, hey Joe, hab ich die letzten knapp 2 Jahre neues geiles Gedönse kennengelernt. Eskimo Callboy oder Callejon anyone? Irgendwie Party-Techno-Metal, aber auf äusserst kreative und selbstironische Art und Weise. Die Broilers zeigen genau auf, was ich bei den Toten Hosen die letzten 15 Jahre vermisst habe. Saltatio Mortis? Mittelalter meets Rock, gefällt-gefällt-gefällt mir.

Die alles-plattwalzende-Rockgitarre und der omnipräsente-und-weltbeherrschende-Gitarrenheld als aussterbende Spezies? Das mag sein, aber ehrlich: War das früher nicht auch ein bisschen peinlich, so aus heutiger Sicht?
 
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ich bin der festen uberzeugung, dass sich kein "Dino" der Rockmusik mehr bildet. Die Zeiten sind vorbei. Zu schnelllebig. Der Fanwahnsinn ist ein anderer geworden.
Sowas wie deep purple, metallica, guns n roses, ac dc etc kommt nicht mehr.
die welt verändert sich. früher fuhr man skateboard, weil man diesen LIFESTYLE gelebt hat. man war skater. den ganzen tag. immer wenn es möglich war.coole Tricks, die profis als Vorbilder. heute fahren die kids und jungen Männer longboard. mir kommt es bei den meisten so vor als wenn "hauptsache stylisch und gut aussehen" mimimi.
back to music:
früher war die musik wertiger. ein album war viel viel mehr wert. es gab nur mc cd oder lp. diese kaufte man nur im laden. für teuer geld.okay, aufgewachsen mit nen kassettenradio. Als knder haben wir bereits vom radio "raubkopien" auf musikkassette aufgenommen. Vorne und hinten abgeschnitten wegen werbung und gesabbel versteht sich...
da man sich es nicht leisten konnte alle zu kaufen, tauschte man kopien, überspielt auch mc.
man musste die musik hören.
heute ist es total banane geworden. wer die musik hören will braucht nur eine youtube playlist zu erstellen.
sogesehen, scheiß technik . internet und so.

aufgrund dieser chaotisch zusammengewürfelten Argumenten, bin ich der meinung, dass sowas "Großes" nicht mehr passieren wird.
selbst Bands wie "Linking Park" sehe ich nicht in solch einer Kategorie...
 
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Gute Frage ob noch was grosses nachkommt. Allgemein hab ich den Eindruck, dass E-Gitarre spielen mehr "in" ist als jemals zuvor. Von dem her bin ich zuversichtlich, dass Rockmusik nicht aussterben wird. Ob es sich dabei immer wieder nur um einen Aufguss des alten oder was neues handelt - das wird sich zeigen. Es gibt, wie @startom beschreibt, einige interessante Ansätze. Ob die es bis zum Legendenstatus schaffen werden oder, wie vieles andere, irgendwann der Vergessenheit anheimfallen, wird sich zeigen.
Ich bin aber auch nicht so pessimistisch wie @CaptainFuture, ich glaub sehr wohl, dass es auch aus der heutigen Riege noch Dinos geben wird, zum Teil schon gibt. Schnelllebig war das Musikgeschäft schon immer und die Reihe der One-Hit-Wonders ist lang. Aber daneben sind auch diejenigen, die sich halten, immer wieder mal was grosses herausbringen. Selbst wenn es keine grossen Hits mehr werden.
Die alles-plattwalzende-Rockgitarre und der omnipräsente-und-weltbeherrschende-Gitarrenheld als aussterbende Spezies? Das mag sein, aber ehrlich: War das früher nicht auch ein bisschen peinlich, so aus heutiger Sicht?
Nö, ich finde einen ehrlichen Gitarrenhelden bis heute nicht peinlich. So manche Pose, aber da bin ich froh, dass auch von mir da nur recht wenig Photos existieren. :D
 
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Die Dinos erkennt man doch auch erst im Nachhinein, nicht vorher.
Für den 50th Typ ist Black Sabbath höhstens der komische Kauz von der MTV Sendung, und für den heute 18-Jährigen sind Korn eine Legende.
Kurt Cobain hat heute vielleicht einen deutlich höheren Stellenwert als die älteren Generationen an Rockern.
Ein vielleicht Dino hat sein Leben grad frühzeitig in einem Hotelzimmer beendet.

Und die Wertschätzung von Musik?
früher war die musik wertiger. ein album war viel viel mehr wert. es gab nur mc cd oder lp.
Das ist ne ganz einfache Sache von Angebot, Nachfrage und Preisgestaltung.
Früher hattest Du im Laden vielleicht ein paar Dutzend Platten deiner Sparte, irgendwann wurdens mehrere Hundert, und man konnte aus Subgenres wählen.
Dann haben sich teilweise Läden gebildet, die nur ein Genre angeboten haben.
Heute sinds Tausende an Künstlern die ich durch verschiedene Wege Online hören und kaufen kann.

Liegts an dem Medium, dem Internet? Oder geht damit einher ein Boom an Bands, die mit digitaler Technik auch günstiger und einfacher Platten aufnehmen können, und dann nicht nur lokal anbieten müssen, sondern weltweit bewerben und verkaufen können?
Daran liegts mEn dass die Stoner Sparte grad so boomt, die Mukke gibt es an Sich schon fast so lang wie Rockmusik, aber jetzt erst gibt es ein Medium oder eine Plattform zum Austausch über diese Sparte und somit auch eine Methode der Verbreitung neuer Musik.

Wie viele damalige Bands waren großartig, sind nur nie über die Schwelle gekommen? Wie wär das heute gewesen, wenn sie nicht nur an die bekannteren anderen Bands gegliedert worden wären?
 
Liegts an dem Medium, dem Internet? Oder geht damit einher ein Boom an Bands, die mit digitaler Technik auch günstiger und einfacher Platten aufnehmen können, und dann nicht nur lokal anbieten müssen, sondern weltweit bewerben und verkaufen können?
Spannende Frage. Zum einen sind heute die Möglichkeiten billig eine brauchbare Aufnahme zu realisieren deutlich grösser! Wenn ich denke was ein 4-Spur Rekorder Anfang der 90er gekostet hat. Heute lacht man doch nur noch darüber. Studiozeit war für eine reine Hobbyband sowieso unleistbar.
Heute gibt es dank Audiointerfaces und Recording Software unzählige Spuren und für die Aufnahmen muss man nur mehr die Zeit finden. Und dann hat man gute Möglichkeiten bereits als Amateur gute Mixes am PC zu erstellen. Bissl einarbeiten muss man sich halt, aber das ist überall so.
Und dank Soundcloud, Spotify und früher Myspace kann man die Musik auch veröffentlichen, ohne erst teuer eine Platte oder eine CD pressen lassen zu müssen.
 
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Warum gibt's denn die Dinos?
Weil eine bestimmte Geration einen bestimmten Lebensabschnitt oder Lebensgefühl mit der zu dieser Zeit gehörten Musik verbindet, oder?

Manche dieser Bands, Musiker oder Songs werden eine Generation weiter getragen. Das war es dann im Großen und Ganzen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dinos im althergebrachten Sinn wird es meiner Meinung nach nicht mehr geben.
Vor einiger Zeit gabs eine Handvoll dieser zu Dinos gewordenen Helden die heute noch auf einigen Playlists stehen. Das dürfte mit dem Wunsch nach Kontinuität eng zusammenhängen. Mit dem "sich drauf verlassen können".

Heute gibts Musiker und neue Songs in Top-Qualität massenhaft an jeder (Internet-) Ecke. Das macht die Auswahl möglicher Dinos inflationär und die "Fans per Zukunfts-Dino" bewegen sich hauptsächlich im Alterssegment 12-16. Damit ist die "Dino-Loyalität" nur beschränkt gegeben bzw. etwas sprunghafter.
Es hängt nicht mehr am Lebensabschnitt sondern nur mehr am "Lebensmoment". Da beschränkt sich das "Dinotum" dann auf einen bestimmten Song.

Am Handy mal schnelle einen Song gestreamt (meist kostenlos) und in oft grauenhafter Qualität gehört lässt eine Wertigkeit des konsumierten Geräusches nicht mehr wirklich zu. Man erledigt das "nebenher".

Alles zusammen macht den "Rock 'n Roll" als Lebensgfühl und die damit verbundene Musik fast nicht mehr möglich. Rock 'n Roll war ja auch Reibungspunkt, Widerstand, Neues, Anders. Das geht heute so gut wie nicht mehr.

Ein heutiger "Legendenproduzent" (sprich "Musikkonsument") hat keine Möglichkeit dieses "Gefühl" nachzuerleben und mit Musik zu verbinden. Lederjacke und Jeans als "auffälliges Merkmal" haben sich überholt. Bunte Haare, Tatoos etc. jucken heute auch keinen mehr. Bungee Jumping machen heute rüstige Rentner und schnelles Motoradfahren kostet noch schneller den teuer erworbenen Führerschein.
Die Sache mit den Jungs und Mädels haben die meisten mit 16 schon durch oder per Internet (-porno) recherchiert. Alkohol bei Parties ist keine Attraktion mehr und Rauchen wurde durch den exzessiven Konsum von stark zuckerhaltiger Limonade abgelöst.

Was also soll der "Rocker von heute" denn noch rocken?
 
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Rock 'n Roll war ja auch Reibungspunkt, Widerstand, Neues, Anders. Das geht heute so gut wie nicht mehr.
Das war aber spätestens mit dem Erfolg der Beatles vorbei. Es haben noch einige "Countercultures" die Rockmusik als Vehikel benutzt, wie die Hippies und die Punks. Aber bereits Grunge hat doch keinen Widerstand mehr hervorgerufen.
Da ist wohl der Punkt, dass es heute generell schwieriger zu sein scheint rebellisch zu sein. Viele "mittelalterliche" Leute wie mich schrecken die Jungen am meisten durch Konservativismus. Lange oder bunte Haare, Jeans und Lederjacken - hab ich doch alles selbst.
 
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Aber bereits Grunge hat doch keinen Widerstand mehr hervorgerufen

Da gings ja auch schon Richtung "alles erlaubt". Aber Mitte der 70er mit Jeans in ein Lokal zu gehen konnte schon mit "hier nicht" enden.
Eine transparente Bluse in "Wünsch Dir was" wurde zum Skandal oder Nina Hagen in CLUB2 (1979) forderte eine Kündigung des Moderators heraus, Tatooträger waren alle Verbrecher, der Bankbeamte hatte Anzug und Krawatte usw.
Alles Teile von Dingen die sich irgenwie mit einem Lebensabschnitt verbinden liessen. Platten und Stereoanlagen waren eher selten und man hörte gemeinsam (z.B. im Jugendheim Jethro Tull oder Black Sabbath). Das waren "Erlebnisse" und nicht nebenbei aus Langeweile gestreamte Musik.

So heute nicht mehr zu finden.
 
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Alles schön und gut, aber wie willst Du heute wissen, wer morgen (in X Jahren) als "Dino" zählen wird?
Vor 10 Jahren hätte ich wohl Amy Winehouse genannt -- hat sich ja leider nicht so ganz bestätigt. Da stellt sich die Frage, was einen "Dino" ausmacht. Lange Jahre im Geschäft? Und/oder hohe Plattenverkäufe? Hmmm, Eminem. Würde ich aber auch nicht unbedingt zu den "Dinos" zählen. Oder zählen nur Rocker? Green Day. Nein, irgendwie auch nicht. Foo Fighters. Schon eher, aber irgendwie auch wieder nicht. Und RHCP zählt auch eher zur Alten Garde.
Also, was macht den "Dino" aus?

Ich würde Musiker dazu zählen, die einen Eindruck hinterlassen. Auch wenn es nicht gleich in einer Revolution ausartet. Also doch Amy Winehouse. Und Eminem. The White Stripes. The Strokes... Es gibt schon einige, die man nennen kann.
 
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Rock 'n Roll war ja auch Reibungspunkt, Widerstand, Neues, Anders. Das geht heute so gut wie nicht mehr
Wenns Dir beim RnR nur um Rebellion geht behaupte ich, Du hast es nicht verstanden.
Das was früher RnR war wirst Du heute genauso auch nicht wiederfinden, weil das was ihr damals gemacht habt euch nicht mehr von euren Kindern schocken wird. Die heutige Generation empfinde ich auch nicht als extra rebellisch, sondern als eine mit einem Augenmerk auf eine gewisse etwas naive Offenheit. Es wird nicht mehr nur eine Musikrichtung gehört, es werden Tabus ausgehoben und hinterfragt, es wird an Stellen gemischt wo es vor 10 Jahren noch feste Grenzen gab.

Das ist, bezogen auf z.B. die originale Punk-Szene, ziemlich rebellisch. Sie wollen nicht anders sein, sondern sie wollen niemanden anders durch sein anders sein ausschließen.
Lederjacke und Jeans als "auffälliges Merkmal" haben sich überholt. Bunte Haare, Tatoos etc. jucken heute auch keinen mehr.
Naja was erwartest Du, dass jede Generation immer extremer das Klischee bedient? Die Punks haben den Höhepunkt erreicht, es ist langweilig geworden.
Trotzdem haben genug Kiddies heut ihre Probleme, grad in der massiv umhergehenden neuen Toleranz gibt es immernoch die Dinos die es eben nicht sind. Eltern, Clubbetreiber, Lehrer die massiv nach dem äußeren urteilen und alberne alte Ansichten vertreten, und die Person als solches nicht sehen.
Da gings ja auch schon Richtung "alles erlaubt". Aber Mitte der 70er mit Jeans in ein Lokal zu gehen konnte schon mit "hier nicht" enden.
Das ist halt Entwicklung, irgendwer hat halt drauf reagiert und der Jugend heute verschiedene Möglichkeiten der Auslebung gegeben.
Ob der das aus fürsorgerischen oder kapitalistischen Gründen macht sei mal dahin gestellt.
Platten und Stereoanlagen waren eher selten und man hörte gemeinsam (z.B. im Jugendheim Jethro Tull oder Black Sabbath). Das waren "Erlebnisse" und nicht nebenbei aus Langeweile gestreamte Musik.
Ich hab beide Bands durch Kumpel kennengelernt, Jethro Tull tatsächlich im Jugendhaus.
Dort war ich auch der berüchtigte Sabbath-Fan den viele dort durch mich kennengelernt haben.

Heute muss ich mich aber nicht drauf beschränken. Wenn ich bei Bandcamp, YouTube oder Spotify was neues finde, benutze ich social Media um mich auszutauschen.
Es kann sein dass ich dabei beim Kumpel bin oder er bei mir, vielleicht ist man unterwegs und ich zück ne Bluetooth-Box.
Ich seh sogar dauernd Kinder die sich Kopfhörer teilen um Musik zu zeigen, jeder kriegt einen Stöpsel.
Sich über Musik auszutauschen ist bis heute ein elementarer Bestandteil des Musikhörens, und hat so viele Mittel dazugewonnen.
So heute nicht mehr zu finden.
Ich glaube deine Rezeption der heutigen Jugend ist völlig verzerrt dadurch dass Du nur deine Perpektve "vom oben" hast.
Ich bin nu auch kein Teenie mehr und kann die Trends der letzten 5 Jahre auch nur beobachten, habe aber früher durch Jugendarbeit noch einen Bezug gehabt.

Die Kiddies von heute rebellieren nicht mehr gegen die spießigen Eltern, die meisten haben ja durchaus Erfahrungen im Bereich Sex Drugs & RnR gemacht.

Heute wird gegen politische Ansichten rebelliert, gegen veraltete Ideen zu dem was die Jugend machen sollte (ich kenne tatsächlich n paar die als Kiddies Eltern mit deiner Einstellung hatten, und darunter gelitten haben, weil sie nie die Erwartung der Eltern erreicht hatten).

Ich empfinde die heutige Jugend als politischer und erwachsener als meine Generation, und versucht, eine bessere Welt um sich rum zu schaffen.


^
Das ist ein Bericht einer Person Erfahrung mitbringt aus der Jugendarbeit, mit Verwandten in dem Alter das als Jugendlich gilt, und den Jugendkultur immer sehr interessiert hat.
Das mag jemand anders anders wahrnehmen, und es mag regional anders bedingt sein - in HH ist sicherlich alles noch etwas anders als im bayrischen Dorf.
 
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Die Rockgeschichte schreibt sich immer wieder neu und wird nie aussterben. Es mag dem einen oder anderen nicht gefallen, es mag von einer älteren Generation nicht verstanden werden oder gar erkannt, aber es wird immer etwas da sein.
Die Zeit sind halt vorbei in denen Kiss Heavy Metal war, selbst ich musstenlachenals mir das mal gesagt wurde.
 
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Moin,
Rock wird es sicher noch eine ganze Weile geben, immer mal wieder anders, aber im Grunde sich treu. Und garantiert wird Rock auch von einigen Leuten der nachfolgenden Generationen neu entdeckt.
Da Musik heute genauso wie alles andere, im Rahmen von Patchwork-Lifestyle-Gruppen konsumiert wird, gibt es aber kaum noch die Klammer, die größere Gruppen im Rahmen ihrer Sozialisation als identitätsstiftend erleben.
So wie heute 50jährige von Ihren Konzerterlebnissen in den 70er/80er Jahren schwärmen, schwärmt der heute 15jährige in 30 Jahren vielleicht von seinem Sido-Konzert (oder diesem Typen, den Böhmermann "geoutet" hat) oder was auch immer.
Der identitätsstiftende Moment ist noch immer vorhanden, aber intersubjektiv ist dieser nicht mehr für eine größere Gruppe nachvollziehbar.
Die musikalischen Vorlieben haben sich noch viel weiter segregiert und eine bestimmte Ausprägung kommt heute kaum noch über die engen Grenzen einer kleinen Rezipientengruppe hinaus. Während die sagen wir mal Generation 65 - 75 doch deutlich mehr gemeinsame Erfahrungen teilen (durften? mussten?).
Das macht mMn den großen Unterschied.
Grüße
 
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Die frühe Rockmusik ist untrennbar mit Rebellion und Befreiung vom "Mief" der Eltern und Institutionen verbunden.
Es war ein aufbegehren der Jugend, die sich durch die gehörte Musik, die Sprache und die Kleidung manifestierte. Auch heute noch ist es so, das sich die Jugend durch Sprache, Musik und Kleidung von den Älteren absetzen will aber es wird immer schwieriger für sie. Die Alten (Älteren/Eltern) gebärden sich heute sehr infantil und versuchen jeden Trent mitzumachen, damit sie sich selbst noch jugendlich fühlen können (bis hin zur eigenen "Lächerlichmachung"), das der Jugend kein Raum mehr bleibt sich abzusetzen. Heute ist alles "Beliebig" geworden - es gibt nichts mehr was irgend jemanden noch aufregt (außer in anderen Kulturkreisen). Die Eltern zeigen für alles Verständnis, du hast kaum eine Chance sie zu Schocken (Außnahmen bestätigen die Regel).

Als ich in unserem Dorf mit langen (und immer länger werdenden) Haaren durch die Straßem ging, war ich der Gesprächsstoff des ganzen Dorfes und musste mir bei jeder Gelegenheit die dummen Sprüche anhören (teilweise im faschistoiden Sprachgebrauch). Heute sind wir (die ältere Generation) in die Jahre gekommen und einige laufen immer noch mit langen Haaren und den entsprechenden Klamotten rum.
Wenn meine Eltern früher die gleiche Musik gehört hätten wie ich, dann wäre es keine Musik mehr für mich gewesen. Heute haben die Kits durch dieses Elternverhalten (Gesellschaftsverhalten) keine Chance mehr sich abzusetzen - aber ich bezweifel ob sie das wollen. Die Jugend (wie immer gibt es Außnahmen) ist heute viel angepasster und unreflektierter als noch vor 20 oder 30 Jahren (auch hier gibt es natürlich Außnahmen und die neusten Entwicklungen zeigen wieder mehr Jugendliche mit engagement). Warum auch - es wurde ja schon alles für sie von den älteren Generationen erkämpft. Ich denke eine Bewegung, die die Gesellschaft so komplett umgekrempelt hat wie die 68er, würde mit der heutigen Jugend nicht mehr stattfinden. Auch die Emanzipationsbewegung wurde von älteren Generationen angestoßen bzw. erkämpft. Die heutige Jugend hat scheinbar nichts mehr was sie bekämpfen oder erkämpfen wollen/können - sie haben nur noch das Glück den von den Eltern erkämpften Freiraum zu nutzen.
Bei all diesen Kämpfen der älteren Generation (hier kommt man wieder zum Anfangsthema) hat die damalige Musik eine entscheidende Rolle gespielt (auch die zumindest bei einigen Bands gesungenen Texte) und somit zur Legendenbildung der Bands beigetragen. Wenn Du mit Musik von The Who den Wasserwerfen gegenüber gestanden hast, dann hat dessen Musik einen ganz anderen Wert für Dich. Wo soll sich heute eine Band das erspielen?

Gruß
 
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@gesch nichts für ungut, aber das sind Sprüche wie jede Generation sie bringt.
Man sieht halt seine Generation immer anders als die folgenden und vorhergehenden.
Die 68er sind heute Spießer die ihre Bürojobs aussaßen und glauben immer Recht zu haben.
Wir haben damals die Emos und Coreler veralbert, und sind heute alles Spießer mit Bürojobs.
Die Emos und Coreler sind, überraschenderweise, alles Spießer mit Bürojobs.

Die Glorifizierung der Hippies von 68 hat hält sich bei mir auch in Grenzen, da die Geschichte historisch gewachsen ist.
Die hatten auf Grund der vorhergehenden Jugend, die in den 30ern die Welt etwas umgeformt hatte, auch eine andere Ausgangslage um Entscheidungen zu treffen.
Da danach kein Superbösewicht die Sicht der Leute verändert hat, konnte auch keiner wieder einen neuen moralischen Grund schaffen.

Genauso sind für die Generation derer, die im Weltkrieg gegen das wahrhaftig böse gekämpft haben, diese gegen-Gewalt-Hippiebewegungen eine Beleidigung an die Opfer die sie und ihre Kameraden im Kampf gebracht haben. Trotzdem können sie nicht die Denkweise und die Probleme der damaligen Jugend verstehen, die eben das verhindern wollte.


Heute kommt das Alles-wird-gut-Gerede vieler Babyboomers, die den leistenden Teil der Gesellschaft auf einem absteigenden Weg verlassen, jedoch die nachfolgenden Generationen verantwortlich machen.
Gleichzeitig kommen aus heutiger Sicht völlig weltfremde Tipps wie man sich in der Gesellschaft integrieren sollte, und ganz viele Geschichten wie heldenhaft sie ihre Probleme damals lösten.
Und das lächerliche Ergebnis, wir machen alle die gleichen Jobs weiter, egal ob wir 68 waren oder die Punks aus den 70ern, oder 90er Pillenschmeißer, oder halt Armcutter-Emos. Wir leben alle unsere Leben mehr oder weniger gleich, wir gehen arbeiten, wir scheuen uns davor Kinder zu kriegen, wir sparen fürs Auto, wir haben unsere Hobbys und arbeiten am WE im Haus oder an der Wohnung, und versuchen krampfhaft jung zu bleiben obwohl dieser Status schon lange weitergegeben wurde.


Jede Generation hat ihre Probleme mit denen sie klarkommen muss und meistens tut, und jede Generation kann unmöglich erkennen, womit die nachfolgende Generation zu kämpfen hat.
Insofern kann man auch nicht einfach "RocknRoll war früher noch was wahreres" rufen, man weiß gar nicht was die heutige Jugend bewegt, man beurteilt alles albernerweise nach seinen eigenen Vorstellungen.


Lass Dir sagen, wir werden immer weiter so bleiben, und jede Generation wird ihre Legenden bilden und die nachfolgende Jugend albern finden ;)
 
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Da Musik heute genauso wie alles andere, im Rahmen von Patchwork-Lifestyle-Gruppen konsumiert wird, gibt es aber kaum noch die Klammer, die größere Gruppen im Rahmen ihrer Sozialisation als identitätsstiftend erleben.
Und ich behaupte jetzt mal ganz frech dagegen, dass viele der von uns verklärten Bewegungen früherer Jahrzehnte auch nur Minderheitenprogramm waren. Seien es die Hippies, seien es die Punks. Lediglich Elvis und die Beatles haben wahrscheinlich tatsächlich zu ihrer Zeit eine Mehrheit der Jugend angesprochen.
Ich bin da bei @crazy-iwan, wir wissen doch viel zu wenig über die heutige Jugend und ihre Probleme. Selbst bei meiner inzwischen 18jährigen Tochter sehe ich ja nur einen Teilbereich dessen, was Jugendliche heute bewegt. Und auf welche Musik sie stehen etc. So wie wir in unserer Jugend ja auch nur einen Teilbereich wahrgenommen haben. Und ich hab in meiner Schulkarriere - in den 80er Jahren - viele Schulen besucht und es war immer eine bunte, aber von Schule zu Schule unterschiedliche Mischung.
Aber wir sind nicht alle in langweiligen Bürojobs gelandet und vor allem langweilige Spiesser geworden. Ich bin mit relativ vielen ehemaligen Schulkollegen über FB vernetzt - da seh ich weiterhin einen bunten Haufen Menschen, die ihren Idealen mehr oder weniger treu geblieben sind. So seh ich mich auch: langweiliger Bürojob: ja. Spiesser: nein.

Was aber stimmt ist, dass ich in meiner Jugend wegen meiner langen Haare einiges einstecken musste. Oft war es nur Spott, viele male Unverständnis. Und gelegentlich auch eine gewisse Diskriminierung, wenn sich zB ein Kellner geweigert hat mich zu bedienen. Oder im Umgang mit der Polizei, da warst du bis in die 00er Jahre mit langen Haaren zunächst selbst verdächtig. Und ich rede nicht vom Dorf, sondern von der Großstadt.
Heute - kannst mit langen Haaren endgültig niemanden mehr schockieren - vielleicht sollte ich mir mal was radikal anderes einfallen lassen für meine Frisur, aber ich wüsste ehrlich nicht was da noch schocken sollte.

Was das mit Rockmusik zu tun hat? Nichts oder nicht viel, es ist der Soundtrack meines Lebens...
 
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Aber wir sind nicht alle in langweiligen Bürojobs gelandet und vor allem langweilige Spiesser geworden.
War natürlich überspitzt, aber wir haben alle nicht den coolen Lebensstil den man sich als Jugendlicher vielleicht ausgemalt hat ;)
Heute - kannst mit langen Haaren endgültig niemanden mehr schockieren
Naja, mit langen Haaren in Vertrieb zu kommen war nicht einfach, und von Kollegen aus Süddeutschland werde ich regelmäßig drauf angesprochen wie ich das geschafft hab.
Unterschätzt das nicht, mit den langen Haaren wird man in vielen Kreisen immernoch anders behandelt, auch wenns natürlich was ganz anderes als vor 30-50 Jahren ist.
 

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