Roten Faden für autodidaktisches Lernern erstellen?

  • Ersteller Powerknoedel
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Da hast du recht. Aber bei der Suche kann auch ein Lehrer helfen. ;)
 
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Wow! So viele Antworten. Vielen Dank für den ganzen Input.
Richtig, eigentlich war mein Plan es für mich alleine zu lernen. Durch euch bin ich aber jetzt dazu gekommen mir erst einmal einen Lehrer zu suchen um das Grundlegende zu lernen.

Danach kann ich ja immer noch ohne Lehrer lernen.
Jetzt muss ich nur noch einen vernünftigen Lehrer finden. Habt ihr da Tipps, woran man einen guten Lehrer erkennt?
 
Durch euch bin ich aber jetzt dazu gekommen mir erst einmal einen Lehrer zu suchen um das Grundlegende zu lernen.
Das ist definitiv keine doofe Idee.
Man muss auch nicht durchgehend Unterricht nehmen, wenn man diszipliniert übt und sich selbstständig neue Sachen anschauen, kann auch alle 2 Woche reichen, bzw Phasen (1 Jahr Unterricht, 1 Jahr Pause oder so).
Habt ihr da Tipps, woran man einen guten Lehrer erkennt?
Viele, aber vieles erkennt man als Anfänger nicht oder nicht gut.

Sachen die für mich wichtig sind:
- Sympatie.
Man teilt Gedanken über Musik, und später auch die eigene Kunst aus. Es ist n top Bonus, wenn der Lehrer dabei deinen Schlag Mensch gut versteht, und Dir genau richtig entgegen kommen kann, da das doch recht persönlich werden kann.

- Ernsthaftigkeit.
Es gibt Lehrer, die lassen sich sehr gern auf n Schnack ein, und das ist auch gut so.
Ein guter Lehrer sollte aber auch gut wieder die Kurve kriegen, und den Unterricht im Fokus haben.
Sowas soll natürlich trotzdem entspannt laufen, aber ich hab halt auch schon Typen erlebt, die gern über ihren eigenen Ruhm erzählen, ohne dabei Unterricht zu machen.
Einfach mal selber schauen, wo da dein Pensum liegt.

- Förderung.
Einem Anfänger kann man viel erzählen, der macht eh alles falsch, da kann man noch nicht viel falsch machen. Später wirds aber enorm wichtig, dass dein Lehrer deine Stärken und Schwächen erkennt, damits weiter motiviert.
Es bringt nix, wenn er Dir nur sagt was Du nicht kannst und das übt, er muss auch sehen was Du richtig gut kannst, und Dich dahin leiten, diese Fähigkeiten sinnvoll nutzen zu können.

- Stilistik
Ein Lehrer sollte einem Schüler helfen, seinen eigenen Stil zu entwickeln.
Hier wirds besonders schwierig, weil nicht viele Musiklehrer dieses Talent haben, und dann auch noch zu deinen Macken passen werden.
Das ist halt auch ne Sache, die ganz am Anfang nicht ganz wichtig ist.
Trotzdem halte ich sie für unterschätzt, viele klingen anfangs einfach noch sehr nach "irgendwem", und die Lehrer helfen zu oft nicht, das zu ändern.
Mein Lehrer hat mit mir damals ein paar Mal über sowas gesprochen, und dann hat er mir gezeigt mit welchen Mitteln ich meinen bestehenden Stil erweitern kann.
Wir haben verschiedenes geübt, er hat mir aber auch gezeigt wie ich selber hinter solche Sachen komme, wie ich also den bestimmten Stil eines Songs oder Künstlers rauslese und Teile davon schrittweise in meine Spielweise einbette.
Fast alles andere kann man theoretisch selber lernen, ich würd behaupten das war die wichtigste Lektion meines Gitarrenlehrers, und die, die mich am meisten voram gebracht hat.


Das sind Infos, die Dir vielleicht erst in 2-3 Jahren helfen - aber vielleicht hilfts ja dann ;)
 
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Diese immer wiederkehrende Lehrer/Nichtlehrer-Diskussion ist zuweilen höchst amüsant. :)
Wenn ich lese, wie ein guter Lehrer sein muss, schleicht sich bei mir der Verdacht ein, es gibt für jeden Schüler nur den EINEN Lehrer (mit etwas Glück). Da es so viele Lehrer gibt, die sich in den ersten beiden Stunden so dermaßen arrogant weigern, auf die gewünschte Stilistik ihrer Schüler einzugehen, sie nicht in der vierten Stunde dazu befähigen, selbst kreativ in der gewünschten Musikrichtung Erfolge zu erzielen, können viele Anfänger nur davon träumen, jemals einen Lehrer zu finden... es ist wie verhext. :D
Und ohne Ironie: man kann das durchaus mit dem Erlernen der Schreibfähigkeit vergleichen. Ich finde nämlich, bevor der Noch-Analphabet sich daran wagt, einen großen historischen Roman zu schreiben, sollte er erst einmal aus Buchstaben sinnvolle Wörter bilden können.
Wenn man DAS beherrscht, kann man sich nach jemanden umsehen, der einem erklärt, wie man einen umwerfenden Roman schreibt.
Für Phase 1 ist es völlig irrelevant, ob mir der Lehrer sympathisch ist oder nicht, solange er mir das Schreiben und Lesen beibringt.
Just My 23 cents...
 
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Durch euch bin ich aber jetzt dazu gekommen mir erst einmal einen Lehrer zu suchen um das Grundlegende zu lernen.

Danach kann ich ja immer noch ohne Lehrer lernen.
Du kannst auch parallel ohne Lehrer lernen. Es ist ja keine Schwarz-Weiß Sache. Zwischen den Stunden übst du ja auch und es verbietet dir niemand da auch Sachen zu spielen, die du (noch) nicht mit dem Lehrer geübt hast. Ganz im Gegenteil, davon bekommst du Spielpraxis und vor allem tauchen dann vielleicht Fragen auf, die du in der nächsten Einheit stellen kannst. Wobei ich da @schmendrick recht geben muss: es kann dann durchaus sein, dass dein Lehrer sagt, da bist du noch nicht so weit. Ein guter Lehrer wird das aber im Hinterkopf behalten um dann darauf zurückzukommen und dich nicht einfach vertrösten.
Jetzt muss ich nur noch einen vernünftigen Lehrer finden. Habt ihr da Tipps, woran man einen guten Lehrer erkennt?
Sagen kann ich dir das nicht, weil ich so nie einen Lehrer gesucht hab. Aber wenn du uns verrätst wo du herkommst, vielleicht kann dir hier jemand aus deiner Gegend Tipps geben.
Für Phase 1 ist es völlig irrelevant, ob mir der Lehrer sympathisch ist oder nicht, solange er mir das Schreiben und Lesen beibringt.
Jein, als völlig irrelevant würd ich es nicht bezeichnen. Wenn einem ein Lehrer sympathisch ist lernt man automatisch besser und lieber. Und glaub mir, ich hatte eine Volksschullehrerin, die mich nicht mochte und ich sie auch nicht. Da war dann viel Druck notwendig, dass ich was lerne. Es sollte also zumindest eine Grundsympathie gegeben sein.
 
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Ja, war vielleicht etwas pragmatisch ausgedrückt. :)
Ich war 11, als ich Konzertgitarre anfing zu lernen, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Und auch keinen anderen Lehrer. Alles was ich heute kann auf der elektrischen, auf der Western usw. ist mir aber aufgrund meiner Ausbildung mehr oder weniger zugeflogen. Aber es stimmt schon, die Zeiten haben sich geändert und wohl auch die Ansprüche, ich sollte hier nicht von mir auf andere schließen.
Übrigens war mein Lehrer der Vater des Randfichten-Gitarristen. :D
 
Ich sehe das ähnlich pragmatisch wie @schmendrick . Die Basics sind die Basics sind die Bascis. Motivation und Disziplin gibts nicht gratis und franko vom Lehrer geschenkt, das muss halt jeder selber mitbringen. Meine jüngste Schülerin ist 7 Jahre alt, in der ersten Klasse, lernt seit Anfang Februar klassische Gitarre und findet es unsagbar sensationell, dass sie schon fast mehr Noten als Buchstaben kennt. Herrlich, wie lernfreudig die Kinder in diesem Alter sind.

Um auch noch selber plakativ zu werden: Den guten Lehrer erkennt man daran, dass er in erster Linie Lehrer und danach Gitarrist ist....nicht umgekehrt. Nicht jeder griffbrettrasende Student kann seine verblüffenden Skills auch zielgruppengerecht vermitteln.
 
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Ein guter Lehrer? Schwierig zu beantworten, das ist sehr individuell und hängt auch vom Schüler ab, die "Chemie" muss mMn. definitiv stimmen.
Auch für "Basics" würde ich nicht mit einem Lehrer arbeiten wollen, der mir absolut nicht liegt. Ich bin aber auch schon lange nicht mehr 7!

Mein Lehrer ist beides, ein guter Lehrer und ein guter Spieler. Ein Glücksfall, ja.

Mit dem Lehrer arbeite ich an Basics, wir bringen selten Songs so weit, das sie "aufführungsreif" wären. Aber es ist eben immer ein bestimmtes Thema, für das der Song ausgewählt wird. Da wir zwischendrin immer wieder Theorie und Rhytmik üben, sind wir auch meist (nur?) bei 3-4 Songs / Jahr.
Die Songauswahl richtet sich dann nach dem Thema, nicht unbedingt nach meinem Musikgeschmack.

"Meine" Musik spiele ich wenns geht in der Band, auch für mich im stillen Kämmerlein mit Büchern und Playalongs. Wenn die Basics entsprechend sitzen
kommt man da autodidaktisch recht schnell weit. Und ich hab ja immer noch meinen Lehrer wenn mir da auch mal was unklar ist oder ich Hilfe brauche.

Also ich würde auch sagen, Lehrer + "nebenher" autodidaktisch selbst was machen funktioniert.
 
Die Basics sind die Basics sind die Bascis.
Selbst das sehe ich nicht unbedingt so.
Ich hab nie Musik gemacht, wo die üblichen Akkorde interessant für mich waren, und sie hätten mich und meine Greiffertigkeit in eine andere Richtung gelenkt als sie es haben.
Statt dessen habe ich viel mit Black Sabbath -artigen Riffs gemacht, und da war es deutlich interessanter mit dem Ton und Harmonielehre zu arbeiten.

Den Teil wollte mein erster Gitarrenlehrer aber gerne verschieben, weil er meinte ohne die Akkorde ginge nix.


Ich finds auch immer wieder wichtig zwischen A- und E-Gitarre zu unterscheiden.
Auch wenn beides 6 Saiten hat, so spielen sich die Instrumente doch teilweise sehr unterschiedlich, auch wenn vieles auf beiden machbar ist, so gibt es vieles was eben nicht gut auf dem anderen kommt.

Deswegen finde ichs essentiell einen Lehrer zu finden, der sich eben an den Schüler anpasst.
 
@crazy-iwan, doch in meinen Augen ist es genau so - Basics sind Basics. Dazu gehören ja nicht nur Akkorde, sondern eben auch Haltung, Grifftechnik, Spieltechnik und - in meinen Augen gehört das dazu - auch ein wenig theoretischer Background. Basics halt.
Und ein Lehrer muss nicht der beste Kumpel sein, aber eben auch nicht unsympathisch.
 
Also als ich jung war und Gitarre lernte ( was ich heute auch noch mache) hättste uns einen "Lehrer" schenken können. Wir hätten ihn nach hause geschickt.
Weiss nicht so recht, wie das heute ist, aber wir wollten das damals definitiv nicht und wenn was gelernt wurde, dann vom Bruder oder Freund oder in fusseliger Kleinarbeit zuhause.
Ich lasse es mal dahingestellt, ob das nun gut war oder schlecht.....gelernt haben wir trotzdem alle und unseren eigenen Stil entwickelt ( zumindest versucht)
Wenn heute alle nach YT und online lessons üben und spielen, spielen ja sämtliche Gitarrist bald alles das gleiche Zeug :):)
Ich hatte gute und auch echt schlechte Lehrer ( Blasinstrumente) Es geht auch ohne, wobei etwas qualifizierter Unterricht, der auch gut rüberkommt, sicherlich i.O. ist.
Aber mit uns in jungen Jahren?? Never!! :great:

( wurde wohl schon mal gesagt: Lehrer sollten hier wohl besser gar nicht antworten)
 
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Und ein Lehrer muss nicht der beste Kumpel sein schrieb:
Ich glaube, dass trifft es ziemlich auf den Punkt. Bei mir kam noch hinzu, dass der Lehrer, für den ich mich entschieden habe, gefragt hat, was ich lernen möchte und mir dann daraufhin die Wege, die er anbieten kann aufgezeigt hat.
 
Also als ich jung war und Gitarre lernte ( was ich heute auch noch mache) hättste uns einen "Lehrer" schenken können. Wir hätten ihn nach hause geschickt.
Weiss nicht so recht, wie das heute ist, aber wir wollten das damals definitiv nicht und wenn was gelernt wurde, dann vom Bruder oder Freund oder in fusseliger Kleinarbeit zuhause.
Ich und viele Freunde haben auch viel von einander gelernt. Es muss nicht immer ein Lehrer sein, jemand der Gitarre spielen kann, ist auch eine große Hilfe. Und wenn man gemeinsam in seinem Spiel wächst.
Das ist aber was anderes als rein autoditaktisch mit YT Videos.
 
Basics sind Basics. Dazu gehören ja nicht nur Akkorde, sondern eben auch Haltung, Grifftechnik, Spieltechnik
Auch das kann massiv variieren nach Lehrer, ein Shredder wird einem ganz andere Sachen vermitteln als n Blueser.
 
Für mich geht ein guter Lehrer auf den Schüler ein, spielt angemessen Gitarre und hat vorallem entsprechende didaktische Fähigtkeiten. In den ersten paar Sekunden in denen wir jemanden sehen, entscheidet sich wie wir die Person finden. Was danach kommt ändert erst einmal sehr wenig. Mit dem kurzen psychologischen Ausflug will ich damit sagen, du wirst in der ersten Probestunde sofort merken, ob dir der Lehrer als Person taugt. Solang der Lehrer dich weiter bringt ist er ein "guter Lehrer" für dich. Wenns nicht mehr weiter geht oder du einfach mit der Person nicht kannst, ist es kein "schlechter Lehrer", die Person liegt dir einfach nicht. Wie du vorran kommst merkst du natürlich erst nach einiger Zeit, aber es kann sinnvoll sein 2-3 Lehrer angeschaut zu haben und deren didaktische Techniken erfahren zu haben. Jeder lernt schließlich anders.

Ich glaube es gibt schon übliche Basics, aber ich kann mit unterschiedlichen Techniken/Basics anfangen und unterschiedliche Lieder verwenden, um den Stoff zu vermitteln. Wenn du z.B. Rock spielen willst, dann sag das und vermutlich wirst du auch was aus der Richtung am Anfang machen. Ich wollte nach 6 Monaten unbedingt Children of Bodom die Alexi Laiho Spur spielen und auch da konnte mein Lehrer sinnvolle Riffs rausziehen und Stoff entsprechend vermitteln, obwohl das Lied nicht ganz zu meiner derzeitigen Fähigkeit passte.
 
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( wurde wohl schon mal gesagt: Lehrer sollten hier wohl besser gar nicht antworten)
Damit deine Argumente auf keinen Fall widerlegt werden können? Wär ja noch schöner. Und dafür, dass ich ich deine Erfahrungen als Argumente betitelt habe, solltest du mir auf ewig dankbar sein.

Sobald ich was habe, dessen Essenz ich als Mehrwert für den Threadersteller und/oder die restlichen Mitleser halte, werde ich mich mitteilen.
Zugegeben, dieser Post gerade zählt nicht dazu. Aber Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel, sei(d) nachsichtig.
 
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Oh hier passt eine meiner jüngsten Erfahrungen:
Schüler kommt neu in die Klasse-Schüler sagt er kann Gitarre spielen- ich (freu!) lasse mir was vorspielen- Schüler spielt mir ein cooles Solo-ich (freu!)- wir singen gerade Knocking on heaven's door, da kann ich Bass spielen, Toni du gehst ans Schlagzeug, neuer Schüler, du spielst bitte DAEmDAG- Schüler hoffnungslos überfordert, selbst eine Woche später kriegt er es nicht hin.
Medizinstudium ist auch ein schönes Beispiel:
4 Jahre studieren und erst DANN wende ich mich dem Spezialgebiet Zahnarzt, Kinderarzt, Gynäkologe zu..
so kann es nicht passieren, dass ein eventuell schwer verletzter Mensch vom Urologen keinerlei Hilfe erwarten kann. :)
 
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Ich und viele Freunde haben auch viel von einander gelernt.

Hihi, das erinnert mich an meine Studienzeit. In einer Nachhilfegruppe haben sich einige Studenten den Stoff gegenseitig erklärt..



..und sind dann alle miteinander geschlossen durchgefallen :evil:

Spaß beiseite, ich habe auch viel von anderen Gitarristen mit denen ich zusammenkam gelernt.
 
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Ich habe da eine Gedankenanregung aus dieser Ecke:

Man stelle sich die Musikersuche in einer Band vor. Irgendwas in Richtung RockPopFunk leicht angejazzt manchmal, also jetzt nicht nur Powerchords oder Metal, so "normale Durchschnittsmusik" halt.
GITARRE: Es wird ein Gitarrist gesucht, dutzende Bewerber, am Ende steht ein Jam über irgendeine Chord-Progression mit durchschnittlichen Vierklängen... Gitarrist kriegt das mehr oder weniger mit Lead Sheet hin und klimpert auch irgendwie ein Solo drüber. Selber Gitarrist kann aber keine Noten lesen und versagt beim Spielen vom Blatt.
PIANO: Es findet sich ein Pianist - dieser ist aber total blank, was "einfach mal drauflos-spielen" angeht. Hat mit einem Akkordsymbol a la E7#9 ein Problem, mit dem ausnotierten Akkord allerdings nicht. Solo? Nie gemacht, Fehlanzeige, klassisch aufgewachsen und vom Blatt gespielt.
TROMPETE: Es findet sich ein Guter, der auch fix mal transponieren kann und auch in "Gitarrentonarten" unterwegs ist. Kann also jeden Satz auch rauf- und runtertransponieren und spielen. Allerdings null Erfahrung im Raushören von Sachen, bisher immer Notenvorlagen bzw. ausgearbeitete Passagen gehabt.

Dies nur als Fallbeispiel. Was ich damit sagen will: Es gibt bei vielen Instrumenten bei uns in Deutschland quasi nur einen Weg, das Instrument zu erlernen: mit den Basics anfangen, ganz klassisch, meistens auch klassische Musik, plus Noten und Theorie usw. Bei der Gitarre ist dies zwar möglich, aber im Bereich Steelstring/E-Gitarre eben erwiesenermaßen nicht der einzige Weg. Gilt auch bei anderen Instrumenten. Beim Banjo fast gezwungernerweise, es gibt ja keine Klassik-Tradition beim Banjo. Oder auch Geige - klassische Geige und Bluegrass-Fiddle sind durchaus sehr Herangehensweisen.

Dazu kommt, dass gerade die Popmusik sehr stark differenziert ist und es "unendlich" viele Varianten gibt. Was sind die "Basics"? Wer nur um downgetuneten Riff-Metal unterwegs ist, muss sich dort zurechtfinden und "braucht" (erstmal) keine Standard-Akkorde in Standard-Stimmung. Wer (wie ich) mehrheitlich in Open Tunings macht, muss keine Standard-Akkorde und Pentatonik-Patterns lernen, weil im Tuning so als Schema nicht relevant.

Nichtsdestotrotz sehe ich es als richtig an, wenn ein Gitarrist in der Lage ist,
...seine Gitarre sicher in Standardstimmung zu bringen und auch mal ohne Tuner nach Referenzton "durchzustimmen"
...2-3 Varianten der Dur- und Moll-Akkorde kennt inkl. Septakkorde
...die gängigen "Exoten" auf die Reihe bekommt (maj7, dim, sus2/4, D/F#,...)
...ein irgendwie geartetes Repertoire an Tonleitern/Licks/etc. hat

Denn - dieser Gitarrist ist in der Lage, mit Anderen zusammen Musik zu machen, und sich irgendwie in (fast) jeden Song hineinzufuchsen. Und kann auch mal fix nach irgendwelchen Songbooks oder aus dem Netz gezogenen Akkorden mal drauf los spielen. Und und und. Das wären so meine "Basics".

Wer "richtig" Gitarre spielen will, sollte auch noch was wissen zu
...Technik (Haltung, greifen, spielen, Ergonomie, Effizienz, Picking, Fingerstyle...)
...Noten/Harmonielehre
...etc.
Das ist bei mir aber schon durchaus deutlich "Advanced".

Zum Thema Lehrer - ich wiederhole mich gern mit meinem Beispiel: Hätte ich damals, mit 12-14 Jahren, einen guten Lehrer gehabt, dann wäre ich heute in "richtiger" Gitarrist. Meine eigene Motivation hat damals nicht gereicht, es "trotzdem" gescheit zu lernen... also habe ich irgendwann lustlos aufgehört und erst in den 20ern wieder als Hobby angefangen und so vor mich hin geklimpert. Ich habe jetzt meine kleine Delta-Blues-Nische und kann mich auch durch Rock und Soul stümpern, aber so richtig dolle ist das nicht. WEIL ich es eben damals nicht richtig beigebracht bekommen habe. Das ist jetzt nicht schlimm (ich bin ganz happy mit dem Stellenwert der Musik bei mir im Leben) aber halt schon irgendwie schade (weil eben auch "mehr" hätte sein können).
 
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Damit deine Argumente auf keinen Fall widerlegt werden können? Wär ja noch schöner. Und dafür, dass ich ich deine Erfahrungen als Argumente betitelt habe, solltest du mir auf ewig dankbar sein.

Sobald ich was habe, dessen Essenz ich als Mehrwert für den Threadersteller und/oder die restlichen Mitleser halte, werde ich mich mitteilen.
Zugegeben, dieser Post gerade zählt nicht dazu. Aber Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel, sei(d) nachsichtig.



Ach was...nimm das mal nicht zu ernst. Ich spreche ja nur aus eigenen Erfahrungen und will nun nicht Lehrer schlecht reden. Lief bei mir nur alles kpl. anders und ich habe auch heute noch Schwierigkeiten mit "Lehrern".
Das sind aber nur meine eigenen Erfahrungen, nicht mehr und nicht weniger.
Und was ein Lehrer in diesem Thread dazu posted, kann man sich ja denken....deswegen mein Wunsch, dass sich Lehrer besser gar nicht hier melden....ist aber auch nicht soooooo ernst gemeint.
Also alles gut Hr. Lehrer :) Es gibt keine Argumente, die widerlegt werden müssen....ich habe nur meine Erfahrungen geschildert.
Gruss Horst
 
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GeMir
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Kontext - thematischer/zeitlicher Bezug

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