Glückliche Beziehung: Kreativitätskiller?

  • Ersteller wanddurchdenkopf
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Man kann übrigens auch Lieder schreiben, die von Nicht-über-Liebe-schreiben-können handeln:



;)
 
Okay - am Desktop nochmal etwas ausführlicher.

Die besten Liebeslieder handeln selten von der erfüllten Liebe, sondern meistens von der unerfüllten.

Das ist ja lediglich eine Meinung – die kann man teilen, muss man aber nicht. Man sagte ja auch Adele nach, dass ein Teil ihres Erfolges darauf beruhte, dass sie in ihren ersten Albem all ihren Liebeskummer verarbeitete – womit sich viele identifizieren konnten. Nun ist sie Mutter, hat keinen Herzschmerz mehr, aber singen und Songs schreiben tut sie immer noch. Weil sie mittlerweile ein Profi ist.

Von mir selbst ausgehend – nicht nur jetzt, sondern auch schon früher als Teenie – kann ich nicht bestätigen, dass "die besten Liebeslieder von unferfüllter Liebe handeln". Ganz im Gegenteil: Bis auf wenige Ausnahmen ging mir solch Seelenstrip eigentlich immer eher auf die Nerven und ich dachte mir meistens "Boah - dann such dir halt 'ne Neue".

Eine wirklich gelungene Liebeserklärung finde ich dagegen nicht nur berührender, sondern auch eine größere Herausforderung.

Aber ansonsten schließe ich mich einigen anderen an: Wer wirklich ganz frisch verliebt ist, hat eh nicht viel anderes Anderes im Kopp. Also auch kein Songwriting. Aber das gibt sich wieder.
 
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Es stimmt schon, dass viele große Künstler (und beileibe nicht nur Musiker!) zutiefst unglückliche Menschen waren. Und dass sie ihre Inspiration und ihr Werk aus ihrem Leid bezogen haben. Aber eben nicht alle, das ist ein Klischee! Für manche ist im Gegenteil eine glückliche Liebe der Quell der Inspiration. Und andere wiederum können ganz losgelöst von ihrem privaten Leben Kunst erschaffen; ob die nun heiter oder düster ist, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem wohl von de persönlichen Vorlieben und vom Charakter.
Wenn du aber nur im Düstermodus kreativ sein kannst und das Gefühl des Unglücklichseins brauchst, um einen Song schreiben zu können, dann musst du eben lernen, dich in vergangene Situationen zurück zu versetzen, in denen du unglücklich warst, und sie emotional abzurufen. Ich denke schon, dass das geht. Ein Bühnensänger tut ja auch nichts anderes, er muss das sogar können.

Ich bin übrigens eher ein heiterer, positiver Mensch, habe aber einen ausgeprägten Hang zu trauriger oder düsterer Musik, und meine eigenen Texte sind oft ziemlich schräg (handeln allerdings nicht von Liebe, darüber kann ich irgendwie nicht schreiben).
 
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ich mach mich da mal unbeliebt... - Leute, die von Kunst leben, beherrschen überwiegend das HANDWERK, das größtteils nicht stimmungsabhängig ist.

Wie geht der alte Satz: Kunst ist 99% Handwerk und 1% Inspiration.
 
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Ich finde es unangebracht deine Musik oder diesen Stil so schlecht zu reden. Eigene Meinung, dass man diese Musik für sich selbst nicht mehr hören mag ist durchaus in Ordnung, aber das als "Jammerlieder" oder Jammermusik zu bezeichnen und abzuwerten und zu sagen, er solle gefälligst postivere Musik schreiben, empfinde ich als unnötig. Meint ihr damit übrigens sowas wie die ganzen oberflächlichen Party Songs? Die haben natürlich auch ihre Berechtigung, aber ich bin froh, dass es Musik gibt, die einen auch tiefergehend erreicht.

wanddurchdenkopf ich glaube, dass du deine positiven Emotionen bloß etwas besser kennenlernen musst, um herauszufinden, wie du diese mit Bedeutung auch in Musik umsetzen kannst. Zugegeben: Das fällt mir auch schwerer, aber mit der Zeit findet man auch so immer mehr einen Weg sich kreativ auszuleben. Gib dir dabei etwas Zeit.
 
zwei antworten fallen mir ein, die aber nichts miteinander zu tun haben:

1.) ich glaube, stress erhöht die kreativität. beziehungsstress etc. KÖNNTE ein beispiel dafür sein. es gibt aber noch -zig andere sachen, die einem das leben schwer machen können.
sprich: funktionierende beziehung an sich zerstört mit sicherheit nicht die kreativität.

2.) die themen, über die man texte schreibt, müssen ja nicht eins-zu-eins synchron gerade passieren. seit unsere sängerin einen tollen neuen freund hat, hat sie hunderte von ideen für songs (mir gehen so langsam die riffs aus...). und weil sie eben so ist, wie sie ist, und so tickt, sind das auch viele herz-schmerz-lyrics.
soll heissen: das ganze leben ist das gegenteil von dem, worüber sie schreibt. und das klappt super.
 
"Kunst" wird immer auf ein Podest gesetzt, dabei ist es nur die Art wie man etwas tut oder ausdrückt...

Nun, du erlebst eine Hochphase der Liebe? Gut! Genieße sie, sie wird nicht ewig wahren. Nicht weil ich ein Pessimist bin (bin ich gar nicht), sondern weil es in der Natur der Sache liegt. Alles ist dual in dieser Welt, alles hat eine Kehrseite. Zwischen den weichen Federn der Liebe verbirgt sich immer eine scharfe Klinge (K. Gibran).

In dieser Hochphase fällte dir natürlich wenig Negatives ein worüber du schreiben könntest. Dies muss aber nicht so sein. Stell dir einfach vor wie es ist von deiner Angebeteten getrennt zu sein. Welch Leid und welch Mangel du da spürst. Da wären wir wieder bei deinem "Spezialgebiet". Darüber könntest du wieder Seiten schreiben. Aber auch schon der Mann der daran zweifelt, ob die Beziehung ihm die Kreativität raubt, wäre ein Wahnsinns-Stoff für einen Song. Du siehst es ist alles da, du musst es nur sehen.

Halte nicht fest an ein überholtes Bild des einsamen und leidenden Künstler. Das wäre jetzt gekünstelt und Heuchelei. Ups.. da iss ja schon wieder so ein Thema über dass du gut schreiben könntest... Ja, auch deine jetzige Phase hat etwas "negatives": Den Tod des einsamen Künstler, die Relativierung seines Schmerzes. Die Frage ist jetzt nur: Hast du genug Eier täglich in den Spiegel zu schauen was dir dein Gegenüber vor die Nase hält? Oder willst du lieber bei deinem bequemen aber leider toten Künstlerbild festhalten?
 
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In dieser Hochphase fällte dir natürlich wenig Negatives ein worüber du schreiben könntest. Dies muss aber nicht so sein. Stell dir einfach vor wie es ist von deiner Angebeteten getrennt zu sein. Welch Leid und welch Mangel du da spürst. Da wären wir wieder bei deinem "Spezialgebiet". Darüber könntest du wieder Seiten schreiben. Aber auch schon der Mann der daran zweifelt, ob die Beziehung ihm die Kreativität raubt, wäre ein Wahnsinns-Stoff für einen Song. Du siehst es ist alles da, du musst es nur sehen.

Es klingt vielleicht lächerlich, aber bei solchen Song-Themen habe ich wiederum Angst, dass meine Freundin dies verletzt. Natürlich kann man Songs losgelöst von dem jeweiligen Songwriter betrachten, aber meine Texte haben schon eher einen Tagebuch-Charakter. Somit ist alles, was ich schreibe und veröffentliche eine Mitteilung von mir. Wenn meine Freundin dann einen Song hört, der davon handelt, dass sie möglicherweise meine Kreativität einschränkt, wird sie sicherlich nicht begeistert sein. Das ist auch so eine Sache, die mich beim Schreiben hemmt: Was wird meine Freundin davon denken?

Mir ist klar, dass solche Gedanken Schreibblockaden verursachen und überhaupt nicht im Sinne der Kunst sind, in der es keine Verbote, Einschränkungen etc. geben sollte. Nur hatte ich zum Beispiel einmal die Situation, in der ich meiner Freundin einen etwas älteren Song gezeigt habe, der eine frühere Beziehung (keine feste) verarbeitete. Sie war daraufhin verletzt, da ich in dem Song meine (früheren) Gefühle für eine andere Person preisgab. Da sie meine erste "offizielle" Freundin ist, ging sie nicht davon aus, dass ich ähnlich starke Gefühle auch schon für jemand anderen empfand. Vielleicht hätte ich ihr dies im Vorhinein klarmachen sollen, aber es gibt doch gewisse Dinge, die man in einer Beziehung nicht mitteilen muss. In Texten muss ich aber schon alles mitteilen, und das beinhaltet dann eben auch meine Zweifel an der Vereinbarkeit von Beziehung und Kunst. Oder Übertreibungen. Oder Erinnerungen an alte Gefühle. Nur sehe ich da eben hohes Konfliktpotential.

Vielleicht denk ihr, ich sollte meiner Freundin klarmachen, dass mein "musikalisches Ich" nicht mit meinem "reellen Ich" gleichzusetzen ist, dass ich mich bestimmter Stilmittel bediene, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen.
Dies wäre letztlich aber nur eine Ausrede, denn wie gesagt: ich schreibe auf, was ich denke, und wie ich mich fühl – und nicht, wie ich mich in einer bestimmten Situation möglicherweise fühlen würde. Wenn ich also in einem Song das Thema dieses Threads aufarbeite, muss meine Freundin zwar nicht alles wortwörtlich nehmen – sie könnte es aber, und das sogar zurecht.

Wahrscheinlich lassen sich diese Probleme durch die richtige Kommunikation innerhalb der Beziehung lösen bzw. mache ich mir wahrscheinlich mal wieder einfach zu viele Gedanken....
 
Ich finde es unangebracht deine Musik oder diesen Stil so schlecht zu reden.

"Seine" Musik kennt ja niemand und kann sie daher auch nicht schlechtreden. Es geht hier vornehmlich um Texte, nicht um Musikstile.

Meint ihr damit übrigens sowas wie die ganzen oberflächlichen Party Songs?

Ich schätze nicht. Denn wie gesagt: Es geht um Texte.

aber ich bin froh, dass es Musik gibt, die einen auch tiefergehend erreicht.

Die Tiefe ist aber nicht von der Thematik abhängig. Man kann auch Glück oder empfangene Liebe mit berührenden Worten beschreiben. Und unerfüllte Liebe lässt sich auch oberflächlich besingen.
 
Wahrscheinlich lassen sich diese Probleme durch die richtige Kommunikation innerhalb der Beziehung lösen bzw. mache ich mir wahrscheinlich mal wieder einfach zu viele Gedanken....
Absolut richtig. Mach deiner Freundin klar dass du einfach gerne Texte schreibst und nicht nicht jeder Text von dir automatisch auf sie gemünzt ist ... selbst wenn es eigentlich so ist. Manche Dinge nicht zu erzählen oder zumindest nicht ungefiltert auf den anderen los zulassen gehört auch zu guter Kommunikation in der Beziehung. Hat auch nix mit mangelndem Vertrauen zu tun.

Ich bin allerdings immer noch der Meinung das sich deine Gedankenwelt zur Zeit in erster Linie um deine Freundin dreht. Das läßt leider - oder Gott sei Dank ;) - irgendwann nach. Dann schreibst du auch wieder Texte, wenn auch vielleicht ein wenig anders als zuvor. Anregungen gab es hier ja zu genüge.

LG,
Robert
 
Eigene Meinung, dass man diese Musik für sich selbst nicht mehr hören mag ist durchaus in Ordnung, aber das als "Jammerlieder" oder Jammermusik zu bezeichnen und abzuwerten und zu sagen, er solle gefälligst postivere Musik schreiben, empfinde ich als unnötig.
Da ich böser-, böserweise auch das Wort "Jammerlieder" in die Tastatur gehämmert habe, fühle ich mich einfach mal angesprochen :)
Ich habe zwar flapsig geschrieben, negativ bewerten war aber nicht meine Absicht. Die Wertung kam von Dir. Das "gefälligst" auch. Schrieb ich nicht, meinte ich nicht. Ich höre auch durchaus mal melancholische Lieder, das nur nebenbei bemerkt; vermutlich meinst Du mit "nicht mehr hören mag" netstalker? Dass es m.M.n. genügend melancholische, dramatische, düstere Lieder gibt, dazu stehe ich.
Meint ihr damit übrigens sowas wie die ganzen oberflächlichen Party Songs?
Nein. Es gibt tatsächlich auch fröhliche Lieder mit positiver Grundstimmung, die recht tief gehen. Und es gibt auch äußerst oberflächliche Herz-Schmerz-Songs.
Wahrscheinlich lassen sich diese Probleme durch die richtige Kommunikation innerhalb der Beziehung lösen
Das wäre wünschenswert, sonst klappt es eher nicht so lange mit der Beziehung ;)
 
Ich persönlich glaube, dass beides wichtig ist:
Dem Partner oder der Parterin offen gegenüber dem zu sein, was einen bewegt - das ist aus meiner (!) Sicht in jeder Beziehung wünschenswert.
(Es gibt aber sehr viele unterschiedliche Formen von Beziehungen und letztlich entscheidet das jede/r für sich selbst.)

In seinen Texten frei und ungezwungen schreiben zu können.

Alles, was ich denke, fühle, wahrnehme etc. kommt von mir, aber das heißt nicht, dass ich das bin (in dem Sinne, dass ich mich darüber definiere, dass es genau das ist, was mich ausmacht).
In all meinen (!) Texten ist dort eine Mischform von authentisch (im Sinne von selbst erlebt und empfunden) und ausgedacht, phantasiert, zugespitzt, von Freunden etc. mitbekommen, zum Teil aus Zeitungen, Büchern etc. genährt. Die Qualität eines Textes wird nicht darüber bestimmt, ob ich es genau so erlebt habe. Sondern ob er andere Menschen berührt, ihnen etwas sagt etc.
Grundsätzlich weigere ich mich, meine Texte zu interpretieren oder ein Handbuch zur Interpretation beizulegen. Der Text muss für sich (beziehungsweise zusammen mit der Musik) funktionieren.
Bei vielen Texten ist das auch gar nicht möglich. Oft erlebe ich es so, dass "es aus mir herausschreibt", dass mir selbst nicht klar wird, worum es eigentlich geht oder was der Text sagt oder sagen soll. Wie ein Traum beispielsweise. Geniale Texte wie die von den Doors oder Whiter Shade of Pale, ganze Alben von Dylan etc. entziehen sich konsequent einem Versuch der 1:1-Deutung.

Klar kann man mit mir über meine Texte sprechen. Mich würde aber immer interessieren, was sie bei dem Hörer oder der Hörerin auslösen.
Der Text steht wie gesagt für sich.

Wenn meine Liebe, von einem songtext angeregt, mit mir über Dinge sprechen möchte, ist das okay. Dann ist das als würden wir über etwas sprechen, das auch von irgendetwas anderem herbeigeführt werden kann. Dann bin ich aber nicht mehr Texter, sondern der Mensch, der mit ihr zusammen ist und mit dem sie zusammen ist.

Weiß grad nicht, wie ich es besser ausdrücken soll.
Ach ja - vielleicht das noch: Mit einem Text will ich mich nicht "erklären". Ein Text bringt das in eine Form, was mich aus irgendwelchen Gründen beschäftigt.
Nicht mehr und nicht weniger.

Und: ja - es passiert ab und an, dass mir durch den Kopf geht, was der ein oder andere wohl von einem Text hält. Ich versuche, das nicht wegzudrücken, sondern es zuzulassen, in gewisser Weise sogar mit einzubauen. Oder ich verfremde den Text mehr, weil es mir gar nicht um eine konkrete Person geht, sondern um einen "Typus". Oder eine Geschichte. Ist aber nicht einfach. Ein guter Freund von mir schreibt seit mehreren Jahrzehnten sehr autobiografisch - und ich realisiere, dass ich beim Lesen überlege, ob das nun ich oder person xy ist ... ist einfach so. Irgendwann rückt das aber in den Hintergrund.


x-Riff
 
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Mir ist klar, dass solche Gedanken Schreibblockaden verursachen und überhaupt nicht im Sinne der Kunst sind, in der es keine Verbote, Einschränkungen etc. geben sollte. Nur hatte ich zum Beispiel einmal die Situation, in der ich meiner Freundin einen etwas älteren Song gezeigt habe, der eine frühere Beziehung (keine feste) verarbeitete. Sie war daraufhin verletzt, da ich in dem Song meine (früheren) Gefühle für eine andere Person preisgab. Da sie meine erste "offizielle" Freundin ist, ging sie nicht davon aus, dass ich ähnlich starke Gefühle auch schon für jemand anderen empfand. Vielleicht hätte ich ihr dies im Vorhinein klarmachen sollen, aber es gibt doch gewisse Dinge, die man in einer Beziehung nicht mitteilen muss. In Texten muss ich aber schon alles mitteilen, und das beinhaltet dann eben auch meine Zweifel an der Vereinbarkeit von Beziehung und Kunst. Oder Übertreibungen. Oder Erinnerungen an alte Gefühle. Nur sehe ich da eben hohes Konfliktpotential.

Eifersucht auf die Vergangenheit des Partners birgt immer ein hohes Konfliktpotential, egal ob dieser Künstler ist oder nicht !
 
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Es klingt vielleicht lächerlich, aber bei solchen Song-Themen habe ich wiederum Angst, dass meine Freundin dies verletzt. Natürlich kann man Songs losgelöst von dem jeweiligen Songwriter betrachten, aber meine Texte haben schon eher einen Tagebuch-Charakter. Somit ist alles, was ich schreibe und veröffentliche eine Mitteilung von mir. Wenn meine Freundin dann einen Song hört, der davon handelt, dass sie möglicherweise meine Kreativität einschränkt, wird sie sicherlich nicht begeistert sein. Das ist auch so eine Sache, die mich beim Schreiben hemmt: Was wird meine Freundin davon denken?....

Angst blockiert.
Ein echter Künstler ist wie der Krieger des Lichts... er hat Angst aber tut es trotzdem... :D
 
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Moin mon!

Hmmm, es wurde schon sehr viel Richtiges gesagt, da will ich gar nicht noch lange "me, too!" quaken. Ich bin nur irritiert über die Gegenüberstellung von Amateur und Profi. Wer sich als Amateur ernsthaft mit seiner Materie auseinandersetzt, wird doch am Ende gar nicht einen so anderen Ansatz haben als ein Profi. Talent und Inspiration sind für beide nur eine Seite der Medaille, fleißige Arbeit ist die andere. Und gerade diejenigen, die die Texte fabrizieren, sollten nicht unterschätzen, dass man auch das übern muss, genau wie ein Instrument. Nicht jeder kritzelt à la Ian Gillan drei Minuten vor der Aufnahme mal eben schnell ein paar Reime aufs Papier, die dann auch noch gesungen gut klingen. Von Sinn machen will ich gar nicht reden (da wäre Ian auch nicht das allerbeste Beispiel für...).

Textarbeit ist Arbeit. Punkt. Für den Amateur umso mehr, als er auch noch weniger Zeit dafür hat als der 24/7-Vollprofi.

Und die Themen nimmt man entweder aus der eigenen Erlebniswelt oder der eigenen Phantasie. Da sollte doch eine Romanze geradezu ein Quell der Inspiration sein. Und wenn du Angst hast, zu schnulzig zu werden, dann schreib' halt übers Wetter. Da gibt's immer was zu meckern.

Nur eins ist klar, Musik hin oder her: Deine Perle gibst du gefälligst nicht deswegen auf! Klar so weit? ;)

Beste Grüße,
6f
 
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Nicht jeder kritzelt à la Ian Gillan drei Minuten vor der Aufnahme mal eben schnell ein paar Reime aufs Papier, die dann auch noch gesungen gut klingen. Von Sinn machen will ich gar nicht reden
Aber erstaunlich viele.
Wenn ich bei meiner Metalband die Gesangsline entworfen habe, habe ich das genauso gemacht. Der Backingtrack läuft, Melodie-Idee ist spontan entstanden, dann schnell am Mikro stehend mit Kopfhörern auf ein Blatt was draufgeschmiert und auf "Record" gedrückt. Manchmal hatten zwei Verszeilen zueinander Bezug, aber spätestens der Text als Ganzes war blanker Nonsense. Vor den Finalaufnahmen wurde der richtige Text geschrieben und dann kam das Gemecker der Bandkollegen: "Oooch ... der Text vom Prototypen hat aber besser geklungen ... mmmmm". Kein Wunder: ohne die blöde Einschränkung "muß Sinn machen" findet sich für jede Note der optimalen Vocal :D
 

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