Ohne die gute Beratung hier im Forum wäre ich vermutlich bei einem falschen Modell gelandet.
Danke für die Blumen.
Ob sich der Aufpreis lohnt?
Seydel begründet die Preisunterschiede detailliert in der Produktbeschreibung.
@Mecky , der auf verschiedenen chromatischen Mundharmonikas Zuhause ist, beschrieb ja bereits, wie sehr präzise Ansprache der Zungen, Dichtigkeit des Instruments und Leichtgängigkeit des Schieberpakets das Musikerleben erleichtern. Wie groß der Unterschied zwischen den verschiedenen chromatischen Seydels ist, kann ich mangels Vergleich nicht sagen. Grundsätzlich kann ich aber bestätigen, dass ein gutes Instrument den Lernerfolg beschleunigt und beim Üben viel motivierender ist als eines, bei dem man Mängel kompensieren muss. Die guten Instrumente sind daher immer eine Überlegung wert!
jederzeit in die Tasche greifen zu können und ohne großen Aufwand ein Instrument zu spielen.
Ja, das ist wirklich der ganz große Pluspunkt der Mundharmonika! Als Kind hatte ich meine unter dem Kopfkissen liegen. Die Überlieferung sagt, dass ich mich damit als Kleinkind ofter mal selbst in den Schlaf gespielt habe ...
Ich frage mich jetzt ob ich eine teure Fanfare, die mich wegen Klang und (vor allem
) dem Schalltrichter beeindruckt noch nutzen werde wenn ich mich erst mal an den kompletten Tonumfang einer Chromatic gewöhnt habe mit der ich dann
alles spielen kann.
Wirklich alles? Nein. Es sei denn, Du willst Dich auf das Einzeltonspiel begrenzen. Aber auch dann wirst Du im Laufe der Zeit feststellen, dass es z.B. Tonarten gibt, die sich auf einer chromatischen Mundharmonika nur unter großen Anstrengungn realisieren lassen. Warum, ist ein komplexes Thema. Es liegt an den sich aus der Anordnung der Stimmzungen ergebenden Atemschemata.
Je besser Du die Eigenheiten der verschiedenen Mundharmonikas kennst, um so mehr wirst Du ihre Eigenheiten und die daraus resultierenden Vorteile nutzen lernen. Dann wirst Du je nach Stück und beabsichtigtem Sound, sowie den Harmonien, die Du spielen möchtest, ganz gezielt zu unterschiedlichen Instrumenten greifen.
Es gibt eine Menge Melodien, die ohne chromatische Töne auskommen. Wenn die auf dem Programm stehen hast, wirst Du sicherlich abwägen, ob es nicht praktischer sein könnte, eine kleine Gürteltasche mit Instrumenten in verschiedenen Tonarten einzupacken. Oder Du findest heraus, dass bei einer bestimmten Melodie, der Tremolosound der Fanfare das Non-Plus-Ultra ist. Oder Du entdeckst, dass eine Melodie viel schöner klingt, wenn Du sie auf einer in Moll gestimmten Mundharmonika spielst, oder dass sich eine viel besser mit einer C/G Sampler realisieren lässt, oder die Harmonien des Richter-Stimmsystems von Vorteil sind, oder eine Oktavmundharmonika erst den gesuchten Sound bringt oder .... .... ... . Das ist ein weites Experimentierfeld, das ich selbst auch noch lange nicht komplett erkundet habe.
Die Wahl der Mundharmonika hängt also auch immer irgendwie mit den Eigenheiten der Musik zusammen, die man spielen möchte!
Die beste Entscheidungsgrundlage für Deinen nächsten Mundharmonikakauf ist daher deine persönliche "Setlist".
In dieser sollte neben der benötigten Tonleiter (am besten in Zahlen; nicht die Notennamen) der einzelnen Lieder auch die Tonart vermerkt sein, in der die Zuhörer das Lied erfahrungsgemäß am besten mitsingen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt!
Anmerkungen zum Charakter des Stücks sind bestimmt auch ganz wertvoll. Wenn Du dann gemäß Deinem aktuellen Kenntnisstand auch noch bei jedem Lied vermerkst, auf welcher Mundharmonika Du das Lied am besten spielen kannst oder auf welcher es vermutlich am besten klingen wird, hast Du bald ein ziemlich klares Bild von Deinen aktuellen Möglichkeiten, den Grenzen auf die Du stößt und Ideen, wie Du sie überschreiten kannst.
Um vielseitig und spontan Melodien spielen zu können, die man im Kopf hat, ist es wichtig, ein Konzept zu verfolgen, bei dem man möglichst viel mit einem einheitlichen Atemmuster spielen kann. Volkslieder auf einer chromatischen Mundharmonika in jede erdenkliche Tonart zu transponieren gehört da meines Erachtens
nicht dazu. Denn das Transponieren erfordert für jede Tonart ein völlig anderes Atemschema.
Viel Spaß mit Deinen Instrumenten!
Hier ruft jetzt der Garten!
Lisa