Der verflixte kleine Finger beim solieren

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Hallo Gitarristen

Ich bin momentan dran mein Gitarrenspiel zu verbessern und möchte im Bereich solo viel besser und vorallem schneller werden. Nun ist es so, das ich schon fast zwei Jahrzehnte Gitarre spiele. Jedoch bis anhin mehr im Classic Rock Bereich. Ich habe mir jedoch eine falsch Tenick angeeignet. Konkret sind meine Finger, besonders der kleine Finger immer viiiel zu weit vom Griffbrett entfern. Seit einigen Wochen versuche ich da zu korrigieren anhand von Yutube Videos, in welchen ich bekannten Shreddern genau auf die Finger schaue oder lessons, wie Speed Kills von Baito übe. ich habe auch das Speed Mechanics Buch von Troy Stetina gekauft. Alles gut und recht. Ich komme jedoch trotz Petrucci Übung, Spinne usw..... irgend wie nicht weiter. Mein kleiner Finger macht was er will. Bei Licks wo nicht einfach die Tonleiter gespielt wird ist es noch viel schlimmer. Wenn ich ganz bewusst versuche es richtig zu machen, sieht das aus als hätte ich zum ersten mal eine Gitarre in der Hand. Hat hier jemand wertvolle Tipps, welche Übungen ich noch machen könnte um die Fehler abzugewöhnen.
Dass Ihr das Ausmass der Katastrophe seht, habe ich zwei Besipiel Videos gemacht, in welchen ich ganz bewusst sehr langsam spiele und versuche die Finger alle am Griffbrett zu lassen. Katastrophe!:bang:

Besten Dank für jeden Tipp


Tonleiter
https://www.dropbox.com/s/r8mzyksu98b30c9/IMG_3199.MOV?dl=0
https://www.dropbox.com/s/r8mzyksu98b30c9/IMG_3199.MOV?dl=0
Einfache Melodie
https://www.dropbox.com/s/boy0n2mw12mqvb5/IMG_3201.MOV?dl=0
 
Eigenschaft
 
Ganz klar, am meisten Arbeit gibts beim kleinen Finger. Aber auch die anderen Gichtstäbchen verhalten sich nicht sehr ökonomisch. Für schnelle Solopassagen sind die Wege zu weit.

  • Mein Tipp, Back to the roots: Tonleitern üben über's ganze Griffbrett. Spiel die 5 Patterns einer Moll-Tonleiter rauf und runter. Nehmen wir Am. Keine Spinne, denn hier sind die Intervalle immer genau gleich (chromatisch), das wird auf Dauer lediglich langweilig. Bei der Spinne lernst du nur, dass nach dem Mittelfinger immer der Ringfinger und danach immer der kleine Finger gespielt werden soll.
  • Uebung 1: Am Pentatonik der Reihe nach (A - C - D - E - G - A ....)
  • Uebung 2: Natürlich Am Tonleiter der Reihe nach (A - B - C - D - E - F - G - A ....)
  • Uebung 3: Am Pentatonik advanced, plus3/minus 1 (A - C - D - C - D - E - D - E - G ....)
  • Uebung 4: Natürlich Am advanced, plus 3/minus1 (A - B - C - B - C - D - C - D - E - D - E - F ....)
  • Uebung 5 and beyond: Andere Muster der Tonleiter spielen. Plus 4/minus2, Nur jeden zweiten Ton spielen, whatever-you-may-imagine.
Ideal ist es natürlich, wenn du deine Fortschritte von einem externen Coach kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren lässt.

Good luck und an dieser Stelle eine ernstgemeinte Gratulation zur Selbstreflexion und Selbsteinschätzung. Hut ab! Das ist ein Instrument, welche nur sehr wenige wirklich benutzen. Denn sich mit den eigenen Schwächen herumzuschlagen, ist viel schwieriger, als die Schuld bei der Peripherie (Gitarre, Verstärker, Zeitmangel, US-Präsident) zu suchen.
 
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Hey danke!! Du bist ja auch aus der Schweiz habe ich gesehen. Werde mich gleich morgen dran machen. Jedoch ist mein problem, dass der kleine Finger auch wenn ich ganz langsam spiele macht was er will. Gibts da trocken übunen? Wenn ich in meiner gewohnten Haltung spiele siehts mit den anderen Fingern nicht ganz soooo schlimm aus. Aber der kleine steht ganz ab. Will ich das verhindern verkrampfe ich mich.
Ja das ding mit der Selbstreflexion. Ich wil ja was lernen und muss ja wissen wo meine Schwächen sind
 
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Ist bei meinem kleinen Finger ähnlich. Akzeptier das! Nicht jeder hat die gleichen anatomischen Voraussetzungen oder Kontrolle über bestimmte Muskeln/Körperteile. nd trotzdem gehts, Tony Iommi kann sogar seit Jahrzehnten schon mit 2 Fingern weniger spielen und Eric Clapton hat glaub ich zum Solieren auch noch nie den kleinen Finger benutzt.

:m_git2:
 
Danke für den Input. Aber einfach so akzeptieren möchte ich das nicht wenn ich einfach eine verbesserung durch andere Handhaltung oder anderes üben erreicgen kann. wenigstens probieren möchte ich es
 
Wenn Du Input für eine vorbildliche Handhaltung brauchst, dann schau meinem ehemaligen Lehrer Oliver Mochmann genau zu, vor allem ab dem Solo ab ca. 01:25:



Da kann man sich viel abkucken.
Wobei, es stimmt schon, die individuelle Anatomie macht viel aus.

Ich versuche immer, den Daumen hinten mittig auf den Hals aufzustützen, und dabei die Fingerkuppen möglichst parallel zu halten, und nur so wenig Bewegung als gerade nötig durchzuführen.
Des weiteren versuche ich, die Finger so leicht als möglich auf die Saiten aufzudrücken. Man muss nicht die Saiten durch das Bundstäbchen pressen.
Mit diesen beiden Maßnahmen versuche ich, so ergonomisch günstig als nur möglich zu spielen.
Aber vom Oliver oben und seinem Stil bin ich selber auch noch Lichtjahre entfernt.

Vielleicht bringen Dir diese Denkanstöße ja was. :)


Noch ein Nachtrag, weils mir gerade noch eingefallen ist:

Was mir viel gebracht hat für den kleinen Finger, war, Three Notes per String Scales zu üben.
Rauf und runter, und wieder rauf, und so weiter. :)
 
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mach doch einfache Finger-Grundübungen an der Tischplatte, langsam, und dann steigere dich bis zum Griffbrett

:)
 
Was mir viel gebracht hat für den kleinen Finger, war, Three Notes per String Scales zu üben.
Na, das sollte doch schon beim absoluten Anfänger eine Grundübung sein.
Sobald man über Pentatoniken heraus ist, kommt man doch eh nicht mehr daran vorbei (ok bei Pentatoniken sind die Abstände größer)

Eine weitere "schöne" Übung ist Hammer on und Pull offs über alle 6 Saiten zu üben und zwar:
e: 3 Halbtonschritte mit festem Zeigefinger und Hammer ons mit dem Kleinen immer 4 mal, dann
h: 2 Halbtonschritte mit festem Mittelfinger und Hammer ons mit dem Kleinen (das tut am Anfang gerne mal weh)
G: 2 Halbtonschritte mit festem Zeigefinger und Hammer ons mit dem Ringfinger (der Wechsel ist ungewohnt und erfordert ein wenig Übung)
D: 2 Halbtonschritte mit festem Zeigefinger und Hammer ons mit dem Ringfinger
(da kann man gerne zusätzlich den Kleinen noch 2 Halbtonschritte drüber einsetzen und 3 Noten auf einer Saite nutzen)
..und dann rückwärts wieder runter zur e Saite

Die beiden tiefen Saiten erst mal weglassen wegen Autschn und möglichst keine Sehnenscheidentzündung holen!

Zusätzlich natürlich Hammer ons mit dem kleinen Finger bei allen möglichen Tonleitern,
bei der Bluestonleiter, der Dur- oder Molltonleiter gibt es da Möglichkeiten von 1 bis 4 (später auch 5) Halbtonschritten.
 
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Danke für den Input. Aber einfach so akzeptieren möchte ich das nicht wenn ich einfach eine verbesserung durch andere Handhaltung oder anderes üben erreicgen kann. wenigstens probieren möchte ich es

Hallo,

das brauchst Du absolut nicht akzeptieren. Nur du solltest damit rechnen, das die Umstellung dauern wird. Nicht Tage oder Wochen sondern eher Monate.
Hier ein Video zu deinem Problem ( mit Lösung ):



Was außerdem etwas hilft, ist eine einfache 1,2,3,4 Übung über alle Saiten, wobei du ganz bewusst alle Finger immer liegen lässt und nur den "aktuellen" bewegst. Spez. der Ringfinger wird dabei Probleme machen. Aber ganz, ganz langsam üben und immer nur die absolut notwendigen Bewegungen machen, bzw. versuchen.

Viel Geduld und Erfolg

Jürgen
 
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Besten Dank an alle für die Inputs. ich denke mein Problem ist nicht das üben der Scales. Die beherrsche ich recht gut. Nur eben mit der falschen Technik für schnelles spielen. das Problem ist, dass Ring- und Zeigfinger nicht die notwendige Unabhängigkeit haben und ich nicht sicher bin ob meine Handstellung für das Training richtig ist.
@basstus und Pie-314: Die Videos sind gut. Werde mal versuchen die umzusetzen. Und das dies Übung braucht ist mir bewusst. Die Zeit und der Aufwand will ich auch auf mich nehmen
 
Hi,
sagt mal, Experten ich bin kein Gitarrenlehrer aber fällt es denn nur mir auf, dass beim TE der Daumen der Greifhand viel zu tief an der Griffbrettrückseite liegt :confused:und dadurch eine unnatürliche Handstellung zustande kommt.
 
Das ist jetzt eine spannende Aussage. Ich habe bei den Übungen (speziell für meine Handhaltung) auch das Gefühl, dass dies unnatürlich ist. ich habe jedoch versucht die Haltung genau nach der Vorlage von Youtube Videos wie z.B. von MA Batio oder John Petrucci anzupassen. Und das unnatürliche Gefühl nur die falsche Gewohnheit ist
 
Was haltet Ihr von dieser Übung? Ich fahre pro tag 2h zug und könnte diese nutzen.

 
Also ich mache gelegentlich aus Spass ähnliche Übungen....aber nur kurz und wie gesagt, aus Spass oder vielleicht Langeweile im Bus oder sonstwo.
Ich mache mich in keinster Weise verrückt, dies und das spielen zu müssen und jeder tickt da eh etwas anders.
Darauf sollte man auch eingehen und nach den Gegebenheiten spielen/üben.....und nicht alles so ernst nehmen:)
Gitarre spielen soll Spass machen, Übungen ggf. auch......meine Meinung dazu.
Hätte ich genug Geld, würde ich mir für paar Sachen einen Lehrer suchen, wobei das sicherlich auch nicht einfach ist, aber das Problem habe ich mangels €`s eh nicht:)
Zug....ich fahre einmal mtl. gen Norden, um meine Mutter zu besuchen. Da habe ich immer meine Gitarre dabei und duddel vor mich hin oder spiele Richtiges.
Das macht total Spass un ddie Bahnfahrt kurz. Sitze dann im meist leeren Radabteil.
Also Fazit:) Üb doch, wozu du Lust hast, übertreibe es nicht und mach dir bloss keinen Stress damit.
Vielleicht wäre das ja was für dich:


für mich definitiv nix
Gruss Horst
 
Hallo,

das brauchst Du absolut nicht akzeptieren. Nur du solltest damit rechnen, das die Umstellung dauern wird. Nicht Tage oder Wochen sondern eher Monate.
Hier ein Video zu deinem Problem ( mit Lösung ):



Was außerdem etwas hilft, ist eine einfache 1,2,3,4 Übung über alle Saiten, wobei du ganz bewusst alle Finger immer liegen lässt und nur den "aktuellen" bewegst. Spez. der Ringfinger wird dabei Probleme machen. Aber ganz, ganz langsam üben und immer nur die absolut notwendigen Bewegungen machen, bzw. versuchen.

Viel Geduld und Erfolg

Jürgen


Mit der Übung habe ich meinen kleinen Finger auch gebändigt. Da würde ich tatsächlich als erstes ansetzen bevor ich komplexere Abläufe übe. Ganz stupide die Spinne oder so 1,2,3,4 Übungen machen udn dabei darauf achten, dass die Finger liegen bleiben. Hast du alle 4 auf der einen Saite plaziert, wechselt nur der 1. Finger auf die nächste Saite. Der Rest bleibt. Das gibt ein wenig Fingersalat und soll auch nicht zum schnell spielen dienen. Wenn die Finger mal nahe am Griffbrett bleiben kannst du über andere Übungen optimieren. Geschwindigkeit ist hierbei nicht das Ziel.


Eine andere Übung, die mir geholfen hat geht folgendermaßen: Zu erst wir der 1. Finger aufgelegt und es folgt ein hammer on der Finger 2,3 und 4 nach einander. Dann rutscht man einen Halbton weiter nach unten angekommen im 12. Bund mit dem Zeigefinger gehts wieder hoch. Danach bleiben Finger 1 und 2 liegen, während 3 sowie 4 das Hammer on machen. Jetzt kommt der interessanteste Part für dich nach dem der Durchlauf ebenfalls geklappt hat. Die Finger 1,2 und 3 bleiben liegen und nur noch der 4. Finger macht das Hammer on. Am Ende angekommen gibts noch 5 weiteren Saiten oder sogar mehr, wo es weiter geht.

So ganz nebenbei schicke Gitarre :D
 
Tach!

Das sieht ja wie bei mir aus. Zumindest früher. Inzwischen kann ich fast bewegungslos spielen, zumindest wenn es richtig schnell werden soll. Mein Gitarrenlehrer empfahl mir vor Jahrzehnten eine wunderschöne chromatische Übung, deren Sinn ich erst sehr spät wirklich verstanden habe. Nämlich Handhaltung, Unabhängigkeit und fliegenden kleinen Finger zähmen. Pro Bund einen Finger, und dann eine triolische Figur in zwei Variationen, bzw, wenn der Anschlag gedreht wird, werden es vier Variationen:

e------------------------------------
h------------------------------------
d----7-6-7---6-5-6---5-4-5---6-5-6---etc.

Variante 2
e------------------------------------
h------------------------------------
d----6-7-6---5-6-5---4-5-4---5-6-5---etc.

Die Abstände sind nur zur Verdeutlichung. Natürlich bitte in gleichmäßigen Achteltriolen spielen. Tempo langsam, gerne sogar sehr langsam.

Der Witz dabei besteht darin, dass der kleine Finger nie mehr als 2-3 mm über dem Griffbrett stehen darf. Du wirst sehen, dass Du daran verzweifeln wirst. Und das ist gut ;-)

Später kannst Du auch mal das Tempo zu erhöhen versuchen und sie überall auf dem Griffbrett zu spielen versuchen. Aber das k.o.-Kriterium ist und bleibt stets der geringe Abstand des kleinen Fingers zum Griffbrett. Selbst, wenn er nichts zu tun hat, sondern die Musik bei seinen Kollegen spielt, während er nur in der Luft abhängt :)

Ansonsten ist natürlich die Flying Fingers/Minimum Movement-Übung von Justinguitar.com sehr zu empfehlen.


Mein Bandkollege, oder besser gesagt Bandboss, ich bin schließlich Gitarrist in seinem Projekt, macht teilweise so ausladende Bewegungen, dass ich mich frage, wie er so sauber spielen kann. Er ist klassischer Berufsviolinist und hat einige Progressive CDs veröffentlicht. Aber da er ist schon in früher Kindheit angefangen zu spielen begann hat er ganz andere technische Voraussetzungen als unsereiner, die wir erst spät in oder nach der Pubertät begonnen haben. Und er ist wirklich ein verflucht guter Musiker, hochvirtuos. Hier eine Hörprobe die Violine spielt er, die Gitarrensoli teilweise auch, teilweise sind es aber Gastmusiker.

Wie dem auch sei, die obigen Übungen habe ich von meinem Gitarrenlehrer, einem Jazzer bekommen. Sie ist sehr effektiv.

Grüße Thomas
 
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@FretboardJunkie: In der Tat eine sehr schöne Übung, bei der man sich von den ganzen (schlechten) einstudierten Bewegungsmustern verabschieden muss. Deswegen ist das langfristige sehr langsame Üben auch so wichtig. Ich hatte vergleichbare Probleme was die Effizienz der Bewegungen betrifft, und ich habe viele Monate im Schneckentempo spielen müssen, bis ich auf Geschwindigkeit nicht mehr die alten Fehler gemacht habe. Ist frustrierend, aber nützlich.
 
e------------------------------------
h------------------------------------
d----7-6-7---6-5-6---5-4-5---6-5-6---etc.

Variante 2
e------------------------------------
h------------------------------------
d----6-7-6---5-6-5---4-5-4---5-6-5---etc.

Ist das nicht todlangweilig??? Ich habe ja überflüssigerweise auch mal ein Buch mit solchen und ähnlichen Übungen gekauft, Nein, sogar zwei. Ich benutze sie definitiv gar nicht, weil es mir einfach keinen Spass macht.
 
Ich spiele öfters so Übungen und muss sagen klar ist es langweilig, aber man macht es aus einem bestimmten Grund und vorallem spielt man sowas keine Stunde lang durch. 15 Min müssen für eine Übung reichen dann wechsel ich schon wieder zu einer anderen Übung. Was dann wirklich den Spaß bringt ist ein Stück zu spielen für das man die Übung verwendet hat und dann den Fortschritt zu sehen.
 
Okay...kann ich nachvollziehen. +/- 15 Minuten ist ja auch i.O. Das mache ich auch oft, wenn auch Anderes.
 

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