Ein Bluegrass-Stück analysieren (3-stimmig)

Olivenbaum2013
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Hallo,

ich denke, ich bin hier in falschem Forum, ein geeigneteres habe ich aber nicht gefunden.
Vielleicht kann mir aber trotzdem die eine oder der andere helfen.

Mir geht es um das Stück 'Will the circle be unbroken' von 'The Broken Circle Breakdown Bluegrass Band'. Ich möchte es gerne analysieren, vorrangig geht es mir um die 3 Stimmen, die ich auseinander dividieren möchte, um es dann nachzusingen.

Habt Ihr Tipps? Es fällt mir sauschwer die 2 Stimme rauszuhören. Die erste und tiefste Stimme geht sehr gut, die dritte und höchste ist auch nicht ohne. Vor allem im tiefen Bereich scheint es fast unmöglich.
Wie macht Ihr es?
Muss man dafür eigentlich Harmonielehre verstehen, ist sie notwendig, hilfreich oder in diesem Falle doch unnötig?

Es geht um diese Version des Songs:


Danke im Voraus.
 
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Um zu wissen, wie sich die Stimmen ergänzen bzw. um zu wissen, wie die zweite Stimme sein müsste, wenn die erste und dritte so und so ist?
Wie würdest Du in diesem Fall vorgehen?
 
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Wie würdest Du in diesem Fall vorgehen?
Ich würde schauen, ob ich die Noten dazu bekomme, und dann in die Noten schauen.
Falls keine Noten vorhanden oder erhältlich sind, würde ich sie mir notieren; zuerst die Melodiestimme, die ich am besten heraushören kann, dann die weiteren. Nach der Notation natürlich auch immer überprüfen, ob ich es richtig herausgeschrieben habe. Dann würde ich mir die Harmonien dazu aufschreiben (Akkorde).
 
Muss man dafür eigentlich Harmonielehre verstehen, ist sie notwendig, hilfreich oder in diesem Falle doch unnötig?

Notwendig ist es nicht. Aber hilfreich allemal. Wissen bzw. Kenntnisse können doch nie so richtig unnütz sein ...

LG
Thomas

PS: Hängt auch davon ab, was Du unter "verstehen" genau verstehst ... Weil um etwas zu begriffen zu haben, muß man es nicht zwangsläufig intellektuell WISSEN. Es gibt auch genug Menschen, die begreifen harmonische Zusammenhänge einfach intuitiv ...
 
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Ich würde schauen, ob ich die Noten dazu bekomme, und dann in die Noten schauen.
Falls keine Noten vorhanden oder erhältlich sind, würde ich sie mir notieren; zuerst die Melodiestimme, die ich am besten heraushören kann, dann die weiteren. Nach der Notation natürlich auch immer überprüfen, ob ich es richtig herausgeschrieben habe. Dann würde ich mir die Harmonien dazu aufschreiben (Akkorde).
Danke.
Habe es gerade gemacht.
Wenn mich nicht alles irrt, singt die Hauptstimme (die tiefste Stimme) in den ersten 8 Takten nur die Noten d, e und g.
Die Gitarrenakkorde zum Song dieser Band sagen:
---------G------------G7
Will the circle be unbroken?
---------C----------------G
By and by Lord, by and by
------------G--------------G7
There's a better home awaiting
--------G---------D7----G
In the sky Lord, in the sky.

Das sind ja aber Gitarrenakkorde. KAnn ich daraus etwa für die zweite und dritte Stimme ableiten?
Die Noten d, e und g kommen in G-Dur und in C-Dur vor. Bei den Gitarrenakkorden ist das G irgendwie inflationär.
Kann ich also insgesamt auf G-Dur schließen?
 
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Bei den Gitarrenakkorden ist das G irgendwie inflationär.
Kann ich also insgesamt auf G-Dur schließen?
G-> Tonika (und ziemlich offensichtlich als tonales Zentrum erkennbar)
C -> Subdominante
D-> Dominante
Der Song ist eindeutig in G Dur :)
KAnn ich daraus etwa für die zweite und dritte Stimme ableiten?
Ja auf den "wichtigen" Zählzeiten werden überwiegend Akkordtöne (1,3,5 u. ggf. 7) liegen, aber ganz ohne raushören wird es nicht gehen. Ist mit ein bisschen Aufwand aber möglich. Kommt darauf an wie wichtig es dir ist. Bist du nur mal so neugierig was die da singen oder willst du den Song covern?
 
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Ich will das Stück zum Schluss A cappella nachsingen.
Ich will es aber unter anderem zunächst deswegen in Noten aufbröseln, weil ich dann der hohen Stimme mehr Gewicht in die Höhe geben möchte in den Refrains.
Außerdem höre ich akustisch noch nicht wirklich die zweite Stimme raus. Sogar die dritte und höchste Stimme ist an vielen Stellen schwer zu differenzieren.
 
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Für A Capella wirst du ggf noch eine Stimme dazu arrangieren müssen um fehlende (Gitarren-) Akkordfunktionen zu ersetzen. Es ist nicht garantiert dass der Chor hier immer autark ist.
 
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Wenn Du die Akkorde, den höchsten und den tiefsten Ton schon hast, dann ist die fehlende Stimme der Akkordron in der Mitte zwischen den beiden anderen. Wenn die beiden Stimmen so eng gesett sind, daß kein weiterer Akkordton dazwischen paßt, ist die mittlere Stimme meistens die Sexte (bei Tonika oder Subdominante) oder Septime (bei Dominanten) des Akkords.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ok.
Aber bei mir ist D am Anfang und am Ende des Refrains der Ton der tiefsten (und zugleich Lead-)Stimme. Das gleichzeitig zu D gespielte höhere A ist der Ton der höchsten Stimme. Ist das nicht ein Sextenunterschied? Der mittlere Ton (also der der mitteltiefen/-hohen Stimme) kann dementsprechend keine Sexte sein, es muss bei mir das G sein, das absolut gesehen zwischen den beiden Tönen D und A sein muss. So würde sich auch die G-Dur-Tonleiter erklären.
Verstehe ich da grundsätzlich etwas falsch?
 
Nehmen wir mal den Anfang, die drei Töne von: Will the Circle bei 0:12.
Der Akkord an dieser Stelle ist G-Dur. Ich höre in der tiefsten Stimme ein kleines d. Die höchste Stimme singt ein eingestrichenes g'. Der Akkord G-Dur hat die Töne g, h und d.
d haben wir schon in der Unterstimme, g in der höchsten Stimme. Also wird die mittlere Stimme wahrscheinlich ein h sein.
 
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Für A Capella wirst du ggf noch eine Stimme dazu arrangieren müssen um fehlende (Gitarren-) Akkordfunktionen zu ersetzen. Es ist nicht garantiert dass der Chor hier immer autark ist.
Da wirst Du vielleicht Recht haben. Dann werde ich aber schon sehen, wie es sich anhört.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nehmen wir mal den Anfang, die drei Töne von: Will the Circle bei 0:12.
Der Akkord an dieser Stelle ist G-Dur. Ich höre in der tiefsten Stimme ein kleines d. Die höchste Stimme singt ein eingestrichenes g'. Der Akkord G-Dur hat die Töne g, h und d.
d haben wir schon in der Unterstimme, g in der höchsten Stimme. Also wird die mittlere Stimme wahrscheinlich ein h sein.
Genau jetzt macht sich mein Unwissen hinsichtlich Harmonielehre bemerkbar.
Um Deine Ausführung zu verstehen, habe ich kurz was zur Notation gelesen und verstanden.
Aber: Du meinst wirklich, dass die tiefste und höchste Stimme am Anfang 11 Noten auseinander liegen? Wäre mir nie im Leben eingefallen. Wow ... dass Du das heraushörst? Ich höre es mir gleich an.
 
Du meinst wirklich, dass die tiefste und höchste Stimme am Anfang 11 Noten auseinander liegen?
Ja, das nennt man "weite Lage". Und der hohe Tenor singt im Falsett (oder wie immer man das nennt).


ooooops :embarrassed: :D
edit: ich muß nochmal genauer hören ...

Also, ich habe noch mal per Kopfhörer gehört, und zwar bei 1:23 bei der a capella Stelle.
Der Tenor singt viermal h
Die Mittelstimme singt d e g g
Die Unterstimme singt viermal d
(alle Töne in der kleinen Oktave).

Vorhin hatte mich vermutlich ein Banjo-Ton irritiert, den ich auf den Musikschullautsprechern nicht richtig eingeordnet habe. :redface:

Das e in der Mittelstimme ist besagte Sexte, von der ich oben sprach. g ist Grundton, h ist Terz, d ist Quinte und e ist Sexte im G-Dur Akkord.
 
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Das gleichzeitig zu D gespielte höhere A ist der Ton der höchsten Stimme. Ist das nicht ein Sextenunterschied?
Was @McCoy hier meinte war nicht (irgend-) eine Sexte als Intervall zwischen zwei Noten die der Chor singt, sondern DIE Sexte bezogen auf den Grundton des Gitarrenakkords. Bei G-Dur in der Gitarre wäre es das erwähnte e, bei C-Dur das a und bei D-Dur das h.

EDIT: D - A ist eine Quinte, keine Sexte.
 
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Ja, das nennt man "weite Lage". Und der hohe Tenor singt im Falsett (oder wie immer man das nennt).


ooooops :embarrassed: :D
edit: ich muß nochmal genauer hören ...

Also, ich habe noch mal per Kopfhörer gehört, und zwar bei 1:23 bei der a capella Stelle.
Der Tenor singt viermal h'
Die Mittelstimme singt d e g g
Die Unterstimme singt viermal d

Vorhin hatte mich vermutlich ein Banjo-Ton irritiert, den ich auf den Musikschullautsprechern nicht richtig eingeordnet habe. :redface:

Das e in der Mittelstimme ist besagte Sexte, von der ich oben sprach. g ist Grundton, h ist Terz, d ist Quinte und e ist Sexte im G-Dur Akkord.
Verstehe. Zwei Dinge verstehe ich nicht:
  1. Wie hast Du das d e g g der Mittelstimme rausgehört? Was muss man da tun, um das zu hören? Ich meinte immer, ich habe ein gutes Gehör (Stimmbildung, Chor, A cappella), den Refrain-Anfang der Mittelstimme hätte ich aber nie rausgehört.
  2. Bist Du dir sicher, dass Tenor h' singt und nicht bloß h? h' ist schon sehr hoch. Ich höre da eher ein h. Und wenn ich es auf dem Klavier nachspiele, hört es sich gut an mit dem h. Aber gerade zweifle ich grundsätzlich an meinem Gehör.
Ich benutze zum Hören Kopfhörer von beyerdynamic DT 880.
 
dass Tenor h' singt und nicht bloß h?
Nein, das ist ein Tippfehler. h ist richtig. Ich korrigiere das oben noch. Ich hatte zuerst aus Versehen alles eine Oktave höher aufgeschrieben.
Was muss man da tun, um das zu hören?
Immer wieder anhören und die Stimmen mitsingen. Hilfreich ist es eben, wenn man weiß, was es sein kann (z.B. die Sexte in der Tonika). Ich habe relativ billige Monacor Kopfhörer. :D Ich höre die Mittelstimme außerdem ziemlich weit rechts im Stereofeld. Das hilft zum Differenzieren. Man kann versuchen, sich so auf die eine Stimme zu fokussieren, daß die anderen fast ausgeblendet sind.

Edit:
Achtung, festhalten, jetzt kommts: :D

Die Mittelstimme ist nahezu identisch mit der Strophenmelodie, die vom Leadsänger zwischen den Refrains gesungen wird. Ich glaube, nur am Ende sind ein oder zwei Töne beim letzten Schlenker anders.
 
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Da kam ich gerade vor ner Stunde auch darauf ... dass die Mittelstimme die Solostimme ist.
Rechts hörte ich auch die hohe Stimme relative gut. Die Mittelstimme ... darauf muss ich mich morgen konzentrieren.

Ach by the way: Fällt Dir was zur Taktart ein? Komme mit 4/4 nicht aus, egal wo ich die 1 setze. Habe das Gefühl, da gibt es einen Wechsel zwischen 2/4 und 4/4.
 
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Fällt Dir was zur Taktart ein?
Refrain hat 16 Takte (4x4 Takte):
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 |

Strophe nicht ganz identisch:
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 |
| 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 | 1 2 3 4 |
 
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Danke. Ich wusste es doch. Habe mich da dumm und dämlich gezählt.

Ich glaube, mich hat das akustische Vorzählen (Gitarre und Stimmsummen) am Anfang verwirrt.
Will the circle fängt ja mit Autakt an, auf die 1 kommt circle.
Diese Einleitung zählt bis 3, gibt auf die 4 mit D E Bass-Auftakt für das Instrumental-Vorspiel, was mit G G weitergeht (also der Leadstimme gleichend). Und wenn das G G Anfang des Instrumental-Vorspiels sein soll, dann kann der circle des Refrains nicht auf die 1 kommen, es kommt bei mir vielmehr auf den vierten Schlag des 4ten Taktes des Vorspiels.
Etwa so:

1---2---3--- 4und
um-um-um-DE

1---2---3---4und
G--G--------HA

1---2---3und---4
G--H---GA-----H

1---2---3---4
G--#F--A--G

1---2---3--------4
---------Will the circle

Die andere Möglichkeit, es aufzulösen, wäre ein Tempowechsel: Will the wären nicht 2 Achtel und circle wäre nicht 3 Viertel, sondern Will the wären 2 Viertel und circle wäre 3 Halbe.
 
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