Sind Mischpulte im modernen (Home-)Studio für Recording und Mixing überhaupt sinnvoll?

Aber auch das klingt für mich eher nach der Idee "Hey, lass uns das Beste aus der analogen Welt (den typischen Klangcharakter) so weit es geht digital reproduzieren, aber zusätzlich alle Vorteile der digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten nutzen". Vielleicht wird das nie an das analoge Pendant heranreichen (nur wie viele Menschen hören tatsächlich den Unterschied?)

Ich hab dazu mal ein Statement eines Herstellers gelesen, was ich sehr einleuchtend fand. (Ich glaube es handelte sich um eine digitale Nachahmung eines Minimoog analog Synthesizers. Bin mir jedoch nicht mehr sicher, das sollte aber bei jeden Analoggerät der Fall sein)
Er sagte:
Jedes einzelne Hardware Bauteil hat eine Fertigungstoleranz. Von da her klingt jedes Gerät unterschiedlich, selbst wenn das aus der selben Prodution und Serie stammt. Ein digitales Plugin, bzw die Nachahmung des Analoggeräts klingt hingegen immer genau gleich, weil ein mathematischer Algorithmus dahinter steckt.
Wenn nun ein Plugin angefertigt wird, wird als Erstes mal ein echtes Analoggerät ausgesucht, was in den Ohren des Herstellers besoders gut klingt, weil die Bauteile und dessen Toleranzen in diesem Gerät offenbar per Zufall eine sehr gute Konstellation aufweisen. Dieses Gerät wird nun als Referenz für das Plugin genommen.
Gemäss des Herstellers, liegt der Klang der digitalen Nachahmung näher beim Referenzgerät, als wenn man das Referenzgerät mit einem anderen Analoggerät aus der selben Baureihe vergleicht.
 
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Moin!

Um mal die simple Ausgangsfrage zu nehmen, ob Analoge Pulte im Homestudio Sinn machen.
Würde.ich sagen, nein! Es gibt die weiter vorn angesprochenen Argumente ob es schöner ist so oder so zu arbeiten.
In einem Homestudio ist es i.d.R. ja so, das dort keine relativ großen Produktionen laufen und auch Zeit meistens keine Rolle spielt. Da kann man schon mal die Softwarefader mit einer Maus schieben. Anders natürlich bei kommerziellen Produktionen. Da ist Zeit auch Geld und ein Workflow der eben schnelle Ergebnisse liefert absolutes Muss!
Das erreicht man aber nicht in dem man die Einstellungen und Regler alle mit einer Maus anfasst. Aufwendiges umpatchen entfällt meistens oder ist nur bedingt notwendig, weil eben dort große Mixkonsolen stehen auf denen schon mal 50 oder mehr Kanäle laufen.
Oftmals sind diese Schlachtschiffe einfach schon da von früher und warum sollte man so etwas dann entsorgen? Kommt dazu, das dann auch noch der gesamte Hardwareumfang von damals da ist. Man ist dann dazu über gegangen in diese Konsolen einfach eine DAW Steuerung zu integrieren. Man hat also ein analoges Pult und gleichzeitig die Kontrolle von dort aus auf die DAW ohne gleich wieder eine Maus in die Hand nehmen zu müssen.
Wenn ich weiß, wie ich an einer solchen Konsole arbeiten muss, bin ich wesentlich schneller als der Kollege mit einer Maus.
Was auch schon angesprochen wurde, ich muss mich auf mein Gehör verlassen und werde mich visuell abgelenkt oder sogar überfordert. Im Prinzip dasselbe wie wenn gute Musiker ihre Augen schließen um sich voll und ganz der Musik hingeben zu können. Das hat den Sinn, das man sich nur dem einen Sinn widmen kann und so viel effizienter ist!
Anderer Aspekt ist bei einer großen Konsole kann ich auch mit einem Blick schnell feststellen wie meine Fader stehen, denn wenn man alles richtig ausgepegelt hat, stehen die Fader i.d.R. alle in einem schmalen Bereich in fast einer Höhe für bestimmte Bereiche.
Im Homestudio hat man meistens nicht mehr als 2 Monitore, selten einen großen Ü50 Zöller, wo man das gesamte Softwarepult drauf sehen kann. Will man nun noch gleichzeitig ein paar EQ oder Comps im Blick haben wird es auf dem Bildschirm schnell eng oder man muß scrollen oder sonstige Lösungen suchen.

Wer nun denkt, naja dann suche ich mir die Lösung per Digitalpult, sollte bedenken, das auch diese Sache einige Haken hat. Denn die Digitalpulte, die sich Herr und Frau Normalo leisten können, sind genauso wie eine DAW! Man muß scrollen und zwischen zig Menüs switchen. Das bringt erst einmal keinen Vorteil zur Mausschubserei, außer das man keine Maus hat! :D
Nicht umsonst gibt es Digitalkonsolen die wieder riesige Ausmaße haben. Schau mal z.B. eine Soundcraft Vi6 oder Konzepte das man 2 oder mehr 32 Kanalpulte zusammen schließen kann. Warum? U.a. aus den oben aufgeführten Dingen. Denn nur bei den Teilen muß ich nicht laufend rum blättern.

Ein weiterer Vorteil bei den herkömmlichen Analogkonsolen, die sind in einer Modulbauweise gefertigt, ich kann mir meine Kanalzüge stecken wie ich sie brauche um das mit ganz hochwertigen Komponenten.

Aber wie gesagt, das sind alles Aspekte für große und gewinnorientiert arbeitende Studios.

Im Homestudiobereich sitzt man meist in einem kleinen umfunktionierten Arbeitszimmer oder gar nur in einer kleinen Zimmerecke, da stellt sich meistens auch gar nicht die Frage ob man sich noch ein Mixer irgendwo hinstellen kann.

Im Homebereich ist es.also völlig Schnuppe wie du arbeitest, ob mit Analogpult oder Digitalmixer oder nur mit Maus, das was zählt ist dort eigentlich nur wie du damit klar kommst und wie wohl man sich damit fühlt und was am Ende bei raus kommt.
Aber wer denkt, das man damit eine Hochglanzproduktion einer großen Produktion qualitativ das Wasser reichen kann, der ist zu 99 Prozent auf dem Holzweg. Was jetzt nicht heißt, das man keine brauchbaren Ergebnisse erzielen kann.

Greets Wolle
 
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Anderer Aspekt ist bei einer großen Konsole kann ich auch mit einem Blick schnell feststellen wie meine Fader stehen, denn wenn man alles richtig ausgepegelt hat, stehen die Fader i.d.R. alle in einem schmalen Bereich in fast einer Höhe für bestimmte Bereiche.
Im Homestudio hat man meistens nicht mehr als 2 Monitore, selten einen großen Ü50 Zöller, wo man das gesamte Softwarepult drauf sehen kann. Will man nun noch gleichzeitig ein paar EQ oder Comps im Blick haben wird es auf dem Bildschirm schnell eng oder man muß scrollen oder sonstige Lösungen suchen.
Bisschen OT aber ich bin so begeistert, das muss ich jetzt loswerden:D
Hab mir kürzlich diesen Bildschirm geholt, eine der besten Anschaffungen die ich je gemacht hab:
https://siroop.ch/computer-elektron..._id=288540-4&gclid=CIXjnY7rgNECFSIM0wodBcAD_w
Der zweite Bildschirm wurde überflüssig und scrollen gehört nun der Vergangenheit an.:cool:
Perfekt für Logic zugeschnitten (oben Spuren, unten Mixer. Ich schätze mal, da sind ungefähr 50 Spuren im Blickfeld.)
Trotz den gigantischen Ausmassen, ist er wesentlich weniger breit als meine zwei alten 24 Zöller, wenn sie nebeneinander stehen. Bleibt viel Spielraum für die Lautsprecher.:)
 
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So, ich habe mir jetzt nach dem Durchackern des gesamten Threads noch mal das Ursprungsposting von Sarah durchgelesen.

Da Sarah ja einen DAW-Controller besitzt, sehe ich in ihrem Fall keinen Vorteil, ein Mischpult einzusetzen. Die grundlegende Funktion eines Mischpultes ist ja, eine bestimmte Anzahl von Kanälen auf unsere gebräuchlichen zwei Stereokanäle zusammen zu mischen. Das will ich aber am Computer nicht - da sollen die Einzelspuren rein.
Ein Digitalpult als DAW-Controller zu verwenden ändert gegenüber ihrer jetzigen Arbeitsumgebung nichts.

Ich werke mit einem Digitalpult (A&H Qu-16), mische damit Live und nehme die Einzelspuren unbearbeitet in Cubase inkl. Spurautomation auf. Damit habe ich dann zuhause (Qu-16 jetzt als DAW-Controller) den Stand des Livemitschnitts, von dem ich dann weiterarbeiten kann. Raumklanganpassungen weg, zu früh/spät aufgezogene Kanäle oder zum nicht ganz korrekten Zeitpunkt betätigte Mute-Tasten korrigieren etc.. Aber ich muss halt nicht den ganzen Mix neu erfinden. Und habe immer die selben Regler unter den Fingern :). Live wie auch am PC.

Wenn ich aber "nur" im Heimstudio aufnehmen und mixen würde, wäre ein reiner DAW-Controller wahrscheinlich besser (100%ig korrelierende Bedienelemente wenn Controller und Software zusammenpassen).

lg Thomas

Edit: ... und dieser Thread hat mir eben € 99,- gekostet. Wollte auf der Steinbergseite nur nachschauen, wie dieser übergeile DAW-Controller genau heißt (Nuage von Yamaha) und habe dabei gesehen, dass es schon das Update auf Cubase 9 gibt ...
 
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Hallo,
mit qualitativ hochwertigen analogen Komponenten
DAS ist der entscheidende Punkt. Aber welcher Hobbystudiofan hat das Geld oder die Notwendigkeit, sich Hardware für viele tausend EUR hinzustellen.
Würde mir jemand 50 Tsd. EUR in die Hand drücken, würde ich mir viel Hardware hinstellen (ob ich die bedienen könnte, ist noch mal ein ganz anderes Thema :D - ihr wisst, was ich meine)
Grüße
Markus
 
... aber nur unter der Bedingung, dass ein entsprechend akustisch optimierter Aufnshmeraum zur Verfügung steht ;)
Was nur in den allerwenigsten Fällen zutreffen dürfte.
Alles andere ist mit DI, guter Amp/Boxensimulation und Raum-Plugin schneller und besser erledigt.
Das Totschlagargument 'mein Sound' ist ein Trugschluss, weil er sich auf das natürliche Hörempfinden stützt, das mit einer Mikrofonaufnahme schon rein physikalisch nichts gemeinsam hat.

cheers, Tom
 
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Wenn man sich als Gitarrist dieses Video ansieht: Do I need a Pro Mic Preamp and Compressor for my DAW? macht zumindest ein analoger Kanalzug mit qualitativ hochwertigen analogen Komponenten durchaus Sinn.
Japp. Wahrscheinlich werde ich wieder gerügt, Schleichwerbung zu machen (obwohl ich davon gar nichts habe) :) , aber für genau diese Zielgruppe gibt es den Apollo Twin. Dazu kann man sich dann einen der realitätsgetreuen Channelstrips erwerben, wie eben z.B. den Api Vision.
Kostet in Summe nur einen Bruchteil der Hardware.

Wobei, wenn man genau hinhört, muss man die Ergebnisse in dem Video auch etwas relativieren.
Das beginnt schon damit, dass kein Levelmatching gemacht wurde, sprich die Aufnahmen mit dem Apogee sind allesamt deutlich leiser. Das betrügt das Gehör, was lautere Sachen als besser empfindet.
Dazu kommt, dass das Apogee nicht wirklich dafür bekannt ist zu färben. Lass ich das gegen einen färbenden Preamp antreten, hat es natürlich die schlechteren Karten :)
Da hätte man schon den Preamp ebenfalls so transparent wie möglich einstellen müssen.
Der Api Preamp ist zwar an sich auch nicht das Farbmonster, aber spätestens wenn der Comp dazu kommt, werden fröhlich Harmonische erzeugt. Wie man hier ja auch gut hören kann.
 
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Moin!

Da Sarah ja einen DAW-Controller besitzt, sehe ich in ihrem Fall keinen Vorteil, ein Mischpult einzusetzen. Die grundlegende Funktion eines Mischpultes ist ja, eine bestimmte Anzahl von Kanälen auf unsere gebräuchlichen zwei Stereokanäle zusammen zu mischen. Das will ich aber am Computer nicht - da sollen die Einzelspuren rein.

Diese Aussage ist so nicht richtig! Das trifft auf Livesituatiinen zu, aber nicht im Studio! Recordingfähige bessere Mixer stellen auch analog Einzelkanalübergaben zur Verfügung. Oder meinst du, das die Studios mit Analogpulten nur Stereosummen verarbeiten? :ugly:

Damit habe ich dann zuhause (Qu-16 jetzt als DAW-Controller) den Stand des Livemitschnitts, von dem ich dann weiterarbeiten kann. Raumklanganpassungen weg, zu früh/spät aufgezogene Kanäle oder zum nicht ganz korrekten Zeitpunkt betätigte Mute-Tasten korrigieren etc.. Aber ich muss halt nicht den ganzen Mix neu erfinden

Da hast du aber einen teuren Controller, der dazu auch noch ungenügend zur DAW Steuerung ausgelegt ist, gut du nutzt den auch live.

Aber das du den Mix so nehmen kannst wie du ihn Live gemischt hast, stimmt wiederum auch nicht, denn live baut man einen Mix ganz anders auf als man das im Studio macht. Was live Sinn bringt, bringt meistens keinen Sinn im Studio auf der Aufnahme und umgekehrt! Auch nicht bei Konzertmitschnitten. Man schneidet ja den Livemix auch nur in den Rohdaten mit, also ohne allem, so wie es von der Bühne in das Pult geht. Analog würde man da dann die Direct Outs eines Pultes benutzen. Denn alles was da hinter passiert, EQing, Comping, FX und sonst noch, macht man im Studio und das anders als Live. :)

Wahrscheinlich werde ich wieder gerügt, Schleichwerbung zu machen (obwohl ich davon gar nichts habe) :) , aber für genau diese Zielgruppe gibt es den Apollo Twin. Dazu kann man sich dann einen der realitätsgetreuen Channelstrips erwerben, wie eben z.B. den Api Vision.
Kostet in Summe nur einen Bruchteil der Hardware.

Absolut korrekt! Das ist dann auch genau die Anwendung die bestimmt auch schon die Entwickler um Kopf hatten! :great:

Greets Wolle
 
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nur Stereosummen verarbeiten
Ich fürchte, das liegt am unterschiedlichen Verständnis von dem Begriff "Mischpult". :D
Klar, ein reines Mischpult wie es von den Kleinmixern bekannt ist, hat nur noch wenig Sinn im digitalen Homerecording-Studio.
Wahrscheinlich bin ich da schon bei der ersten Antwort zu weit übers Ziel hinaus geschossen.
 
Wenn man sich als Gitarrist dieses Video ansieht: Do I need a Pro Mic Preamp and Compressor for my DAW? macht zumindest ein analoger Kanalzug mit qualitativ hochwertigen analogen Komponenten durchaus Sinn.

Durchaus was dran. Aber: Auch hier bietet der Markt die Billigprodukt-Falle. Röhrenpreamps für unter 100€, alles klar. Wozu? Da steckt man beim Homerecording lieber mehr Geld ins Interface. Nachdem ich mir das 01V96i als "Interface" gekauft hab, hatte ich auf einmal massiv Billigmaterial übrig. Preamps, Multieffekte, alles mögliche konnte auf einmal nicht mehr mit dem Mischer mithalten. Ein Preamp/Wandler von Focusrite, den ich zusätzlich an diesem Pult hängen habe, stellt zwei Instrumenten-Eingänge zur Verfügung. Für kleinere Setups genügt auch ein Interface von Focusrite.

Das schwächste Glied in der Kette bestimmt den Sound. Also lieber ein Interface mit vernünftigen Preamps und dann die Kohle in ein paar gute Mikrofone gesteckt als einen 1k€-Preamp und sonst nur Billigmaterial. Und da es hier um Homerecording geht, geht es meistens auch um eher kostengünstige Lösungen.

Für mich gilt übrigens das gleiche mit der Diskussion 48khz vs 96khz: Mit 96khz brauche ich die doppelte Rechenleistung in der DAW, bei 2x Oversampling in den Dynamics kommt man mit älteren Rechnern schnall an die Grenzen. Das hilft mir aber nichts, wenn ich ein nuscheliges t.bone sc450 vor den Sänger stelle, da kaufe ich mir lieber ein besseres Mic als einen schnelleren Rechner.
 
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Das schwächste Glied in der Kette bestimmt den Sound. Also lieber ein Interface mit vernünftigen Preamps und dann die Kohle in ein paar gute Mikrofone gesteckt

Ja, aber die Kette sollte auch irgendwie im Einklang sein. Will heißen, wenn ich ein 100,- € Interface habe brauche ich mir keine Neumann, Schöps oder gar Braunermikrofone zu kaufen um zu denken das dadurch meine Aufnahme Hochglanz wird.
Wenn ich aber ein Apogee, Avid, UAD oder sonstige Ü 5K€ Interfaces habe dann macht das ds keinen Sinn ein NT1a oder NoName T Bone Mikrofon dran zu hängen.
Sinn macht da eben nur die gesamte Kette im Gleichgewicht zu haben von der Mikrofonmembran über die Wandler bis hin zur Peripherie.

Greets Wolle
 
... Recordingfähige bessere Mixer stellen auch analog Einzelkanalübergaben zur Verfügung....
Wir reden hier aber schon noch vom Homerecording - oder?

... Da hast du aber einen teuren Controller, der dazu auch noch ungenügend zur DAW Steuerung ausgelegt ist, ...
Also viel geht mir beim Qu-16 als DAW-Controller nicht ab. Am ehesten noch die Transporttasten, aber die habe ich am Steinberg CC121. Und vor allem bin ich die Bedienung des Mischers auch live gewohnt.

...Aber das du den Mix so nehmen kannst wie du ihn Live gemischt hast, stimmt wiederum auch nicht, ...
Habe ich das behauptet? Natürlich schneide ich "nur" die Rohdaten mit (das meinte ich mit "unbearbeitet") aber eben in der Spurautomation auch die Faderbewegungen, Mute-Tasten ...
Das erleichtert (mir zumindest) das Abmischen meines Livemitschnittes ungemein.

lg Thomas
 
Ja, aber die Kette sollte auch irgendwie im Einklang sein.

Das stimmt natürlich. Um die Kurve Richtung TE zu kratzen: Wenn das Budget begrenzt ist, würde ich für Home Recording kein Mischpult kaufen sondern lieber ein gutes Interface und gute Mics und eine vernünftige Abhöre. Und obendrein einen Kopfhörer wie den Beyerdynamic DT770. Man braucht ja sowieso einen Kopfhörer, aber mit dem kann man einen Mix auch gut unabhängig von der Raumakustik kontrollieren, die zuhause ja auch meist nicht optimal ist.
 
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Sinn macht da eben nur die gesamte Kette im Gleichgewicht zu haben von der Mikrofonmembran über die Wandler bis hin zur Peripherie.
Irgendwie wird das so in freier Wildbahn eher selten antreffen. Ambitionierte (Home)-RecordingEnthusiasten werden sich meist Step-by-Step qualitätsmäßig verbessern. Kaum einer kann sich das Wunschequipment gleich mit einem Schlag leisten.

Mein Fazit bezüglich der Ausgangsfrage ist: ja, sicher kann ein Mischpult, analog oder digital, in einem Recordingenvironment sinnvoll, aber nicht notwendig, sein. Also ein klares 'kommt darauf an'.
 
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ich finde ein Mischpult eigentlich nicht mehr notwendig, es sei denn, man mag ein bestimmtes Fabrikat wegen des eigenen Klanges. Dann ist man aber gleich im Bereich von sehr viel Geld, da erst die High-End Konsolen über EQs oder Kompressoren in den Kanalzügen verfügen, bei denen man die Analog-Vorteile genießen könnte. Ein günstiger DBX Kompressor kann in Sachen Sound oder Speicherbarkeit mit einem guten Plugin schon nicht mehr mithalten, auch beim Thema rauschen.

Interessant ist aber allemal die Möglichkeit externes Gear einzuschleifen, insbesondere Kompressoren. Ein guter Röhrenkompressor ist ja schon klangformend und das ist auch durchaus gewünscht, aber dazu brauche ich kein Pult, da langen eigentlich auch ein paar externe Channelstripes.

Was natürlich eine Rolle spielt, ist die Anzahl der Eingänge bzw. die Frage, wie viele man parallel benötigt ( Recording ).

Zudem ist es für mich auch eine Frage davon, wie groß der Monitor ist, bzw. mit wie vielen ich arbeite. Wenn ich sehr viele Spuren benutze, finde ich es am Pult schon angenehmer als am Monitor, selbst wenn ich Gruppen bilde
 
Vielleicht ist es gut wieder zu unterstreichen dass es nicht nur um analoge Pulte geht. Und selbst bei analogen Komponenten sind nicht nur Highend Teile interessant. Alles was in bestimmten Konstellationen gut passt ist OK. Die Geschichte der Audioproduktionen ist voll von legendären Sounds die mit Low Budget Equipment gemacht wurden. es tut der Musik gut wenn man Mal wieder aus der Gleichförmigkeit der Plugins ausbricht.
Aber das sind alles Kann Und nicht Muss Varianten. Wenn du nichts damit anfangen kannst, lass es einfach weg.
 
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Moinsen!

Wir reden hier aber schon noch vom Homerecording - oder?

Auf alle Fälle, ich habe ja nicht von Konsolen geredet. :)
Schau mal dieses kleine Pültchen oder dieses analoge Mischpult

aber eben in der Spurautomation auch die Faderbewegungen, Mute-Tasten ...
Das erleichtert (mir zumindest) das Abmischen meines Livemitschnittes ungemein.

Genau und das schrieb ich ja oben, ist eigentlich falsch, da man einen Mix im Studio anders aufbaut als Live, da stört diese Info eigentlich nur.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Irgendwie wird das so in freier Wildbahn eher selten antreffen. Ambitionierte (Home)-RecordingEnthusiasten werden sich meist Step-by-Step qualitätsmäßig verbessern. Kaum einer kann sich das Wunschequipment gleich mit einem Schlag leisten.

Ja klar, aber da ist man ja dann auch dabei und hält die Kette ja ungefähr auf einem Level, weil man ja dann auch ein Tausend Euro I'face kauft und dazu dann ein Mikro in eben der Region, wobei meistens die Region der Homerecording Mikrofone beim Neumann TLM aufhört. :)

Greets Wolle
 
Vielleicht ist es gut wieder zu unterstreichen dass es nicht nur um analoge Pulte geht. Und selbst bei analogen Komponenten sind nicht nur Highend Teile interessant. Alles was in bestimmten Konstellationen gut passt ist OK. Die Geschichte der Audioproduktionen ist voll von legendären Sounds die mit Low Budget Equipment gemacht wurden. es tut der Musik gut wenn man Mal wieder aus der Gleichförmigkeit der Plugins ausbricht.
Aber das sind alles Kann Und nicht Muss Varianten. Wenn du nichts damit anfangen kannst, lass es einfach weg.

Ich sehe das eher unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung.
Eine klangliche Verbesserung macht sich imho erst ab einer gewissen Preisklasse bemerkbar.
Warum sollte ich mir also einen kleinen 2000,- Digitalmixer holen, wenn er mir klanglich keine Verbesserung bringt ?
Die 2000,- sind imho besser an anderer Stelle investiert, sei es in Boxen, Endstufe, Mikrofone o.ä.

Ein Mixer KANN je nach Kanalanzahl oder auch je nach Art des Songs ( 10 Tracks oder 40 Tracks ) übersichtlicher sein als nur mit dem Sequenzer zu arbeiten,
aber den Soundmäßigen Vorteil sehe ich nicht. Zudem nimmt es Platz weg und kostet Strom.

Ich hatte früher einen 32 / 8 Mackie Mixer ( das 8-Bus ). Das Teil war für das Geld wirklich gut, guter EQ, gute Verstärker, flexibles Routing ... also für die damals 10.000,- oder 20.000,- DM (?) war es wirklich gut. Zeitgleich war es aber auch so mit der erste Mixer, der "einigermaßen" hohe Qualität zum kleinen Preis lieferte.

Wenn ich mir heute anschaue, was ein Audio/Midi Sequenzer alles kann, dann sehe ich keinen Vorteil des Mackie Mixers, alleine schon die fehlende Reproduzierbarkeit.

Ich finde, dass das Geld in einer sehr guten Soundkarte / Interface und ggb. einem guten Channelstrip ( Neve, Massenburg ) besser angelegt ist.
Lieber gebe ich für einen Mono oder Stereo Strip so viel aus wie das ganze Pult kosten würde, und verzichte auf das Pult.

Dann habe ich HighEnd bei Interface und Channelstrip, und solange ich nicht mehrere Spuren auf einmal recorden muss, passt das - mehr noch - es hat überragende Qualität, für alles was von extern in den Rechner muss.
 
Es ist wirklich lustig wie viele unterschiedliche Gesichtspunkte diese Fragestellung zu Tage fördert. Das mag daran liegen das es gar nicht die eine Recordingumgebung geben kann.
Es macht wohl einen Unterschied ob ich jetzt ein Songwriter bin, der nie mehr als Stimme und Gitarre aufnimmt, ein Keyboarder mit nur Softsynths oder einer mit 20+ Vintage Keys. Oder aber ein Projektstudio einer Band die schon mal 30 Mikro-Signale aufnehmen will und gleichzeitig 10 Monitorwege bedienen muss. Oder, oder oder. Und da reden wir noch nicht um die Anforderungen eines Mietstudios.
Da reicht die Bandbreite von einem UR22 bis zum SSL;-)
Gerade die Monitoringgeschichte finde ich in den reinen Audiointerface-Lösungen mit DAW extrem mies gelöst. Wenn ich alleine im Keller ein Bastelstudio betreibe mag das ja noch gehen. Sobald ein paar Leute dazu kommen, würde ich zumindest nach kürzester Zeit aufgeben und ein Mischpult hinstellen. Denn Mixes zu erstellen ist halt die Domäne eines Mischpultes. Aber nochmal, das ist alles abhängig was gefordert ist und wie ich arbeiten will. Mir war und ist noch immer Recording mit Interface und DAW um den Tick zu umständlich und holprig gelöst. Man will halt nicht zurückgehen wenn mans besser kennt.
Und Allen&Heath bzw Toft wird sich auch was denken dabei wenn die Hybrid-Pulte a la ZED-R16 anbieten.
Umgekehrt bin ich froh dass du für dich einen Arbeitsprozess gefunden hast mit dem es dir gut geht.
Ehrlich gesagt hätte ich aber doch gerne ein Harrison und ein paar Studer 16 Spurmaschinen im Keller installiert. Mit ein paar outboard Schmankerln zusammen gepackt wäre die DAW selten im Betrieb;-) ok, heuer war leider nix davon unterm Baum, vielleicht nächstes Jahr;-)
 
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